National Geographic Germany - 10.2019

(vip2019) #1
OKTOBER 2019 17

FOTOS: JASON SWAIN/GETTY IMAGES (O. L.);
OKAPIA (M.); ADITYA SINGH/GETTY IMAGES (U.)

Mehr Nachhaltigkeit ....S. 16
Ideen & Projekte .............S. 18
Alltagswissen ....................S. 20

MILLIARDEN EURO PRO JAHR
betragen laut EU-Kommission die externen Kosten des Verkehrs in
der EU. Das sind Kosten, die nicht von den Verkehrsteilnehmern selbst
getragen werden – etwa durch Unfälle, Schadstoffausstoß und Lärm.

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ARTENSCHUTZ

Comeback der Tiger


Die Maßnahmen zum Erhalt des Tigers fruchten.
Indien meldet einen Anstieg der nationalen
Tigerpopulation um ein Drittel von 2 226 auf 2 967
Exemplare zwischen 2014 und 2018. 2006 hatte
die Zahl noch bei nur 1 411 gelegen. Die indische
Regierung führt das unter anderem darauf zu-
rück, dass mehr Wälder unter Schutz gestellt,
Wilderer verfolgt und härter bestraft wurden.
Außerdem habe man die Zusammenarbeit mit
anderen Ländern Südostasiens intensiviert, in
denen Tiger leben. Indien verfügt nunmehr über
gut 70 Prozent des Weltbestandes. Dieser wird
auf rund 4 000 Tiere geschätzt. Vor hundert
Jahren, so vermuten Experten, müssen es noch
etwa 100 000 gewesen sein.

KLIMAERWÄRMUNG

Tropische Haie bei Irland


In der Keltischen See südlich von Irland wurde die-
sen Sommer erstmals ein Hammerhai beobachtet.
„Es könnte sich um ein weit verirrtes Exemplar
handeln“, sagt Simon Boxall vom National Oceano-
graphy Center in England. „Aber viel eher liegt
es an der Erwärmung der Meere.“ Hammerhaie
bevor zugen eigentlich tropische Gewässer. Jetzt
scheint es ihnen auch im Norden zu behagen.

Aus Abfall Geld machen
Immer mehr Start-ups versuchen sich in
„Trash to Cash“: Die Biofabrik White Refi-
nery in Dresden und das Projekt Waste-
2Tricity in England haben Anlagen entwi-
ckelt, die per Pyrolyse aus gemischtem,
nicht verwertbarem Plastikabfall Strom
und Kraftstoff herstellen. Die Dresdner
erhitzen den Abfall auf 500 Grad, filtern
ihn, entziehen Sauerstoff und erzeugen
so aus einem Kilo Plastik etwa einen Liter
Kraftstoff. Die Engländer verdampfen das
Plastik in einer Hitzekammer zu Wasser-
stoff und Synthesegas, das Gaskraftwerke
antreiben könnte. Beides soll, anders als
herkömmliche Verbrennung, effizient und
ohne große Rückstände funktionieren.

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