amas0117

(やまだぃちぅ) #1
Zum
Ausprobieren:
Weißbrot in
Kürbiskernöl
tauchen und
genießen

Last but not least schlummern in den
unscheinbaren Kernen zwei weitere, nur
selten vorkommende Aminosäuren: Cu­
curbitin und Citrullin. Citrullin wirkt als
Katalysator bei der Bildung von Harn­
stoff und fördert so die Entgiftung des
Körpers. Cucurbitin SChützt wirksam vor
Bandwürmern und wird zur "Entwurmung"
verwandt. Kürbiskerne und Kürbiskernöl
sind also ein wichtiger Bestandteil einer
gesunden und ausgewogenen Ernährung.


Das
"
grüne
Gold" - schon
seit Jahrtausenden
bekannt

Vor gut 100Jahren wurde mit der Kreuzung
verschiedener Sorten begonnen und dar­
aus entwuchs der Steirische ölkürbis. Die
vier äußeren zellschichten, die Samenscha­
len, sind nicht verholzt, die dunkelgrünen
Samenkerne werden nur durch ein dünnes
Silberhäutchen geschützt. Der Vorteil: Im
Gegenteil zu anderen Kürbissorten muss
der Samen nicht eigens aus der harten
Schale gepult werden ideal für die Her­
stellung von Kernöl, dem "grünen Gold".

Kürbisprodukte aus
dem Frankenland

Die goldgelben Kürbiskugeln gedeihen
nicht nur auf den von der Sonne ver­
WÖhnten Feldern der SÜdsteiermark.
Doch ohne Kürbis kein Kern. Der Gartenkür- sondern auch in Mittelfranken. BIO·Au-
bis ist einer der ältesten bekannten Kultur- tor Dinesh Bauer besuchte in Kammer-
und Nutzpflanzen und stammt wie Tomate, stein im Landkreis Roth die Kürbisfar-
Tabak, Kartoffel, Paprika und Sonnenblume mer Petra und Martin Schnell.
aus der neuen welt, aus Amerika. Neuere
Funde von Samen domestizierter Kürbisse
lassen den Schluss zu, dass die Urformen
bereits vor 8000 bis 10.000 Jahren in Mexiko
und im SÜden der USA angebaut wurden.
Durch Auslese und Züchtung - schon im
präkolumbianischen Amerika existierte
eine Unzahl von Sorten - entstanden die
uns heute vertrauten Farb-und Formvaria­
tionen. Sie reichen vom kleinen schmucken
Zierkürbis bis hin zu mehreren hundert Kilo
schweren Monstern, reif für das Guiness
Buch der Rekorde.
Der eingangs erwähnte Öl kürbis ist eine
Abart des Gartenkürbisses. Die Urform ge­
langte im 18. Jahrhundert in die SÜdstei­
ermark und fand dort rasche verbreitung.


Wie sind Sie eigentliCh darauf gekom·
men Kürbisse anzubauen?
petra Schnell: Früher wurde hier aus-
schließlich Tabak angebaut. Wir haben
uns nach Alternativen umgeschaut und
überlegt, was könnte auf unseren BÖden
und bei unserem Klima gut wachsen. Einer

Kürbisse werden
heute in den unter­
schiedlichsten Größen
und formen gezüchtet

KÜRBISKERNE


dieser "zukunftsversionen" war der Anbau
von Kürbissen - und dabei sind wir hän­
gengeblieben.
Ab 2004 haben wir ausprobiert, ob die
bei uns wirklich wachsen und ob alles passt.
Da es uns um die Kerne ging, haben wir von
Anfang an auf den ölkürbis gesetzt. Der hat
den vorteil, dass der Kernanteil größer als
beim Speisekürbis und leicht zu ernten ist.
Der Nachteil: Das Fruchtfleisch schmeckt
eigentlich nach gar nichts.
Als Kürbisbauer sind Sie ja in DeutSCh·
land ein absoluter Exot. Wie viele Felder
bearbeiten Sie?
Petra Schnell: Auf 55 Hektar ölkürbisse.
Dazu kommen 5 Hektar mit verschiedenen
Sorten von Speisekürbissen. Im Sommer
201 1 haben wir eine eigene Kürbiskern­
presse angeschafft, seitdem pressen wir
unser Öl selbst.

Sonderheft 112017 1l'a (^103)

Free download pdf