MF-MT

(Darren Dugan) #1
272 Kapitel 15 | Das Farbmanagement

Der Lab-Farbmodus
Das CIE-Lab-Farbmodell ermöglicht eine geräteunabhängige Farbdarstel-
lung. Dargestellt wird dieses System als zweidimensionale Fläche, bei der
die Spektralfarben − von Violett über Blau, Cyan, Grün, Gelb bis Rot −
entlang der äußeren Linie liegen. Jeder Farbe wird dabei ein bestimmter
Punkt innerhalb eines xy-Koordinatensystems zugeteilt. Auf der x-Achse
des Koordinatenkreuzes werden alle Rotanteile einer Farbe eingetragen,
auf der y-Achse die Grünanteile. Zusätzlich werden auf der Z-Achse die
unterschiedlichen Helligkeiten dargestellt.
In diesem Modell entsprechen die Unterschiede in den Lab-Farbwerten
jeweils den Farbunterschieden, wie sie das menschliche Auge empfindet.
Lab-Farben lassen sich wie RGB-Bilder mit 24 Bit (3 x 8) kodieren. Der
Vorteil des Lab-Systems ist, dass es standardisiert und geräteunabhängig
ist. Es umfasst alle sichtbaren Farben und damit auch RGB- und CMYK-
Farben.

Arbeiten mit Farbräumen


Es klingt ein wenig verwirrend, aber innerhalb eines Farbmodus
existieren verschiedene Farbräume. Die Farbräume sind meist
unterschiedlich groß, aber auch gleich große Farbräume müs-
sen nicht deckungsgleich sein. Farben und Farbunterschiede
werden bei der Nutzung des kleineren Farbraums geändert
oder bei aktiviertem Farbmanagement gezielt an den neuen
Farbraum angepasst. Eine Sonderstellung nimmt der geräteun-
abhängige Lab-Farbraum ein. Er enthält alle durch das mensch-
liche Auge wahrnehmbaren Farben. Alle anderen Farbräume
stellen immer nur Teilmengen des Lab-Farbraums dar. Er dient
deshalb als Referenzfarbraum, um alle anderen Farbräume
ineinander umzurechnen.

Der Kamerafarbraum
Viele höherwertige Digitalkameras
bieten die Möglichkeit, den Farbraum
einzustellen und zwischen sRGB und
Adobe RGB (1998) zu wählen. Dabei
ist der Adobe-RGB-Farbraum deut-
lich größer und deshalb in der Lage,
wesentlich mehr Farbinformationen
abzubilden als der sRGB-Farbraum.

Die a-Achse geht von Grün nach Rot, die
b-Achse von Blau nach Gelb. Der L-Wert
bestimmt die Helligkeit: Ein Wert von 0
erzeugt Schwarz, ein Wert von 100 Weiß.

Hier sehen Sie den Adobe-RGB-Farbraum
(graues Gitter) im Vergleich zum sRGB-
Farbraum. Der sRGB-Frabraum ist deutlich
kleiner. Am Monitor und im Web hat das
keine Auswirkungen, beim Druck oder bei
der Ausbelichtung schon.


Im Menü der Kamera lässt sich der
Farbraum von sRGB auf Adobe RGB
umstellen.
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