Süddeutsche Zeitung - 18.11.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
von sabine buchwald

D


ie beiden älteren Herren kleben mit
ihren Nasen fast an der Landkarte
und fragen sich gegenseitig ab:
„Siehst du das Siebengebirge?“, will der ei-
ne vom anderen wissen, der umgehend auf
einen hellbraunen Streifen auf der Karte
deutet. Und schon erzählen sich die beiden
von ihren Erlebnissen. Deutschland hängt
hier an der Backsteinwand im Gasteig, da-
neben Europa und die Welt, plastifiziert
und anschaulich. Karten wie diese sind ein
kleines Schmankerl im großen Angebot
der 60. Münchner Bücherschau. Denn Kar-
ten sind schließlich auch Druckerzeugnis-
se, so wie die gut 20 000 Neuerscheinun-
gen und Bestseller der 300 Verlage aus
dem deutschsprachigen Raum, die hier
ausgestellt sind.
Die meisten Besucher kommen hierher,
um in Bildbänden zu blättern, Romane an-
zulesen, vor allem aber für sie bislang Un-
bekanntes zu entdecken. Im vergangenen
Jahr waren es gut 160 000 Besucher, davon
8000 Kinder. Manche kommen gezielt zu
der 18-tägigen Bücherschau, weil sie da-
mit groß geworden sind. Andere nutzen
die Pause während eines Konzerts in der
Philharmonie oder lassen sich danach mit
Melodien im Kopf auf eine Lesereise ein.

Gerade auf Reisen ist eine 22-jährige
Studentin aus Brüssel. Sie staunt über das
Cocktail-Buch zu einer ihrer Lieblingsse-
rien: Downton Abbey. „Ich wusste nicht,
dass es so etwas gibt“, sagt sie und lacht.
Sie ist zu Besuch bei Freunden in München
und begeistert von dem kostenlosen Ange-
bot im Gasteig. Auch der reich bebilderte
Band über die schönsten Yogahotels hat es
ihr angetan. Die könne sie sich zwar nicht
leisten, meint sie. Aber davon träumen.
Träumen und lesen, Autoren und Be-
kannte treffen, sich mit einem Buch zu-
rückziehen oder sich selbst ausprobieren:
Es gibt viele gute Gründe hierher zu kom-
men an einem so grauen Samstagnachmit-
tag wie diesem. 15 Stunden haptisches
Schmökervergnügen, von acht Uhr mor-
gens bis 23 Uhr in der Nacht, das lässt kei-
ne Buchhandlung und auch nicht die Stadt-
bibliothek im Gasteig zu. Die hat zwar am
Samstag ebenfalls geöffnet, verriegelt
aber ihre Türen um 16 Uhr. Um diese Zeit
geht die Lesung mit der Jugendbuchauto-
rin Marah Woolf im Kleinen Konzertsaal
auch schon ihrem Ende zu. Die deutsche
Bestsellerautorin las aus ihrem Fantasyro-
man „Tausend Mal schon“, der in finstere
Welten von Seelenjägern führt.
Erwerben können Leser und Zuhörer
die ausgestellten Schmöker im Gasteig ei-
gentlich nicht, denn die Bücherschau ist
keine Verkaufsmesse. Dabei würde man
sich das immer dann wünschen, wenn ei-
nem ein Buch ganz besonders ans Herz ge-
wachsen ist. Statt kaufen aber steht wün-
schen hier im Vordergrund, was wohl für
die angenehm unkommerzielle Atmosphä-
re sorgt. Zu den Lesungen jedoch sind
Händler geladen, die das jeweilige Buch
verkaufen, damit es zum Signieren vorge-
legt werden kann.
Großen Zulauf hatten bereits am Frei-
tagnachmittag die Zwillinge Heiko und Ro-
man Lochmann, bekannt als die Lochis.
Für solche Jugendattraktionen im Carl-

Orff-Saal gehen mehrere Hundert Eintritts-
karten über den Tisch. Und auch für die
„100 besten“ Kinder- und Jugendbücher,
vorgestellt von Roswitha Budeus-Budde,
Hilde Elisabeth Menzel und Ulrike Schul-
theis, standen Eltern und Pädagogen gedul-
dig an, bis sie am Samstag kurz vor 18 Uhr
eingelassen wurden. Aber es sind auch klei-
ne Veranstaltungen wie die dreistündige
Schreibwerkstatt für Kinder, die den
Charme der Bücherschau ausmachen. 13
potenzielle Nachwuchsautoren nahmen
daran teil. Die Literaturwissenschaftler
Ludwig Bader und Bettina Neu vom Verein
Kultur und Spielraum waren begeistert
von ihnen. „Uns hat echt überrascht, wie
gut die jungen Leute waren“, sagt Bader.
Viele kamen schon mit fertigen Texten, die
sie in der Runde vorlasen und dafür Feed-
back bekamen.
Der Gasteig ist für die Bücherschau, die
im Rahmen Literaturfests stattfindet, ein
geradezu idealer Ort. Wer sich mit einem
Buch zurückziehen mag, findet immer ei-
ne Ecke, in der es nicht laut und trubelig
ist. Wer sehen und gesehen werden will,
der bleibt an den Ständen der Verlage ste-
hen und blättert dort.  Kultur

Noch bis Sonntag, 1. Dezember, Programminforma-
tionen unter http://www.muenchner-buecherschau.de

Robert Heigl hat seit 15 Jahren nicht mehr
ausgebildet.Der Fliesenleger-Meister aus
Sendling sagt: „Wir wollten uns ja keine zu-
sätzliche Konkurrenz heranziehen.“ Seit
2004 war die Meisterpflicht bei den Flie-
senlegern abgeschafft, das heißt: Jeder
durfte einen Betrieb führen, es brauchte
keinen Meistertitel mehr. Hätte Heigl Ge-
sellen ausgebildet, hätte er Know-how in
den Markt gebracht und sich vielleicht kun-
dige Konkurrenz geschaffen.
Mehr Betriebe, mehr Fachkräfte, mehr
Ausbildung – das war Anfang des Jahrtau-
sends die Hoffnung der rot-grünen Bun-
desregierung. Doch die wurde enttäuscht.
15 Jahre später dreht die Große Koalition
die Entwicklung ein Stück zurück. Die Flie-
senleger und elf andere Gewerke bekom-
men die Meisterpflicht zurück. Wenn Bun-
destag und -rat im Dezember zustimmen,
kann das neue Gesetz zum kommenden
Jahr in Kraft treten. Wichtig aber: Meister-
lose Betriebe genießen Bestandsschutz
und sollen weitergeführt werden können.


Wieso wurde damals überhaupt abge-
schafft? Anfang der 2000er waren im Land
gut viereinhalb Millionen Menschen ar-
beitslos. Rot-Grün wollte daher Betriebs-
gründungen erleichtern. Zudem sollten
am 1. Mai 2004 zehn osteuropäische Staa-
ten der EU beitreten. Wegen der Freizügig-
keit könnten sich Handwerker aus diesen
Ländern in Deutschland niederlassen und
einfach einen Betrieb führen. Wer aber
sonst in Deutschland einen Handwerksbe-
trieb eröffnen wollte, brauchte den Meis-
ter. In Augen vieler ein großer Nachteil.
Darum wurde die Meisterpflicht in 53 Beru-
fen abgeschafft. Von nun an konnte jeder,


der wollte, einen Betrieb führen, oder
„Hinz und Kunz“, wie Robert Heigl das aus-
drückt. „Jeder konnte sich nun einfach
Fachbetrieb nennen.“
Was das für München bedeutete, kann
man an Zahlen der Handwerkskammer ab-
lesen. Zwischen 2003 und 2018 wuchs die
Zahl der eingetragenen Betriebe in den Ge-
werken ohne Meisterpflicht von etwa 1800
auf gut 10 000. Gab es 2003 nur 120 Fliesen-
leger-Betriebe, zählte die Kammer 15 Jah-
re später mehr als 2000. Die Zahl der Aus-
zubildenden ging dagegen um ein Viertel
zurück. Auffällig ist auch die größere Fluk-
tuation auf dem Markt. 2018 waren nur 30
Prozent aller Betriebe fünf Jahre alt oder äl-
ter. 2003 waren es noch mehr als 60 Pro-
zent. Kurz gesagt: Es wurden schnell mehr

Betriebe gegründet, aber auch schnell wie-
der aufgegeben.
Verbrauchern bringt das Probleme:
Wenn Fliesen falsch verlegt wurden, kön-
nen sie keine Reparatur oder Gewährleis-
tung verlangen, wenn der Betrieb gar nicht
mehr existiert. Der erhöhte Wettbewerb
drückte auch die Preise, sagt Robert Heigl.
Wegen Dumpings sei es für ihn kaum noch
sinnvoll gewesen, um Aufträge für die öf-
fentliche Hand zu konkurrieren.
Wie sich die Qualität seither entwickelt
hat, ist indes schwierig zu beurteilen. Der
Fachverband Fliesen und Naturstein im
Zentralverband des Deutschen Baugewer-
bes hat Sachverständige befragt und kam
zu dem Ergebnis: „Die Entwicklung, dass
mangelnde Qualifikation zu mitunter ho-
hen Schäden führt, hat sich bestätigt.“ Da-
neben wies der Verband aber vorsichtig
darauf hin, dass es eben viel mehr Betriebe
gebe und dass das Bauen auch komplizier-
ter geworden sei.
Fliesenleger Robert Heigl sagt: Natür-
lich machen auch Meister Fehler, niemand
sei perfekt. „Aber ich habe manchmal
schon Sachen gesehen, da kannst du nur
noch die Hände über dem Kopf zusammen-
schlagen.“ Wie vor kurzem, als ein Hand-
werker, der vor ihm da war, Fliesen auf ei-
nem Holzboden verlegt hatte. Ein Unding,
Fliesen brauchen einen „toten“ Boden.
„Viele können die normale 15er-Blätter an
die Wand schmeißen“, sagt Heigl. Aber
dann? Auch Fliesenlegen entwickle sich
weiter. Kürzlich hat Heigl Fliesen verlegt,
die 3,20 mal 1,60 Meter maßen. Vor ein
paar Jahren gab es so etwas noch gar nicht.
Mit dem richtigen Know-how könnten Flie-
senleger heute einen Boden verlegen, der
quasi ewig hält. „Ich sehe da wahnsinnig
viele Chancen für Fliesenleger.“ In ein paar
Jahren wird sein Sohn übernehmen, dann
in dritter Generation. Der macht gerade
den Meister. bernhard hiergeist

Die Regionalbischöfin weiß ihre Gefühle in
Worte zu kleiden. In den vergangenen
18 Jahren hat sie dies in ihren Predigten be-
wiesen, die stets „zeitlich aktuell, Herz und
Verstand“ berührend waren, wie Markus
Söder zum Abschied von Susanne Breit-
Keßler betonte. Diese lobenden Worte
fand der Bayerische Ministerpräsident –
selbst evangelisch, wie er betonte – beim
abendlichen Empfang in den Räumen der
Israelitischen Kultusgemeinde. Dort kam
man zum Feiern zusammen, und nieman-
dem war mehr nach Tränen zumute. Wäh-
rend des Gottesdienstes am Nachmittag
aber, als die Kirchenfrau im Altarraum von
St. Lukas sich das Amtskreuz über den
Kopf zieht und in die Hände von Landesbi-
schof Heinrich Bedford-Strohm legt, sind

ihre Empfindungen in ihrem Gesicht abzu-
lesen. Die wortgewaltige Rednerin ringt
mit den Tränen. Letztlich rinnen sie an den
Wangen einiger Wegbegleiter hinunter,
die in die Kirche am Mariannenplatz ge-
kommen waren, um Breit-Keßler in ihrer
Funktion als Regionalbischöfin zu verab-
schieden. Sie selbst bleibt, so wie man sie
kennt: emotional, aber aufrecht.
Im Auftrag des Herrn, mit diesem Motto
der Blues Brothers habe sie ihr Amt ange-
treten, sagt Breit-Keßler auf der Kanzel.
Sie habe stets mit Leidenschaft Position be-
zogen gegen alles, was sie als ungerecht
empfand, wie etwa gegen den „elenden An-
tisemitismus“ von rechts und von links, ge-
gen Missbrauch, gegen Kinderarbeit. Zum
Ende nun gibt sie ein neues Motto aus, wie-

der aus einem Film: „We are family“. Sie
wolle Kirche als Familie verstanden sehen,
in der man Geborgenheit und Liebe findet.
Sie selbst fühle sich „herrlich geliebt von
Gott“. Familie aber heiße auch, aufrichtig
zu sein, zu kommunizieren, miteinander
zu ringen, nicht aufzugeben.
Breit-Keßler nutzt die Gelegenheit, vor
Kameras, die den Gottesdienst live übertra-
gen, all jene um Verzeihung zu bitten, de-
nen sie Unrecht getan oder nicht genug
Zeit gewidmet habe. Dabei hat sie als Regio-
nalbeschöfin, als Ständige Vertreterin des
Landesbischofs, als Oberkirchenrätin im
Kirchenkreis München und Oberbayern,
als Seelsorgerin, als Pfarrerin und Rund-
funkpredigerin sicher so viel gegeben, wie
sie nur konnte. „Immer volle Power. Das
ganze Leben pur. Immer 100 Prozent,
manchmal auch mehr“, bescheinigt ihr
Bedford-Strohm.
Die Kirchen zueinanderzubringen ist
ihr ein Anliegen. Beim Einzug in St. Lukas
und am Ende geht sie hinter dem Vortrage-
kreuz der katholischen Nachbargemeinde
St. Anna. Weil man in St. Lukas kein ent-
sprechendes Kreuz hat. Man kann es aber
auch als Symbol der Verständigung sehen.
Ein Zeichen der Freundschaft zwischen ihr
und Charlotte Knobloch ist, dass man in
den Räumen am Jakobsplatz feiern darf.
Im Dialog bleiben mit anderen Religionen,
das ist unter Breit-Keßler, der gelernten
Journalistin, keine Worthülse. Nach dem
Anschlag in Halle hat sie spontan eine Lich-
terkette um die Synagoge organisiert.
Gemeinsam für das Gute und die Demo-
kratie kämpfen sei Aufgabe der Kirchen,
sagt Marian Offman als Vertreter der jüdi-
schen Gemeinde. Dafür wird Breit-Keßler
weiter mit aller Kraft im Einsatz sein. Als
Predigerin und künftige Vorsitzende des
Bayerischen Ethikrats, wie Markus Söder
verrät. Für den Ruhestand fühlt sich die
65-Jährige zu jung. sabine buchwald

Marcel Weller, 28, und Kim Junger,
21:„Büchermachen mich glücklich“,
sagt Kim Junger, die wegen eines Prakti-
kums derzeit in München wohnt. „Ich
liebe vor allem Fantasy- und Historien-
romane, mein Freund mag eher Sachbü-
cher wie Hararis Kurze Geschichte der
Menschheit. Ohne eine Lektüre gehe ich
selten aus dem Haus. Die halbe Stunde
in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit
nutze ich zum Lesen: Ken Follet, Terry
Goodland gefallen mir. Daheim stehen
die Bücher alphabetisch nach Genres
sortiert. Ein schöner Anblick.“

Nun hat die CSU-Kandidatin Kristina
Frank auch noch einen ehemaligen CSU-
Stadtrat als Mitbewerber bei der Oberbür-
germeister-Wahl: Die Aufstellungsver-
sammlung der AfD hat den 55 Jahre alten
Wolfgang Wiehle mit einem Ergebnis von
94 Prozent zum OB-Kandidaten für die
Kommunalwahl am 15. März 2020 gekürt.
Wie Wiehle selbst am Sonntag per Presse-
erklärung bekannt machte, habe er keine
Gegenkandidaten gehabt. Von 1994 bis
2002 war der Diplom-Informatiker Mit-
glied der CSU-Stadtratsfraktion, seit 2017
sitzt er für die AfD im Bundestag, er kandi-
dierte im Wahlkreis München-Süd.
Wiehle gehörte der CSU bis 2013 insge-
samt 31 Jahre lang an und war zeitweise
Landesvorsitzender des Rings Christlich-
Demokratischer Studenten (RCDS). 2013
wechselte er zur AfD und ist dort seit 2014
Kreisvorsitzender im Münchner Süden.
Der gebürtige Münchner nannte für sei-
nen Wahlkampf als Schwerpunktthemen
„Verkehr, Sicherheit, Migration und trans-
parente Verwaltung“. Wiehle kündigte zu-
dem öffentliche Gegenwehr an gegen Ver-
suche, „die AfD im Kommunalwahlkampf
in einem fairen demokratischen Wettbe-
werb zu behindern“. Die Partei klagt dar-
über, dass eigene Veranstaltungen oder
Kundgebungen durch Gegendemonstran-
ten gestört würden und Druck auf Gastwir-
te ausgeübt werde, der AfD keine Räume
zu vermieten.
Mit Wiehles OB-Kandidatur steigt die
Wahrscheinlichkeit weiter, dass es im Früh-
jahr 2020 nach dem ersten Wahlgang zu ei-
ner Stichwahl um den Oberbürgermeister-
Posten kommt. Als aussichtsreichste Kan-
didaten für diese Stichwahl gelten Ober-
bürgermeister Dieter Reiter (SPD) und die
Herausforderinnen Katrin Habenschaden
(Grüne) und Kristina Frank (CSU). soy


Der Landesvorsitzende des Marburger
Bunds Bayern kritisiert die geplante Schlie-
ßung der Kinder- und Jugendpsychosoma-
tik am Klinikum rechts der Isar. Die Staats-
regierung müsse dringend Maßnahmen er-
greifen, um die stationäre medizinische
Versorgung von Kindern und Jugendli-
chen sicherzustellen, fordert Andreas Botz-
lar, Landesvorsitzender des Berufsver-
bands der Ärzte. Anfang November wurde
den Mitarbeitern der Kinder- und Jugend-
psychosomatik mitgeteilt, dass ihre Abtei-
lung zum 30. Juni 2020 geschlossen wer-
de. Obwohl die Nachfrage groß ist und es
lange Wartelisten gibt. Wo die Patienten
künftig betreut werden, ist völlig unklar.
Als Grund nennt die Klinik die „ungünsti-
ge Kosten-Erlös-Struktur“. „In Deutsch-
land werden Kinderstationen nicht infolge
rückläufigen Bedarfs beziehungsweise sin-
kender Patientenzahlen geschlossen, son-
dern aufgrund von Geldmangel“, kritisiert
der Marburger Bund. inra


Wieder meisterhaft


Was es bedeutet, wenn verschiedene Gewerke bald die Meisterpflicht zurückbekommen


Trotz des Trubels und der vielen Besucher finden sich bei der Bücherschau auch ruhige Plätze zum Lesen. FOTOS: STEPHAN RUMPF

Nie ohne Lektüre


„Rundum glücklich“, sei sie, sagte Susanne Breit-Keßler an der Seite von Landesbi-
schof Heinrich Bedford-Strohm. Hier noch vor dem Gottesdienst. FOTO: STEPHAN RUMPF

Wolfgang Wiehle


tritt für die AfD an


Partei nominiert ehemaligen
CSU-Stadtrat als OB-Kandidaten

Die Zahl der Fliesenleger-Betriebe in
München stieg zwischen 2003 und 2018
von 120 auf mehr als 2000. FOTO: DPA

Auf Lesereise im Backsteinbau


Bei derBücherschau im Gasteig, die heuer bereits zum 60. Mal stattfindet, stellen Verlage rund 20 000 Bestseller und
Neuerscheinungen aus – vom Yogahotel-Bildband bis zum finsteren Fantasyschmöker. Kaufen kann man die Werke aber nicht

Emotional und aufrecht


Mit Gottesdienstund Empfang wird Regionalbischöfin Breit-Keßler verabschiedet


Ärzteverband kritisiert


Aus für Klinikabteilung


Wolfgang Wiehle saß
lange Zeit für die
CSU im Münchner
Stadtrat, seit der
Bundestagswahl
2017 gehört er als
Abgeordneter der
AfD dem Bundestag
an.FOTO: PETER HINZ-ROSIN

Eine Studentin staunt über
ein Cocktail-Buch zur
Lieblingsserie Downton Abbey

Frank Göhring, 50:„Wirsind extra von
Flintsbach am Inn nach München ge-
kommen. Die ganze Familie liest viel. Al-
lein in unserem Wohnzimmer steht ei-
ne sechs Meter lange Bücherwand.
E-Reader sind nicht so meine Sache, ob-
wohl sie gerade im Urlaub praktisch wä-
ren. Wir sind zu viert, und jeder nimmt
in der Regel drei bis fünf Bücher mit.
Vor allem ich aber bin ein haptischer
Mensch. Ich liebe es, Bücher in der
Hand zu halten. Da ich gerade promovie-
re, suche ich nach Fachbüchern über In-
novationsstrategien.“

Kristina Fehre, 37:„Seit ich Mutter
bin, habe ich keine Fernreise mehr ge-
macht. Deshalb war ich hier erst mal
ausgiebig in der Reisebuchecke und ha-
be mir angeschaut, wo ich schon war:
Marokko, Bali, Vietnam. Ich genieße es,
mich ohne meine Kinder in Ruhe umzu-
sehen. Zusammen gehen wir oft in Bü-
chereien, aber ich kaufe natürlich auch
Bücher. Ein paar muss man schon zu
Hause haben. Kinder sollten damit auf-
wachsen. Im Moment lese ich ihnen be-
sonders gern Nöstlingers Geschichten
vom Franz vor.“ protokolle: bub

Er habe schon Sachen gesehen,


die kaum zu glauben waren,


sagt Fliesenleger Robert Heigl


BÜCHERMENSCHEN


Nicht nur leihen In der Hand



DEFGH Nr. 266, Montag, 18. November 2019 (^) MÜNCHEN R3

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