Die Welt Kompakt - 05.11.2019

(Steven Felgate) #1

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cracy. So nationalistic wie die
jetzt sind, it’s a disgrace.

So hatte ich den Verlauf des
Kriegs bisher nie gesehen. Aber
ich bin ja erst 1988 geboren ...
... wie mein Mann...

... aber ich bin Amerika so dank-
bar, dass sie Deutschland be-
siegt und befreit haben.
Die haben das absolut Richtige
gemacht. Und danach durch den
Marshallplan Deutschland wie-
der aufgebaut. Und wenn man
sich das heute anschaut. Die
amerikanische Politik, America
first? What the fuck?

Warum liegen Homophobie
und schwule Ästhetik im Krieg

Warum liegen Homophobie
und schwule Ästhetik im Krieg

Warum liegen Homophobie

und im Militär so nah beieinan-
der?
Die Amerikaner haben das Bud-
dysystem eingeführt, das hat zu
unglaublich viel Homosexualität
geführt. Als der Krieg dann vor-
bei war, kamen die 50er-, die
60er-Jahre. Aber erst in den
70ern wurde es offener. Ich habe
das aber bewusst rausgehalten.

Der Künstler Marc Brandenburg
hat mir mal gesagt, er sei zwar
schwul und Künstler, wolle aber
kein schwuler Künstler sein.

Ganz am Anfang meiner Karrie-
re, war ich deeply closeted. Ich
wollte nicht the next german gay
director sein. Es gab Rosa von
Praunheim, Werner Schroeter,
Fassbinder, wo auch jeder wuss-
te, dass die schwul sind. Aber
Schwulsein hat zu meinen Fil-
men nicht gepasst. Ich wollte das
Label nicht haben. Meine Freun-
de haben natürlich gewusst, dass
ich schwul bin, aber ich war nicht
openly gay. Als ich mit 33 nach
Amerika ging, waren da vier, fünf
schwule Regisseure, die waren
ganz normal, they talked about it,
they took their boyfriends to par-
ties, und die industry wusste das,
und keiner hat sich drum ge-
schert. Dann habe ich gesagt,
okay, that’s it. I can live free. In
Deutschland wäre das auch ir-
gendwie strange gewesen. Ich ha-
be dann einen Film drüber ge-
macht, ich musste das schreiben.
Ich habe viel Geld gestiftet für
marriage equality, für das Gay
and Lesbian Center. Ich wollte
aber trotzdem keine schwuler
Regisseur sein.

Die Männer in ihrem Film sind
trotzdem ein Traum. Die Kör-
per, die Gesichter. Und man
sieht seit langer Zeit mal wie-
der Männer unironisch

Schnurrbart tragen. Hatten Sie
konkrete Männerbilder, die Sie
haben wollten?
Ja, ja. Ich hatte Fotos von echten
Piloten, die ich den Maskenbild-
nern an die Spiegel geklebt habe.
Es gab viele Leute, die haben die-
se Moustaches so leicht nach
oben gehabt, nicht so wie du. So
leicht nach oben. Nick Jonas hat
sich dafür entschieden und Luke
Evans. Ich hab denen das aber
frei gestellt.

Wie ist die Arbeit bei Ihnen am
Set?
Ich mach mich den ganzen Tag
über alles lustig. Ich bin da genau
wie mein Vater in seiner Firma –
Solo Kleinmotoren. Der ist durch
die Firma gerannt, hat ständig
rumgefuchtelt und gleichzeitig
mit seinen Mitarbeitern unglaub-
lich viel Spaß gehabt.

Was ist Ihnen wichtig bei der
Arbeit?
Ich hab einen Film, der in mei-
nem Kopf abläuft, und das, was
ich filme, muss so nah wie mög-
lich da rankommen. Das ist ein
frustrierender Prozess. Wenn
dann irgendwas nicht klappt,
regt es mich voll auf.

Was denn?

Dass man irre viel Geld für Kano-
nen ausgibt, die dann nicht funk-
tionieren. Wir haben die Kano-
nen extra bauen lassen. Die wa-
ren mit Gas betrieben. Das waren
die Schiffskanonen. Da hat nichts
funktioniert. Am Ende haben wir
das vor Bluescreen gemacht.

Ihr Film hat 100 Millionen Dol-
lar gekostet. Was bedeuten 100
Millionen für Sie?
Gar nichts. Eigentlich war das zu
wenig für den Film. Unser erstes
Budget waren 136 Millionen.
Dann 115 Millionen und dann
eben 100 Millionen. Irgendwann
gibst du deine eigene Gage auf.
Dann kürzt du die zwölf Millio-
nen für Schauspieler auf sechs
und halbierst noch die Visual Ef-
fects.

Wie geht das dann?
Man muss so planen, dass man
die Schauspieler nicht lange hat.
Woody Harrelson hatte ich zwei
Wochen, Mandy Moore fünf Ta-
ge, Nick Jonas vier Tage. Manch-
mal musst du sogar eine Szene,
in der zwei Schauspieler mitei-
nander reden, drehen, obwohl
die sich nie am Set getroffen ha-
ben. Das sind so die Tricks, um
so einen Film doch machen zu
UNIVERSUM FILM können.

/REINER BAJO
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