Süddeutsche Zeitung - 06.11.2019

(Tina Sui) #1
American Football

NFL
New YorkGiants – Dallas Cowboys 18:37


Basketball

NBA
Washington –Detroit 115:99 (63:61), Brook-
lyn – New Orleans 135:125 (67:50), Memphis



  • Houston 100:107 (60:62), Minnesota – Mil-
    waukee 106:134 (57:64), Phoenix – Philadel-
    phia 114:109 (55:61), Golden State – Portland
    127:118 (60:63).


Eurocup, Gruppe D, 6. Spieltag
Arka Gdynia – Baskets Oldenburg
Champions League, 4. Spieltag, Gruppe C
Bamberg – Monar Bar 81:76 (44:37)

Eishockey

NHL
Boston –Pittsburgh 6:4.

Fußball


  1. Bundesliga – Montag
    VfLBochum– 1. FC Nürnberg 3:1 (3:0)
    Bochum: Riemann – Celozzi (67. Osei-Tutu),


1:0 Soares (9.), 2:0 Lorenz (40.), 3:0 Wintzhei-
mer (45.), 3:1 Sörensen (63.). – SR: Jöllenbeck
(Freiburg). – Zuschauer: 16 046.

1 Hamburger SV 12 7 4 1 29:11 25
2 Arm. Bielefeld 12 7 4 1 24:13 25
3 VfB Stuttgart 12 7 2 3 20:17 23
4 Erzgebirge Aue 12 5 4 3 19:18 19
5 Greuther Fürth 12 5 3 4 14:15 18
6 1.FC Heidenheim 12 4 5 3 17:14 17
7 Jahn Regensburg 12 4 4 4 22:18 16
8 Karlsruher SC 12 3 6 3 21:23 15
9 FC St. Pauli 12 3 5 4 16:16 14
10 SV Sandhausen 12 3 5 4 11:12 14
11 1. FC Nürnberg 12 3 5 4 20:22 14

12 Holstein Kiel 12 4 2 6 14:17 14
13 Hannover 96 12 3 5 4 14:18 14
14 Darmstadt 98 12 3 5 4 12:16 14
15 VfL Osnabrück 12 3 4 5 13:12 13
16 VfL Bochum 12 2 6 4 23:25 12
17 SV Wehen 12 2 4 6 14:25 10
18 Dyn. Dresden 12 2 3 7 13:24 9


  1. Spieltag;Freitag, 18.30 Uhr: St. Pauli – Bo-
    chum, Dresden – Wehen Wiesbaden; Sams-
    tag, 13 Uhr: Kiel – Hamburg, Sandhausen –
    Fürth, Osnabrück – Stuttgart; Sonntag, 13.30
    Uhr: Nürnberg – Bielefeld, Heidenheim – Han-
    nover, Darmstadt – Regensburg; Montag,
    20.30 Uhr: Karlsruhe – Aue.
    3. Liga, Montag
    MSV Duisburg – KFC Uerdingen 2:0 (2:0)
    1:0 Daschner (22.), 2:0 Mickels (45-+1). – Zu-
    schauer: 15 442.
    1 MSV Duisburg 14 9 1 4 31:19 28
    2 Unterhaching 14 7 6 1 22:14 27
    3 Hallescher FC 14 7 4 3 28:14 25
    14 FC Bayern II 14 5 3 6 26:30 18
    15 1860 München 14 5 2 7 20:23 17
    15. Spieltag;Freitag, 19 Uhr: V. Köln – Jena;
    Samstag, 14 Uhr: Uerdingen – Kaiserslautern,
    Ingolstadt – Zwickau, Unterhaching – Mep-
    pen, Halle – 1860, Rostock – Duisburg; Sonn-
    tag, 13 Uhr: FC Bayern II – Magdeburg.


Uefa Youth League, 4. Spieltag, Gruppe E
SSC Neapel – RB Salzburg 1:5 (0:3)
FC Liverpool – KRC Genk 0:1 (0:0)


  1. RB Salzburg 4 2 1 1 15:8 7

  2. FC Liverpool 4 2 1 1 7:4 7

  3. KRC Genk 4 2 1 1 5:4 7

  4. SSC Neapel 4 0 1 3 5:16 1
    Gruppe F
    Borussia Dortmund – Inter Mailand 2:1 (0:0)
    FC Barcelona - Slavia Prag 2:3 (1:1)

  5. Inter Mailand 4 3 0 1 12:3 9

  6. Borussia Dortmund 4 2 0 2 5:7 6

  7. Slavia Prag 4 2 0 2 4:10 6

  8. FC Barcelona 4 1 0 3 7:8 3


Gruppe G
Zenit St. Petersburg – RB Leipzig 0:2 (0:0)
Oly. Lyon – Benfica Lissabon 2:3 (0:2)


  1. Benfica Lissabon 4 3 0 1 13:6 9

  2. Olympique Lyon 4 3 0 1 11:7 9

  3. RB Leipzig 4 1 1 2 5:6 4

  4. Zenit St. Petersburg 4 0 1 3 4:14 1
    Gruppe H
    FC Valencia – OSC Lille 1:2 (0:0)
    FC Chelsea – Ajax Amsterdam 1:1 (1:0)

  5. OSC Lille 4 3 0 1 5:5 9

  6. Ajax Amsterdam 4 2 1 1 10:5 7

  7. FC Chelsea 4 1 2 1 5:6 5

  8. FC Valencia 4 0 1 3 7:11 1


Italien – 11. Spieltag
Spal Ferrara – Sampdoria Genua 0:1 (0:1)
1 Juventus Turin 11 19:9 29
2 Inter Mailand 11 24:11 28
18 Sampdoria Genua 11 7:19 8
20 Spal Ferrara 11 7:18 7

Tennis

Männer, U-21 Finals in Mailand, 1. Spieltag
Gruppe A:Kecmanovic (Serbien) – Ruud (Nor-
wegen) 4:3 (5), 4:3 (5), 4:2, de Minaur (Austra-
lien) – Davidovich Fokina (Spanien) 4:2, 3:4
(5), 4:1, 4:1.

24 HMG (^) SPORT Mittwoch,6. November 2019, Nr. 256 DEFGH
Köln– Eintracht Frankfurt hat eine Ver-
botsverfügung der Stadt Lüttich heftig kri-
tisiert, nach der Fans der Eintracht das
Stadtgebiet des kommenden Europa-
League-Gegners Standard Lüttich in der
Zeit von Dienstagnachmittag bis Freitag-
mittag 12 Uhr nicht betreten dürfen. Die
Partie des vierten Gruppenspieltags findet
am Donnerstag statt. „Pauschale und unbe-
stimmte Aufenthaltsverbote für ganze
Städte aus dem bloßen Anlass eines Fuß-
ballspiels ohne konkrete Gefährdungslage
zu verhängen, ist rechtlich hochgradig frag-
würdig und mit unserer Auffassung von ei-
nem gemeinsamen europäischen Rechts-
verständnis völlig unvereinbar“, sagte Ein-
trachts Vorstandsmitglied Axel Hellmann.
Der Ausschluss gilt auch für Eintracht-
Anhänger, die im Besitz einer gültigen Ein-
trittskarte für die Partie sind. Den Gäste-
block hatte die Europäische Fußball-Uni-
on Uefa vorab wegen wiederholter Verstö-
ße der Eintracht-Zuschauer bei den vergan-
genen Europa-League-Spielen gesperrt.
Hellmann riet den Fans deshalb, „der Ver-
fügung zu entsprechen. Wer das Spiel oder
die Stadt dennoch besucht, läuft Gefahr,
abgewiesen zu werden und den Heimweg
antreten zu müssen.“ Rechtsmittel könne
der Klub aufgrund „der Kürze der Zeit“
nicht gegen die Entscheidung einlegen.
Frankfurt muss auch beim letzten Grup-
penspiel beim FC Arsenal (28.November)
ohne seine Fans auskommen. sid
von ulrich hartmann
Dortmund– Um 22.07 Uhr am Mittwoch-
abend ist im Dortmunder Fußballstadion
etwas zunächst allenfalls Erfreuliches für
die heimischen Fans geschehen. Borussia
Dortmund hat gegen Inter Mailand sein
erstes Champions-League-Heimtor seit
zwölf Monaten und zwölf Tagen erzielt.
Seit man Ende Oktober 2018 Atletico Ma-
drid mit 4:0 besiegt hatte, war den Dort-
mundern in der Königsklasse in ihrem eige-
nen stolzen Stadion binnen drei Spielen
doch tatsächlich kein einziges Tor mehr ge-
lungen. Doch dieses Manko machten die
Dortmunder gegen Inter Mailand noch
doppelt und dreifach wett. Die Fans waren
hinterher wie berauscht.
Als Achraf Hakimi in der 51. Minute die
Heimtor-Blockade löste, konnte sich zu-
nächst noch kaum jemand so richtig freu-
en, weil dieser Treffer nämlich nur den
1:2-Anschluss bedeutete. Aber das war nur
der Anfang einer sensationellen Aufhol-
jagd. Julian Brandt ließ dem ersten in der



  1. Minute noch den zweiten Dortmunder
    Champions-League-Heimtreffer dieses
    Jahres folgen und Hakimi in der 77. Minute
    sogar noch den dritten. Diese drei Tore


zum 3:2 (0:2)-Sieg erwiesen sich für den
BVB als besonders wichtig, denn sie eröff-
neten ihm alle Chancen aufs Achtelfinale.
Den direkten Vergleich mit Mailand, der
am Ende bei Punktgleichheit zählen wür-
de, haben die Dortmunder nach der
0:2-Pleite im Hinspiel allerdings verloren.
„In diesem Verein sind schon viele schrä-
ge Sachen passiert“, hatte Brandt erst kürz-
lich gesagt, nachdem er schon das Pokal-
spiel gegen Mönchengladbach kurz vor

Schluss durch zwei späte Treffer gedreht
hatte. Genau deshalb hatten sich die Fans
auch für das Spiel gegen Inter eine schräge
Sache erhofft. Und sie bekamen sie. In Bar-
celona, das gegen Slavia Prag nur 0:0 spiel-
te, sollte Dortmund in drei Wochen mög-
lichst nicht verlieren, um die Chance aufs
Achtelfinale vor dem finalen Heimspiel ge-
gen Prag zu verfestigen. Ihre nächste harte
Prüfung bekommen die mental zur Zeit so
starken Dortmunder bereits am Samstag
in der Bundesliga beim FC Bayern.

Namhafte Kontrahenten stehen beim
BVB derzeit Schlange, und der vom vorma-
ligen italienischen Nationaltrainer Anto-
nio Conte trainierte FC Internazionale Mila-
no war bestens geeignet, um zu überprü-
fen, in welchem Zustand sich der wechsel-
hafte BVB befindet. Inter ist keine verspiel-
te Truppe, die mit halbherziger Überzeu-
gung fatalistisches Pressing spielt und
sich dabei bubenhaft auskontern lässt.
Contes Mannschaften spielen mit der Men-
talität pedantischer Bankangestellter, de-
nen keine noch so kleine Münze durch die
Finger rutscht. Gegen solche Teams erge-
ben sich im Mittelfeld mannigfaltige Ge-
fahren. Die fußballerische TÜV-Prüfung
hat der BVB zwar bestanden – aber nur auf-
grund der überragenden zweiten Hälfte.
Man sagt, gegen eine Mannschaft wie In-
ter sollte man tunlichst nicht in Rückstand
geraten, aber genau das ist den Dortmun-
dern passiert, als nicht einmal fünf Minu-
ten gespielt waren. Manuel Akanji rutschte
aus, als sein Gegenspieler Lautaro Marti-
nez nahe der Mittellinie den Ball erhielt,
und Mats Hummels, der die Verfolgung
aufnahm, rannte dem Argentinier bis in
den Strafraum nur hinterher, bis dieser
den Ball zum 1:0 unter die Latte drosch.

Man sagt, wenn man gegen solch eine
Mannschaft schon nicht dem Ausgleich na-
he kommt, dann sollte man wenigstens
tunlichst das 0:2 vermeiden, aber das war
in der 40. Minute nur schwer möglich, weil
die Mailänder mit einem überragenden
Spielzug durch Matias Vecino genau dieses
zweite Tor erzielten. Der Zweite der italieni-
schen Serie A führte den Zweiten der Bun-
desliga in der ersten Halbzeit vor.
Unverändert gingen die Dortmunder in
die zweite Hälfte und hatten zunächst wei-
ter Mühe, sich zu behaupten. Doch dann ge-
riet das eigentlich sehr eben wirkende und
für Mailand wie prädestiniert erscheinen-
de Spiel völlig überraschend in Schieflage.
Wieder entwickelte sich hier etwas Schrä-
ges. Hakimi stocherte eine Hereingabe von
Mario Götze zum Anschlusstreffer ins Tor.
Der zweite Spieler neben Hakimi, der sich
in den vergangenen Tagen besonders her-
vorgetan hatte, war Brandt, und ihm war
es vorbehalten, das 2:2 (64.) zu schießen.
Das Siegtor steuerte wieder der überragen-
de Hakimi einen Tag nach seinem 21. Ge-
burtstag bei. Nach seinen beiden Treffern
zum 2:0-Sieg in Prag war das fünfte Dort-
munder Champions-League-Tor dieser
Saison schon das vierte des Marokkaners.

Köln– Ein Spiel Bewährung für Achim Bei-
erlorzer: Nach einem stundenlangen Sit-
zungsmarathon diverser Vereinsgremien
am Montag, bis tief in die Nacht hinein, hat
der 1.FC Köln seinem Trainer vorläufig
„das Vertrauen“ ausgesprochen. Beierlor-
zer soll im Heimspiel am Freitag gegen Hof-
fenheim „gemeinsam mit der Mannschaft
die sportliche Wende schaffen“, hieß es in
einer an Mitglieder und Fans gerichteten
Erklärung. Sollte der Bundesliga-Vorletzte
gegen Hoffenheim erneut nicht gewinnen,
dürfte Beierlorzers Aus aber feststehen:
„Dass es im Fußball am Ende auf Ergebnis-
se ankommt, ist dennoch jedem klar“, lau-
tete der entsprechende Nachsatz.
Dem Vernehmen nach hatte sich nach
dem 0:2 im Rhein- und Kellerderby bei For-
tuna Düsseldorf in allen Gremien des kom-
pliziert strukturierten FC – im Präsidium,
im Mitgliederrat und im „Gemeinsamen
Ausschuss“, der eine Trainerentlassung ab-
segnen muss – am Montag eine Mehrheit
für eine Beurlaubung des Trainers gebil-
det. Doch Sportchef Armin Veh und Assis-
tent Frank Aehlig waren offenbar gegen ei-
ne sofortige Trennung von Beierlorzer, der
erst zu Saisonbeginn aus Regensburg nach
Köln gewechselt war. Als mögliche Kandi-
daten für das Traineramt gelten Bruno Lab-
badia und Roger Schmidt. Erschwert wird
die Krisenmoderation durch die Ankündi-
gung von Armin Veh, Köln spätestens am
Saisonende zu verlassen. Der Verein will
„zeitnah“ einen neuen Sportchef verpflich-
ten: „Eine Vorauswahl von Kandidaten
wurde bereits getroffen“, hieß es. sid, sz

St. Petersburg– Am Ende einer perfekten
Woche war Julian Nagelsmann bester Lau-
ne und applaudierte seiner Mannschaft.
Das erstmalige Erreichen der K.o.-Runde
in der Champions League ist für RB Leipzig
nur noch Formsache. Der Bundesliga-Drit-
te siegte am Dienstag beim russischen
Meister Zenit St. Petersburg 2:0 (1:0) und
kann bereits mit einem Remis gegen Benfi-
ca Lissabon vor heimischem Publikum in
drei Wochen den Achtelfinal-Einzug per-
fekt machen. „Wir haben noch einen
Schritt zu gehen. Wir wollen aber gerne bei-
de Spiele gewinnen“, sagte Nagelsmann
und nahm bereits den Gruppensieg ins Vi-
sier. Nach drei Siegen und 16:1 Toren inner-
halb von sieben Tagen in drei verschiede-
nen Wettbewerben blieben keine Wünsche
mehr offen. „Wir haben zwei Feuerwerke
abgezogen, heute haben wir es souverän
gemacht“, fügte Nagelsmann hinzu: „Es
war überraschend, dass der Gegner so tief
verteidigt hat. Die Konterattacken haben
wir gut wegverteidigt. Es war eine Frage
der Zeit, bis wir in Führung gehen.“
Den Sieg leitete Diego Demme mit dem
Führungstor unmittelbar vor dem Pausen-
pfiff ein, als der 27-Jährige nach einem
Freistoß von Marcel Sabitzer den Nach-
schuss ins Tor setzte (45.+5). Sabitzer sorg-
te schließlich in der zweiten Halbzeit für
die Entscheidung (63.). Die Russen hatten
gegen das forsche Auftreten der Gäste
kaum eine Antwort parat, meist versuch-
ten sie es mit langen Bällen. dpa

Berlin –Die inoffizielle Berliner Stadtmeis-
terschaft zwischen dem 1. FC Union Berlin
und Hertha BSC hallte auch am Dienstag
noch nach. Medial jedenfalls. Und obwohl
72 Stunden vergangen waren. DieBerliner
Zeitungetwa wartete mit einer ganzseiti-
gen Auswertung der Statistiken des 1:0-Sie-
ges des 1. FC Union auf und identifizierte,
in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Spielanalyse, die sogenannten „Derby-
MIPS“, also die „Most Involved Players“,
die meistbeteiligten Spieler des ersten Bun-
desliga-Hauptstadtduells der Geschichte.
Natürlich ragte Union-Stürmer Sebasti-
an Polter als einziger Torschütze des
Samstags heraus; daneben aber auch der
Unioner Robert Andrich und Herthas Dodi
Lukébakio wegen Bestwerten in der Ru-
brik „Torschussbeteiligungen“ (8:4), dane-
ben neuerlich Andrich und Herthas Lukas
Klünter in der Sparte „Episoden“ (70:68).
Der polnische Torwart der Köpenicker,
Rafal Gikiewicz, hatte nur 38 Episoden auf-
zuweisen, 19 weniger als sein norwegi-
scher Hertha-Kollege Rune Jarstein. Dafür
hatte Gikiewicz kein Gegentor zu beklagen
und war auch am Dienstag noch in aller
Munde. Wegen einer Episode, die sich
nach Spielschluss zugetragen hatte und da-
mit in der Statistik nicht berücksichtigt
wurde, aber zum Beispiel dem Tribünen-
gast Gregor Gysi, Bundestagsabgeordne-
ter der Linken, ein Lob wert war.
„Dass die Spieler von Union am Sams-
tag eine Eskalation verhinderten, als sie
ihre Fans nach dem Spiel aus dem Innen-

raum auf die Tribüne zurückschickten,
war ein wichtiges Zeichen“, sagte Gysi der
Berliner Zeitung. Auch Trainer Urs Fischer
war stolz. Er leitete die Spielanalyse am
Dienstag mit einem Lob für die Zivilcoura-
ge des Teams ein. Wie Gysi hob Fischer den
Keeper nicht hervor. Obwohl er entschei-
dend war.
Als ein, zwei Dutzend vermummte Unio-
ner nach dem Spielschluss auf den Platz
stürmten, um die Herthaner auf der gegen-
überliegenden Tribüne aufzumischen,
war er es, der seine Stirn entbot, sie anbrüll-
te, mit Gesten und Schubsern zurück-

schickte auf die Tribüne. „Ich habe ihnen
auf Deutsch, Englisch und Polnisch gesagt,
dass sie wieder zurückgehen sollen in den
Block, weil der Verein sonst noch mehr Pro-
bleme bekommt, eine noch härtere Strafe“,
sagte Gikiewicz. „Was wollt ihr denn noch:
Berlin ist rot!“, habe er mit Blick auf den
Sieg und Unions Farben gebrüllt. Seine Mit-
spieler sekundierten ihm, und auch die
Flüstertüteneigner der Ultras, die „Kapos“
also, pfiffen ihre Pappenheimer zurück.
Mit Erfolg, ohne weitere Blessuren. Ein Ul-
tra griff ihm an die Gurgel, „aber der war
1,50 groß“, sagte der 1,90 Meter große Tor-

wart. Überhaupt: Angst habe er nicht ge-
habt, „das sind unsere Fans, ich respektie-
re sie; sie respektieren mich“. Er habe nur
aus einem Impuls heraus für Ordnung sor-
gen wollen.
Ärger gab es dennoch. Später, von der
Ehefrau. „Du Idiot!“, habe sie ihm gesagt,
denn: Was wäre gewesen, wenn einer der
auf Krawall gebürsteten Union-Fans ein
Messer gezückt hätte? Die Mama sei ent-
spannter gewesen, erzählte Gikiewicz, sie
kenne ihn ein ganzes Leben lang. Als Chaos
zu sehen war, habe sie gewusst: „Da ist be-
stimmt ein Gikiewicz dabei.“ Seine Freun-
de aus Polen wiederum hätten sich hei-
misch gefühlt: „Die haben gesagt: Ach, Der-
by in Deutschland ist ja wie bei uns in Po-
len“, dort herrschen beim Fußball rauere
Zustände als in der Bundesliga. Die hitzige
Lage beim Derby war freilich nicht nur den
vermummten Union-Fans geschuldet. Son-
dern auch jenen Hertha-Fans, die wahllos
Raketen in die Tribünen und auf den Ra-
sen schossen, ein Klima der Angst herauf-
beschworen. Gikiewicz’ Frau und die Kin-
der flüchtete darob in den VIP-Raum.
Dort sahen sie einen Sieg, den Gikiewicz
Trainer Fischer zuschrieb. „Hertha hatte in
der ersten Halbzeit keinen Plan. Die wuss-
ten nie, was sie machen müssen“, sagte er –
und bemühte die Mathematik. „Ich habe
nach dem Aufstieg gelesen, dass Hertha
froh war, weil sie sechs Punkte gegen Uni-
on holen“, sagte er und regte eine Neukal-
kulation an. „Dann sind’s jetzt minus
drei...“ javier cáceres

Zutritt verboten


Frankfurter Fans beim Spiel


Wieder eine schräge Sache in Lüttich unerwünscht


Borussia Dortmunddreht gegen Inter Mailand einen 0:2-Rückstand zu einem 3:2-Sieg, der überragende
Achraf Hakimi steuert zwei Treffer bei. Der Erfolg eröffnet dem BVB alle Chancen aufs Achtelfinale

Champions League
Gruppenphase, 4.Spieltag

Beierlorzer bleibt
Köln-Trainer gegen Hoffenheim auf Bank

Ein Punkt reicht


Leipzig hat nach Sieg in St. Petersburg
beste Chancen aufs Weiterkommen

„Meine Frau sagte: Du Idiot!“


UnionBerlins Torwart Rafal Gikiewicz erklärt, wie er Ultras im Stadtderby gegen Hertha BSC auf die Tribüne zurückschickte


AKTUELLES IN ZAHLEN


Der Zweite der Serie A führte
den Zweiten der Bundesliga in
der ersten Halbzeit vor

Der erste Baustein des Dortmunder Comebacks: Achraf Hakimi erzielt den Anschlusstreffer gegen überraschte Mailänder. FOTO: LARS BARON / GETTY

Gruppe A
Real Madrid – Galatasaray Istanbul Mi. 21.00
Paris St. Germain – FC Brügge Mi. 21.00


  1. Paris St. Germain 3 3 0 0 9:0 9

  2. Real Madrid 3 1 1 1 3:5 4

  3. FC Brügge 3 0 2 1 2:7 2

  4. Galatasaray Istanbul 3 0 1 2 0:2 1


26.11.: Galatasaray – Brügge, Real Madrid – Paris SG.

Gruppe B
Bayern München – Olympiakos Piräus Mi. 18.55
RoterS. Belgrad – Tottenham Hotspur Mi. 21.00


  1. Bayern München 3 3 0 0 13:4 9

  2. Tottenham Hotspur 3 1 1 1 9:9 4

  3. Roter Stern Belgrad 3 1 0 2 3:9 3

  4. Olympiakos Piräus 3 0 1 2 5:8 1


26.11.: Tottenham – Piräus, Belgrad – Bayern München.

Gruppe C
Atalanta Bergamo – Manchester City Mi. 21.00
Dinamo Zagreb – Schachtjor Donezk Mi. 21.00


  1. Manchester City 3 3 0 0 10:1 9

  2. Dinamo Zagreb 3 1 1 1 6:4 4

  3. Schachtjor Donezk 3 1 1 1 4:6 4

  4. Atalanta Bergamo 3 0 0 3 2:11 0


26.11.: Manchester – Donezk, Bergamo – Zagreb.

Gruppe D
Lokomotive Moskau – Juventus Turin Mi. 18.55
Bayer Leverkusen – Atlético Madrid Mi. 21.00


  1. Juventus Turin 3 2 1 0 7:3 7

  2. Atlético Madrid 3 2 1 0 5:2 7

  3. Lokomotive Moskau 3 1 0 2 3:5 3

  4. Bayer Leverkusen 3 0 0 3 1:6 0


26.11.: Moskau – Leverkusen, Turin – Atlético Madrid.
Gruppe E
FC Liverpool – KRC Genk 2:1 (1:1)
1:0 Wijnaldum(14.), 1:1 Samatta (41.), 2:1 Oxlade-
Chamberlain (53.). – Zuschauer: 45 000.
SSC Neapel – RB Salzburg 1:1 (1:1)
0:1 Haaland (11./Foulelfmeter), 1:1 Lozano (44.). – Zu-
schauer: 42 000.


  1. FC Liverpool 4 3 0 1 10:7 9

  2. SSC Neapel 4 2 2 0 6:3 8

  3. RB Salzburg 4 1 1 2 12:10 4

  4. KRC Genk 4 0 1 3 4:12 1


27.11.: Genk – Salzburg, Liverpool – Neapel.

Gruppe F
Borussia Dortmund – Inter Mailand 3:2 (0:2)
Dortmund: Bürki– Hakimi, Hummels, Akanji,
Schulz – Witsel, Weigl – Sancho (82. Piszczek), Ha-
zard (88. Guerreiro), Brandt – Götze (64. Alcácer).


  • Trainer: Favre.
    Mailand: Handanovic – Godin, De Vrij, Skriniar –
    Candreva, Vecino (68. Sensi), Brozovic, Barella, Bi-
    raghi (66. Lazaro) – Lukaku (73. Politano), Marti-
    nez. – Trainer: Conte.
    Tore: 0:1 Martinez (5.), 0:2 Vecino (40.), 1:2 Haki-
    mi (51.), 2:2 Brandt (64.), 3:2 Hakimi (77.). – Schieds-
    richter: Makkelie (Niederlande). – Gelbe Karten:
    Hazard (2) – Biraghi, Skriniar, Candreva (2). – Zu-
    schauer: 66 099 (ausverkauft).


FC Barcelona – Slavia Prag 0:0
Zuschauer: 67 023.


  1. FC Barcelona 4 2 2 0 4:2 8

  2. Borussia Dortmund 4 2 1 1 5:4 7

  3. Inter Mailand 4 1 1 2 6:6 4

  4. Slavia Prag 4 0 2 2 2:5 2


27.11.: FC Barcelona – Dortmund, Prag – Inter Mailand.

Gruppe G
Zenit St. Petersburg – RB Leipzig 0:2 (0:1)
St.Petersburg: Kerschakow – Smolnikow (46. Ka-
rawaew), Osorio, Ivanovic (70. Driussi), Rakizki –
Osdojew, Barrios, Santos – Dsjuba, Azmoun, Er-
ochin (85. Kusjaew). – Trainer: Semak.
Leipzig: Gulacsi – Mukiele, Klostermann, Upame-
cano, Halstenberg (46. Kampl) – Laimer, Demme


  • Sabitzer, Nkunku (61. Timo Werner) – Poulsen,
    Forsberg (76. Haidara). – Trainer: Nagelsmann.
    Tore: 0:1 Demme (45.+5), 0:2 Sabitzer (63.). – Gel-
    be Karte: Erochin, Dsjuba, Kusjaew (2) – Upame-
    cano (2). – Schiedsrichter: Grinfeld (Israel). – Zu-
    schauer: 50 452.
    Olympique Lyon – Benfica Lissabon 3:1 (2:0)
    1:0 Andersen (4.), 2:0 Depay (33.), 2:1 Seferovic (76.),
    3:1 Traoré (89.). – Zuschauer: 28 000.



  1. RB Leipzig 4 3 0 1 6:4 9

  2. Olympique Lyon 4 2 1 1 7:4 7

  3. Zenit St. Petersburg 4 1 1 2 5:6 4

  4. Benfica Lissabon 4 1 0 3 5:9 3


27.11.: St. Petersburg – Lyon, Leipzig – Benfica Lissabon.

Gruppe H
FC Valencia – OSC Lille 4:1 (0:1)
0:1 Osimhen(25.), 1:1 Parejo (66./Handelfmeter), 2:1
Soumaoro (82.), 3:1 Kondogbia (84.), 4:1 Ferran Torres
(90.). – Zuschauer: 32 000.
FC Chelsea – Ajax Amsterdam 4:4 (1:3)
0:1 Abraham (2./Eigentor), 1:1 Jorginho (4./Foulelfme-
ter), 1:2 Promes (20.), 1:3 Kepa (35./Eigentor), 1:4 van
de Beek (55.), 2:4 Azpilicueta (63.), 3:4 Jorginho (71./
Handelfmeter), 4:4 James (74.). – Gelb-rote Karten:
Blind (Ajax, 68.), taktisches Foul; Veltman (Ajax, 69.),
Handspiel. – Zuschauer: 55 000.


  1. Ajax Amsterdam 4 2 1 1 10:5 7

  2. FC Chelsea 4 2 1 1 7:6 7

  3. FC Valencia 4 2 1 1 6:5 7

  4. OSC Lille 4 0 1 3 3:10 1


27.11.: Valencia – FC Chelsea, Lille – Ajax Amsterdam. Die bisher beste Parade der Saison: Rafael Gikiewicz (in Grün), Torwart von Union
Berlin, wehrt einen Platzsturm von vermummten Berlinern ab. FOTO: KÖNIG / IMAGO
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