K@rriere
B4 Berliner Zeitung·Nummer 231·5./6. Oktober 2019 ·························································································································································································································································································
Arbeitgeber
schenktdas
Ticket
SosindSiesteuerfreimit
BusoderZugunterwegs
A
rbeitgeber könnenMitarbeitern
Fahrtickets steuerfrei zurVerfü-
gungstellen.DazugehörenzumBei-
spiel verg ünstigteJobtickets,die
mancheVerkehrsbetriebe anbieten,
aberauchZeit-und Ermäßigungskar-
tenfür Fernzüge.SeitAnfang2019ist
der monatlicheWert nicht mehr be-
grenzt,nunhatdasBundesfinanzmi-
nisteriumineinemSchreibenZweifel
geklärt.WoraufArbeitnehmerachten
sollten, erklärtder Bundesverband
Lohnsteuerhilfevereine(BVL).
Damit die Tickets nicht als geld-
werter Vorteil zu versteuernsind,
müssen sie zusätzlich zum Lohn er-
bracht werden und dürfen nicht aus
einerGehaltsumwandlungfinanziert
werden.Wichtig:NurFahrtenmitöf-
fentlichenVerkehrsmitteln sind be-
günstigt,Taxisoder Flügesindausge-
nommen,soderBVL.
Im Personennahverkehr -also
etwabeiFahrtenmitBusoderRegio-
nalbahn-sind Tickets selbst dann
steuerfrei,wenn sie nur privat ge-
nutzt werden, übertragbar sind oder
Anzeige
Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern
Fahrkarten steuerfrei schenken. DPA
auchfür Mitfahrergelten,erklärtUwe
Rauhöft,GeschäftsführerdesBVL.
Für Fahrten mitFernzügen wie
ICE,ICoderFernbussengibtesdage-
gen mehrEinschränkungen:Tickets
im Fernverk ehr sind nur steuerfrei,
wennsieausschließlichfürdieFahr-
streckezurerstenTätigkeitsstätte,für
Familienheimfahrten oder beiAus-
wärtstätigkeitengelten.
AberAchtung:DergeldwerteVor-
teilbleibtzwarsteuerfrei,dieArbeit-
geberleistungenmindernaberdenin
derSteuererklärungalsEntfernungs-
pauschale abziehbarenBetrag. Rau-
höft rät deshalb Arbeitnehmern, die
einTicketvoraussichtlichwenignut-
zenwerden,zuprüfen,obsieaufdas
Ticketverzichten,umdenSteuervor-
teil der Entfernungspauschale nicht
mindernzum üssen.
DieRegelungengeltennachAnga-
ben desBundesfinanzministeriums
auch fürZuschüsse zuFahrkarten,
dieMitarbeiterselbstkaufen,undfür
Ermäßigungskarten.IneinemSchrei-
ben erklärtdas Ministerium anhand
vonBeispielen,wasbeischwierigeren
Fällen wieFernverk ehr-Tickets und
Reisekostenerstattungen fürDienst-
reisengilt.(dpa)
NACHRICHTEN
Mit Staun-Trick gegen
passive Aggressivität
Wempassiv-aggressivesVerhalten
imJobbegegnet,dersolltedenan-
derennichtpromptzurRedestellen
undWutoderÄrgernichtdirektzei-
gen.DasrätKonflikttrainerinUrsula
WawrzinekinderZeitschrift„Psy-
chologieHeute“(AusgabeOktober
2019).StattdessenrätdieExpertin:
Wersauerwird,solltezunächstet-
wasDistanzgewinnenunddasVer-
haltendesKollegennichtpersönlich
nehmen.Dannkönnemanambes-
tenundohneEmotionalitätüber
dassprechen,wasfürdasVoran-
kommenimJobwichtigist.Wemdie
Sachlichkeitschwerfällt,demrätdie
ExpertinzurStrategie„Staunenstatt
Ärgern“.Dasheißt:Wermitpassiv-
aggressivenMitarbeiternzutunhat,
sollesichüberderenVerhaltenwun-
dernanstattsichaufzuregen.Damit
lassemandasProblembeimande-
renundkönnesichbesserumdieei-
genenAufgabenkümmern.(dpa)
Anzeige
So lassen sich ElternimJob
nicht unterbuttern
MancheMütterundVäter,dienach
derElternzeitindenBerufzurück-
kehren, werdenvonVorgesetzten
diskriminierendbehandelt.Dann
heißtes:Mutigseinundkonstruk-
tiveLösungenvorschlagen,raten
dieEltern-CoachesJérômeWend
undChristineVitzthuminderZeit-
schrift„Cosmopolitan“(Ausgabe
Oktober2019).OfthilftesdemCoa-
ching-Paarzufolgeschon,heraus-
zuarbeiten,obdasVerhaltendes
ChefswirklichausBöswilligkeiter-
folgt.VielleichtwissendieVorge-
setztenselbstnicht,wiesiemitder
Situationumgehensollen?Ausfal-
scherRücksichtnahmeundfehlen-
demEinfühlungsvermögenkön-
nenschnellMissverständnisseent-
stehen.Sobestehtwomöglichdie
Annahme,dassElternvonkleinen
KindernlieberkeineDienstreisen
machenwollen.Werdaraufnicht
verzichtenwill,solltedasdeshalb
deutlichsagen.(dpa)
Einfache Mittel helfen
gegen Energietief im Job
BeiMüdigkeitamArbeitsplatzkön-
neneinfacheTippsschnellAbhilfe
schaffen.Oftbegünstigtschlechtes
Raumklima,dassderKörperdehy-
driert. InderFolgekommteszu
Schwindel,Kopfschmerzenoder
Müdigkeit.Deshalbkannschonet-
wasWasserhelfen,mitfrischem
KopfbeiderSachezubleiben.Ein
Glaspr oStundegibtdieBerufsge-
nossenschaftalsRichtwertan.Auch
Koffeinin Maßenisterlaubt.Doch
Vorsicht:ZuvielKaffeeoderEner-
gydrinksalsüblich,könneneben-
fallseinenKoffein-Flash,Reizbar-
keitoderKopfschmerzenverursa-
chen.(dpa)
Nischenprofil
ImmerspeziellereStudienfächermachendieStellensucheaberzunehmendzurHerausforderung
VonAmelie Breitenhuber
E
in Masterabschluss inPla-
nung nachhaltiger Ge-
bäude? Oder einenBache-
lor in Innovationsmanage-
mentderSozialenArbeit?Wereinen
speziellenHochschulabschluss mit-
bringt, steht bei derJobsuche erst-
malvorderFrage,waserüberhaupt
werdensoll.
Über 20 000Studiengängever-
zeichnet der Hochschulkompass
der Hochschulrektorenkonferenz
derzeit. Undjährlich werden es
mehr,wieeine StudiedesCentrums
für Hochschulentwicklung (CHE)
von2017 zeigt. Wiefinden diese
Spezial-Absolventen einen passen-
denBeruf?
BerndSlaghuis,Karriereberater
aus Köln, rät ihnen zunächst zu
überlegen:„Was ist mir imBerufin
den nächsten Jahren wichtig?
Möchte ichSpezialist bleiben, oder
michersteinmalbreiteraufstellen?“
Entsprechend sollten Bewe rber
auch ihreSuche gestalten und
Schlagwortewählen,diesiebeiJob-
Plattformeneingeben.
PassendenKeywordsfinden
DasrichtigeSchlagwortzuf inden,ist
ein erster Schritt für dieStellensu-
che.Nicht nurStellenbörsen, son-
dernauch Suchmaschinen oder
Business-Netzwerke helfen weiter.
„Und bei derSuche nachJobtiteln
auch an die englischenVersionen
denken“,soSlaghuis.
DerKarriereberater Matthias
Schwarzkopf hält es für die beste
Strategie,die im Studium erworbe-
nen Kompetenzen alsSuchbegriffe
zuverwenden.„Deswegenmussich
mirzuerstüberlegen,welchefachli-
chen und persönlichenQualifika-
tionen ich mitbringe.“Welche Mo-
dule hat man imStudium belegt,
welchePraktikagemacht?Wiestark
bin ich in derKommunikation und
Interaktion, kann ich gut imTeam
arbeiten?
„Wenn Siemit Ihrenfachlichen
Kompetenzen suchen, dann lichtet
sich das erstmal unübersichtliche
Feld der Jobtitel undStellenprofile
wieder.Dannsiehtmanschnell,was
es gibt“, sagt Schwarzkopf.Weralso
Innovationsmanagement in derSo-
zialen Arbeit studierthat, könne
Schlagworte wie Kreativität oder Al-
ternversuchen.
Slaghuis rät, nicht nur aufJob-
portalen zu suchen, sondernauch
direkt bei interessanten Arbeitge-
bern.„WerinbestimmtenBranchen
oder Regionen sucht, kann so ge-
zielter Arbeitgeber finden und auf
deren Karriereseiten die offenen
Stellen sichten.“ Am besten führt
man zwei Listen:Eine mit interes-
santen Arbeitgebernund eine
zweite mitJobtiteln, die zum eige-
nen Profil und denKompetenzen
passen.
DieWahl der Jobbörse kann für
Spezialistenschwierigsein.„DieWelt
der Jobbörsen ist unfassbar groß“,
sagtSlaghuis.NichtnurgroßeMeta-
suchmaschinen können zumErfolg
führen, sondernauch regionale An-
bieter oderNischenangebote-etwa
fürBerufeim BereichÖkologie.
Schwarzkopf rät, zudem eigene
Netzwerke zu nutzen -etwa Be-
kannteoderFreunde,dieininteres-
santenUnternehmenarbeiten.Oder
solche,die großeNetzwerke haben,
vondenen Bewe rber profitieren
können.
Viele Arbeitgeber sind zudem in
Berufs- oderUnternehmensverbän-
den organisiert. „MeinGeheimtipp
sind diese Bündler,wie ich sie
nenne“,sagtSlaghuis.„Weretwaeine
Stelle im Solaranlagenbau sucht, der
findet beimBundesverband derSo-
larwirtschaft eine Liste mit über 500
Mitgliedsunternehmen.“
Manchmal findet auch der Ar-
beitgeber oder einPersonalvermitt-
lerden Bewe rber-meistüberdasIn-
ternet. „Und je mehr Schlagworte
JobsuchendedeneinschlägigenDa-
tenbanken zur Verfügung stellen,
desto höher ist dieWahrscheinlich-
keitdafür“,erklärtHeinzOstermann
vomBundesarbeitgeberverbandder
Personaldienstleister.
Aufentsprechenden Portalen
sollten Spezialisten ihrFachwissen
dahernichtzunischighalten.Seine
Expertise sollte man so breit und
Die Studiengängewerden spezieller,das macht für viele Berufseinsteiger die Stellensuchekomplexer.Mit Kreativitätkommen sie aber meist schnell zum Ziel. DPA
umgangssprachlich darstellen wie
möglich, so der Personalexperte.
Statt zumBeispiel nachBioenergie
würden Personalvermittler wohl
eher nach demBegriff erneuerbare
Energiensuchen.
„Bewerber sollten sich nichtvon
denAnforderungenabschreckenlas-
sen,sondernsichzuerstfragen,obsie
LustaufdieAufgabenbeidiesemUn-
ternehmen haben und sie sie sich
selbstzutrauen“,soSlaghuis.Gibtes
kein absolutes K.-o.-Kriterium, soll-
tensiekeineScheuhaben,sichzube-
werben.
Nichtrechtfertigen
Im Anschreiben solltenSpezialisten
vorallem auf dieStelle eingehen,
nichtnuraufihreExpertise .Undim
Bewe rbungsgespräch selbst gehe es
darum, dem Gegenüberverständ-
lich zu machen, was man kann und
werman ist, erklärtPersonal-Fach-
mannOstermann.
Slaghuis rät: „Nichtrechtfertigen,
sondernKlarheitschaffen,warumdie
Entscheidungdamalsaufdiesesspe-
zielle Studium gefallen ist.“Wichtig
ist dem Experten zufolgevorallem,
dass sich beideSeiten über ihreVor-
stellungen und gegenseitigenErwar-
tungenaneineZusammenarbeitaus-
tauschen. Ob und wie einExperten-
wissenausdemStudiumzumEinsatz
kommt oder andereFähigkeiten viel
entscheidender sind, hängtvonder
jeweiligenPositionab.(dpa)
a
26.10.19
10-16Uhr.Eintritt frei.
Ausbildung&Studium
»St uzubi«
Schüler
Messe
MercureHotel MOA
Berlin
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