Diese Woche
nicht
verpassen
Kunst in allen Facetten bie-
tennochbis zum 20. Okto-
berdie beidenMessen High-
lightsundKunst & Antiqui-
täten. Bei der Highlights in der Residenz
kommen internationale Kunst- und Anti-
quitätenhändler zusammen, die mit teils
unkonventionellen Ausstellungsmetho-
den und Herangehensweisen den Markt
aufwirbeln. Bei der Kunst & Antiquitä-
ten, die erstmals im Westflügel des Hau-
ses der Kunst stattfindet, bieten rund
50 Aussteller Accessoires, Mobiliar,
Schmuck, Gemälde und Skulturen. ari
Ich war noch niemals in New Yorkwar ein
großer Bühnenhit, jetzt kommt das Musi-
cal in die Kinos. Seite 8
Für ihr noch nicht so langes Leben ist Sa-
rah Hakenberg ziemlich herumgekom-
men, in jeder Beziehung: Schauspielerin
wollte sie nach dem Abitur werden, doch
die Schauspielschulen nahmen sie nicht
an. So versuchte sie es mit dem Theater-
wissenschaftsstudium – was sie zum
Schreiben und am Ende zu den Poetry
Slams brachte. Daraus wurden raffiniert-
gemeine abendfüllende Programme wie
„Der Fleischhauerball“ oder „Struwwel-
peter Reloaded“, die in einer Wortkaba-
rett-Karriere mündeten. Zu der fügte sie
noch ihre musikalische Ausbildung am
Pestalozzigymnasium dazu und wurde
eine der Celler Schule verbundene Lie-
dermacherin und Musikkabarettistin.
Parallel dazu verliefen ihre Ortswechsel:
In Zorneding aufgewachsen landete sie
nach den Stationen Berlin, Straßburg
und Schwabing der Liebe wegen im ost-
westfälischen Warburg. Ein ideales Pflas-
ter für ihre sich immer aus dem allerge-
wöhnlichsten Alltag entwickelnden Ge-
schichten und Lieder, die fröhlich anhe-
ben, um dann gerne gruselig zu enden.
„Dann kam lange nichts“ heißt denn
auch ihr neues Programm, mit dem sie
jetzt auf Tour geht. Und so wieder mal in
ihrer alten Heimat München vorbei-
schaut, für die sie immer noch genug
Tipps parat hat.oho Seiten 6/7
LETZTE CHANCE
Mit „Coppélia“ führt das Bayerische
Staatsballett zum ersten Mal eine Cho-
reografie von Roland Petit auf. Seite 3
Der Kunstbau widmet der Beziehung
von Marianne von Werefkin und Alexej
von Jawlensky eine Schau. Seite 4
Bei „Digital/Anlog“ treffen bei freiem
Eintritt experimentierfreudige Künstler
und Musiker aufeinander. Seite 5
Die Herbstschau des deutschen Kinos:
Bei den Hofer Filmtagen sind an sechs
Tagen 141 Filme zu sehen. Seite 12
Die letzte Dult des Jahres lädt wieder
zum Bummeln und Einkaufen auf den
Mariahilfplatz. Seite 6
Vorschau, Theater, Kabarett 2
Theater, Kabarett, Klassik 3
Ausstellungen & Literatur 4
Pop & Action 5
Höhepunkte der Woche 6/7
Kino 8
Kinder & Familie 9
Kino & Kinoprogramm 10
Stadt & Land 12
SZ Extra Redaktiont 089 /21 83-92 56,
Fax -93 97, [email protected]
Anzeigent089/21 83-83 39, Fax -87 11
Coppélia
Udo Jürgens’ Lieder
Lebensmenschen
Digital/Analog-Festival
Hofer Filmtage
Kirchweihdult
Durch die Pinakotheken schlendern, einen Flugsi-
mulatorausprobieren, eine jahrhundertelang gehü-
tete Sammlung japanischer Exponate entdecken,
an einer Weinprobe teilnehmen: All das kann man
bei der „Langen Nacht der Münchner Museen“ am
- Oktober erleben. Die Veranstaltung, an der rund
100 Museen und Kunsteinrichtungen teilnehmen,
möchte in den Münchnern Lust auf den Museums-
besuch in der eigenen Stadt wecken und aufzeigen,
was für eine vielfältige Museumslandschaft Mün-
chen bietet. Vor dem offiziellen Beginn um 19 Uhr
wird von 14 Uhr an ein Kinderprogramm mit Füh-
rungen und Basteln angeboten. Bis zu vier Kinder
dürfen auf dem Kombiticket (15 Euro) der Langen
Nacht der Museen mitgenommen werden. Das Ti-
cket gilt für den Museumseintritt sowie für MVG-
Shuttlebusse, die die Museen vom Odeonsplatz aus
mit sechs verschiedenen Linien anfahren. Eine Be-
sonderheit dieser Nacht ist unter anderen das Pro-
jekt „Eastern Munich“ der Künstlerin Lia Sáile, die
Gotteshäuser der abrahamitischen Religionen ver-
messen hat und die Grundrisse von christlichen Kir-
chen, Synagogen und Moscheen auf den Wittelsba-
cherplatz projizieren wird. Damit bringt sie Kunst
in den öffentlichen Raum, ansonsten lockt die Lan-
ge Nacht – genau, ins Museum. wean
Lange Nacht der Museen, Samstag, 19. Okt., 19-2 Uhr, ver-
schiedene Museen, Infos unter http://www.muenchner.de/muse-
umsnacht,t 21 83 73 00
W
er dachte, am Residenztheater gäbe es nie
wieder Theater zu sehen – seit Mai sind
die Türen des Schauspielhaus wegen ei-
ner Renovierung der Technik geschlossen – der
kann sich jetzt freuen. Das Residenztheater startet
in seine neue Saison, die erste unter dem neuen In-
tendanten Andreas Beck. Zum Auftakt gibt es bis
Ende Oktober gleich fünf Premieren, die ersten bei-
den an diesem Wochenende. Das beginnt am Sams-
tag, 19. Oktober, mit der Uraufführung „Die Verlore-
nen“ von Ewald Palmetshofer. Das Auftragswerk
mit dem wenig heiteren Titel inszeniert Nora Schlo-
cker, neben Thom Luz und Julia Hölscher neue
Hausregisseurin. Ausgehend vom Schicksal Claras
(Myriam Schröder), die sich aus Lebensüberforde-
rung aufs Land zurückzieht, will Autor Palmetsho-
fer vom menschlichen Scheitern erzählen. Der Him-
mel ist leer, heißt es immer wieder im Text, da ist al-
so wahrscheinlich nichts, was dem Dasein einen hö-
heren Zweck verleihen könnte. Also täten die Men-
schen gut daran, sich umeinander zu kümmern.
Die Bühne im Schauspielhaus wird beinahe genau-
so leer wie der Himmel sein.
Etwas alberner wird es wohl am Sonntag, 20. Ok-
tober, zugehen. Dann hat „Die drei Musketiere“ im
Cuvilliéstheater Premiere, eine Romanadaption
von Regisseur Antonio Latella. Die Produktion ist
eine Übernahme aus Basel, Becks vorheriger Wir-
kungsstätte. Eigentlich sollte am ersten Wochenen-
de ja Simon Stones „Wir sind hier aufgewacht“
stattfinden, was wegen eines Filmprojekts des Re-
gisseurs aber auf unbestimmte Zeit verschoben
werden musste. Die Inszenierung kommt ohne
Mantelgeschwinge und aufwendiges Bühnenbild
aus. Latella schickt lediglich vier Schauspieler (Ni-
cola Mastroberardino, Michael Wächter, Elias Ei-
linghoff und Vincent Glander) im Harlekin-Anzug
auf die leere Bühne, und lässt sie fechtend, tanzend
und steppend die Geschichte der mal mehr mal we-
niger edlen Musketier-Freundschaft erzählen. In
Basel war das Stück der Renner.
Als nächstes folgen die Premieren „Sommergäs-
te“ (Freitag, 25. Oktober), „Olympiapark in the
Dark“ (Samstag, 26. Oktober) und eine Basler Über-
nahme, Simon Stones „Drei Schwestern“ am 30.
Oktober. Das Publikum wird bis Ende des Monats
also einen großen Teil des neuen Ensembles ken-
nenlernen können. Da sind Schauspieler vom Thea-
ter Basel dabei, wie etwa die mehrfach ausgezeich-
nete Franziska Hackl, die in „Drei Schwestern“
spielt. Ganz Neue hat Beck auch eingestellt, wie
zum Beispiel Luana Velis in „Sommergäste“ oder
Noah Saavedra in „Olympiapark In The Dark“, der
praktisch frisch von der Schauspielschule kommt.
Es wird bestimmt eine Weile dauern, bis sich die
neuen Namen und Gesichter eingeprägt haben.
Aber ein paar Vertraute bleiben dem Publikum ja er-
halten: Thomas Lettow zum Beispiel, Oliver Nägele
oder Sophie von Kessel. christiane lutz
Die Verlorenen, Samstag, 19. Oktober, 19 Uhr, Residenzthea-
ter, Max-Joseph-Platz 1,Die drei Musketiere, Sonntag, 20.
Oktober, 18.30 Uhr, Cuvilliéstheater, Residenzstraße 1,
t21 85 19 40
Einstand
nach Maß
SpielzeiteröffnungDas Residenztheater startet mit
fünfPremieren in die erste Saison
unter Intendant Andreas Beck
DEFGH NR.240, WOCHE VON 17. BIS 23. OKTOBER 2019
SZEXTRA
KULTUR UND FREIZEIT IN MÜNCHEN UND BAYERN
Aufbruch zur Kunst
EventIn der 21. Langen Nacht der Münchner Museen öffnen rund hundert Institutionen
INHALT
SZAKTION
Eine Auswahl der Höhepunkte der Woche
kompakt auf einer Doppelseite 6/7
Bei der Langen Nacht steht im Verkehrzentrum der mobile Mensch im Mittelpunkt.FOTO: MAREN KOEHLER
Die Woche von
Sarah Hakenberg
Warum eigentlich heißt es
„Drei Musketiere“, wo es doch
vier sind? Hier Athos, Aramis
und Porthos (v.l. Michael Wächter,
Vincent Glander, Elias Eilinghoff)
- fehlt also der vierte, D’Artagnan.
FOTO: SANDRA THEN
Eine große Speisetafel dient dank ausgefeil-
ter Lichtregie als ungemein wandelbares
Einheitsbühnenbild im FilmGeorg Friedrich
Händel – Serse / Xerxesvon Tilmann Köhler,
der nun im Gasteig gezeigt wird. Rund her-
um dreht sich das wie immer in der Barock-
oper höchst verwirrende und komplizierte
Geschehen um den Perserkönig Xerxes. Mu-
sikalisch hohes Niveau garantieren Sänger
wie Counter Lawrence Zazzo oder Gaëlle Ar-
quez in der Titelpartie, die zu Beginn mit
dem berühmten „Ombra mai fu“ einen
Baum besingt, und das Frankfurter Opern-
und Museumsorchester, das unter Constan-
tinos Carydis wie ein Originalklang-Ensem-
ble spielt. Der SZ-Musikkritiker Klaus Kalch-
schmid führt vorab in das Thema ein. ARI
Georg Friedrich Händel – Serse/Xerxes,
Opernfilm (D, 2017), Sonntag, 20. Oktober,
18 Uhr, Beginn der Filmvorführung 18.30 Uhr,
ca. 120 Minuten, Gasteig, Carl-Amery-Saal,
Rosenheimer Str. 5,t48 00 60
Das Beste