Handelsblatt - 08.11.2019

(Barré) #1
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS-
UND FINANZZEITUNG

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Dieter Fockenbrock Düsseldorf


D


er Machtkampf zwi-
schen Bahnchef Ri-
chard Lutz und Finanz-
chef Alexander Doll ist
weiter unentschieden.
Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns
konnte sich am Donnerstag auf sei-
ner außerordentlichen Sitzung nicht
auf eine sofortige Abberufung eini-
gen. Eine weitere Sondersitzung des
Bahn-Kontrollgremiums soll nun in
zwei Wochen die Personalie erneut
beraten und dann entscheiden.
Damit dauert die Hängepartie im
Vorstand der Deutschen Bahn an.
Doll wird vorgeworfen, den Verkauf
der Auslandstocher Arriva verpatzt
zu haben, was der Finanzchef laut
Bahnkreisen vehement zurückweist.
Bestellt ist dagegen nach Angaben
der Bahn die neue Cargo-Vorständin
Sigrid Nikutta. Die jetzige Chefin der
Berliner Verkehrsbetriebe wird Doll
die Cargo-Verantwortung abnehmen.
Wegen der Personalien ging es
sehr hektisch im Vorfeld der Auf-
sichtsratssitzung zu. Finanzchef Doll
musste am Mittwoch bei Verkehrsmi-
nister Andreas Scheuer antreten und
die Arriva-Pleite erläutern. Am
Abend tagte das Aufsichtsratspräsidi-
um, der engste Kreis um Chefaufse-
her Michael Odenwald, um die durch
die Personalquerelen durcheinander-
geratene Tagesordnung neu zu sor-
tieren.
Donnerstagvormittag hatte dann
noch der Personalausschuss großen
Abstimmungsbedarf für den Nach-
mittag. Soll Doll gefeuert werden? Er
selbst sah keinen Grund zurückzutre-
ten. Was geschieht mit Personenver-
kehrsvorstand Berthold Huber?
Bleibt es bei dem Vorschlag, BVG-
Chefin Sigrid Nikutta als neue Cargo-
Chefin zu installieren? Was wird aus

der geplanten Erhöhung der Festver-
gütungen einiger Bahnvorstände, die
der Verkehrsminister zuvor als „fal-
sches Signal“ öffentlich kritisiert hat-
te? Die vielen ungelösten Fragen
führten erst einmal dazu, dass sich
der Beginn der Aufsichtsratssitzung
um eine Stunde verzögerte.
Odenwald bereitet es größte Mühe,
Einigkeit in dem 20-köpfigen Kon-
trollgremium herzustellen. Arbeit-
nehmer, Gewerkschafter, Staatssekre-
täre und Vertreter der Parteien zie-
hen nicht an einem Strang in den
diversen Personalfragen. Finanzchef
Doll hat nicht nur Kritiker in Vor-
stand und Aufsichtsrat, sondern auch
Unterstützer. Dasselbe gilt für die
künftige Cargo-Chefin Sigrid Nikutta.
Zum dritten Mal war sie für einen
DB-Posten im Gespräch, bislang aber
immer gescheitert.
Vertagt wurde vom Aufsichtsrat
erst einmal der lange geplante Ver-
kauf der britischen Tochterfirma Ar-
riva. Das Unternehmen bündelt die
Auslandsaktivitäten des deutschen
Staatskonzerns im Personenverkehr
und war erst vor neun Jahren gekauft
worden. Mit dem Verkaufserlös soll-
ten die wachsenden Schulden des
deutschen Staatskonzerns reduziert
werden.
Schon im Vorfeld der Aufsichtsrats-
sitzung war bekannt geworden, dass
die Tochter Arriva nicht den erhoff-
ten Erlös von bis zu vier Milliarden
Euro bringen würde. Damit sollte der
Schuldenanstieg der Deutschen Bahn
etwas gebremst werden. Im Zuge der
Verkaufsvorbereitungen durch Fi-
nanzvorstand Alexander Doll wurde
klar, dass die Auslandstochter einige
Lasten mit sich herumschleppt, die
den Kaufpreis erheblich mindern
würden.

Neben 1,9 Milliarden Schulden in-
klusive Leasingverpflichtungen liegen
noch 432 Millionen Euro Pensions-
verpflichtungen auf der Bilanz. Au-
ßerdem erwiesen sich einige Ver-
kehrsverträge Arrivas als nicht so
werthaltig wie gedacht. Gekauft hatte
die Bahn Arriva für 2,7 Milliarden
Euro, einschließlich der Übernahme
von Schulden.
Arriva steht jetzt mit knapp zwei
Milliarden Euro Buchwert in der
Bahn-Bilanz. Jeder Verkauf unterhalb
dieses Wertes würde zu Abschreibun-
gen bei der Bahn führen. Hier droht
in diesem Jahr ohnehin schon eine
andere Tochtergesellschaft, die Gü-
tereisenbahn, ein Loch zu reißen.
Der Verlust von DB Cargo lag per
Ende September nach internen Un-
terlagen bei 230 Millionen Euro, bis
Jahresende dürfte er 300 Millionen
Euro erreicht haben. Zudem könnten
auch hier Abschreibungen nötig wer-
den. 2015 musste die Deutsche Bahn
schon einmal 1,3 Milliarden Euro
Wertberichtigungen bei Cargo vor-
nehmen, was den gesamten Konzern
tief in die roten Zahlen riss.
Offen bleibt vorerst auch die Frage,
wie es mit Bahnvorstand Huber wei-
tergehen soll. Der Aufsichtsrat fasste
dazu nach Informationen aus den
Kreisen des Gremiums ebenfalls
noch keinen Beschluss. Huber ist der
einzige amtierende Bahnvorstand,
der einen Beratervertrag mit einem
ehemaligen Bahnmanager ohne Zu-
stimmung des Aufsichtsrats unter-
zeichnet hatte. Das ist nicht zulässig.
Die Bahn hatte über zehn Jahre alle
Beraterverträge von externen Exper-
ten auf Unregelmäßigkeiten prüfen
lassen. Etwa 30 Verträge hätten der
Billigung durch den Aufsichtsrat be-
durft.

Deutsche Bahn


Chaos im Bahntower


Der Aufsichtsrat muss Querelen im Vorstand stoppen, ist sich


aber selbst nicht einig. Also bleibt Finanzchef Doll – vorerst.


Sprinter-Züge von Arriva in
Wales: Die britische Tochter
bringt nicht die erhofften Erlöse.
Getty Images News/Getty Images

230


MILLIONEN
Euro Verlust
hat die
Güterverkehrssparte
bis Ende September
bereits eingefahren.
Bis Jahresende
dürften es wohl
300 Millionen Euro
werden.
Quelle: Unternehmen

Unternehmen & Märkte


(^22) WOCHENENDE 7./8./9. NOVEMBER 2019, NR. 216

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