DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT FREITAG,18.OKTOBER2019 INNOVATION IN DER KREBSMEDIZIN 13
SPEZIAL
Auch wer an Krebs erkrankt ist, sollte Zukunftspläne
haben. Genau dafür haben wir bei Bristol-Myers Squibb
die Krebsforschung revolutioniert.KREBS.DEKrebsbekämpfung ist Teamwork: Das Immunsystem von Patienten,
ihre Familien, Freunde, Ärzte und die Forschung sind gemeinsam eine
kraftvolle Waffe im Kampf gegen Krebs. Als forschendes Pharma-
unternehmen ist Bristol-Myers Squibb Pionier in der Immunonkologie.
Mit präzisen Therapien für eine lebenswerte Zukunft von Patienten
zu kämpfen, ist unsere größte Aufgabe.ES IST DIE GROSSE
LIEBE IM KAMPF
GEGEN KREBS.
IODE1805065-Zwei Möglichkeiten hochprä-
ziser Bestrahlung gibt es: Ein-
mal durch ein Hochleistungsge-
rät, dessen Arbeit von einem
4D-Kamerasystem begleitet
wird. Mithilfe der Bilder, die die
Kamera während der Behand-
lung macht, wird die Bestrah-
lung gesteuert – denn dadurch
ist sichtbar, an welchem Zeit-
punkt seines Atemzyklus‘ sich
Frank gerade befindet und
wann die Bestrahlung beginnen
kann. „Das geschieht im Mo-
ment des Ausatmens extrem
schnell für einige Sekunden –
der Patient merkt es nicht“, er-
läutert Wilfried Budach.
Sein Bruder Volker Budach,
der mit gleicher Spezialisierung
als Klinikdirektor an der Berli-
ner Charité arbeitet, hat zudem
über Jahre Erfahrung mit ei-
nem so genannten „Cyber Kni-
fe“ gesammelt. Das ist ein um-
gebauter Roboter aus der Auto-
industrie. Am Ende des Robo-
terarms wurde ein Bestrah-
lungsgerät eingebaut, das klei-
nen Zielen (also etwa Tumoren
von wenigen Zentimetern
Durchmesser) während der At-
mung direkt folgen kann. Das
nennt man Tracking. „Parallel
werden die Tumore aus über
200 Einstrahlrichtungen in den
Fokus genommen und neben-
wirkungsarm bestrahlt“, be-
schreibt Volker Budach den
Vorteil. „Wir setzen es bei der
Behandlung von kleinen Lun-
gentumoren ein, weil dadurch
möglichst wenig gesundes Ge-
webe zerstört wird – und wir es
ja ohnehin mit Menschen zu
tun haben, deren Lungenfunk-
tion eingeschränkt ist.“ Aller-
dings bezahlen nicht alle Kran-
kenkassen eine Cyber Knife-Be-
handlung. Aber die Brüder Bu-
dach und auch Professor Hart-
mann schätzen den Einsatz von
Hochleistungsgeräten als ähn-
lich erfolgversprechend ein.M
ann ist um die 80
und raucht seit
Jahrzehnten. Das
bleibt nicht ohne
Folgen: Die Lunge arbeitet
nicht mehr richtig, weil sie
chronisch entzündet ist. Jetzt
sind die behandelnden Ärzte
von – nennen wir ihn Frank –
angesichts eines Röntgenbilds
aufmerksam geworden: Darauf
haben sie eine Veränderung im
unteren Teil eines Lungenlap-
pens entdeckt. Diese hat stern-
förmige Ausläufer, typisch für
einen Bronchialtumor.
Um sicher zu sein, wird noch
eine so genannte PET (Positro-
nen-Emissions-Tomografie)
mithilfe einer radioaktiv mar-
kierten Substanz innerhalb des
Körpers gemacht. Sie zeigt: Im
Tumor reichert sich diese Sub-
stanz an und das beweist – dort
wächst etwas Bösartiges. Nun
überlegen Mediziner verschie-
dener Disziplinen in einer „Tu-
morkonferenz“, wie sie Frank
behandeln. Die Chirurgen be-
fürchten, dass Frank eine kom-
plizierte Lunge-OP nicht über-
lebt. Die Tumorkonferenz sieht
es als erfolgversprechend an,
dass Franks Tumor präzise mit
hohen Einzeldosen bestrahlt
wird – drei bis fünf Mal für rund
eine halbe Stunde innerhalb ei-
ner Woche meist ambulant.
„Wir nutzen hohe Strahlen-
dosen, die früher vor allem bei
Gefäßveränderungen im Ge-
hirn eingesetzt wurden, seit
den 1990er-Jahren aber auch in
anderen Teilen des Körpers –
selbst wenn sie beweglich sind
wie die Lunge und sich nicht fi-
xieren lassen wie der Kopf“, er-
klärt Professor Karl-Axel Hart-
mann, der die Klinik für Strah-
lentherapie und Radiologische
Onkologie im Düsseldorfer Ma-
rien Hospital leitet. „Der Tu-
mor und seine Position in der
Lunge werden durch eine 4D-
Kamera-Computertomografie
(CT) aufgezeichnet – die vierte
Dimension dieser Kamera ist
die Zeit. Das heißt, wir stellen
auf diese Weise den Verlauf der
Atemzyklen des Patienten fest
und sehen, wann sich der Brust-
korb hebt oder senkt“, sagt Pro-
fessor Wilfried Budach, Direk-
tor der Klinik für Strahlenthe-
rapie und Radioonkologie am
Düsseldorfer Universitätsklini-
kum. Gemeinsam mit Medizin-
physikern erarbeiten die Strah-
lentherapeuten nun einen Be-
strahlungsplan und stellen mit-
hilfe von Messungen die für
Frank geeigneten Dosen fest.
„Das dauert ein wenig, ist aber
im Sinne der Patientensicher-
heit“, betont Hartmann.
Mit einem „Cyber
knife“ können
Lungentumoren
auch ohne OP
vernichten
Mit hochleistungsfähigen Geräten sollen Lungenkarzinome punktgenau bekämpft werdenGETTY IMAGES/ KATERYNA KON/ SCIENCE PHOTO LIBRAANZEIGEMesserscharf wie ein Skalpell
VON PAULA SCHMIDT