Die Welt Kompakt - 05.11.2019

(Steven Felgate) #1

12 MITTELSTAND DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DIENSTAG,5.NOVEMBER


SPEZIAL


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Geschäftsführer FPT Robotik GmbH & Co. KG
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„Digitalisierung: besser


werden, menschlich


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M


ittelständler, Hid-
den Champions
insbesondere, ste-
hen hoch im Kurs.
Als Marke, als Arbeitgeber,
Kunden oder Geschäftspartner



  • und als Objekt der Begierde
    von Investoren. „Wir haben ei-
    nen Verkäufermarkt“, sagt Jo-
    hannes Schmidt. „Bei interes-
    santen Unternehmen stehen
    potenzielle Käufer Schlange.“


VON CHRISTINA PETRICK-LÖHR

Johannes Schmidt kennt das
Geschäft – er ist Vorstandsvor-
sitzender der Beteiligungsge-
sellschaft Indus mit Sitz in Ber-


gisch Gladbach. Indus hält ak-
tuell ein Portfolio von 47 Ge-
sellschaften im deutschsprachi-
gen Raum. Der Fokus liegt da-
bei auf erfolgreichen mittel-
ständischen produzierenden

Unternehmen, vorzugsweise
Marktführer in ihrem jeweili-
gen Segment, den Hidden
Champions. „Die Kunst besteht
darin, zunächst überhaupt bis
zum Unternehmer durchzu-

dringen und ihn dann auch
noch vom Verkauf zu überzeu-
gen“, sagt Schmidt.
Viele Anleger horten große
Mengen Geld – und suchen
nach Möglichkeiten, dieses zu-
kunftsträchtig zu investieren.
Gute Noten bekommen in die-
ser Hinsicht besonders Famili-
enunternehmen. Eine Invest-
mentstudie der Banque de
Luxembourg bescheinigt ihnen
bessere Aktienrenditen als ver-
gleichbaren Firmen ohne Fami-
lienführung. Sie verfolgen lang-
fristigere Strategien und fokus-
sieren sich stärker auf ihr Kern-
geschäft, heißt es in der Studie.
Auch bei weiteren Kennzahlen
wie der Eigenkapitalquote,
schnitten die untersuchten Un-
ternehmen in Familienhand
besser ab. Zudem wiesen sie im
Durchschnitt einen geringeren
Verschuldungsgrad auf. Insbe-
sondere für langfristig orien-
tierte Anleger seien diese Un-
ternehmen daher ein „attrakti-
ves Investmentziel“.
Wenn Familienunternehmen
auf den Markt kommen, liegt
das oft daran, dass der Chef –
oder die Chefin – aus Alters-
oder Gesundheitsgründen die
Führung abgeben will, in der
Familie aber kein geeigneter
Nachfolger in Sicht ist- häufi-
ges Problem im Mottelstand.
Laut dem aktuellen KfW-Mit-
telstandspanel sind bis Ende
2020 etwa 227.000 Übergaben
vorgesehen. Laut KfW betref-
fen die meisten Nachfolgen Un-
ternehmen mit weniger als fünf
Beschäftigten. Mittelständler
mit mehr als 50 Beschäftigten
machen knapp jede zehnte an-
stehende Übergabe aus.

machen knapp jede zehnte an-
stehende Übergabe aus.

machen knapp jede zehnte an-

Das Institut für Mittel-
standsforschung (IfM) in Bonn
rechnet mit etwas anderen Zah-
len, danach wechseln bis 2020
etwa 150.000 Betriebe mit ins-
gesamt 2,4 Millionen Beschäf-
tigten den Eigentümer. Etwa
die Hälfte der Betriebe, so kal-
kulieren die IfM-Experten, wer-
den innerhalb der Unterneh-
merfamilien bleiben.

Wird kein Nachfolger inner-
halb der Familie gefunden, wird
laut IfM etwa jedes fünfte Un-
ternehmenvon bisherigen Mit-
arbeitern übernommen, ein
knappes Drittel an Externe ver-
kauft. Das kann ein strategi-
scher Erwerb durch einen
Wettbewerber sein, ein Mana-
gement Buy-In oder der Kauf
durch einen Finanzinvestor.
Für viele Unternehmer ist
der Verkauf der eigenen Firma
ein existenzieller Einschnitt.
Die Verantwortung für die Mit-
arbeiter und auch der Erhalt
des Lebenswerkes haben für sie
einen enormen Stellenwert.
Genau an dieser Stelle kommt
dann Indus-Vorstand Johannes
Schmidt ins Spiel. „Unsere Phi-
losophie heißt ‚Kaufen, halten
und entwickeln‘. Wir stehen für
eine nachhaltige Unterneh-
mensstrategie, bei der das Un-
ternehmen unter seinem Na-
men, mit seiner Philosophie
und Kultur, der Belegschaft und
auch der Führungsmannschaft
weiterläuft.“ Im Idealfall er-
wirbt Indus zunächst eine
Mehrheit der Unternehmens-
anteile, während der Alteigen-
tümer noch für einen Über-
gangszeitraum von einigen Jah-
ren weiter die Führung behält.
Geht der alte Chef dann end-
gültig von Bord, übernimmt der
Investor alle Anteile. Ein Ge-
schäftsführer wird eingesetzt
und das Unternehmen agiert
weiter selbstständig unter dem
Dach der Indus-Holding.
Unter dem Dach einer Hol-
ding wie Indus zu segeln, bietet
eine Reihe weiterer Vorteile. So
könnten die Firmen auf Exper-
tise zurückgreifen, beispiels-
weise in den Bereichen Recht
und Zoll. Schmidt: „Will eines
unserer Unternehmen sich in
einem anderen Land neu enga-
gieren, haben wir mit großer
Wahrscheinlichkeit andere Un-
ternehmen im Portfolio, die
dort auch schon aktiv sind und
auf deren Kontakte und Erfah-
rungen man dann zurückgrei-
fen kann.“

In Familien-
unternehmen ist
der Zusammen-
halt größer.
Sie denken
langfristiger,
strategischer
und neigen
weniger zu
VVVerschuldung erschuldung

GETTY IMAGES/IMAGE SOURCE

/SUEDHANG

Charme der Hidden Champions


Familienunternehmer


schätzen Investoren,


die für die Firma


und die Mitarbeiter


langfristige


Perspektiven


aufzeigen


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