Modell Aviator — Oktober 2017

(Barré) #1

vergleichbaren Schutz vorzusehen, der verhindert,
dass im ungünstigen Fall das Seitenruder den Boden
berühren kann. Im einfachsten Fall ist die untere
Kante des Seitenruders so abgeschrägt, dass es
nicht mit dem Boden in Berührung kommen kann;
siehe Abbildung 8.


Grundsätzlich sollte also das Hauptfahrwerk mög-
lichst weit hinter dem Schwerpunkt liegen, um beim
Rückfedern der Gewichtskraft die Möglichkeit zu
geben, das Aufbäumen weitestmöglich zu kompen-
sieren. Doch dies sollte man nicht übertreiben, da
ansonsten wiederum die Belastung für das Bugrad
im Falle eines Blockierens des Hauptfahrwerks zu
hoch ausfallen kann.


Federung und Trägheit
Ob nun das Fahrwerk im Extremfall blockiert oder
lediglich die Bodenreibung durch ein ungünstiges


Gelände erhöht ist, es besteht die Gefahr eines Über-
schlags oder einer Überlastung des Bugfahrwerks.
Daher kommt der Positionierung des Fahrwerks eine
gewisse Bedeutung zu. Im Falle eines Scale- oder
Semiscale-Modells kann man sich getrost an die
Geometrie des Originals halten, bei selbst konstru-
ierten Modellen ohne Vorbild hingegen sollte man
die hier beschriebenen Hinweise unbedingt beach-
ten, um ein Überschlagen des Modells zu vermeiden.
Starre Fahrwerke sowie zu harte Bereifung sollten
jedoch in jedem Fall gänzlich vermieden werden,
denn selbst eine geringe Federung reduziert die
Trägheitskraft und somit das dadurch hervorgeru-
fene Moment beträchtlich. Im Idealfall sollte neben
einer Federung noch eine Dämpfung eingebaut
werden, damit die Bewegungsenergie zuverlässig
durch Reibung aus dem System genommen werden
kann. Doch dies wird des größeren Aufwands wegen
oft nur den Großmodellen vorbehalten bleiben. ‹‹‹‹‹

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Abbildung 8: Ein
Hecksporn oder ein
unten abgeschrägtes
Seitenruder helfen
beim Dreibeinfahrwerk,
Beschädigungen
der Ruderflosse zu
vermeiden
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