FS Magazin AugustSeptember 2017

(Tina Meador) #1
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den können. Dies führt zu einer exakte-
ren Berechnung der Flugroute und
damit zu einem realistischeren Flugver-
lauf. Ein in der älteren Version vorkom-
mendes Überschießen an einzelnen
Waypoints, vor allem während des ILS-
Anflugs, ist nicht mehr zu beobachten.
Dies gilt selbstverständlich nur, wenn die
Flugdurchführung korrekt stattfindet.


3OUND

Zusätzlich hat Rotate noch einmal kräf-
tig an der Soundkulisse „geschraubt“.
Das Summen der Instrumentenkühler,
das Klicken der Schalter, das Rotieren
der Ventilatoren und das Aufheulen
beim Hochfahren der Turbinen, die
penetranten Calls, überhaupt alles an
akustischer Untermalung wurde über-
zeugend implementiert.


-#$5¬Ì¬LA¬#ARTE

Positiv fällt zudem die MCDU auf, de-
ren Funktionsumfang erweitert wurde.
So können nun allerlei Statusinformati-
onen zu den einzelnen Flugphasen
CLIMB, CRUISE, DECENT abgerufen wer-
den. Der Fortschritt im Flugverlauf kann
durch Knopfdruck auf den Schalter
PROG (Progress) überprüft werden. Er
zeigt jetzt die Progress-Seite an, aus der
solche Angaben wie Geschwindigkeit,
Wind, der voraussichtliche Treibstoff-
verbrauch und die berechnete An-
kunftszeit an einem Waypoint entnom-
men werden können.


Überzeugend ist auch die Informations-
seite zum Einflug in ein Holding Pattern
(Warteschleife), die jetzt besondere
Daten und Eingabemöglichkeiten zur
Verfügung stellt. Es kann zum Beispiel
festgelegt werden, auf welchen
INBOUND COURSE das Holding ange-
flogen oder zu welchem Zeitpunkt es
wieder verlassen werden soll. Verschie-
dene standardisierte Einflugverfahren
(Standard Holding Entrys), wie das
„Direct Entry“, das „Parallel Entry“ und


das sogenannte „Offset/Teartrop Ent-
ry“, können nun mit der virtuellen MD-
88 zielgenau abgeflogen werden. Die
Darstellung der diversen Holding Pat-
tern Entries im Navigation Display über-
zeugt ebenso wie die diversen Eingabe-
möglichkeiten, um ein Holding
spezieller ein- und auszuleiten.

+LEINE¬-ËNGEL

Viele Mängel sind es zwar nicht, die
sich trotz all der Verbesserungen
immer noch finden. Ein technisches
„Wunderwerk“ sind zum Beispiel die
Batterien, die sich nicht entladen wol-
len, auch wenn alle nur denkbaren
Stromverbraucher im Flugzeug akti-
viert und alle anderen Stromversorger
ausgefallen sind.

Auch die Bremstemperatur-Anzeige der
virtuellen MD-88 funktioniert immer
noch nicht, so wie sie sollte. Zwar ha-
ben die Entwickler die Anzeige von 450
Grad Celsius (° C) mittlerweile auf unter
100 ° C gesenkt. Aber der virtuelle Pilot
kann weiterhin bedenkenlos bremsen,
ohne dass sich die Nadel der Bremstem-
peratur nur einen Strich nach oben be-
wegt. Fehlen tun zudem bestimmte In-
formationen im Navigation Display, wie
eine Anzeige für die eingestellte
Entscheidungshöhe, auf Englisch Decis-
ion Height (DH).

Bedienungstechnisch ist das Cockpit der
virtuellen MD-88 zwar immer noch eine
Katastrophe, weil Rotate dem Cockpit
keine Option (zum Beispiel eine Menü-
leiste am Seitenrand des Cockpits)
hinzugefügt hat, über die Panelaus-
schnitte beziehungsweise Avionik-
Instrumente schnell und zielsicher
aufgerufen werden können. Dieses
Manko kann der Simmer jedoch um-
gehen. Er kann dazu die Fähigkeit
des X-Plane nutzen, den Ziffern im
numerischen Feld der Tastatur indi-
viduelle Panelausschnitte zuzuwei-
sen, etwa als vergrößerte Sichten.

&AZIT

Insgesamt gefällt die Entwicklungsrich-
tung, die Rotate mit der MD-88 einge-
schlagen hat: Vieles wurde verbessert
und hinzugefügt, die das Add On zu-
nehmend zu einer ernstgemeinten und
damit anspruchsvollen Simulation an-
wachsen lassen. Das unterstreicht auch
das Update auf die v1.31, welches der
Redaktion Anfang Juli angekündigt
wurde. Zum Changelog siehe Linkliste.

Die Komplexität der Systemsimulation
hat enorm zugelegt, so dass beim
Simmer ein bereits fortgeschrittener
fliegerischer Sachverstand voraus-
gesetzt werden muss, damit er das volle
Potential der Systemfunktionen über-
haupt nutzen kann.

Wer diesen Sachverstand nicht hat, soll-
te sich genau überlegen, ob er den Fleiß
und die Zeit dafür aufbringen will, sich
in die komplexe Systemsimulation einer
MD-88 einzuarbeiten, zumal das Add
On nicht gerade billig ist. Dafür erhält
der interessierte Simmer einen ange-
messenen Einblick in die Funktionsweise
der Avionik Systeme, die in einer realen
MD-88 verbaut sind.

Günter Brinkhoff
[email protected]

Der Wirtschafts- und Informatik-
Lehrer ist seit 1994 im virtuellen Luft-
raum unterwegs und PPL(A)-Inhaber.

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