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Fotos: dpa, imago images, ddp images, action press, eyevine/ddp images, laif, foodwatch
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Du bist, was du isst
S
ein Klang ist leicht ins Esoterische verrutscht, aber
kein anderes Wort beschreibt die Ernährungsstrategien
der Gegenwart besser als der Begriff „Achtsamkeit“.
Menschen werden wählerisch, weil sie gesundheitsbewusst
leben wollen. Viele erkennen auch einen Zusammenhang
zwischen Tierleid und dem drohenden Klimakollaps.
Wenn Jamie Oliver unterprivilegierte Jugendliche vor völlig
überzuckerten Limonaden warnt und Michelle Obama
mit Schulkindern aus Washington Gemüse erntet, entspricht
das also dem Zeitgeist. Der Schriftsteller Jonathan Safran Foer
verfolgt ein ähnliches Ziel. Er glaubt, dass wir mit dem, was
wir essen und trinken, zur Rettung der Welt beitragen können.
Diese Strategie ist wissenschaftlich nicht ganz unbegründet.
Und Köche wie Oliver und Yotam Ottolenghi und auch die
Pioniere des fleischlosen oder tierfreien Fleisches zeigen:
Genuss muss beim achtsamen Essen nicht zu kurz kommen.
Das Mach-mich-fett-
Experiment
US-Regisseur Morgan
Spurlock wurde 2004 mit
„Super Size Me“ bekannt.
Er aß 30 Tage lang dreimal
täglich und oft üppig
bei McDonald’s und
protokollierte seinen
körperlichen Verfall
Vegan die
Welt retten
Für den
New Yorker
Autor Jonathan
Safran Foer
ist nur tierfreie
Ernährung
klimafreundlich
Ikone der Selbst
versorgung
Michelle Obama legte
in der Amtszeit ihres
Mannes einen Gemüse-
garten hinter dem
Weißen Haus an
Auf einen Blick
Diese Skala soll bald auf
möglichst vielen Produkten zu
finden sein. Die Bewertung
reicht von einem positiven A
bis zum negativen E
Die gleichen Beeren
Doch der Joghurt rechts
enthält doppelt so viele
Kalorien