Der Tagesspiegel - 07.09.2019

(John Hannent) #1

B


untheit ist uns ein Greuel. Anstrich
ist uns ein Schutzmittel.“ Zwei
Sätze von Hannes Meyer aus dem
Jahre 1928, als er gerade als Nachfolger
von Walter Gropius die Leitung des Bau-
hauses in Dessau übernommen hatte.
Zwei Sätze, die die damals im staatlichen
Bauhaus vertretene Linie deutlich ma-
chen, wonach das Streichen als preiswer-
teste Möglichkeit zur Innenwandgestal-
tung angesehen wurde. Die verbreiteten
ornamentreichen Tapeten mit ihren Blu-
menmustern passten zudem nicht zur
Idee eines NeuenBauens für breite Bevöl-
kerungsschichten, bei dem auf alle
Schnörkel verzichtet wurde.
Zwei Sätze, die beim Tapetenhersteller
Emil Rasch alle Alarmglocken schrillen
ließen: „Ich ahnte instinktiv, daß in Des-
sau die größte Gefahr für unsere Branche
heranwuchs und dachte mir, wenn es ge-
länge, unseren Hauptgegner zu veranlas-
sen, eine Kollektion unter seinem Namen
herauszugeben,sowürdeeinesolcheTat-
sache das wirkungsvollste Signal zu ei-
nem Stimmungswandel unter den Tape-
tengegnern sein.“ Dieses Zitat des Chefs
der Hannoverschen Tapetenfabrik Gebr.
Rasch & Co. aus Bramsche findet sich in
derAusstellung„Bauhaustapete–neuauf-
gerollt“ im Kulturgeschichtlichen Mu-
seumOsnabrück.
Erzählt wird die Geschichte eines Mas-
senproduktes: Nachdem Rasch Meyer

überzeugthatte, dassdie Tapetenichtteu-
rer sein muss als ein Anstrich, schloss
man im März 1929 einen Vertrag. Da-
nach war das Bauhaus, das an den Ver-
kaufserlösen beteiligt wurde, für die Ent-
würfe und Kolorierung der Tapeten zu-
ständig. Sie sollten in Raschs Tapetenfa-
brik hergestellt werden. Unter der Regie
von Hinnerk Scheper, Leiter der Werk-
statt für Wandmalerei am Bauhaus, kolo-
rierten Bauhausschüler in Bramsche die
Tapeten direkt an den Leimdruckmaschi-
nen.SoentstanddieersteBauhaustapeten-
kollektion mit 14 unterschiedlichen, sehr
dezenten Mustern ininsgesamt 145Farb-
variationen. Das Ergebnis waren einfar-
bige Tapeten in gebrochenen Pastelltö-
nen. Keine Blumen oder andere großflä-
chigebunteVerzierungen,sondernkleine
Karos oder ganz feine Striche. Meyer war
begeistert,inderTapetenbrancheundbei
ArchitektenstießensolcheTapetendage-
gen auf Ablehnung. „Nichts drauf und
nichts dran“, so laut Rasch das Urteil der
Fachleute. Walter Gropius dagegen
sagte: „FormenundFarbengewinnenihre
BedeutungerstdurchdieBeziehungzuun-
serem inneren menschlichen Wesen.“
In der Ausstellung finden sich neben
Tapetenmusterbüchern, Briefwechseln,
Fotos und eingespielten Interviews auch
viele Anzeigen für die Bauhaustapete –
Rasch investierte in eine bis dahin bei-
spiellose Werbekampagne und ver-
schicktezudem Musterheftemit Original-
tapetenabschnitten an Architekten. Zu-
gleich wurde bei der unter der Leitung
von Gropius erbauten Siedlung in Karls-
ruhe-Dammerstock die Bauhaustapete
eingesetzt und der Öffentlichkeit erst-
mals präsentiert. Die Besucher erfahren
etwas über den ursprünglichen Bestim-
mungsort der Bauhaustapete in der soge-

nannten Volkswohnung und können die
Macher der Tapete kennenlernen. Abge-
schlossen wird der Rundgang mit ei-
nem Bereich, in dem die Frage nach dem
Einfluss des Bauhauses undder dort (wei-
ter-)entwickelten, vielfältigen Formen-
sprache auf unseren heutigen Alltag ge-
stellt wird. So scheint die aktuelle Mode,
Vliesfasertapeten zuverkleben undanzu-
streichen, nicht weit von der Bauhausta-
pete entfernt.
Auch im Grassimuseum Leipzig wurde
1929 die Kollektion vorgestellt – für die
Ausstellung in Osnabrück wurden einige
Grassi-WändemiteinerBauhaustapetein
dezentem Gelb nachgebaut. Mit der Zeit
ändertesichdieStimmung.InSiedlungen
desNeuenBauensinBerlin,Leipzig,Düs-
seldorf,Mannheim,Frankfurt,Kasselund
Stuttgart wurde in jeweils 4000 Wohnun-
gen die Bauhaustapete an die Wände ge-
klebt.ImJahresrückblickEnde1930resü-
mierte Rasch, dass die Objekte „sämtlich
in schwerster Konkurrenz dem Anstrich
abgerungen wurden“. Welche Farbe da-
mals bevorzugt wurde, darüber gibt es
heutekeineAufzeichnungenmehr.Neben
dem günstigen Preis spielte auch eine
Rolle, dass die Tapeten durch ihre
Schlichtheit gut zum Mobiliar passten
unddieengenRäumenichtdurchgroßfor-
matige Muster erdrückt wurden. Inner-
halb kurzer Zeit wurden sechs Millionen
Rollen der Bauhaustapete verkauft – ein
großer finanzieller Erfolg für die Firma
Rasch in Zeiten einer schweren Wirt-
schaftskrise.
1933 konnte Rasch vom neuen Bau-
hausdirektor Ludwig Mies van der Rohe
die Markenrechte für die Bauhaustapete
erwerben. Mitte der 30er Jahre verkaufte
sie sich am erfolgreichsten. Bis heute
bleibt erstaunlich, dass Rasch die Tapete
auch unter NS-Herrschaft weiter unter

dem Namen Bauhaustapete herstellen
durfte, wurde das Bauhaus von den Nazis
doch als bolschewistisch diffamiert.
Auch nach dem Krieg blieb die Bau-
haustapete im Programm. Da Unitapeten
immer seltener gefragt waren, verän-
derte sie zunehmend ihren Charakter,
zum Beispiel mit mittelgroßen stilisier-
ten Blümchen, die einen heiteren Ein-
druck angesichts der sich ausbreitenden
Wirtschaftswunderstimmung vermitteln
wollten. Darüber beklagte sich Scheper
bei Rasch, der sich damit rechtfertigte,
dass man den „Bedürfnissen des Durch-
schnittskäufers nahe zu bleiben“ habe.
Gleichzeitig beauftragte Rasch Scheper
mit dem Entwurf für die neue Kollektion

Interbau, bei der Scheper „ohne Rück-
sicht auf den Publikumsgeschmack“ für
die erste Nachkriegs-Bauausstellung im
Berliner Hansaviertel 1957 Tapeten ent-
werfen durfte.
Heute ist die Bauhaustapete weltweit
das einzige originale Industrieprodukt
desBauhauses.BisheutefertigtRaschdie
Bauhaustapete–dieneuesteKollektionist
in Osnabrück zu sehen. Eine Tapete, zum
Teil einst von Gropius und seinen Schü-
lernentworfen, für die so geworbenwird:
„Wesentliches Merkmal der Dekore sind
diedezentenLinienundRaster,ausdenen
sich feine, sehr zurückhaltende Oberflä-
chenstrukturen ergeben.“ Der Clou: Sie
muss noch überstrichen werden. Dafür
hat die Partnerfirma Sikkens 72 Farbtöne
hergestellt, die die historischen Bauhaus-
farben als Grundlage haben. Bei den De-

koren wurden unter anderem verschie-
deneOriginaldesigns vonWalterGropius
und Bauhaus-Absolventen neu aufge-
legt: die Farbpalette anhand der ersten
Bauhaustapeten aus Arbeiten und Wer-
ken der Studenten und Dozenten und von
FarbreferenzenderheutigenBauhaus-Ge-
bäude und Meisterhäuser hergeleitet.
„Das heutige Bauhaus ist zu einer elitären
Idee mutiert, die wenig mit Meyers Idee
‚Volksbedarf statt Luxusbedarf' zu tun
hat“, sagt Geschäftsführer Frederik
Rasch.DieneueBauhauskollektion(„Bau-
haus Tapete Struktur + Farbe“) kostet pro
Rolle rund 70 Euro und wird über den
Fachhandel verkauft, während die güns-
tigsten Raschtapeten bereits ab rund 15
Euro im Baumarkt zu haben sind. Warum
wurden zum Jubiläum nicht die ersten
Bauhaustapeten wieder aufgelegt? „Da-
mals war dieser Look neu und begehrt,
heute würden wir damit scheitern“, ist
Rasch überzeugt.
Eines ist geblieben: Auch heute stellt
der Anstrich der Wände für die Tapeten-
hersteller eine große Konkurrenz dar.
Die Umsätze der deutschen Tapetenin-
dustriesinken.„Bei Neubautenwirdüber-
wiegend gestrichen“, sagt Karsten
Brandt, Geschäftsführer beim Deutschen
Tapeteninstitut. Dabei ist das Tapezieren
deutlich einfacher geworden, weil die Vi-
nyltapeten einfacher als die früher übli-
chen Papiertapeten aufgebracht und ent-
fernt werden können. Laut Brandt sind
vor allem Botanik- undBlumenmotive ge-
fragt. Auch große Bildtapeten zum Bei-
spiel mit Fotos aus dem Urwald haben
ihre Anhänger. Die dezente Mustertapete
ist eine kleine Nische.

— Bis 8.12. im Kulturgeschichtlichen Mu-
seum Osnabrück, Lotter Str. 2, di-fr 11-18,
sa-so 10-18 Uhr.

Immer an der Innenwand lang


Das Bauhaus


revolutionierte


das Design von Tapeten:


dezente Muster,


gedeckte Farben


Wasser läuft aus: Versicherungsfall
tritt mit Rohr-Schaden ein
Rohr gebrochen, Wasser im Haus – ob
eine Gebäudeversicherung mit Rohr-
bruch-Schutz jetzt zahlt, richtet sich
nach dem Zeitpunkt des Vertragsschlus-
ses. Bei Rohrbruch tritt der Versiche-
rungsfall bereits dann ein, wenn das Rohr
beschädigt ist. Dies gilt auch, wenn die
Schäden erst Jahre später auftreten oder
sichtbar werden. Das geht aus einem Ur-
teil des Oberlandesgerichts (OLG) Saar-
brücken hervor (AZ.: 5 U 4/18), über das
die Zeitschrift „Haus und Grund“ (Aus-
gabe September 2019) des gleichnami-
gen Eigentümerverbandes berichtet.
Rohrbruch hat der Bundesgerichtshof in
einem früheren Urteil (AZ.: ZR 151/15)
als punktuelles Ereignis beschrieben. Bei
Leitungswasserschäden, die gesondert
versichert werden können, erstreckt sich
die Gefahr dagegen über einen längeren
Zeitraum. Fließt Wasser nach, vergrö-
ßert sich der Schaden. Deshalb tritt der
Versicherungsfall unter Umständen erst
später ein. In beiden Fällen gilt: Grund-
sätzlich müssen Versicherte beweisen,
dass der Schaden erst im Haftungszeit-
raum entstanden ist, also nach Abschluss
des Vertrags. dpa

Garten im Stadtgebiet: Herbstbunter
Amberbaum ist anspruchslos
Wer neue Bäume im Garten pflanzen
will, sollte den Klimawandel und regio-
nale Besonderheiten im Blick haben. So
bietet sich der im Herbst in bunten Far-
ben leuchtende Amberbaum gut für Gär-
ten in Stadtgebieten an, erklärt der Bund
deutscher Baumschulen. Der sogenannte
Liquidambar stammt aus Nordamerika
und kommt gut mit wärmeren Tempera-
turen, Trockenheit sowie Überflutungen
klar. Außerdem stellt er wenig Ansprü-
che an seinen Standort. Am Alpenrand
sollte der Amberbaum dagegen nicht ge-
pflanzt werden. Weil er erst spät sein
Laub verliert, macht ihm früher Schnee-
fall zu schaffen: Da Äste die schwere Last
nicht mehr tragen können, brechen sie
ab. dpa

Vormerken: Leimringe ab Ende
September um Obstbäume geben
Ende September müssen sich Hobbygärt-
ner um ihre Obstbäume kümmern. Sonst
könnten sich die gefräßigen Raupen des
Frostspanners im Frühjahr über Blätter
und junge Früchte hermachen. Um das
zu verhindern, muss die Ei-Ablage im
Herbst unterbunden werden, erläutert

die Bayerische Gartenakademie. Das ge-
lingt, indem Leimringe um die Stämme
der Obstbäume gelegt werden – am bes-
ten ab Ende September. Die Klebefläche
verhindert, dass die flugunfähigen Weib-
chen die Krone erreichen, wo sie auf die
flugfähigenMännchen treffen. Frostspan-
ner mögen die Gehölze der Prunus-Fami-
lie. Dazu gehören Kirschbäume und Zier-
kirschen. Aber auch Strauchbeeren wer-
den befallen, genauso wie unter anderem
Ahorn, Hainbuche und Schlehe. dpa

Ausstellung „original bauhaus“
Unter dem Motto „original bauhaus“
werden im Museum für Gestaltung in
der Berlinischen Galerie mehr als 1000
berühmte, bekannte oder teils verges-
seneBauhaus-Originalepräsentiert.
Sie stammen aus den Beständen des
Bauhaus-Archivs oder sind besondere
Leihgaben aus internationalen Samm-
lungen. Zu den Markenzeichen der be-
rühmten Hochschule für Gestaltung zäh-
len laut Ausstellungsmachern unter an-
deren dieWagenfeld-Leuchte, der
Breuer-Sesseloder dasTeeservicevon
Marianne Brandt. Viele der Objekte, die
heute als „original Bauhaus“ gelten,
seien erst nach dessen Schließung zu
Ikonen geworden.
Ausgehend von 14 Objekten will die
Ausstellung 14 Fallgeschichten nach-
zeichnen und Fragen nachgehen wie:
Wie ist die Sitzende im Stahlrohrsessel
zur berühmtesten Unbekannten des
Bauhauses geworden? Hat das Haus
am Horn in Weimar einen heimlichen
Zwilling? Wieso ist das Tee-Extraktkänn-
chen immer ein Unikat geblieben sei?
Auch will die Ausstellung zeigen, wie
Unikat und Serie, Remake und Original
in der Geschichte des Bauhauses unzer-
trennlich verbunden sind.
Die Ausstellung „original bauhaus“
läuft noch bis 27. Januar 2020 und ist
mittwochs bis montags von 10 bis 18
Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 12,
ermäßigt 9 Euro.
Adresse: Berlinische Galerie, Alte
Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.bauhaus.de

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Feine Oberflächenstrukturen.Das Bunte
und Grelle standen nicht im Fokus der Bau-
häusler – dieser Geist prägte auch die Far-
ben der Musterkarte des Musterbuches um


  1. Fotos: Tapetenfabrik Rasch, Ludger Aundrup (2)


Ob Steinpilze, Maronen oder Pfifferlinge:
Die Pilzsaison in Deutschland ist in vol-
lem Gange. Damit der Genuss nicht im
Krankenhaus endet, sollten beim Sam-
meln einige Regeln bedacht werden:


Worauf sollten Pilzsammler achten?
Grundsätzlich gilt – nur bekannte Pilze
essen. Auch ein Pilzbuch oder das Inter-
net helfen oft nicht weiter, weil Original
und Abbildung für einen ungeübten
Sammler nicht immer eindeutig zuzuord-
nen sind. Die Deutsche Gesellschaft für
Mykologie (DGFM) warnt Pilzsammler,
sich auf Apps zu verlassen. Das könne zu
fatalenIrrtümern führen, sodass einGift-
pilz im Korb und später in der Mahlzeit
landet. Beim geringsten Zweifel sollten
Sammler lieber auf die Pilzmahlzeit ver-
zichten oder eine Pilzberatungsstelle auf-
suchen. Pilzsammler sollten einen Korb
oder andere luftige Gefäße verwenden
und zu alte, madige und zu kleine Pilze
stehen lassen.


Wie viele Pilze dürfen in den Korb?
Grundsätzlichdürfen Pilzenur fürden Ei-
genbedarf gesammelt werden. Besonders
geschützte Pilzarten wie Steinpilz, Bir-
kenpilz, Rotkappen und Pfifferlinge und
alle Morchelarten dürfen laut Gesetz nur
„in geringen Mengen“ für den Eigenge-
brauch gesammelt werden. Die erlaubten
Mengen unterscheiden sich je nach Re-
gion und schwanken bei Steinpilzen bei-
spielsweise zwischen einem und zwei Ki-
logramm pro Tag und Sammler. Bei Ver-
stößen drohen eine Anzeige und saftige
Bußgelder.


Welche Pilze sind sehr giftig?
Zu den Giftpilzen gehören in Mitteleu-
ropa unter anderem der grüne und spitz-
hütige Knollenblätterpilz, Gifthäubling,
orangenfuchsige und spitzbuckelige
Schleierlinge, Frühjahrslorchel, Panther-
pilzund Fliegenpilz. Esgibt keinallgemei-
nes Kriterium zur Unterscheidung von
Speise-und Giftpilzen. Zu denRöhrenpil-
zen gehören aber nur sehr wenige giftige
und keine tödlichen Arten.


Können Speisepilze Vergiftungen auslösen?
Ja – nach Angaben der DGFM entstehen
Pilzvergiftungen amhäufigsten durch ver-
dorbene Pilze, wenngleich die Folgen
nicht ganz so dramatisch sind. Die ver-
speisten Pilze waren dann entweder zu
alt, oder sie wurden zu lange oder falsch
gelagert – etwa in Plastikverpackungen.
Auch rohe Speisepilze als Salat, eine zu
kurze Garzeit oder häufigeres Aufwär-
men einer Pilzmahlzeit können dem Bun-
desinstitut für Risikobewertung zufolge
eine „unechte“ Pilzvergiftung auslösen.
Nur Zuchtchampignons, Steinpilze und
einige wenige andere Arten sind roh ge-
nießbar. Deshalb sollte jede Pilzmahlzeit
mindestens 15 Minuten gegart werden.
Auch zu viele Pilze können, womöglich
in Verbindung mit Alkohol, zur Unver-
träglichkeit führen.


Dürfen Mahlzeiten aufgewärmt werden?
Pilzgerichte können nach Aufbewahrung
imKühlschranknoch einzweitesMalauf-
gewärmt werden.


Welche Verwechslungsgefahren bestehen?
Immer wieder werden harmlose Exem-
plare mit Giftpilzen verwechselt. Ver-
wechslungsgefahr bestehtetwabeim grü-
nen Knollenblätterpilz und Champi-
gnons oder Täublingen sowie bei Früh-
jahrslorchel und Speisemorchel. Glei-
ches gilt für Pantherpilz und Perlpilz so-
wie Giftchampignon und Wiesenchampi-
gnon.


Welche Symptome äußern sich?
Möglicherweise lebensgefährliche Pilz-
vergiftungen zeigen erste Beschwerden
frühestens nach sechs bis acht Stunden,
oft auch erst viel später. Beim Knollen-
blätterpilz etwa können Symptome auch
erst nach bis zu 24 Stunden auftreten.
Wenn das Gift Wirkung zeigt, hat es sich
bereits im ganzen Körper verteilt. Vergif-
tungssymptome sind heftiges wiederhol-
tes Erbrechen, krampfhafte Blähungen
und Übelkeit. In schweren Fällen kann es
zur Schädigung von Leber oder Nieren
kommen bis hin zum Organversagen.
Nicht selten treten aber auch Pilzaller-
gien oder -unverträglichkeiten auf.


Was ist zu tun?
Bei ersten Anzeichen einer Pilzvergif-
tung sollte auf jeden Fall schnellstens ein
Arzt aufgesucht oder der Giftnotruf ge-
wählt werden. Reste der gesammelten
Pilze,der Mahlzeit und eventuell auch Er-
brochenes können bei der Bestimmung
helfen. Keinesfalls sollten Milch getrun-
ken oder Kohletabletten gegen Durchfall
genommen werden. Milch kann die Gift-
aufnahme noch begünstigen. Auch auf ei-
gene Faust Erbrechen auszulösen kann ge-
fährlich sein, weil Erbrochenes in die
Lunge gelangen kann. Kinder dürfen auf
garkeinen Fallmit Salzwasserzum Erbre-
chen gebracht werden. Dies kann tödlich
enden. Andrea Hentschel, AFP


Mehr Informationen zum Thema:
http://www.bfr.bund.de/cm/350/
risiko_pilze.pdf
http://www.bfr.bund.de/cm/343/verzeich-
nis-der-giftinformationszentren.pdf
http://www.dgfm-ev.de

EFNACHRICHTEN EFURTEIL


BAUHAUS-JUBILÄUM D


Die Bauhaustapete wurde
auch in der NS-Zeit produziert

Von Joachim Göres
und Reinhart Bünger

Der Leiter des Bauhauses
musste erst überzeugt werden

Im Sammeleifer


in der Pilzsaison:


Äußerste Vorsicht


Geleimt.Auf diesem Weg kommt der Frost-
spanner nicht zum Ziel. Foto: B. Nolte/dpa

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