Ganz ruhig: Wer Entspannung sucht, findet sie im
malerisch angelegten Kurpark von Bad Dürkheim
Reise & eRlebnis
können die Pfälzer; nicht umsonst kommt
jede dritte Flasche deutschen Weins, die in
Deutschland verkauft wird, aus dieser Regi-
on. Mehr als 100 Millionen Rebstöcke ste-
hen links und rechts der 85 Kilometer lan-
gen Deutschen Weinstraße, Deutschlands
ältester Weintouristikroute. Die wird übri-
gens immer am letzten Augustwochenen-
de zur autofreien Zone und ist auf der vol-
len Länge mit dem Fahrrad befahrbar, was
jedes Jahr zahlreiche Besucher nutzen.
Bad Dürkheim selbst trägt seinen Teil zu
den Superlativen bei: Hier steht das mit ei-
nem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen
Litern größte Weinfass der Welt, das Dürk-
heimer Riesenfass. Es enthält allerdings
keinen Wein, sondern ein uriges Lokal. Auf
dem Platz davor findet jedes Jahr im Sep-
tember der Dürkheimer Wurstmarkt statt,
mit über 700 000 Besuchern das größte
Weinfest der Welt. Es entstand angeblich
1417, als vor der Michaelskapelle auf einem
Hügel außerhalb der Stadt begonnen wur-
de, mit Wurst und Wein zu handeln.
Winzer und Bauern brachten ihre Wa-
ren damals mit Schubkarren auf den Markt
- nach vollbrachter Arbeit drehten sie die-
se um und setzten sich mit Hilfe von Holz-
brettern drauf. Bis heute nennt man die 36
traditionellen Weinstände auf dem Wurst-
markt daher »Schubkärchler«. Inzwischen
zieht der Dürkheimer Wurstmarkt Touris-
ten aus aller Welt an. Unterkünfte am zwei-
ten und dritten Wochenende im September
sind in der Regel lange vorher ausgebucht.
In dieser Zeit fallen am Flugplatz übrigens
keine Landegebühren an, obendrein gibt es
noch ein kleines Präsent für jede Besatzung.
O
rt und Umgebung wollen wir uns
genauer anschauen und vertagen
dafür sogar das Bad im Almensee.
Detlef Lönard, Beirat für Flug-
platzfreundschaften beim Flugsportverein
(FSV) Bad Dürkheim, nimmt uns mit auf
eine Tour. Der Verein betreibt EDRF seit
Jahrzehnten, im kommenden Jahr wird der
Platz 50 Jahre alt. 150 Mitglieder fliegen mit
zwei PA-28, einer Tecnam P2008 sowie ei-
nem Tecnam-UL des Typs P92. Auch eine
als ATO registrierte Flugschule gehört zum
FSV. Dank Werner Schmitt und Kurt Fries,
den beiden hauptamtlichen Flugleitern,
und weiteren Unterstützern aus dem Ver-
ein, ist hier fast die ganze Woche Betrieb.
Wir beginnen mit einem Spaziergang
durch die schön restaurierte Altstadt. Erst-
mals urkundlich erwähnt wurde der Ort im
Jahr 778. Später wurde er von Kaiser Konrad
II. der Benediktinerabtei Limburg zugespro-
chen, die heute als Klosterruine erhalten ist.
Sehenswert ist der Kurpark, durch den die
renaturierte Isenach fließt. Der Park führt
vom Kurhaus bis zum Gradierwerk, der
»Saline«, eines der Wahrzeichen der Stadt.
Früher diente der 300 Meter lange markan-
te Bau zur Salzgewinnung, heute inhalieren
Erholungssuchende beim Flanieren ent-
lang der dort aufgeschichteten Reisigbün-
del, über die Sole rieselt, die salzhaltige Luft.
Auch außerhalb des Orts gibt es viel
Sehenswertes, zum Beispiel das Römische
Weingut Weilberg, an dem sich die Über-
reste der römischen »Villa rustica« finden,
eines Landguts mit Kelter. Es ist einer der
vielen Belege, den die Römer für ihre Ak-
tivitäten hier hinterlassen haben. Schon
damals bauten sie Vorläufer der Riesling-,
Traminer- und Burgunder-Reben an. Heute
wird am Weilberg einmal im Jahr gekeltert,
aber auch an den übrigen Tagen genießt
Bitte warten! Die kurz vor der Schwelle der »08«
verlaufende Straße wird bei anfliegendem Verkehr mit
Schranken und Ampeln gesperrt – kurios, aber effektiv
Bitte anschnallen: Auf dem Wurstmarkt
im September ist beim Riesenfass
in Bad Dürkheim ganz schön was los
Balkon der Pfalz: Ein Ausflug zur
Wachtenburg belohnt mit einem
tollem Ausblick über das Land
Fotos: t
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http://www.fliegermagazin.de #9.2017 53