Süddeutsche Zeitung - 02.10.2019

(avery) #1

Justus Hollatz ist ein junger Bursche, der
noch viellernen muss, zum Beispiel, dass
es ziemlich sinnlos ist, jemanden aufhal-
ten zu wollen, der zehn Jahre älter, zwan-
zig Zentimeter größer und vierzig Kilo
schwerer ist. Der Teenager stand am Mon-
tagabend jedenfalls nicht lang im Weg des
mit großen Schritten nahenden Greg Mon-
roe. Der Amerikaner – 29 Jahre, 2,11 Me-
ter, 120 Kilo – atmete bloß kurz aus, schob


dann mit den angespannten Bauchmus-
keln das menschliche Hindernis einfach
zurück und legte den Ball in den Korb. Und
weil Justus Hollatz bei seinem ebenso mu-
tigen wie vergeblichen Abwehrversuch
nicht schnell genug gewesen war, um eine
regelgerechte Verteidigungshaltung einzu-
nehmen, wurde ihm obendrein ein Foul an-
gekreidet und Monroe ein Freiwurf als Bo-
nus gewährt. Und so wenig Federlesen wie
Monroe mit Hollatz machte die ganze


Mannschaft des FC Bayern München mit
den Hamburg Towers.
Zum Abschluss des ersten Bundesliga-
Spieltags nahm der deutsche Meister den
Aufsteiger auseinander, 111:55 (58:17), und
hätten die Münchner nicht spätestens
nach dem 100:36 (34.) Erbarmen gehabt,
hätten sie leicht den höchsten Erfolg in der
Historie der Basketball-Bundesliga (BBL)
feiern können. „Wir haben richtig in die
Fresse gekriegt“, gab Marvin Willoughby
zu, der Sportchef der erst vor fünf Jahren
gegründeten Towers. „Es war eine große
Lehrstunde für uns“, bilanzierte Trainer
Mike Taylor; Spielmacher Heiko Schaffart-
zik fand, „dass der FC Bayern wahrschein-
lich in einer anderen Liga ist als wir, ob-
wohl wir beide in der BBL spielen“.
Mit dieser Einschätzung liegt der frühe-
re FC-Bayern-Akteur sicher richtig. Wäh-
rend es für seinen neuen Klub um den Klas-
senverbleib geht, reichen die Ziele der
Münchner weit über die Titelverteidigung
auf nationaler Ebene hinaus. Sie haben
den ehemaligen NBA-Profi Greg Monroe
ja nicht geholt, damit er einen Leichtmatro-
sen wie den Hamburger Hollatz herum-
schubst, sondern für eine ganz andere Ge-
wichtsklasse – die Euroleague. In die star-
tet der FC Bayern ebenfalls in dieser Wo-
che, am Donnerstag (20.30 Uhr) zu Hause
gegen Armani Olimpia Mailand. Dann
wird sich zeigen, was Monroes Leistung ge-
gen Hamburg wert ist. Rein statistisch war
er mit 18 Punkten, zehn Rebounds und
fünf Assists innerhalb von 18 Minuten der
überragende Mann der Partie gewesen.
In der Euroleague müssen Monroe und
die Münchner freilich mit mehr Wider-
stand rechnen, als ihn die Hamburger zu
leisten imstande waren. Die höchste Konti-
nental-Klasse ist von 16 auf 18 Teams auf-
gestockt worden, was dazu geführt hat,
dass neben Meister München ein zweiter

deutscher Klub mitmachen darf, nämlich
Alba Berlin, der am Freitag mit einem
Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg in
den Betrieb einsteigt. Die Euroleague ist je-
doch nicht nur quantitativ aufgeblasen
worden, sagt FC-Bayern-Geschäftsführer
Marko Pesic: „Es ist deutlich mehr pas-
siert als gewohnt; es gab Transfers, die vor-
her als unmöglich galten. Von der individu-
ellen Qualität her ist es wahrscheinlich die
beste Euroleague, die es je gab.“
So ein früher für unmöglich gehaltener
Transfer ist auch dem FC Bayern gelun-

gen: Der Center Greg Monroe bringt jeden-
falls die Erfahrung von neun Jahren und
632 Einsätzen in der amerikanischen Profi-
liga NBA mit, der stärksten Basketball-Li-
ga der Welt. Solche Werte hat kein anderer
Akteur zu bieten, den es jemals in die BBL
verschlagen hat, nicht einmal der Flügel-
spieler Derrick Williams, den die Münch-
ner erst vor einem Jahr ganz stolz präsen-
tiert hatten. Williams brachte es auf 428
NBA-Spiele in sieben Jahren, nach einer be-
eindruckenden Saison in München ist er
aber im Sommer weitergezogen zu Fener-

bahce Istanbul, wie alle Jahre wieder auch
in dieser Saison ein Titelanwärter.
„Wenn einer der reicheren Euroleague-
Klubs sich um einen unserer Spieler be-
müht, wird er ihn wahrscheinlich auch
kriegen“, sagt Sportdirektor Daniele Baie-
si und beschreibt damit treffend den aktu-
ellen Stellenwert des FC Bayern in der Bas-
ketball-Szene: Da zählt er im Gegensatz
zum Fußball noch nicht zu den Top-Adres-
sen. Aber er ist auf einem guten Weg.
Das zeigt der Umstand, dass es gelun-
gen ist, zwei weitere Akteure mit NBA-Er-
fahrung zu verpflichten: den derzeit ver-
letzten Josh Huestis, 27, der 82 Einsätze
für Oklahoma City nachweisen kann, so-
wie den Rückkehrer Paul Zipser, 25, der so-
gar 98 Mal für die Chicago Bulls aufgelau-
fen ist. Inwieweit das reicht, um den ange-
strebten Playoff-Platz zu erreichen, wird
man sehen; einen ersten Hinweis gibt viel-
leicht schon der Vergleich mit Mailand.
In der vorigen Saison haben beide
Klubs die Runde der besten Acht nur
knapp verpasst, auch in den direkten Duel-
len waren sie fast ebenbürtig, die gewan-
nen die Münchner auswärts 80:78 und da-
heim 93:87. Aber nun haben sich die Mai-
länder so verstärkt, dass sie „um einen
Spitzenplatz kämpfen wollen“, wie der Ita-
liener Baiesi beobachtet hat. Unter ande-
rem hat Olimpia den viermaligen Eurolea-
gue-Gewinner Ettore Messina, 60, als
Coach angeheuert, dazu vom aktuellen
Champion ZSKA Moskau den Spielmacher
Sergio Rodriguez, 33, abgeworben, und zu-
letzt noch den argentinischen Flügelspie-
ler Luis Scola, 39, engagiert, der sein Natio-
nalteam bei der Weltmeisterschaft in Chi-
na ins Finale geführt hat. „Ich weiß, dass
uns eine Herausforderung bevorsteht“,
sagt Greg Monroe. Und die wird er nicht so
einfach wegschieben können wie den ar-
men Justus Hollatz. joachim mölter

Die Frauenfußball-Bundesligisten Wolfs-
burg und FC Bayern haben für das Achtel-
finale der Champions League machbare
Gegner zugelost bekommen. Die Münch-
nerinnen treten im Hinspiel am 16./17. Ok-
tober in Kasachstan bei Kasygurt Schym-
kent an der usbekischen Grenze an. Die
beiden Vereine treffen zum ersten Mal
aufeinander. Die Mannschaft von Trai-
ner Jens Scheuer kam vergangene Saison
bis ins Halbfinale, unterlag dort jedoch

dem FC Barcelona. Kazygurt gelang 2016
beim bisher besten Abschneiden bei dem
internationalen Wettbewerb der Einzug
ins Achtelfinale der Champions League,
in dem die Mannschaft gegen Paris Saint
Germain jedoch mit 0:3 und 1:4 aus-
schied. Das Rückspiel in München ist für
den 30./31. Oktober angesetzt. Der deut-
sche Double-Gewinner Wolfsburg spielt
gegen den niederländischen Nachbarn
FC Twente zunächst im eigenen Stadion.
Das Ziel aller Teams ist das Endspiel am


  1. Mai 2020 in Wien. dpa, sz


von thomas gröbner

P

lötzlich war diese Mail da, und
dann musste sich Andreas Oster-
mann überlegen, was nun pas-
sieren soll mit all dem Geld. Wo-
bei: Wie viel und für was weiß
Ostermann immer noch nicht so genau.
Wer anruft bei Ostermann, der hört erst
einmal Musik aus dem Hörer dudeln,
„FCBayern, Stern des Südens...“. Oster-
mann, 47, ist Abteilungsleiter von SV Heli-
os-Daglfing, Kreisklasse 5, glühender Ver-
ehrer des Vereins, dem man nachsagt, auf
einem recht prallem Festgeldkonto zu sit-
zen. Und jetzt muss er sich plötzlich selbst
Gedanken machen, wie sein Verein mit
dem „Geldsegen“, wie er es nennt, umge-
hen soll. „Bloß nicht alles auf einmal ausge-
ben“, soviel weiß er schon.
Einige Briefe und Mails haben vor eini-
gen Wochen für großen Jubel bei 124 Ama-
teurvereinen in ganz Deutschland gesorgt.
Rund zwei Millionen Euro verteilt die Deut-
sche Fußball Liga (DFL) an jene Klubs, bei
denen Fußballer das Laufen, das Stoppen
und den gepflegten Innenristpass gelernt
haben, und die im vergangenem Jahr ei-
nen Profivertrag unterschrieben und da-
nach ihre ersten Spiele absolviert haben.
Auch 22 Vereine aus Bayern warten auf
die Überweisung dieser Ausbildungshono-
rierung, die im Vergleich zum Vorjahr
noch einmal um eine halbe Million Euro ge-
stiegen ist. Dabei plagen die kleineren Fuß-
ballvereine ganz unterschiedliche Nöte,
die mit Geld alleine aber kaum zu lösen
sein werden.


In Daglfing im Münchner Osten neben
der Trabrennbahn seien sie „richtig per-
plex“ gewesen, als vor drei Monaten diese
Mail angekommen ist. Seither sei das Geld
„das Thema“ im Verein, sagt Ostermann.
Die Liga wollte wissen, wie lange Milos
Pantovic und Adrian Fein beim SV Helios
gespielt haben. Beide spielten später in
den Nachwuchsmannschaften des FC Bay-
ern. Pantovic debütierte 2015 gegen Bre-
men sogar in der Bundesliga, als Guardio-
la nur noch 13 gesunde Feldspieler auftrei-
ben konnte. Inzwischen hat er beim VfL Bo-
chum einen Profivertrag unterschrieben,
Fein ist mittlerweile von der zweiten Mann-
schaft des FC Bayern über Jahn Regens-
burg an den Hamburger SV ausgeliehen.
Geld gibt es für jede Saison, die die spä-
teren Fußballprofis bei den Amateurverei-
nen verbracht haben. Für die Jahre zwi-
schen dem sechsten und elften Geburtstag
gibt es 4200 Euro für den Verein. Zwischen
zwölftem und 21. Geburtstag sind es 5400
Euro, der höhere Betrag soll den gestiege-
nen Aufwand bei den älteren Spielern be-
rücksichtigen. 2017/18 oder 2018/19 müs-
sen sie – im Alter von höchstens 23 Jahren



  • ihren ersten Profivertrag unterschrie-
    ben haben und in der Spielzeit 2018/19 zu
    ihrem ersten Pflichtspieleinsatz gekom-
    men sein, so sind die Regeln.
    Und weil die beiden wohl drei und vier
    Jahre in Daglfing spielten, rechnen sie mit
    etwa 30 000 Euro. „Ganz solide Kinder“
    seien sie gewesen, erzählt Jugendtrainer
    Josef Weber, der seit 30 Jahren im Verein
    ist und mittlerweile in Rente. Man habe ih-
    nen die Ballverliebtheit schon angesehen,
    an den kleinen Milos könne er sich noch er-


innern, „weil man dem richtig zusehen
konnte, wie er jede Woche besser gewor-
den ist“. Dass jetzt gleich zwei Profis aus
dem Helios-Nachwuchs dieses Jahr... „Al-
les Zufall“, unterbricht Weber. Solche Ta-
lente auszubilden wird jedoch immer
schwieriger. Genug fußballinteressierte
Kinder gibt es im Umkreis. Dennoch muss-
te Helios Daglfing vor zwei Jahren einen
Aufnahmestopp verhängen: Weil es an aus-
reichend Trainern mangelte.
Etwa 300 Kinder sind im Training, und
wenn auf dem Gelände der Prinz-Eugen-
Kaserne das nächste Neubaugebiet fertig
ist, „dann wird es eng mit unserer Kapazi-
tät. Wir sind jetzt schon am Limit“, sagt An-
dreas Ostermann. Die Stadt wächst, die
Sportvereine ächzen. Deshalb sollen mit
dem Geld Trainerlehrgänge bezahlt wer-
den. Für die Ausbildung verpflichten sich
die Trainer im Gegenzug dazu, einige Jah-
re die Helios-Jugend zu betreuen.

Die Art von Problemen, über die sie im
Ballungszentrum München stöhnen, hät-
ten sie im fränkischen Zirndorf gerne.
„Allmächt, da fragen Sie mich was“ – so
lange hat der ASV Zirndorf keine eigenen
Jugendteams mehr, dass Abteilungsleiter
Christian Schlicker erst einmal grübeln
muss, wann es war, als der Nachwuchs mit
Wachendorf, Weiherhof, Weinzierlein und
Winterdorf zusammengelegt wurde in der
Spielgemeinschaft JFG Bibertgrund. „Bis
2011 hat jeder Verein vor sich hingewursch-
telt und geschaut, ob er eine Mannschaft
stellen kann oder nicht”, sagt Schlicker.
Der ASV Zirndorf hat sich den hübschen
Slogan #Wirackernfürzirndorf gegeben,
und profitiert nun auch vom Bundesligade-
büt eines früheren Spielers. 11 000 Euro

gibt es für die Einsätze von Timothy Till-
man als Profi. Das Geld sei „nur ein Trop-
fen auf den heißen Stein“, sagt Vorstand Lo-
thar Konrad, es fließe in den Tanz-, Hand-
ball- und Tischtennisjugend. Denn der Ver-
ein muss für eine Zukunft über den Fuß-
ball hinaus sorgen: „Wenn unsere passi-
ven Mitglieder irgendwann mal nicht
mehr sind, dann schaut es bitter aus.“
Fast drei Jahre war Tillman in Zirndorf,
dann ging er zum SC Feucht, später nach
Fürth, bis der FC Bayern 2016 für den da-
mals 16-Jährigen 500 000 Euro bezahlte.
„Timothy Tillman war bei uns das größte
Talent seit 30 Jahren. Sein Weggang ist ei-
ne Katastrophe für den Verein“, sagte der
frühere Fürth-Präsident Helmut Hack da-
mals. Im vergangen Jahr wurde Tillman
nach Nürnberg verliehen, wo er in der Ab-
stiegssaison in der Bundesliga spielte. In-
zwischen ist er wieder bei Bayern II. „Sol-
che Summen. Und wir werden mit Klein-
geld abgespeist”, sagt Konrad. Er würde
sich wünschen, dass die Profis hin und wie-
der zu Freundschaftsspielen vorbeischau-
en würden. Früher habe man sich die Ein-
nahmen aus diesen Partien dann geteilt:
„Wenn ich den FC Nürnberg heute anfra-
ge, dann wollen die 30 000 Euro.“
Ganz anders ist die Lage an der Donau
im niederbayerischen Windorf. Im März
hatte der Verein seine Mannschaft in der
A-Klasse zurückgezogen, sieben treue
Windorfer blieben übrig. Ein Punkt bei
sechs erzielten Toren und 128 Gegentref-
fer – das war die Schreckensbilanz nach
der Hälfte der Saison. Die Wintervorberei-
tung hat man dann gleich bleiben lassen.
„Wir konzentrieren uns jetzt auf die Ju-
gend“, hatte Armin Fuchs, Vorsitzender
des FC Windorf, trotzig verkündet. Da
passt es gut, dass Fürths Abwehrmann Ma-
ximilan Bauer sowohl in Windorf als auch
für den Nachbarn Rathsmannsdorf ge-
spielt hat. Der Nachwuchs in der Spielge-
meinschaft profitiert so gleich doppelt.

Mitleid? Nein, das verspürte Tim Hand-
werker nicht im Ansatz, obwohl die Nürn-
berger Fußballprofis selbstredend mitbe-
kommen hatten, wie übel es ihren Geg-
nern von Hannover 96 am Montagabend
ergangen war. Da war nicht nur das Er-
gebnis: 4:0 (3:0) für die Franken, die da-
mit in der Tabelle der zweiten Liga auf
Rang sieben gehüpft sind und nur noch
drei Punkte Rückstand auf den Relegati-
onsplatz aufweisen. Die Hannoveraner,
auf Rang 15 abgerutscht, wurden dage-
gen von den eigenen Fans ausgepfiffen
und ausgelacht. „Da darf man kein Mit-
leid haben“, gab sich Handwerker harther-
zig: „Da geht es ums Ergebnis, da musst
du gnadenlos sein.“
Gnadenlos waren die Nürnberger tat-
sächlich – gnadenlos effektiv. Das erste
Tor fiel nach der ersten Offensivaktion
überhaupt, als Verteidiger Gregor Mar-
greitter mit durchgelaufen war und einen
quer gelegten Kopfball von Michael Frey
einnickte (3.). Nach weiteren Treffern von
Hanno Behrens (26.) und einem Solo-Sla-
lom-Konter von Robin Hack (45.) stand es
zur Pause gar 3:0; Margreitter (83.). stell-
te auf den Endstand. Ein klares Ergebnis,
aber mit kuriosem Zahlenwerk: Auf nur
31 Prozent Ballbesitz kam der FCN, dafür
landeten gleich vier von acht Torschüs-
sen im Tor. „Heute haben wir mal Match-
glück gehabt“, urteilte Behrens.
Der Kapitän ahnt bereits, was nun auf
die Mannschaft zukommt. Er spielt seit
2015 in Nürnberg und weiß, dass es nach
einem 4:0 auswärts nicht lange dauern
kann, bis die halbe Stadt wieder vom Auf-
stieg redet. Der FCN habe sich zwar end-
lich einmal defensiv gut formiert. „Stabil
stehen, das ist das Wichtigste in dieser Li-
ga“, sagte Behrens, „wir sollten jetzt aber
nicht in Euphorie verfallen.“ Fand auch
Trainer Damir Canadi, der lobte, seine
Mannschaft habe in Hannover „vieles gut
und richtig gemacht“. Versehen mit der
kleinen Einschränkung: „Wir müssen es
bestätigen.“ carsten scheele

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kul-
tur hat ihren mit 5000 Euro dotierten
Preis für das beste Fußballbuch der Sai-
son erstmals an ein Vereinsbuch verge-
ben. Die elf Jurymitglieder aus Kultur-
und Sportjournalismus sowie dem Litera-
turbetrieb wählten die Chronik über den
ersten Deutschen Meister aus einer elf Ti-
tel umfassenden Shortlist aus und ent-
schied sich für „125 Jahre. Vom VfB zum
1.FC Lokomotive Leipzig. Die Geschichte
des Ersten Deutschen Meisters“ der Auto-
ren Thomas Franke, Marko Hofmann
und Matthias Löffler. „Gerade in einer
Zeit, in der die Fußballkultur sehr absur-
de Züge angenommen hat, ist es wichtig,
die komplexe und weiter fortzuschreiben-
de Geschichte des Ersten Deutschen Meis-
ters zu erzählen“, werden die Preisträger
in einer Mitteilung zitiert. Sie werden die
Auszeichnung im Rahmen der Gala zur
Verleihung der Deutschen Fußball-Kul-
turpreise am 25. Oktober 2019 in der
Nürnberger Tafelhalle persönlich entge-
gennehmen. Ebenfalls nominiert waren
unter anderen Ewald Lienen mit seiner
Autobiografie sowie „Männer im Ab-
seits“ von Karel Poláček, ein 1937 erst-
mals erschienener Roman, der in einer
Neuauflage nun wieder im deutschen
Buchhandel erhältlich ist. sz

Geldsegen für die Heimatvereine


Die Deutsche Fußball Liga überweist jedes Jahr eine Ausbildungshonorierung an Amateurvereine in ganz Bayern, bei denen spätere Profis
einst angefangen haben. Die Probleme, mit denen die Klubs auf dem Land und in der Stadt heute zu kämpfen haben, sind ganz unterschiedlich

Von der SpVgg GW Deggendorf zur SpVgg
Greuther Fürth: Abwehrspieler Maximi-
lian Bauer, 19. FOTO: IMAGO

Über den ASV Zirndorf und den 1. SC
Feucht zum 1. FC Nürnberg: Offensivspie-
ler Timothy Tillman. FOTO: IMAGO

Lehrstunde für Leichtmatrosen


Basketball-Meister FC Bayern nimmt Aufsteiger Hamburg Towers auseinander – die Münchner freuen sich nun auf „die beste Euroleague, die es je gab“


Keine Gnade


Mit 31Prozent Ballbesitz und acht
Torschüssen siegt der Club 4:0

Das Achtelfinale 2019


Bayern in Kasachstan
Champions-League-Gegner ausgelost

„Wir werden mit Kleingeld
abgespeist“, grummelt
Zirndorfs Vorstand Konrad

FC Bayern ist viermal dabei
Die höchstenSiege der Basketball-Bundesliga

Pantovic und Fein seien „ganz


solide Kinder“ gewesen, sagt


der Daglfinger Jugendtrainer


Bestes Buch


Preis der Akademie für Fußball-Kultur

DEFGH Nr. 228, Mittwoch/Donnerstag, 2./3. Oktober 2019 HMG SPORT IN BAYERN 39


Als Kind bei Helios Daglfing, derzeit
vom FC Bayern an den HSV verliehen:
Mittelfeldspieler Adrian Fein. FOTO: IMAGO

Von Fortuna Regensburg über RB Leipzig
zum FC Ingolstadt 04: Angreifer Agye-
mang Diawusie. FOTO: IMAGO

Unaufhaltsam: Münchens neuer Center Greg Monroe (links) lässt sich auch von einer
Hamburger Doppeldeckung nicht einschüchtern. FOTO: LINO MIRGELER / DPA

Hinspiele
Glasgow City – Brøndby IF
FC Barcelona – FC Minsk
Kasygurt Schymkent – FC Bayern München
Olympique Lyon – Fortuna Hjørring
Paris Saint Germain – Breidablik Kopavogur
VfL Wolfsburg – FC Twente
Slavia Prag – WFC Arsenal London
Manchester City – Atlético Madrid

Viertelfinale Hinspiele: 24./25. März 2020
Viertelfinale Rückspiele: 1./2. April 2020
Halbfinale Hinspiele: 25/26. April 2020
Halbfinale Rückspiele: 2./3. Mai 2020
Finale: 24. Mai 2020 in Wien

1999 Alba Berlin – Bask. Bayreuth 106:43 (+63)
1999 Alba Berlin – Ratio. Ulm 109:46 (+63)
2017 FC Bayern – Braunschweig 111:53 (+58)
2000 Leverkusen – TSK Bamberg 128:71 (+57)
2001 Mitteldt. BC – Leverkusen 51:108 (+57)
2013 FC Bayern – Gießen 46ers 116:59 (+57)
2018 Alba Berlin – S.C. Jena 112:55 (+57)
2019 FC Bayern – Hamburg Tow. 111:55 (+56)
2013 Ratio. Ulm – Gießen 46ers 100:46 (+54)
2018 Tübingen – Alba Berlin 72:125 (+53)
2012 EWE Oldenburg – Hagen 113:62 (+51)
2013 Brose Bamberg – Gießen 105:54 (+51)
2010 Brose Bamberg – Alba Berlin 103:52 (+51)
2007 Nürnberg – Bremerhaven 59:109 (+50)
2012 Artland Dragons – Hagen 109:59 (+50)
2017 FC Bayern – Gießen 46ers 110:60 (+50)

FC Schweinfurt 05
Manuel Wintzheimer
→Hamburger SV

ASV Zirndorf
Timothy Tillman
→1. FC Nürnberg

SC Feucht
Timothy Tillman
→1. FC Nürnberg

FC Stätzling
Jozo Stanic
→FC Augsburg

SV Wenzenbach
Alexander Weidinger
→SSV Jahn Regensburg

SpVgg Grün-Weiß Deggendorf
Maximilian Bauer
→SpVgg Greuther Fürth

SV Fortuna Regensburg
Agyemang Diawusie
→FC Ingolstadt 04

JFG Donauwörth
Tobias Reithmeir
→1. FC Heidenheim

TSV 1925 Meitingen
Tobias Reithmeir
→1. FC Heidenheim

TSV Leitershofen
Filip Kusić
→FC Erzgebirge Aue

TSV Schwaben Augsburg
Jozo Stanic
→FC Augsburg

VfL Westendorf
Tobias Reithmeir
→1. FC Heidenheim

SVRathsmannsdorf
Maximilian Bauer
→SpVgg Greuther Fürth

FC Windorf
Maximilian Bauer
→SpVgg Greuther Fürth

FC Obergessenbach
Franck Evina
→Holstein Kiel

FC Ergolding
Franck Evina
→Holstein Kiel

FC Bischofswiesen
Mergim Berisha
→1. FC Magdeburg

FC Rot-Weiß Oberföhring
Milos Pantovic
→VfL Bochum 1848

FC Phönix Schleißheim
Meritan Shabani
→FC Bayern München SVN München
Franck Evina
→Holstein Kiel

SV Helios-Daglfing München
Adrian Fein
→SSV Jahn Regensburg

SV Helios-Daglfing München
Milos Pantovic
→VfL Bochum 1848

FC Arnstein
Manuel Wintzheimer
→Hamburger SV*

Heimatvereine der bayerischen Neu-Profis


SZ-Grafik; Quelle: SZ-Recherche

* kursiv: jeweils Profidebüt

BAYERN

ÖSTERREICH

ITALIEN

SCHWEIZ
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