Focus - 21.09.2019

GELDMARKT

A

uf 90 Milliarden Dollar schätzt die

Unternehmensberatung Arthur D.

Little den Batteriemarkt bis 2025 –

genug Raum für etablierte wie neue

Anbieter. Festelektrolyt-Lithium-Ionen-

Batterien werden der Studie zufolge die

bestehende Batterietechnologie wegen

ihrer verbesserten Leistungsfähigkeit und

Energiedichte langfristig ablösen. Die

steigende Nachfrage und die Zahlungsbe-

reitschaft der Nutzer für hoch entwickelte

Lösungen sprechen für einen schnellen

industriellen Durchbruch der neuen Bat-

teriegeneration.

Schon heute fertigt der deutsche Bat-

teriespezialist Akasol Hochleistungs-Li-

thium-Ionen-Batteriesysteme für Busse,

Nutz-, Schienen- und Industriefahrzeuge

aller Art zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Daimler, Bombardier und Rolls-Royce

Power Systems zählen zu den Kunden

der Darmstädter (ISIN: DE000A2JNWZ9).

Doch nicht nur im Mobilitätsbereich

ist die Technik zukunftsweisend. Der

deutsche Batterieprofi Varta erzielt mehr

als die Hälfte seines Gewinns mit Ener-

giespeichern aus dem hochprofitablen

Medizinbereich. Bei Hörgeräten gilt das

Unternehmen aus dem schwäbischen Ell-

wangen als unangefochtener Marktführer.

Ein skalierbares Geschäft. Die Fantasie

um den deutschen Börsenstar, dessen

Aktien seit Jahresanfang um sage und

schreibe 237 Prozent gestiegen sind, rankt

sich auch um sogenannte Wearables, also

um Hightech am Handgelenk und Gad-

gets als modische Accessoires. Die nächste

Kopfhörergeneration von Apples AirPod

soll mit Varta-Batterien ausgerüstet wer-

den (ISIN: DE000A0TGJ55).

Bei Recyclingspezialisten wie der bel-

gischen Umicore schließt sich der Kreis.

Der Brüsseler Materialtechnologie- und

Weiterverwertungskonzern ist einer der

wenigen Spezialisten für die Trennung,

das Recycling und die Entsorgung von

Batterien – ein langfristig äußerst lukrati-

ves Geschäft (ISIN: BE0974320526).

Hoch geflogen Bei Varta warten vorsichtige

Anleger mit dem Einstieg auf eine Korrektur

0,6

1,0

1,4

2,2

1,8

USD

1950 70 201090

Relative Performance

von US-Aktien zu

europäischen Aktien

Fotos: Fraunhofer IZM, TextezurKunst, Bloomberg Illustration: Matthias Seifarth/FOCUS-Magazin

62 FOCUS 39/2019

Das ist die perfekte Welle

Energiespeicher wie Batterien spielen bei der E-Mobilität eine zentrale

Rolle. Auf welche vielversprechenden Aktien Anleger setzen können

Börse

Neues Design

Mechanisch flexible Batterie-

streifen aus segmentierten

Mikrobatterien

Deal der Woche

D

ie schwedische Invest-

mentfirma Kinnevik

hat 13,13 Millionen Aktien

des deutschen Online-

Modehändlers

Zalando verkauft.

Der Erlös betrug

bei einem Aktien-

preis von 42,50

Euro rund 558 Mil-

lionen Euro. Damit

hat der größte Zalando-

Aktionär seinen Anteil

von 31 auf 25,8 Prozent

reduziert. Der Zeitpunkt

für den Teilausstieg war

sehr günstig: Der Kurs

von Zalando hat sich seit

Jahresbeginn verdoppelt.

Zalando bringt

558 Millionen

Börsenstimmung

D

ass US-Aktien schon

seit Jahren besser

laufen als europäische, hat

sich herumgesprochen.

Wie groß die Differenz

inzwischen ist, zeigt die

Grafik unten: Der relative

Vorsprung der amerika-

nischen Dividendenwerte

hat ein 70-Jahres-Hoch

erreicht. Das liegt sicher

auch an der Dominanz der

US-Tech-Giganten, deu-

tet aber auch zugleich auf

eine Unterbewertung

der europäischen Titel hin.

Europas Aktien

zu günstig

Quelle: Finanzwoche

Quelle:Finanzen100

10

30

70

50

90

Varta Euro

Januar 2018 Januar 2019 SEP

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