Bäumen und Büschen bewachsene Gren-
ze zum Bahndamm. In diesem Moment
rauscht ein Güterzug heran.
Nur der Pilot überlebt
Funken sprühen, als das Flugzeug mit
dem tonnenschweren Zug kollidiert. Dann
kracht es gegen den Mast einer Oberleitung
und fängt Feuer. Der Pilot überlebt den Auf-
prall schwerverletzt und kann sich selbst
befreien. Er schat es sogar, seine Passagie-
rin aus dem Wrack zu ziehen. Ihre Verlet-
zungen sind aber zu schwer, sie stirbt kurz
darauf. Eine Stichlamme bei der Kollision
hat in dem stark deformierten Rumpf der
Katana einen Brand ausgelöst. Das Cockpit
brennt vom Brandschott bis zur Rumpf-
röhre aus. Das Feuer kann jedoch nicht auf
Rumptank und Triebwerk übergreifen.
Bei der Suche nach der Unfallursache
konzentrieren sich die Ermittler der Bun-
desstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU)
auf den unbeschädigt gebliebenen Motor.
Tests zeigen, dass er einwandfrei und ohne
verminderte Leistung läut. Die sommer-
lichen Temperaturen am Unfalltag allein
können nach Ansicht der Ermittler keine
hinreichende Erklärung für die verminder-te Motorleistung sein: Das Handbuch gibt
bei 26 Grad eine Startrollstrecke von etwa
410 Metern an. Unter Umständen hat eine
fehlerhate Einstellung des Propellerreg-
lers den Efekt verstärkt: Im Cockpit wur-
de der Hebel für die Propverstellung nicht
im Startmodus »High RPM«, sondern zwei
Zentimeter davor vorgefunden.
Wenn der Regler von Beginn des Start-
laufs an falsch eingestellt gewesen wäre,
hätte der Pilot es bemerken müssen. Er gab
jedoch an, die Anzeigen seien normal ge-
wesen. Möglicherweise löste sich der Reg-
ler während des Startlaufs aufgrund einer
mangelhaten Fixierung Stück für Stück,
ohne dass es der Pilot bemerkte. Auch ein
Problem mit dem Bowdenzug des Reglers
könnte ursächlich für die geringe Leistung
gewesen sein. Zudem wurde die Parkbrem-
se im Wrack in angezogener Stellung vor-
gefunden. Letzlich kann der Grund für die
geringe Leistung beim Startlauf und das
schlechte Steigen nicht aufgeklärt werden.
Die geringe Erfahrung des Piloten mit
dem Muster sowie die fehlende Entschei-
dung zu einem Startabbruch waren nach
Meinung der Experten wesentliche Fakto-
ren beim Absturz der Katana.
Nach Passieren der laut Handbuch zu
erwartenden Rollstrecke, spätestens an der
Halbbahnmarkierung und selbst nach dem
Abheben wäre ein Startabbruch wegen der
zu geringen Motorleistung noch problem-
los möglich gewesen.Allrounder: Die Katana gilt als preiswerter Reise-
zweisitzer und hat sich auch bei der Schulung bewährt
Ursachenforschung:
Der hintere Hebel
regelt die Prop-
Verstellung und ist
nicht am Anschlag,
was die Startstellung
gewesen wäreUnfallstelle: Das Wrack
liegt mitten auf den
Gleisen einer vielbefah-
renen Bahnstrecke