schmetterling

(Martin Jones) #1

»Rede.« Jim knöpft sich Liev vor. »Wann sind sie weg?«
»Keine Ahnung, was du meinst, Mann.«
Liev fliegt durch die Luft und kracht in einen Drehstuhl. Der Kanadier
folgt ihm ohne Eile. »Der Punkt ist, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht
mehr reden können, Arschloch.« Er hievt den Wachmann hoch und macht
Anstalten, ihn auf eine weitere Parabel zu schicken. Pilar geht dazwischen.
»Lass ihn, das bringt nichts. Kenny, der Transfer muss aufgezeichnet sein.«
»Ist er nicht.«
»Vielleicht haben sie’s noch nicht löschen können.«
Ken’ichi schüttelt den Kopf. »Du weißt, wie das geht. Die programmieren
die Datenunterdrückung im Vorhinein.«
»Aber die Daten sind da.«
»Und was nützt das, wenn ich nicht drankomme?«
»Versuch’s trotzdem.«
Der Japaner lässt sich achselzuckend an einer der Arbeitsstationen nieder,
klappert gehorsam auf der Tastatur herum und lehnt sich zurück.
»Unterdrückt. Kein Protokoll. Ganz wie die letzten Male. Hier hat nichts
stattgefunden.«
»Was soll denn auch stattgefunden haben?«, fragt der andere Wachmann
im Tonfall reinster Unschuld.
»Genau.« Ellen Banks wittert Morgenluft. »Was wollt ihr überhaupt?«
»Vorsicht«, zischt Pilar.
»Vorsicht am Arsch«, trumpft Liev auf, nicht ohne sich mit einem
Seitenblick Jims zu versichern. »Du hast Hausverbot. Und weißt du was? Mir
reicht es jetzt! Ich werde offiziell Beschwerde gegen dich einreichen. Gegen
dich, Jayden, Kenny, deine Gurkentruppe da, die kann sich auf eine Anzeige
wegen Hausfriedensbruchs gefasst machen, kaum zu glauben! Ihr schneit
rein, erzählt einen Haufen Lügen –«
»Das sind keine Lügen!«, schreit Pilar. »Dich hab ich sogar auf Film.«

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