Süddeutsche Zeitung - 02.10.2019

aus vier Nationen starten am

langenWochenende bei der

internationalen deutschen

Jugend-Meisterschaft der

29er Skiffs auf dem Ammer-

see vor Dießen. Der Veranstal-

ter Diessner Segel-Club (DSC)

erwartet schnelle, spektakulä-

re Wettfahrten und freut sich

auf einen Favoriten aus eige-

nem Hause. Denn die Ranglis-

tenersten Schupp/Hagenmey-

er starten für den DSC und

messen sich mit vielen ande-

ren Top-Jugendseglern. Am

Tag der deutschen Einheit

eröffnet Dießens Bürgermeis-

ter Herbert Kirsch die Jugend-

DM, Start ist um 12 Uhr. Frei-

tag bis Sonntag gehen die

Boote jeweils um 10 Uhr ins

Rennen.sz

von johannes kirchmeier

Ingolstadt– Daswichtigste Statement

unter dem Flutlicht des Ingolstädter

Sportparks gaben am Montagabend die

Menschen abseits des Rasens ab: „Löwen

nach Hellabrunn! Im Sportpark habt ihr

nichts zu suchen!“, stand dort in Groß-

buchstaben auf einem Banner der Anhän-

ger. Sie meinten damit natürlich den

Münchner Zoo – und die Löwen, das er-

klärt sich von selbst, sind die Fußballer

vom TSV 1860 München. Der gepinselte

Ausruf stammte daher auch nicht von den

Fans des FC Ingolstadt, die machen sich

weniger Sorgen um die Belegung ihres

Sportparks; sondern er stammte von den

Anhängern der SpVgg Unterhaching. Mün-

chens Oberbürgermeister Dieter Reiter

sprach zuletzt ja davon, dass die Sechzi-

ger bei einem Umbau des Grünwalder Sta-

dions gerne in den Hachinger Sportpark

ausweichen würden, die Gespräche zwi-

schen den beiden Vereinen verliefen an-

geblich bereits vielversprechend. Den An-

hängern der SpVgg schmeckt dieses An-

sinnen offensichtlich nicht so ganz.

Dass sich die Fans am Montagabend

beim Topspiel des zehnten Drittliga-Spiel-

tags aber vor allem auf den lokalen Riva-

len konzentrieren und weniger auf den Ri-

valen direkt unterhalb ihrer Tribüne,

zeigt wie gut es gerade läuft für die SpVgg,

die mit dem 0:0 in FC Ingolstadt recht zu-

frieden wirkte. Sportlich steht nach dem

Punktgewinn beim Zweitliga-Absteiger

für die Hachinger nach dem ersten Viertel

der Saison die Tabellenführung zu Buche,

was zuletzt auch den nach dem Gala-Start

abgestürzten Aktienkurs wieder auf et-

was mehr als neun Euro in die Höhe trieb.

Selbstredend grinste Trainer Claus

Schromm nach der Partie, als er leichtfü-

ßig durch den Kabinentrakt ging. Im Stile

Karl-Heinz Rummenigges analysierte er

in Richtung des Gegners: „Am Ende des

Tages können wir mit dem Punkt viel-

leicht ein bisserl besser leben als ihr.“ Sei-

ne Taktik, eine Niederlage zu vermeiden,

war aufgegangen. Trotz sechs verletzter

Stammspieler hält die SpVgg den derzeit

zweitbesten bayerischen Verein der Liga

sechs Punkte und sieben Plätze auf Ab-

stand: „Haching hat immer drei, vier

Mann hinten gelassen, um nicht in einen

Konter zu laufen. Sie haben das gut vertei-

digt“, meinte FCI-Trainer Jeff Saibene. Ih-

re Torchancen konnten sich die Ingolstäd-

ter so nur durch Eck- und Freistöße erar-

beiten. „Das war ein unglaublicher Fight

von unseren Jungs“, fand Schromm.

„Bissl ungewohnt für Hachinger Verhält-

nisse. Aber das ist natürlich auch eine

neue Qualität, die wir an den Tag legen

können.“ Mittlerweile hat er einen breite-

ren Kader zur Verfügung. Eine ähnliche

Negativserie wie zu Jahresbeginn, als sein

Team von 16 Spielen nur eines gewann,

scheint so utopisch geworden zu sein.

Gleichwohl wirkte sein Team zum

Start etwas verunsichert, ließ sich ein-

schnüren, statt selbst aktiv zu sein: „Wir

waren das erste Mal hier im Sportpark,

bis dato haben wir auf dem Nebenplatz ge-

spielt“, erklärte Schromm. „Gerade wenn

wir im Ballbesitz waren, waren wir ner-

vös.“ Erst nach einer halben Stunde wirk-

te er am Seitenrand zufriedener, seine wil-

den Armbewegungen wurden zahmer –

und die Spieler selbstsicherer.

Gefährlich vors Tor kamen aber auch

seine Hachinger fast nur durch Standard-

situationen. Der eingewechselte Angrei-

fer Stephan Hain, der nach seiner langen

Pause wegen eines Syndesmoserisses ste-

tig mehr Spielzeit erhält, köpfte den Ball

nach einer Ecke kurz vor Schluss ans Au-

ßennetz statt wie gewohnt ins Tor. Zuvor

hätte auch Dominik Stroh-Engel nach ei-

ner flachen Hereingabe treffen können,

schoss jedoch knapp drüber. „Zweimal

war ich einen kleinen Schritt zu spät“, sag-

te er, nachdem er vor zwei Wochen gegen

Chemnitz zwei Mal getroffen hatten. Und

zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass

Schromms Taktik am Ende nur durch ei-

ne starke Reaktion von Nico Mantl auf-

ging. Der Torwart patschte Stefan Kutsch-

kes Kopfball in der Nachspielzeit fix weg.

So fiel letztlich auf: Als Tabellenführer

nehmen die Hachinger nun ihre Hürden

mit einer neu gewonnenen Leichtigkeit.

61

Segel-Crews

München– Am Ende soll ein Prestigege-

winn stehen, doch ohne die zwölf polni-

schen Gastarbeiter, die in den vergange-

nen Tagen auf Anhänger verladen und

nach München transportiert wurden, wä-

re das Ganze wohl zum Scheitern verur-

teilt. Daraus mache er keinen Hehl, sagt

Sascha Multerer. Überhaupt habe der

Münchner Trabrenn- und Zuchtverein

(MTZV) diese Veranstaltung, die kompli-

zierter zu organisieren sei als eine Fußball-

Weltmeisterschaft, in einem „Anfall von

Übermut“ übernommen, sagt der Rennse-

kretär des Vereins – schmunzelnd zwar,

aber doch mit dem Hinweis darauf, dass ei-

nige Wochen Kopfzerbrechen hinter ih-

nen liegen. „Es ist ein großer logistischer

Aufwand für einen kleinen Verein.“ An die-

sem Donnerstag jedenfalls wird der

MTZV auf seiner Trabrennbahn in Dagl-

fing tatsächlich die Europameisterschaft

der Amateurfahrer austragen.

Jene zwölf Helfer aus Polen sind die Tra-

ber, die noch als Starter gefehlt hatten.

Diese EM des europäischen Verbands Fe-

gat ist eine komplizierte Angelegenheit,

sie besteht aus vier Rennen von 14 Ama-

teurfahrern, die in jedem Rennen ein neu-

es, ihnen unbekanntes Pferd lenken müs-

sen, unterteilt in vier unterschiedlich star-

ke Kategorien. Macht also 56 benötigte

Pferde, die alles andere als leicht zu be-

kommen waren, und von denen nun etwa

40 aus Bayern kommen, wie zum Beispiel

Man in Black vom Münchner Herbert

Strobl, mit einer aktuellen Gewinnsum-

me von gut 75 000 Euro. „Das war uns

wichtig, die Veranstaltung soll ja auch un-

seren Besitzern und Trainern zugute kom-

men“, sagt Multerer.

Der Aufwand jedenfalls ist so enorm,

dass alle anderen deutschen Bahnen

schnell abgewunken hätten, als die Fegat-

Vertreter es allmählich für überfällig be-

trachtet hatten, dass auch Deutschland

wieder eine EM austrägt. Die letzte fand

2010 in Mönchengladbach statt. „Wir se-

hen das schon als Verpflichtung“, sagt Mul-

terer, aber ganz nebenbei erhofft sich der

Verein natürlich auch Aufmerksamkeit.

Es ist doch erstaunlich: Vor fast 15 Jah-

ren hat der MTZV seine Rennbahn ver-

kauft, seitdem geistert er mit einer kriseln-

den Sportart auf einer Bahn herum, die er

irgendwann verlassen muss, bislang mit

ungewisser Zukunft. Das Datum des Weg-

zugs allerdings hat sich immer weiter ver-

schoben, inzwischen auf 2026, und nach-

dem jahrelang nichts anderes mehr pas-

siert war als der erfolglose Versuch, den

Verkauf der Bahn juristisch anzufechten,

sind in jüngerer Vergangenheit die Renn-

preise allmählich wieder gestiegen und in

Daglfing finden immer öfter auch gehobe-

ne Renntage statt – wie zuletzt etwa der

Bayern-Pokal. Die EM, die zumindest

kein finanzielles Risiko mit sich bringt,

weil sich ein Sponsor dafür fand, ragt aus

dem Programm noch ein wenig heraus.

„Natürlich müssen wir auch unseren All-

tagssport anbieten, um den Bestand zu er-

halten“, sagt Multerer, also um Züchtern,

Trainern und Pferden ein Auskommen zu

ermöglichen. Aber sie streben mit ausge-

wählten Rennen auch wieder mehr an die

Öffentlichkeit, wollen mehr „Präsenz zei-

gen“. Natürlich sei das jetzt kein wirkli-

cher Vergleich, sagt Multerer, aber früher

habe es zur Wiesn-Zeit immer die interna-

tionale Traberwoche gegeben, ein ganz

kleines bisschen erinnere diese EM also

auch „an die ganz große Zeit“.

14 Nationen haben für Donnerstag ihre

nationalen Champions geschickt, darun-

ter etwa der Finne Janne Raisanen, Euro-

pameister von 2016 und Weltmeister von

2014. Für Deutschland tritt Thomas Maa-
      ßen an. Der 50-jährige Gastronom aus Wil-
      lich in Nordrhein-Westfalen ist ein Nach-
      rücker. Denn in Deutschland qualifiziert
      man sich üblicherweise bei der Deutschen
      Amateurmeisterschaft in Hamburg, was
      2018 Franz Klein gelungen war. Der aller-
      dings verzichtete. Deshalb kommt nun
      Maaßen zum Zug, der aktuelle deutsche
      Amateurfahrer-Champion. Dessen Chan-
      cen sind ebenso schwer vorherzusagen
      wie die aller anderen Teilnehmer, denn
      wegen der ungewohnten Pferde haben al-
      le Fahrer dieselben Chancen auf den Titel.
      Rund um die EM-Läufe werden von 13 Uhr
      an noch sechs weitere Rennen ausgetra-
      gen. Ein bisschen Alltag läuft nebenher
      eben auch. andreas liebmann

Bad Tölz– Eishockey-Zweitligist Bad
Tölz muss mehrere Wochen auf Kapi-
tän Philipp Schlager verzichten. Der
33-Jährige habe im Spiel am vergange-
nen Sonntag gegen die Heilbronner Fal-
ken (n.V. 5:6) eine „Oberkörperverlet-
zung“ erlitten, heißt es in einer Mittei-
lung der Löwen. Schlager ist nach Stefan
Reiter, Niklas Heinzinger und Timo
Gams der vierte langfristige Ausfall für
das Team von Trainer Kevin Gaudet, der
außerdem auf Stürmer Shawn Weller ver-
zichten muss, der noch für die nächsten
drei Spiele an diesem Mittwoch in Dres-
den, am Freitag in Crimmitschau sowie
am Sonntag (18.30 Uhr) zu Hause gegen
die Löwen Frankfurt gesperrt ist. Die Ver-
letzung von Stürmer Tyler McNeely, der
am Sonntag vorzeitig ausgeschieden war,
hat sich dagegen als weniger gravierend
herausgestellt als zunächst befürchtet.
Laut Mannschaftsarzt Dr. Philipp Minz-
laff hat McNeely keine Bänderverletzung
erlitten und kann wohl Ende der Woche
wieder in den Trainings- und eventuell so-
gar in den Spielbetrieb einsteigen. sz

Puh, noch mal gut gegangen:

In der Nachspielzeit rettete

Torhüter Nico Mantl dem

Team von Claus Schromm

das Unentschieden.

FOTO: SVEN LEIFER / IMAGO

Neue Qualität

Mit einemstramm verteidigten 0:0 in Ingolstadt wahrt die SpVgg Unterhaching

die Tabellenführung in der 3. Liga – und sechs Punkte Abstand auf den FCI

Für Deutschland am Start:

Thomas Maaßen.FOTO: IMAGO

Vier Verletzte

Kapitän Schlagerfehlt Tölz lange

Erinnerung an große Zeiten

Trabrennbahn Daglfing veranstaltet EM der Amateurfahrer

„Am Ende des Tages können

wir mitdem Punkt vielleicht

besser leben als ihr.“

Mit Ball geht wenig. Erst

nach einer halben Stunde legt

Haching seine Nervosität ab

R10 SPORT IN DER REGION Mittwoch/Donnerstag, 2./3. Oktober 2019, Nr. 228 DEFGH

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die deutschen Hersteller einigeattraktive Modelle

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Brennstoffzelle:

Für Kenner der Branche steht die Elektromobilität

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Antriebe. Wasserstoff betriebene Fahrzeuge gelten

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Angebot überschaubar. Woran liegt das?

Nahverkehr:

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Hybride:

Für wen lohnen sich Hybridfahrzeuge?

E-Ladesäulen:

Wie unterscheiden sich die Ladestationen, die es

mittlerweile in Deutschland gibt?

Erdgas:

Nur wenige Hersteller haben Erdgas-Modelle im

Angebot. Dabei hat der Erdgas-Antrieb einige

Vorteile.

Lieferverkehr:

Immer mehr Transportunternehmen setzen saubere

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Termine

Erscheinungstermin:

25. Oktober 2019

Anzeigenschluss:

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Kontakt

Süddeutsche Zeitung

Anzeigenverkauf

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