Jürgen Leibfried ist sehrzufrieden: „Es ist
das erste Mal, wo ein freier Bauträger in
Berlin in dieser Zeit die Kooperation ge-
suchtundgefunden hat“,sagt derProjekt-
entwickler und Gründer der Bauwert
Gruppe. 125 Wohnungen hat das Unter-
nehmen für die städtische Howoge ge-
baut – insgesamt sind es 421 Mietwoh-
nungen, davon 122 preisgedämpft. Am
heutigen Sonnabend wird von 14 bis 18
Uhr gefeiert – anlässlich der Einweihung
des Siegfried-Hirschmann-Parks in Ber-
lin Friedrichshain. Franziska Giffey, die
Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, kommt auch. Berlins
Stadtentwicklungssenatorin Ka-
trin Lompscher wird eher nicht erwartet.
Neben dem Grußwort der Ministerin
um 16 Uhr gehören eine Ausstellung und
Führungen mit dem Abgeordneten Sven
Heinemann zum Festprogramm, das sich
als Angebot zum Tag des offenen Denk-
mals versteht. Der Bezug zum Tag des
Denkmals resultiert aus der Vorge-
schichteundderNamensgebungdesAre-
als. Siegfried Hirschmann war der Grün-
der der Deutschen Kabelwerke AG – und
verstarb 1942 in der Emigration.
Zur Quartiersentwicklung gehören
auch Einzelhandelsflächen, die bereits
Ende 2018 übergeben wurden. „Box Se-
ven“ lautet der neue Kunstname für das
etwa 26000 Quadratmeter große ehema-
lige Gewerbeareal zwischen Boxhagener
Straße, Holteistraße und Weserstraße.
Insgesamt wurden hier sechs Gebäude
mit rund 640 Miet- und Eigentumswoh-
nungen, Büro- und Einzelhandelsflächen
sowie eine Kindertagesstätte errichtet.
Herzstück des Areals ist der über 6000
QuadratmetergroßeöffentlicheStadtgar-
ten, deram7.Septembergefeiert wird.
„Die Nutzungsmischung aus Büro und
Retailund daseinmaligeBranding der Im-
mobilie garantieren eine hohe Stabilität
und wirtschaftliche Nachhaltigkeit für
den Kunden“, sagte Diane Becker, CEO
der Catella Property GmbH, die einen
wichtigen Deal einfädelte: Sie vermittelte
eine von der Berliner Bauwert AG entwi-
ckelte Gewerbeimmobilie im Quartier
Box Seven an ein internationales Family
Office, vertreten durch die Immpex Im-
mobilien Consulting GmbH, im Rahmen
eines Forward-Deals.
Die gesamten Büroflächen von rund
6900 Quadratmetern entlang der Boxha-
gener Straße mit den Straßennummern
79-80 A hat Bauwert bereits vollständig
an Unternehmen der Medien- und
IT-Branche vermietet.
Der innenliegende Stadtgarten beher-
bergt ein Café.
DerHauptmieter der1400 Quadratme-
ter Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss
hat bereits vor einem Jahr sein Geschäft
eröffnet.AlleMietwohnungensindinzwi-
schen vollständig vermietet.
Die Howoge hat offenbar keinen
Grund zum Klagen. Aus dem Gesamtpro-
jekt der Bauwert erwarb sie zwei
Wohngebäude mit knapp 7000 Quadrat-
metern Fläche, 125 Wohnungen, von
denen90 gefördert sind undzu Einstiegs-
mieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter
vermietet werden, sowie eine Kita für 90
Kinder. „Box Seven ist in vielerlei Hin-
sicht ein besonderes Neubauprojekt für
dieHowoge“,sagt SprecherinSabine Pen-
trop: „Es ist die erste und beispielhafte
Kooperation eines privaten Bauträgers
mit einer städtischen Wohnungs-
baugesellschaft in Berlin, der erste Deve-
lopmentankauf der Howoge und das
erste Howoge-Neubauprojekt in Fried-
richshain-Kreuzberg. Die Kooperation
mitder Bauwertermöglichte unsals städ-
tischer Gesellschaft, auch in dieser sehr
guten, zentralenLagebezahlbarenWohn-
raum in kommunale Hand zu überfüh-
ren.“ Leibfried ergänzt: „Die beiden
Gebäude für die Howoge unterscheiden
sich in der Optik nicht von den übrigen
Wohnhäusern.“
Errichtetwurdenknapp 7000Quadrat-
meter Wohnfläche für die Howoge sowie
23 Stellplätze.
Die Büro- und Handelsflächen seien
„in atemberaubendem Tempo verkauft
beziehungsweise vermietet“ worden,
sagt der Bauwert-Chef.
Das Projekt entstand ohne einen neuen
Bebauungsplan, der die Bauwert zur
Schaffung verbilligten Wohnraums ver-
pflichtet hätte: „Insofern konnten wir
preiswert einen Anteil für die Howoge
bauen“, sagt Leibfried. Die Preise seien
so günstiggewesen, dass dieHowoge För-
derungen in Anspruch nehmen konnte.
Es gibt – unter dem Strich – gelegent-
lich verschiedene Rechenmuster, die auf-
gehen können.
Stadtentwicklungssenatorin
stellt Hochhausleitbild für Berlin vor
Hochhäuser können einen Beitrag leis-
ten, der anhaltend hohen Nachfrage nach
gut angebundenen Wohnungen und Bü-
ros zubegegnenund Flächenfür den Han-
del sowie kulturelle und soziale Ange-
bote zu schaffen.
Umden unterschiedlichen Anforderun-
gen gerecht zu werden, hat die Senatsver-
waltung für Stadtentwicklung und Woh-
neneinHochhausleitbild für Berlinerarbei-
tet(der Tagesspiegel berichtete). DasBerli-
ner Hochhausleitbild formuliert städte-
bauliche Kriterien und Vorgaben für ei-
nen partizipativen Planungsprozess und
setzt so den Rahmen für architektonisch
undfunktionalzukunftsfähige Hochhaus-
vorhaben. Im Rahmen einerInformations-
veranstaltung bekommen die Berliner
nundieMöglichkeit, ihreIdeenundVisio-
nen in Anwesenheit von Senatorin Katrin
Lompscher (Linke) und Senatsbaudirek-
torin Regula Lüscher einzubringen.
Die Veranstaltung findet statt am kom-
menden Montag (9. September) zwi-
schen 18 und 21 Uhr in der Karl-Lieb-
knecht-Straße 11, 10178 Berlin (1. Stock
in den Arkaden). Ts p
Der Entwurf des Hochhausleitbilds:
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/
planen/hochhausleitbild/
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Der durchschnittliche Kaufpreis für ei-
nen Quadratmeter Wohnraum in Paris ist
in diesem Sommer erstmals auf mehr als
10000 Euro gestiegen. Wie die Notare
der französischen Hauptstadt bekanntga-
ben, bezieht sich diese Angabe auf Alt-
bauwohnungen. Das Überschreiten die-
ser Schwelle markiert den Höhepunkt ei-
nes mehrjährigen Preisanstiegs: Vor zehn
Jahren wurde der Pariser Quadratmeter
nach Angaben der Notare noch für rund
6000 Euro verkauft. Demnach werden
die Preise weiter ansteigen, Ende Okto-
ber ist im Schnitt bereits mit 10280 Euro
pro Quadratmeter zu rechnen.
Die Notare in Paris ermittelten den
Preis aus Vorverträgen, die einen ersten
Eindruck über die Marktlage erlauben.
Darin flossen Angaben des französischen
Statistikamts Insee ein. Laut einer Studie
desbritischenMarktforschungsunterneh-
mens Economist Intelligence Unit hat Pa-
risneben Singapur und Hongkongdieteu-
ersten Mieten und Lebenshaltungkosten
weltweit.
Der größte deutsche Immobilienkon-
zern Vonovia sieht – nach dem Einstieg in
Österreich und Schweden – auch auf dem
französischen Markt Wachstumschan-
cen. „Wenn Sie sich den europäischen
Kontinent anschauen, dann gibt es eine
Region, die sticht heraus über allen – das
ist Paris und Umgebung“, sagte Vor-
standschef RolfBuch vor derWirtschafts-
publizistischen Vereinigung Düsseldorf.
Der Markt sei dreimal so groß wie die
acht größten deutschen Städte zusam-
men. „Deswegen gucken wir uns das an.“
Voraussetzung sei allerdings eine Geset-
zesänderung, die einen Eintritt in den
Markt erlaube. Buch gehe aber davon
aus, dass es längerfristig dazu kommen
werde. Vonovia hat insgesamt 400000
Mietwohnungen im Portfolio, davon
350000 in Deutschland und 50000 in
Österreich und Schweden.
Buch sieht Chancen für weitere Zu-
käufe. „Es gibt kein Gesetz, das sagt,
mehr als 400000 Wohnungen darfst du
nicht haben“, sagte der Manager, der seit
2013 den Konzern führt. „Wir sagen, das
hängt vom Preis ab.“
In Deutschland seien die Preise im Mo-
ment etwas zu hoch. Der schwedische
Markt sei attraktiver. Vonovia hatte in
Schweden die Immobiliengruppe Victo-
ria Park übernommen und in Österreich
die Buwog. Der deutsche Wohnungs-
markt ist sehr kleinteilig; Vonovia kommt
hier gerade einmal auf einen Anteil von
zwei Prozent.
Über die Hauptstadt Berlin sagte Buch,
dass das Grundproblem zu wenig Wohn-
raum sei. Dabei gebe es genügend Flä-
chen, man müsse sie nur bebauen. „Nicht
bauen ist die größte Asozialität, die man
machen kann, weil man sich im Endeffekt
versündigt an denen, die in dem Vertei-
lungskampf um Mietwohnungen tenden-
ziell den Kürzeren ziehen.“
Hart ins Gericht ging Buch mit den Plä-
nen für einen Mietendeckel in Berlin.
„Wennman einen Mietenstoppmacht, ist
das so, als wenn Sie bei einem Mangel an
Brot den Brotpreis reduzieren.“ Sozial-
schwache Menschen würden von dem
Mietenstopp gar nichts haben. AFP/rtr
Der Siegfried-Hirschmann-Parkwird am heutigen Sonnabend mit Livemusik und Kinder-
programm der Öffentlichkeit übergeben. Foto: Bauwert AG
Ausgerechnet:
Howoge kauft bei
Projektentwickler
In Friedrichshain entstanden 125 Wohneinheiten
für die Städtische – offenbar ein gutes Geschäft
EFINFOTERMIN
Von Reinhart Bünger
Vonovia engagiert sich
jetzt verstärkt in Frankreich
Teure Stadt der Liebe
Wohnraum in Paris kostet erstmals über 10 000 Euro pro Quadratmeter
SONNABEND, 7. SEPTEMBER 2019 / NR. 23 938 IMMOBILIEN DER TAGESSPIEGEL I3
Immobilien verrenten lohnt sich
Vorträge am 11. 9. in Berlin und 18. 9. in Potsdam
Gute Nachrichten für
Haus- und Wohnungs-
eigentümer
Die Immobilienpreise haben sich in
den letzten zehn Jahren im Groß-
raum Berlin mehr als verdoppelt.
Mit HausplusRente gibt es jetzt
die Möglichkeit, das Immobilien-
vermögen in Barvermögen und
ein lebenslanges Nutzungsrecht
(Nießbrauchrecht) zu wandeln.
Die Immobilieneigentümer blei-
ben – lebenslang – wirtschaftliche
Eigentümer und somit „Herr“ ih-
rer Immobilie.
Vorteile für Eigentümer
Durch eine hohe Einmalzahlung
erhalten sie ausreichende Barmit-
tel und sind somit wirtschaftlich
abgesichert. Zudem können sie
lebenslang unentgeltlich im eige-
nen Zuhause wohnen bleiben, bei
einem vorzeitigen Auszug stehen
ihnen die Mieterträge oder eine
weitere Einmalzahlung zu. Grund-
lage dieses Angebots ist das von
Otto Kiebler mit HausplusRente
entwickelte Verrentungskonzept
auf Basis des deutschen Nieß-
brauchrechts.
„Das lebenslang geltende Nieß-
brauchrecht wird notariell be-
urkundet und im Grundbuch an
erster Rangstelle abgesichert“,
erläutert Otto Kiebler, Grün-
der und Geschäftsführer von
HausplusRente, der auf eine
mehr als zehnjährige Erfahrung
zurückgreifen kann.
Mehr als 2.400 Beratungen wur-
den in den vergangenen Jahren
durchgeführt und eine große An-
zahl von Verrentungen erfolgreich
abgeschlossen. Selbst Rechtsex-
perten schätzen dieses Konzept,
denn es bietet nachweislich abso-
lute Sicherheit.
Bitte melden Sie sich an
Gerne informieren wir Sie ausführlich über alle aktuellen
Verrentungsvarianten in unseren regelmäßigen Vorträgen,
immer um 16.00 Uhr.
Unsere nächsten Termine:
Am 11.9.2019
HausplusRente GmbH · Teplitzer Straße 17 · 14193 Berlin
Am 18.9.2019
Hotel Mercure Potsdam · Lange Brücke ·14467 Potsdam
Die Vorträge sind stark gefragt und rasch ausgebucht.
Wir freuen uns auf Ihre telefonische Anmeldung unter:
0 30 / 403 664 633
Otto Kiebler
Gründer und Geschäftsführer
von HausplusRente. Foto: fkn