amas0117

(やまだぃちぅ) #1
Prof. Dr. med. Daniel
König ist leiter des
Arbeitsbereichs
Ernährung am Institut
für Sportwissenschaft
der Universität
freiburg

zierte Betrachtung der unterschiedlichen
Cholesterin·werte, im volksmund "gutes"
HDL-und "böses" LDL-Cholesterin genannt.
Dazu Prof. König: "Angenommen Sie sind
schlank und treiben viel sport, dann ist es
durchaus möglich, dass Sie ein hohes HDL­
Cholesterin von 70 oder 80 mg/dl haben. Ist
der HDL-Wert hoch, ist automatisch auch
das Gesamtcholesterin erhöht, ohne dass
jedoch ein Risiko oder Handlungsbedarf
besteht." Zum vergleich: Der HDL-Norm­
wert liegt für Männer bei über 40 mg/dl,
für Frauen bei über 50 mg/dl.
Das LDL-Cholesterin sollte laut Lehrbuch
stets unter 160 mg/dlliegen. Doch auch die­
ser Grenzwert hinkt: "Wir sehen patienten,
die viel sport machen, nicht rauchen und
trotzdem einen LDL-Wert von 180 haben."
Dafür können viele verschiedene Faktoren
ursächlich sein. Diese müssen zu allererst
abgeklärt werden. Nur den Laborzettel zu
betrachten, ist zu einseitig. Laborwerte
sagen nur zu ca. 30 Prozent etwas über
das individuelle Risiko für Herz-Kreislauf­
Erkrankungen aus.

74 All Sonderheft 1/2017


Risikofaktoren,
die man
beachten sollte

Hier sind vor allem die persönliche vorge­
schichte und der Lebensstil entscheidend.
Zu den Faktoren, die den Fettstoffwechsel
ungünstig beeinflussen können, zählen:


  1. eine erbliche Vorbelastung

  2. andere Vorerkrankungen

  3. die Einnahme bestimmter
    Medikamente

  4. zigarettenkonsum

  5. übermäßiger Alkoholgenuss

  6. Übergewicht und
    Bewegungsmangel

  7. psychosozialer stress


Gut ZU wissen:



  • Wenn es die Cene sind
    Ein hoher Cholesterinspiegel kann z.B. erb­
    lich bedingt sein, familiäre Hypercholeste­
    rinämie genannt. Es werden aber nicht die
    hohen Werte ererbt, sondern die Veranla­
    gung dazu. "Eine familiäre Cholesterinerhö­
    hung wird bei einer von 500 Personen be­
    obachtet", sagt Dr. med. Ramon Martinez,
    Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am
    St. Sixtus-Hospital in Haltern. Bei gesundem
    Lebensstil können trotz der Erbanlage die
    Cholesterinwerte VÖllig normal sein.

  • Vorerkrankungen
    Bestehende Krankheiten können den Cho­
    lesterinspiegel ebenfalls erhöhen. Neben
    Bluthochdruck und Diabetes sind das vor
    allem:


Auch bei Sportlern
kann der Gesamt­
cholesterin-Wert
erhöht sein, ohne
dass Gefahr besteht.
Dafür gibt es unter­
schiedliche Ursachen,
die abgeklärt
werden sollten


  • Schilddrüsenunterfunktion

  • eingeschränkte
    Nierenfunktion

  • Morbus cushing
    !im volksmund "vollmond­
    gesicht") mit Übermäßiger
    Kortisolproduktion

  • Lebererkrankungen

  • Vitamin B6-, B1 2- und
    Folsäuremangel

  • erhöhte Blutgerinnungs­
    werte

  • gutartiger Tumor der
    Hirnanhangsdrüse
    (Hypophysen-Adenom)

  • Hohes Cholesterin
    als Nebenwirkung
    Selbst Medikamente können als Neben­
    wirkung den Cholesterinspigel erhöhen.
    Dr. med. Volker Schmiedel nennt ein Bei­
    spiel: "Entwässerungsmittel, Diuretika,
    werden häUfig bei Bluthochdruck oder
    Herzschwäche eingesetzt. Beides ist bei Pa­
    tienten mit hohen Blutfetten nicht selten."

  • weitere Medikamente,
    die sich ungünstig
    auswirken können, sind:

  • Betablocker

  • Kortison-Tabletten

  • Hormonpräparate

  • verhütungsmittel (pille)

  • synthetisches Vitamin A
    (wird in der Behandlung von
    Hauterkrankungen eingesetzt)


Erkrankungen wie
beispielsweise eine
Schilddrüsenunter­
funktion können den
Cholesterinspiegel
ebenfalls erhöhen
Quelle: Techniker
Krankenkasse
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