Seite 29 Seite 29 Seite 31 Seite 32
Kunden der Allianz können ihr
Vermögen dank einer
Kooperation digital verwalten.Was Verheiratete beachten
sollten, wenn sie gemeinsam ein
Testament erstellen.Der BVB verzaubert
gegen Inter sein Publikum –
allen voran Achraf Hakimi.DEL-Geschäftsführer Tripcke
über Schulden, Risiken von Auf-
und Abstieg und den Nachwuchs.GELDANLAGE MIT DEM ROBOTER GUTER RAT FÜR EHELEUTE
Dax
in Punkten5.11.19 6.11.19
F.A.Z.-Index 2410,95 2416,51
Dax 30 13148,50 13179,89
M-Dax 26872,81 26962,52
Tec-Dax 2901,33 2907,24
Euro Stoxx 50 3676,52 3688,74
F.A.Z.-Euro-Index 134,93 135,36
Dow Jones 27492,63 27459,36a
Nasdaq Index 8434,68 8393,32a
Bund-Future 170,42 170,89b
Tagesgeld Frankfurt -0,50 % -0,50 %
Bundesanl.-Rendite 10 J. -0,32 % -0,33 %
F.A.Z.-Renten-Rend. 10 J. -0,05 % -0,03 %
US-Staatsanl.-Rend. 10 J. 1,86 % 1,82 %a
Gold, Spot ($/Unze) 1484,30 1490,00
Rohöl (London $/Barrel) 62,97 61,81b
1 Euro in Dollar 1,1109 1,1090
1 Euro in Pfund 0,8611 0,8603
1 Euro in Schweizer Franken 1,1009 1,1010
1 Euro in Yen 120,93 120,88
a) Ortszeit 13 Uhr, b) Ortszeit 19 UhrBundesanleihe
Rendite 10 Jahre7.8.19 6.11.19 7.8.19 6.11.19DIE MAGIE IST ZURÜCK
D
as Jammertal der Finanzin-
stitute ist weit, groß und un-
überschaubar. Darin finden
sich Niedrigzins, Regulierung, Digita-
lisierung, so mancher Banker mag
darüber schon gar nicht mehr spre-
chen. Und dann erhöhen Aufseher
und Regulierer auch noch den Druck
auf die europäischen Banken, doch
bitte endlich ein tragfähiges Ge-
schäftsmodell zu entwickeln, um welt-
weit konkurrenzfähig zu sein. Doch
woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Die Studie der Star Finanz offenbart,
dass die Banken und Sparkassen das
Potential im Geschäft mit ihren Kun-
den gar nicht ausschöpfen. Ausge-
rechnet die Banken, die einen so en-
gen Kontakt und dank der Datenmen-
gen einen so weitreichendes Wissen
haben, werden als Ratgeber in Digita-
lisierungsfragen gar nicht wahrge-
nommen. Die Feststellung, dass die
Digitalisierung im Firmenkundenge-
schäft in der „Frühphase“ steckt, lässt
einen angesichts des Wirbels um die-
ses Thema staunen. Finanzinstitute
selbst müssen viel mehr auf die Be-
dürfnisse ihrer Kunden hören und ih-
nen Hilfestellung bieten. Dazu müs-
sen sie ihre eigenen digitalen Prozes-
se auf Vordermann bringen und soll-
ten das Feld nicht nur den neuen Spie-
lern am Markt überlassen.DER TRADITION NACHGEGEBEN
Chiphersteller verliert
Schlusslicht im M-Dax der mit-
telgroßen Werte war am Mitt-
woch der Chipentwickler Dialog Se-
miconductor mit Verlusten von zeit-
weise 7,5 Prozent nach endgültigen
Quartalszahlen. An der Börse hieß
es, hier hätten die Anleger angesichts
der zuletzt guten Kursentwicklung of-
fenbar Kasse gemacht. Dabei hatte
das Unternehmen berichtet, es sehe
sich auf gutem Wege, sich von seinem
Großabnehmer, dem iPhone-Kon-
zern Apple, etwas zu emanzipieren.Attacke!
Von Inken SchönauerBrenntag legen zu
Spitzenreiter im M-Dax, dem In-
dex der mittelgroßen Unterneh-
men in Deutschland, war am Mitt-
woch Brenntag, ein großer Chemika-
lienhändler mit Sitz in Essen. Die Ak-
tie konnte zeitweise einen Kursan-
stieg von 4,5 Prozent verzeichnen.
Ein Händler sprach zwar von insge-
samt gemischten Quartalszahlen des
Unternehmens, erwähnte aber, dass
das Ergebnis zumindest besser ausge-
fallen sei, als zuvor von Analysten er-
wartet worden war.C
hristine Lagarde, 63, tritt ihr
Amt als neue Präsidentin der Eu-
ropäischen Zentralbank (EZB)
mit einer gutgefüllten Reserve-
kasse an. Die Währungsreserven der No-
tenbank haben einen Rekord erreicht, wie
am Mittwoch im neuen „Economic Bulle-
tin“ der Notenbank berichtet wurde.
Knapp 69 Milliarden Euro betragen die Re-
serven der EZB, davon rund 51 Milliarden
Euro in Fremdwährungen und rund 18
Milliarden Euro in Gold. Die nationalen
Notenbanken im Eurosystem, wie die Bun-
desbank oder die Banca d’Italia, haben
wiederum eigene Reserven, zusammen
sind das 827 Milliarden Euro.
Die große Bewegung, dass überall in
der Welt Notenbanken im Moment ihre
Goldbestände aufstocken, macht die EZB
allerdings nicht mit. Dies sei vor allem ein
Phänomen in Schwellenländern, schrei-
ben die Autoren Livia Chitu, Joaquim Go-
mes und Rolf Pauli im „Bulletin“. Allen
voran Russland, China und die Türkei ha-
ben erheblich in Gold investiert, um die ei-
genen Reserven zu diversifizieren und
sich unabhängiger vom Dollar zu machen.
Besonders Russlands Präsident Putin lässt
sich gern mit Goldbarren fotografieren,
um Stärke und Unabhängigkeit vom Wes-
ten zu demonstrieren.
Die EZB verfügt zwar auch über nicht
unerhebliche Goldbestände, die ihr bei
der Gründung von den nationalen Noten-
banken des Euroraums übertragen wur-
den. Zudem haben einige nationale Noten-
banken, wie die Bundesbank, eigene gro-
ße Goldbestände, die sie relativ autonom
verwalten. Dieses Gold wird aber vor al-
lem gelagert – zum Teil in den jeweiligen
Ländern, zum Teil in London und New
York. Die Bundesbank verkauft von Zeit
zu Zeit kleinere Menge an das Finanzmi-
nisterium zur Prägung von Münzen, an-sonsten ändern sich die Bestände wenig.
Immer mal wieder gibt es politische Vor-
stöße, Teile des Goldes zu verkaufen und
das Geld für andere Zwecke einzusetzen,
das scheitert aber jedes Mal. Auch in Ita-
lien kam im Frühjahr eine Debatte auf, ob
das Gold der dortigen Notenbank nicht
dem Staat zugeschlagen werden könne –
aber auch sie ist nun offenbar versandet.
Immerhin aber drei nationale Noten-
banken des Eurosystems haben in diesem
Jahr schon in eigener Regie Gold gekauft,
und zwar Malta (470 Kilogramm), Grie-
chenland (310 Kilogramm) und Portugal
(30 Kilogramm). Auch schon in den ver-
gangenen drei Jahren hätten Zentralban-
ken des Eurosystems kleinere Goldmen-
gen erworben, sagt Giovanni Staunovo,
Gold-Fachmann der Schweizer Großbank
UBS. Die Goldbestände innerhalb des Eu-
rosystems seien aber schon relativ hoch,
und es seien tendenziell eher Zentralban-
ken in Schwellenländern, die in den ver-
gangenen Jahren aktiv größere Mengen
Gold erworben hätten.Der größte Teil der Reserven der Euro-
päischen Zentralbank besteht ohnehin
aus Fremdwährungen – und auch da nicht
aus Bargeld, sondern zum großen Teil aus
Staatsanleihen in der jeweiligen Währung
sowie aus anderen Wertpapieren und For-
derungen gegenüber Banken. Dollar-
Scheine hat die EZB keine. Den größten
Teil machen Wertpapiere aus, die in Dol-
lar notiert sind (38,6 Milliarden Dollar),
gefolgt vom Yen (11,7 Milliarden Dollar)
und seit dem Jahr 2017 auch ein kleinerer
Teil in der chinesischen Währung Renmin-
bi (0,4 Milliarden Euro).
In aller Welt ist es offenbar ein Trend,
dass neben den klassischen Reservewäh-
rungen Dollar, Euro und Yen auch unkon-
ventionelle Währungen an Bedeutung ge-
winnen, allen voran der Renminbi, aber
auch etwa der kanadische und der australi-
sche Dollar. Ein zentrales Motiv ist die
„Diversifizierung“, man will sich unabhän-
giger von einzelnen Währungen machen,
insbesondere von der Weltleitwährung
Dollar. Während der Euro nach seiner Ein-führung davon zunächst profitierte und er
immer mehr an Bedeutung als Reserve-
währung gewann, musste er zuletzt offen-
bar – anteilsmäßig – dem Renminbi eher
etwas Platz machen.
Verwaltet werden die Währungsreser-
ven der EZB in einem dreistufigen Sys-
tem: einer strategischen Planung durch
den EZB-Rat, einer monatlichen takti-
schen Planung durch das interne Invest-
ment Committee und einer täglichen An-
passung durch Portfoliomanager. Dabei
ist durchaus angestrebt, mit den erworbe-
nen Anleihen einen Ertrag zu erzielen.
Zwischen den nationalen Notenbanken
des Eurosystems gibt es zudem regelmä-
ßig ein Ranking, wer aus den Reserven am
meisten gemacht hat.
Theoretisch können Währungsreserven
zwar auch eingesetzt werden, um aktive
Wechselkurspolitik zu betreiben und etwa
zu versuchen, der eigenen Exportwirt-
schaft durch eine Schwächung des Wech-
selkurses einen Vorteil zu verschaffen.
Die EZB soll aber nach ihrem Mandateine solche Politik nicht betreiben. Sie
hält die Reserven nur für Notfälle und
zum Ausgleich externer Schocks. Auch
wenn ihr vom amerikanischen Präsiden-
ten Donald Trump schon mal vorgewor-
fen wurde, sie setze Zinspolitik und Anlei-
hekäufe zur gezielten Schwächung des
Euros ein, so war die Wechselkurs-Schwä-
chung doch wohl eher ein – wenn auch
wohl nicht unwillkommener – Nebenef-
fekt der eigentlich an der Inflationssteue-
rung ausgerichteten Geldpolitik.
Die Währungsreserven hingegen wur-
den in der Geschichte des Euros angeblich
erst dreimal für Interventionen am Devi-
senmarkt genutzt – und zwar zweimal in
einer frühen Phase der Währungsunion
im September und November 2000 zur
Stützung des jungen Euros sowie einmal
im März 2011. Damals hatten die großen
Notenbanken gegen die Aufwertung des
Yen interveniert, weil die Finanzmärkte
spekulierten, nach der Fukushima-Kata-
strophe würden Japaner Auslandsanlagen
auflösen und das Geld ins Land holen.Die Börse
Beiersdorf profitieren
Zu den stärksten Titeln im Dax
gehörten am Mittwoch die Titel
des Konsumgüterherstellers Beiers-
dorf. Zeitweise stand der Aktienkurs
1,7 Prozent im Plus. Die Papiere profi-
tierten offenbar vom freundlicheren
konjunkturellen Umfeld. Die Aktie
hatte sich nach starken Verlusten seit
Anfang September bereits in den ver-
gangenen Tagen nach Quartalszah-
len wieder etwas gefangen. Die briti-
sche Bank Barclays hatte zuletzt eine
Kaufempfehlung abgegeben.Unternehmen unterschätzen die volle
Tragweite des digitalen Wandels und die
tiefgreifende Disruption ihres Geschäfts-
modells. Zu diesem Schluss kommt eine
Studie der Star Finanz, die mehr als
11 000 Unternehmen zum Stand ihrer Di-
gitalisierung befragt hat und die der
F.A.Z. exklusiv vorliegt. Viele Unterneh-
men in Deutschland seien verunsichert,
welche Auswirkungen die Digitalisierung
auf das eigene Geschäftsmodell habe.
Rund jeder vierte Betrieb könne die Ver-
änderungen nicht abschätzen. Während
fast die Hälfte der Befragten in den nächs-
ten fünf Jahren im Zuge des digitalen
Wandels eine Transformation ihres Ge-
schäftsmodells erwartet, wollen laut der
Studie lediglich 11,3 Prozent der Betriebe
die Veränderung aktiv angehen und ihr
Geschäftsmodell anpassen. Größere Un-
ternehmen würden der Digitalisierung
deutlich positiver gegenüberstehen als
kleinere.
„Der Veränderungsdruck ist in vielen
Unternehmen offenbar noch nicht so
hoch, als dass sie Anpassungen ihres Ge-
schäftsmodells als Priorität wahrneh-
men“, sagte Christian Kastner, Geschäfts-
führer der Star Finanz. Eher überra-
schend dürfte das Ergebnis sein, dass
trotz des Megatrends Digitalisierung gro-
ße Teile der Prozessketten in Unterneh-
men offenbar noch manuell abgewickelt
werden. Dies betreffe vor allem Weiterbil-
dung und Mitarbeiterorganisation.
Die Mehrzahl der Unternehmen setzt
zudem auf eigene Expertise und betraut
eigene Unternehmensabteilungen mit
den Digitalisierungsprozessen. Mittel-
ständische Unternehmen würden Finanz-
institute kaum als Ansprechpartner in Di-
gitalisierungsfragen wahrnehmen. Hier
hätten die Institute noch großes Aufhol-
potential. Angesichts steigender Kunden-
anforderungen und eines schärferen Wett-
bewerbs sei es entscheidend, dass die eta-
blierten Finanzinstitute ihrerseits digitaleInnovationen vorantreiben würden. Ein
erheblicher Teil erwartet von der eigenen
Bank oder der Sparkasse zusätzliche digi-
tale Dienstleistungen, die über das bishe-
rige Angebot hinausgehen.
An der Spitze liegen dabei laut der Stu-
die der Kredit-Service. Es folgen Cash Ma-
nagement, Vertragsverwaltung und Rech-
nungsservice. Gerade im Cash Manage-
ment würde die Erwartung an die Finanz-
institute bei zunehmender Unterneh-
mensgröße steigen. Jedes zweite Unter-
nehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern er-
warte von seinem Finanzinstitut digitale
Dienstleistungen auf diesem Feld. Gera-
de beim Thema Kredite sei auffällig, dass
der Wunsch nach neuen digitalen Dienst-
leistungen über alle Sektoren hinweg
recht ähnlich sei. Transport und Verkehr
sowie Industrie und verarbeitendes Ge-
werbe würden hier knapp vorn liegen.Auch bei der Vertragsverwaltung gebe es
zwischen den Branchen nur geringe Un-
terschiede. Stärker würden sich Erwartun-
gen in den Bereichen der Bürgschaften,
Cash Management und Rechnungsser-
vice unterscheiden. Im Gastgewerbe und
im Tourismus scheint dabei die Nachfrage
größer zu sein als in der klassischen Indus-
trie.Noch kein Geschäftsmodell
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass
diedeutschen Finanzinstitute im Firmen-
kundengeschäft noch eher in der Frühpha-
se der Digitalisierung stecken. Zwar gebe
es neben dem längst etablierten Online-
Banking eine wachsende Zahl digitalisier-
ter Prozesse, die Abläufe wie Kontoeröff-
nungen, Kreditanträge und weitere Bank-
leistungen schneller, einfacher und kun-denfreundlicher machen würden. Banken
und Sparkassen würden sich auch durch-
aus mit den Wünschen der Firmenkun-
den und der Frage befassen, wie sie ihre
Kunden mit nutzwertigen Angeboten un-
terstützen und bei der Digitalisierung be-
gleiten können. Eine Monetarisierung sol-
cher Dienstleistungen sowie innovative,
auf die digitale Welt ausgerichtete Ge-
schäftsmodelle würden sich in Deutsch-
land im Bankensektor bisher allerdings
eher selten beobachten lassen.
Das liegt der Studie zufolge auch an
den ausgesprochen komplexen Herausfor-
derungen im Firmenkundengeschäft. An-
ders als im Privatkundengeschäft würden
sich die Zielgruppen erheblich unterschei-
den. Je nach Größe, Branche, Geschäfts-
modell und eigenem Digitalisierungs-
stand würden sich Banken und Sparkas-
sen mit sehr unterschiedlichen Bedarfen,
Beratungswünschen und Automatisie-
rungsanforderungen auf Kundenseite
konfrontiert sehen. Dadurch würden aus-
differenzierte und auch kleinteilige Lö-
sungen notwendig, die eine Skalierung
und Skaleneffekte deutlich erschweren
würden. Ein Lösungsansatz sei aller-
dings, das Banking über viele Kanäle hin-
weg zu ermöglichen. So könne Firmen-
kunden die Möglichkeit gegeben werden,
über alle analogen und digitalen Kanäle
hinweg gleichermaßen auf Bankleistun-
gen zugreifen zu können. Das sei eine Art
Mindeststandard.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche voll
digitalisierte etablierte Bank sei die indi-
sche Großbank ICICI. Sie hatte im Jahr
2018 eine eigene Banking-Lösung für klei-
ne Unternehmen und Selbständige an
den Start gebracht. Dort werden über 100
Produkte angeboten, die über das Smart-
phone oder das Internet nutzbar sind.
Auch in Europa würden sich große Ban-
ken an diesen Strategien im Firmenkun-
dengeschäft versuchen. Als Beispiel wird
die Royal Bank of Scotland genannt.mho. FRANKFURT. Verluste, die
Anleger durch die Insolvenz eines Un-
ternehmens erleiden, werden offen-
bar auch weiterhin steuerlich anre-
chenbar sein. Ein entsprechender Pas-
sus, der dies abgeschafft hätte, sei in
einem am Mittwoch vom Finanzaus-
schuss verabschiedeten Gesetzent-
wurf nicht mehr enthalten gewesen,
erfuhr die F.A.Z. vom Deutschen De-
rivate-Verband DDV. „Für Privatanle-
ger ist die Abkehr von den Steuerplä-
nen eine sehr gute Nachricht“, sagte
der geschäftsführende Vorstand des
DDV, Henning Bergmann: „Gerade
in der Niedrigzinsphase müssen Anle-
ger in Wertpapiere investieren – und
dabei steuerlich fair behandelt wer-
den.“ Erst im Oktober 2017 hatte der
Bundesfinanzhof geurteilt, dass der
endgültige Ausfall einer Kapitalforde-
rung zu einem steuerlich relevanten
Verlust führe. Damit konnten im Er-
gebnis Verluste aus dem Ausfall von
Anleihen oder Aktien auch dann steu-
erlich geltend gemacht werden, wenn
Anleger diese in der Hoffnung auf
eine höhere Rückzahlung aus der In-
solvenzmasse behalten hatten. Zuvor
hatte das Finanzamt Verluste nur an-
erkannt, wenn die Wertpapiere ver-
kauft wurden.
Diesen Zustand hatte das Bundesfi-
nanzministerium offenbar wieder
herstellen wollen, war aber auf hefti-
gen Widerstand gestoßen. Unter an-
derem hatte die Deutsche Schutzver-
einigung für Wertpapierbesitz mit ei-
ner Klage gedroht. Auch der Wertver-
fall eines nicht genutzten Options-
scheins kann nun weiterhin geltend
gemacht werden, teilte der DDV mit.
Das geänderte Gesetz soll am Don-
nerstag den Bundestag passieren.In der Frühphase der Digitalisierung
Unternehmen erwarten von ihren Finanzinstituten mehr, als ihnen geboten wird / Von Inken Schönauer, Frankfurt
Tops & Flops
Währungsreserven der EZB sind hoch wie nie
Wertlose
Papiere weiter
absetzbar
Anders als in Russland,
in der Türkei und China
stockt die Notenbank in
Europa nicht ihre
Goldreserven auf. Sie
setzt auf Wertpapiere –
auch in Renminbi.
Von
Christian Siedenbiedel,
Frankfurt
Noch mehr Abläufe könnten automatisiert werdenWelche Prozesse laufen in Ihrem
Unternehmen automatisiert ab,
welche werden manuell erledigt?Wo erwarten Sie von Ihrer Bank oder
Sparkasse über das aktuelle Angebot
hinaus weitere digitale Dienstleistungen?Quelle: Star Finanz / F.A.Z.-Grafik BrockerKaufmännische
Prozesse
(Mahnungen,
Rechnungen
etc.)ManuellVoll
automatischÜberwiegend
automatischBereich
Weiter-
bildung
(E-Learning
etc.)Mitarbeiter-
organisation
(Reisen,
Urlaubs-
anträge etc.)37
5780in % in % in %433220 14(^116)
Kredite Cash
Manage-
ment
Vertrags-
verwal-
tung
Rechnungs-
service
39 %
28 %
22 %
20 %
Währungsreserven der Notenbanken
1) Ohne Gold. 2) Nationale Notenbanken und EZB (inkl. Gold).
in Billionen Dollar^1 )
Welt
Quellen: IWF; EZB; F.A.Z.-Archiv / Foto dpa / F.A.Z.-Grafik Brocker
Ein Goldbarren
der Bundesbank
auf der Waage
2000 2018
in Milliarden Euro
Euroraum2)
Jan. 2000 Sept. 2019
Verteilung 2018, in Mrd. Euro
0,4
Yuan
Dollar
davon:
11,7Yen
38,6
Gold 18,2
68,9
Mrd. €
Währungen 50,7
Europäische Zentralbank
827
11,8
0
200
400
600
800
1000
0
2
4
6
8
10
12