schmetterling

bringen wüsste. Brav lauscht er den Lobpreisungen des Produzenten,
während er sich fragt, warum Luther ihn versetzt hat. Im Gästeappartement
ist er nicht, laut Katie. Erstaunlich, denkt Elmar. Sitze ich nicht am längeren
Hebel? Müsstest du nicht vor Verlangen brennen, mich wiederzusehen? Was
weißt du? Was hat Pilar in der Hand? Was hält dich ab, mir die Antworten zu
liefern, Luther Opoku, denn du hast Antworten, ich sehe sie wie verschluckte
Frösche in deinem Hals stecken.
Zwischen sieben und acht wollten sie zusammentreffen.
Jetzt ist es neun durch.
»– so geplant, dass Liza über den Kopf des Zuschauer hinwegfliegt mit
ihren riesigen Schwingen, also nachdem sie sich in den Drachen verwandelt
hat, und durch Düsen über den Kinositzen erzeugen wir einen Wind, was sich
dann anfühlt wie die Verwirbelungen, die der Drache erzeugt –« hört Elmar
sein Gegenüber sagen, derweil Liza Taylor Swift erspäht hat und man sich
küssend um den Hals fällt. Der Cabernet Sauvignon in der Hand des Mannes
nachvollzieht den Drachenflug und verspritzt sich im Raum.
»Ah ja«, sagt Elmar, den Blick auf einen Punkt knapp neben dem Ohr des
anderen gerichtet. Über den Swimmingpool hinweg sieht er die Lichter von
Palo Alto, Menlo Park und Mountain View im Dunst, der aus der Bucht
emporsteigt. »Ja, das ist bestimmt spannend. Liza wird ein wunderbarer
Drache sein.«
»Na ja, als Drache ist sie ja schon nicht mehr Liza.«
»Klar. Sicher. Würden Sie mich kurz entschuldigen?«
Er geht ins Innere, schiebt sich zwischen den Gästen hindurch und
entweicht in den ersten Stock. Durch die geschwungene Panoramaverglasung
seines Arbeitsbereichs betrachtet, scheint das ausgelassene Treiben dort unten
erst recht nichts mit ihm zu tun zu haben, nicht mal Liza scheint etwas mit
ihm zu tun zu haben. So ist es ständig. Die Momente ihres Zusammenseins
sind wie betörender, aromenschwerer Wein, der augenblicklich zu Wasser
wird, kaum dass sie unterschiedliche Räume aufsuchen, und Liza scheint es