schmetterling

(Martin Jones) #1

Luther erzählt von der toten Pilar, den Ermittlungen, wie er Rodriguez bis
in die Sphäre verfolgt hat. Nur die Videos erwähnt er nicht. Zunehmend
erscheinen sie ihm wie eine Lebensversicherung. Was, wenn der Mann auf
der anderen Seite des Tisches selbst die Verladung der schwarzen Kästen hat
durchführen lassen? Und Pilar ist ihm auf die Schliche gekommen. Wir
brauchen Rückzugsorte, wo wir Dinge testen und ihre Auswirkungen auf die
Gesellschaft erforschen können –
»Und das ist alles?«, fragt Elmar.
»Reicht das nicht?«
Der Nordvisk-Chef fixiert ihn unter gesenkten Lidern. »Na schön. Der
Raum, den du Sphäre nennst, den nennen wir das Tor. Es ermöglicht Reisen
zwischen alternativen Handlungsverläufen.«
»Und wozu braucht man so was?«
»Wozu braucht man einen Faustkeil? Elektrizität? Computer? Egal. Dein
Rodriguez hat dir eine Falle gestellt. Meiner jedenfalls weiß, wie man das Tor
bedient. Er hat dich bei uns abgeladen, was mir kopflos vorkommt, und dann
seine Grace geschickt, um dir den Rest zu geben.«
»So weit war ich auch schon.«
Elmar nickt. »Aber warum die Überreaktion? Er hat Pilar ja nicht
umgebracht.«
»Er hat sie genötigt. Mit Todesfolge.«
»Schwer zu beweisen.«
»Schon der Indizienprozess hätte ihn einige Zeit aus dem Verkehr
gezogen. Gegenfrage: Was ist das Problem mit Pilar?«
»Ich hatte gehofft, du könntest mir das sagen.«
»Dein Rodriguez meint, sie habe etwas stehlen wollen.«
»Schwer vorstellbar. Andererseits – sie war illegal dort.«
»Illegal?« Luther beugt sich vor. »Ist Pilar nicht eine enge Vertraute von
dir, die kommen und gehen kann, wie es ihr passt?«
»Wer hat dir das gesagt?«

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