schmetterling

(Martin Jones) #1

die rapide dazulernt. Roboter wie Sparky würden die klügsten,
empfindungsfähigsten Gefährten, die man sich vorstellen kann, unsere
engsten Vertrauten, und genau darum geht es: Vertrauen!« Er macht eine
Pause. Seine sonst so nachlässige Sprache ertönt klar und eindringlich. »Eine
neue Menschheitsrevolution hat begonnen, an deren Ende wir den Planeten in
natürlicher Gemeinschaft mit intelligenten Maschinen bewohnen werden. Mit
ihrer Hilfe erklimmen wir ein neues Level der Evolution, auf dem Frieden
und Wohlstand herrschen. Doch dafür müssen Mensch und Computer
einander vollständig verstehen und vertrauen. Daran arbeiten wir bei
Nordvisk. Sparky ist ein Schritt in diese Richtung. Danke für Ihr Kommen –
auch im Namen von Sparky.«
»Moment.« Ein Journalist hebt die Hand. »Eine Frage hätte ich noch.«
»Bitte.«
»Stimmt es, dass Sie in Boston ein neues Superschiff bauen?«
Elmars pelzige Brauen wandern in die Höhe. »Ja, unser drittes. Ein Server-
Schiff, um Kunden, die unsere Produkte nutzen, mehr Speicherplatz zur
Verfügung zu stellen.«
»Ich hab aber was anderes gehört. Ich hab gehört, da kommt ein
Forschungszentrum drauf.«
Elmar lächelt. »Wir testen auch Technologien an Bord, richtig.«
»Warum forschen Sie auf hoher See?«
»Warum nicht?«
»Die Schiffe sind außerhalb der 200-Seemeilen-Zone unterwegs. Dort sind
Sie keiner Landesgesetzgebung unterworfen. Sie können jede staatliche
Regulierung, jedes Verbot, jede ethische Beschränkung umgehen. Und kein
Mensch weiß, was sie da treiben.«
Elmar schaut den Journalisten nicht an. Als er wieder spricht, richtet er
seine Worte demonstrativ in den Saal.
»Wo alles überreguliert ist, bleibt die Innovation auf der Strecke. Wir
brauchen Rückzugsorte, wo wir Dinge testen und ihre Auswirkungen auf die

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