Die Welt Kompakt am Sonntag - 20.10.2019

(Rick Simeone) #1

WELT AM SONNTAG NR. 42 20. OKTOBER 2019 DEUTSCHLAND & DIE WELT 27


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die Unterschiede zwischen West- und
Ostdeutschland. Im Osten können sich
mehr als die Hälfte der Mädchen und
jungen Frauen auch mit Kleinkind eine
Arbeitswoche von 30 Stunden und
mehr vorstellen, im Westen hingegen
nur 26 Prozent. Die unterschiedliche
Erwerbsbeteiligung von Frauen in der
DDR und der Bundesrepublik lebe of-
fenbar in den Köpfen der heutigen jun-
gen Generation fort, heißt es dazu in
der Studie.
Ein Befund, den man im Deutschen
Jugendinstitut in München teilt. In
dem Projekt „Entwicklung von Famili-
enbildern“ untersuchen die Forscher
dort, welchen Einfluss Arbeitsteilungs-
muster der Eltern auf die Vorstellun-
gen ihrer Kinder über Partnerschaft,
Elternschaft und Arbeitsteilung haben. „Erste Ergeb-
nisse zeigen einen robusten Zusammenhang zwischen
dem elterlichen Erwerbsarrangement und den Vor-
stellungen ihrer Kinder“, heißt es dort. Jugendliche,
deren Eltern die Erwerbsarbeit egalitär aufteilten, be-
fürworten ein höheres Erwerbsarbeitszeitvolumen für
Mütter als jene, die in einem männlichen Alleinver-
dienermodell groß wurden. Im Schnitt hätten die 15
bis 28 Jahre alten Befragten sich für ein Modell ausge-

sprochen, in dem die Mutter 20 und der Vater 30 Stun-
den in der Woche arbeitet, sagt Janine Bernhardt, die
das Projekt wissenschaftlich betreut.
Tatsächlich hatten sich auch in der Shell-Studie vie-
le junge Männer für eine leicht reduzierte Arbeitszeit
ausgesprochen, wenn ein kleines Kind im Haus ist.
Nur 41 Prozent wollen 40 Stunden arbeiten, 37 Pro-
zent finden einen Umfang von 30 Stunden angemes-
sen (siehe Grafik). Interessanterweise ist das vielen

Mädchen zu wenig: 51 Prozent von ih-
nen wollen, dass der Vater ihrer Kinder
richtig ranklotzt, mit 40-Stunden-Wo-
che. Die Wissenschaftler stellten Un-
terschiede nach Herkunft und Bil-
dungsstand fest. Jugendliche aus den
oberen sozialen Herkunftsschichten
sind weniger traditionell, konfessions-
lose weniger als religiöse. Am konser-
vativsten sind die muslimischen Ju-
gendlichen eingestellt.

DAS STREBEN NACH SICHERHEIT
„Wir beobachten bei den jungen Leu-
ten ein großes Streben nach Sicherheit,
vor allem in beruflicher Hinsicht. Mög-
licherweise assoziieren sie auch die tra-
ditionelle Arbeitsteilung mit Sicher-
heit. Vielleicht können sie sich auch
nicht vorstellen, ein kleines Kind schon in einem so
hohen Maße outzusourcen“, vermutet Studienleiter
Albert. Zudem hätten die Jugendlichen einen großen
Wunsch nach Freizeit. „Ich will nicht ausschließen,
dass dabei auch eigene Erfahrungen eine Rolle spie-
len“, sagt Albert. „Wenn sie erleben, dass ihre eigenen
Eltern vor lauter Arbeit zu wenig Zeit für ihre Kinder
hatten, könnte das durchaus ein Motiv dafür sein, es
anders zu machen.“

Gar nicht Ca. �� Std. Ca. �� Std. Ca. �� Std. Ca. �� Std. k.A.

Gewünschte Aufteilung der Erwerbstätigkeit

Quelle: Shell Jugendstudie ����

Angaben in Prozent, durchschnittlich pro Woche*

Stell dir vor, du wärst �� Jahre alt und hast mit deiner Partnerin / deinem Partner
ein zweijähriges Kind ...
... wie viele Stunden würdest du dann am liebsten arbeiten?

... wie viele Stunden möchtest du, dass deine Partnerin/ dein Partner
dann arbeitet?

Männer



Frauen

Männer
Frauen





   

   

     

     

*Befragte: Jugendliche im Alter von �� bis �� Jahren

konservativ

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