STELLENMARKT
DIE ZEIT
Bildung, Forschung und Wissenschaft sind Grundlagen
für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Kultur
steht für die Gesamtleistung einer Gesellschaft, sich
weiterzuentwickeln. Doch genau diese wichtigen Be-
griffe werden künftig fehlen in den Titeln der Ressorts
der nächsten Europäischen Kommission. Sie sollen nur
noch im Kleingedruckten erscheinen, unter dem Titel
eines neuen Ressorts: »Innovation und Jugend«. Das ist
bedenkenswert.
Nun werden wir Forscher und Wissenschaftsmanager
derzeit oft darauf hingewiesen, dass die europäische
Jugend auf der Straße erfolgreicher notwendige gesell-
schaftliche und technische Innovationen wie den Klima-
und Artenschutz einfordert als die Wissenschaft. Vielleicht
hat also einfach eine kluge Vordenkerin oder ein Vor-
denker für die Kommission den Schluss gezogen, dass uns
nichts so schnell in eine neue, nachhaltige Zukunft kata-
pultiert wie der Fokus auf »Jugend« und »Innovation«.
In den vergangenen fünf Jahren war es so: Ein EU-
Kommissar kümmerte sich um das Ressort »Forschung,
Wissenschaft und Innovation«, mit dem Ziel, durch
Forschungsförderung für neue Jobs, mehr Wachstum und
Investitionen zu sorgen. Ein anderer leitete das Ressort
»Bildung, Kultur, Jugend und Sport«, um einen gesamt-
europäischen Bildungsraum zu schaffen. Beide Bereiche
sollen diese Aufgaben behalten, aber eben untergeordnet
im neuen Ressort »Innovation und Jugend«. Außerdem
sollen diese Bereiche enger verknüpft werden, so steht
es im Missionsbrief der kommenden EU-Kommissions-
präsidentin Ursula von der Leyen an ihre designierte
Kommissarin für »Innovation und Jugend«, Marija Gabriel.
Eine intensivere Zusammenarbeit ist an sich wünschens-
wert – wenn die Fusion nicht zu Kürzungen führt.
Dem Missionsbrief ist immerhin zu ent-
nehmen, dass eine möglichst weltbeste Wis-
senschaft den dringendsten globalen Heraus-
forderungen gewidmet sein soll, vorrangig
einer klimaneutralen Wirtschaft. Der Kultur
wird lediglich zugeschrieben, sie solle gemein-
sam mit dem Sport für das physische und
mentale Wohlbefinden sorgen und Arbeitsplätze
schaffen. Das wird ihr nicht gerecht. Und völlig fehlt
die exzellente Grundlagenforschung, so wie sie vom
Europäischen Forschungsrat gefördert wird – eine
Forschung, die die Grenzen des Wissens verschiebt.
Namen erzeugen Erwartungen und Einschätzungen,
sie beeinflussen Menschen ganz erheblich. Nomen-est-
omen-Effekt nennt das die Psychologie. Kein Wunder
also, dass die Herabstufung von »Forschung«, »Wissen-
schaft«, »Bildung« und »Kultur« als schlechtes Zeichen
für deren Bedeutung und Finanzierung in der neuen
EU-Kommission gewertet wird: Fast zwölftausend
Wissenschaftler haben einen offenen Brief unterschrie-
ben, der davor warnt, Bildung und Forschung
so nachrangig zu behandeln. Und die Allianz
der Wissenschaftsorganisationen Deutsch-
lands hat die Mitglieder des Europäischen
Parlaments aufgerufen, die Rolle der Wissen-
schaft für unsere Zukunft stärker hervorzu-
heben und angemessen zu fördern. Der
Berliner Appell fordert Stärkung von Leistungen der
Kultur jenseits von Wohlgefühl. Denn genauso wie der
Titel des neuen Ressorts ist seine Finanzierung noch
umstritten: Derzeit wird über den Abbau von Förde-
rung verhandelt, auch dem Leuchtturm-Programm des
Europäischen Forschungsrats droht eine erhebliche
Kürzung.
Vielleicht soll der schlichte Titel »Innovation und
Jugend« vor allem den Willen demonstrieren, der
Jugend in Europa eine lebenswerte Zukunft zu bieten.
Das ist gut und wichtig, es reicht aber nicht. Drei von
vier Europäern sind älter als 25 Jahre, jeder dritte ist
über 55, Tendenz steigend. Wir alle müssen ein Leben
lang lernen und unseren Zugang zum kulturellen
Wandel finden, auch zu diesem beitragen. Der Begriff
»Innovation« ist zu vage, um zu transportieren, was
essenziell ist: Die Basis des Fortschritts bilden Wissen-
schaft, Forschung, Bildung und Kultur. Sie müssen in
Europa noch viel besser gefördert werden, um in die
Welt strahlen zu können.
Die Position
Die EU-Kommission nennt ihr neues Super-Ressort »Innovation und Jugend«. Das ist schlecht VON ANTJE BOETIUS
Das muss »Wissenschaft« heißen!
Foto: Metodi Popow/imago images
Antje Boetius
ist Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts,
Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung
42 24. OKTOBER 2019 DIE ZEIT No 44
- Ein Beitrag der Jacobs University
»Unsere Einrichtung steht für hervorragen-
de Forschung und Lehre, Diversität und
Weltoffenheit«, betont Dr. Michael Dub-
bert, Geschäftsführer der Jacobs University.
»Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mi-
tarbeiter, vom Wissenschaftler, Buchhalter,
Executive-Education-Spezialisten bis hin
zum IT-Experten, arbeiten gemeinsam an
dem Ziel, dieses Fundament zu stärken und
einen positiven Beitrag zu leisten«, sagt der
Diplom-Kaufmann und promovierte Wirt-
schaftswissenschaftler. Flache Hierarchien,
abwechslungsreiche Aufgaben, flexible Ar-
Jacobs University –
Inspiration is a place
beitszeiten und eine enge Zusammenarbeit
in internationalen Teams – all dies schafft
eine Arbeitsatmosphäre, die dazu einlädt,
sich selbst zu entfalten und gestalterisch an
Prozessen mitzuwirken.
Auch das Rahmenangebot auf dem grü-
nen Campus macht die Jacobs University zu
einem attraktiven Arbeitgeber: ein breit ge-
fächertes Betriebssportangebot, inklusive
eines Fitnessstudios und Rudertanks, vier
Kantinen mit kulinarischen Highlights aus
aller Welt sowie ein abwechslungsreiches
Veranstaltungsprogramm, das von Konzer-
ten bis zu Fachkonferenzen reicht.
»Diese Angebote bringen Mitarbeiter,
Studierende und Gäste auf dem Campus
zusammen. Die Jacobs University ist ein
einzigartiger Ort, an dem man die eigenen
kulturellen Kompetenzen erweitern sowie
Deutsch- oder Englischkenntnisse verfesti-
gen kann«, ergänzt Bannour Hadroug, Mit-
glied des Management Boards der Jacobs
Un iversit y.
Die forschungsorientierte, private Uni-
versität erzielt regelmäßig Spitzenergebnisse
in renommierten Hochschulvergleichen, wie
dem CHE-Ranking, dem umfassendsten
Ranking der deutschen Hochschulland-
schaft.
KURZ VORGESTELLT
Die private, staatlich
anerkannte Jacobs University
bietet englischsprachige,
praxisnahe Studienprogramme
der Ingenieur-,
Natur-, Geistes- und Sozial-
wissenschaften mit den
Abschlüssen Bachelor,
Master und PhD an.
Als Campus-Universität
mit insgesamt vier Wohn-
Colleges auf dem ca. 34 Hek-
tar großen Gelände schafft die
Jacobs University ein außer-
gewöhnliches interkulturelles
Umfeld, in dem mehr als
1.400 Studierende aus
über 110 Nationen
zusammenleben.
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Mehr als 1.400 Studierende aus über 110 Ländern:
Die Jacobs University in Bremen ist eine der
internationalsten Universitäten Deutschlands.
Beim Genuss internationaler Speisen kommen
Studierende und Mitarbeiter aus aller Welt täglich
in den vier Kantinen der Jacobs University
zusammen.
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