schmetterling

(Martin Jones) #1

Gesellschaft erforschen können, aber was heißt das? Dass wir nach Wegen
suchen, Schweinereien auszuhecken, wo uns keiner auf die Finger gucken
kann? Sie haben Sparky kennengelernt. Sehen Sie da einen Verstoß gegen
ethische Regularien? Ja, wir forschen auf hoher See. Wir forschen in der
Sierra Nevada, am Meeresgrund, im Weltraum, aber macht mich das zu Ernst
Stavro Blofeld?« Gelächter. »Wir tragen Verantwortung, unsere
Technologien im Entwicklungsstadium dort auszuprobieren, wo niemand in
Mitleidenschaft gezogen wird. Und was nicht absolut im Sinne der
Menschheit, aller Menschen ist, wird nie eine Nordvisk-Forschungsstätte
verlassen. Nochmals danke!«
Bis auf den Journalisten, der unzufrieden dreinschaut, spenden alle Beifall.
Katie Ryman klatscht begeistert in die Hände. »Kommen Sie, Luther. Ich
stelle Sie vor.«
Ich kenne ihn schon, hätte er beinahe gesagt, folgt ihr. Die Journalisten
packen ihre Sachen. Elmar steht mit einem Techniker zusammen, klopft dem
Mann auf die Schulter und springt von der Bühne.
»Hi, freut mich.« Kurzer Blick. »Hunger?«
»Und wie«, sagt Luther wahrheitsgemäß.
»Ihr habt Raum vierzehn, Elmar«, sagt Katie. »Hugo hat angerufen, er ist
jetzt in New York, kann sich aber dazuschalten, wenn du willst. Soll ich euch
was zu essen bringen lassen?«
»Was meinen Sie, Undersheriff? Lust, sich was auszusuchen? Kurzer Gang
durch das Restaurant am Ende des Universums.« Elmar lächelt. Die Worte
flutschen zwischen seinen halb geöffneten Lippen hervor, als wollten sie
einander überholen. »Die Auswahl ist super, außerdem haben wir ein paar
echt coole Köche.«
Was damit gemeint ist, wird Luther klar, als sie einen großen, lärmigen
Raum betreten. In der Kantine herrscht Hochbetrieb, und anders als erwartet
hockt dort kaum jemand vor seinem Laptop oder surft im Handy. Sneakers-
und Kapuzenshirt-Träger drängen sich an Kochinseln, alles wird frisch

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