Flugzeug Classic April 2017

(Dana P.) #1

TECHNIK Cockpit


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1943 zeigte die Maschine mit Major Streib am
Steuer, was sie konnte, und holte fünf eng-
lische Bomber vom Himmel. Auch die bis
dahin fast unerreichbaren Mosquitos waren
nun nicht mehr sicher.

Innovativ, aber zu spät
Da das Reichsluftfahrtministerium jedoch
von der seltsamen Vorstellung besessen war,
dass man sich kein Spezialflugzeug mehr
leisten könnte, verlief die Fertigung mit ver-
mutlich etwas über 320 Maschinen bis
Kriegsende nur noch sehr schleppend. Hinzu
kamen zahlreiche Verluste am Boden durch
die Bombenangriffe.
Die Hauptserienausführung war die
He 219 A-2 mit zwei 1750 PS starken DB-603-
A-Motoren. Ihre Flugeigenschaften waren
ausgezeichnet, wenn auch etwas untermoto-
risiert. Als erstes deutsches Serienflugzeug
rüsteten Konstrukteure die Maschine zudem
mit Schleudersitzen aus.
Nachdem der Krieg zu Ende war, brachte
man insgesamt sieben »Uhu« zur Erprobung
nach England und in die USA, von denen
nur eine He 219 A-2 mit der Werknummer
290202 (»G9+QK« des NJG 1) in den USA er-
halten geblieben ist. Die Alliierten übernah-
men die Maschine in Dänemark und brach-
ten sie in die Vereinigten Staaten, wo sie das
Beutekennzeichen »FE-614« erhielt. Testflüge
fanden mit ihr allerdings kaum noch statt. In

Cockpit der Heinkel He 219 A als Abbildung der Lehrbildreihe
für die Ausbildung

Schöne Flugaufnahme der
He 219 A-0, »G9+FK«, von Ober-
leutnant Ernst-Wilhelm Modrow
vom April 1944. Zur besseren
Erkennung für die eigene Flak
ist die rechte Fläche auf der
Unterseite schwarz lackiert

Erläuterung der Ausrüstung am Pilotensitz (in der Tabelle rechts)
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