schmetterling

(Martin Jones) #1

»Mit der nötigen Demut vor dem Unentdeckten: nein.«
»Sicher?«
Elmar seufzt. »Pass auf. Einstein liegt im Bett und krault sich die Eier. Der
junge Einstein, ja? Festgeleimt in einem Schweizer Patentamt mit der
Aussicht, da zu versauern. Da knattert eine Zeitmaschine in sein Zimmer.
Raus steigt ein alter Mann, der ihm irgendwie bekannt vorkommt, und sagt:
Junge, ich erklär dir jetzt die Relativitätstheorie. Damit wirst du berühmt und
scheißreich werden. Er erklärt ihm also E = mc² und den ganzen Quatsch,
verschwindet, Einstein wird berühmt und scheißreich. Als er alt ist, fällt ihm
ein, dass er allmählich mal in die Vergangenheit reisen sollte, um seinem
jungen Ich die Theorie zu verklickern, damit auch alles schön so kommt, wie
es gekommen ist, also besteigt er seine Zeitmaschine und tut genau das. Wer
hat nun die Relativitätstheorie erfunden?«
Luther überlegt. »Keiner von beiden.«
»Eben. Trotzdem hat er sie in die Welt gesetzt. Reisen in die eigene
Vergangenheit erzeugen unauflösbare Paradoxien. Es geht nicht.«
»Falsch, Elmar. Ich bin in die Vergangenheit gereist. Ihr seid die
Vergangenheit. Eure Technologie hat mich genau zwanzig Stunden
zurückversetzt.«
»Hat sie nicht.« Elmar kratzt die Reste aus dem Teller. »Sie hat dich in
eine Alternative geschickt.«
»Also bin ich nicht verrückt?«
»Kein bisschen.«
Luther greift nach der Wasserflasche. Die Angst vor der Wahrheit hat seine
Kehle trockengelegt. Er trinkt wie ein Verdurstender. »Es gibt wirklich zwei
Welten?«
»Gibt’s. Okay, ich bin dran. Warum, glaubst du, bist du hier?«
Das Smiley-Problem –
Du sollst deinen Smiley haben.

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