50 SPORT Samstag, 7. September 2019
Sport amFernsehen
Samstag
SRF 209.00Tennis: US Open. Halbfinal Männer
(Teilaufzeichnung).14.55Automobil: Formel-1-
WM, GP Italien. Qualifying.20.40Turnen:
Kunstturnen. Schweizer Meisterschaften
(Teilaufzeichnung).21.45Sport aktuell.
22.10Tennis: US Open. Final Frauen.
TC Sport Zoom16.50Eishockey: Champions
Hockey League, Bern - Oulun Kärpät.
TV 2420.15Fussball: EM-Qualifikation,
Serbien - Portugal.
Eurosport15.00Rad:Vuelta, 14. Etappe.
18.05Tennis: US Open.
Sport 120.30Eishockey: Champions League,
Ambri-Piotta - München.
Sonntag
SRF 214.55Automobil: Formel-1-WM, GP
Italien.17.00Tennis: US Open. Final Frauen
(Teilaufzeichnung).17.30Fussball: EM-
Qualifikation, Schweiz - Gibraltar.20.20
Mountainbike:Weltcup-Finale, Snowshoe
(Teilaufzeichnung).22.05Tennis: US Open.
Final Männer.1.00Mountainbike:Weltcup-
Finale, Snowshoe (Teilaufzeichnung).
TC Sport Zoom17.50Eishockey: Champions
League,TapparaTampere - Biel.
TV 2414.00Triathlon: Powerman Zofingen.
ARD18.00Sportschau.
Eurosport15.00Rad:Vuelta, 15. Etappe.
«Auch ich hatte Schiss»
Nino S churter ist auf dem Weg zum erfolgreichsten Mounta inbiker – jetzt fällt er a uch noch vor dem Weissen Haus auf
Nino Schurter hat in dieser Saison seine
Rekord jagd in der einzigen olympi-
schen Mountainbike-Disziplin Cross-
Country fortgesetzt.Vor Wochenfrist
wurde der 33-jährige Bündner zum ach-
ten MalWeltmeister.AmWeltcup-Final
an diesemWochenende in Snowshoe,
USA, wird er wahrscheinlich zum sie-
benten Mal den Gesamtweltcup gewin-
nen. Schurter würde damit die Marke
des FranzosenJulien Absalon egalisie-
ren,der zurückgetreten ist und nur noch
E-Bike-Rennen fährt.
Schurterkönnteim Gliedstaat West
Virginia auch bezüglich der Anzahl
Weltcup-Siege mit Absalon gleich-
ziehen. Gelingt dem Schweizer der
33.Tagessieg, ist ihm derFranzose nur
noch in einerWertung voraus: Absalon
hat zwei Olympiagoldmedaillen in sei-
nem Besitz, Schurter eine. Mathieuvan
der Poel,der Schurter imWeltcup zuletzt
zweimal bezwungen hat,ist in Snowshoe
nicht am Start, wie schon an denWelt-
meisterschaften in Mont-Sainte-Anne.
Das24-jährige Multitalent aus den Nie-
derlanden bereitet sich auf die Stras-
sen-WM in Grossbritannien vor.
Schurter machte in dieserWoche
auch durch ein brisantes Statement auf
sich aufmerksam.Von einem Zwischen-
stopp auf derReise an denWeltcup-
Final veröffentlichte er eineFoto, wie
er und dreiKollegen vor demWeissen
Haus inWashington den blanken Hin-
tern zeigen – was so zu verstehen ist,
dass Schurter und Co. nicht viel übrig
haben für diePolitik des US-Präsiden-
ten DonaldTrump.
Nino Schurter, wie andere Sportler
haben Sie sich bisher mit politischen
Botschaften in der Öffentlichkeit zu-
rückgehalten.Wieso posteten Sie nun
dieses Bild vor demWeissen Haus?
Es war eine Aktion, die sehr spontan
entstand.Ich möchte das aber nicht wei-
ter kommentieren und mich wieder auf
das Rennenfahrenkonzentrieren.
Am vergangenen Samstag gewannen Sie
in Mont-Sainte-Anne Ihren achten WM-
Titel.Was macht dieses Goldwertvoll?
Dass man ein sehrkompletterFahrer
sein musste, um auf dieser technisch so
anspruchsvollen Strecke bestehen zu
können. Es ging dort nicht nur darum,
so schnell wie möglich ins Ziel zukom-
men, sondernauch, so sicher wie mög-
lich. ManchePassagen waren so extrem,
dass man besser ein Downhill- statt ein
Cross-Country-Velo verwendet hätte.
Ohne Defekt zu bleiben, wie ich das
schaffte, war eineKunst.
AuchSie hatten in Mont-Sainte-Anne
in der Vergangenheit durch Defekte
Podestplätze verloren. Hatten Sie nie
Zweifel vor dem WM-Rennen?
Auch ich hatte Schiss.Aber die schlech-
ten Erfahrungen von früher kamen mir
diesmal zugute. Und ich hatte dieRen-
nen in den anderen Kategorien genau
studiert,so dass ich auf unliebsame
Überraschungen vorbereitet war.
Mit dem 33.Weltcup-Sieg könnten Sie
in jener Statistik mit demRekordhalter
Julien Absalongleichziehen.Wiewich-
tigwäre es, denRekord noch in dieser
Saison zu schaffen, um mehr Ruhe zu
haben im kommenden Olympiajahr?
Ach, das setzt mich nicht unter Druck.
Klar, der Rennkalender 2020 wird etwas
ungewöhnlich sein.Vor Olympia wer-
den nur zweiWeltcups ausgetragen,und
jener in der Höhe von Andorra findet
nur eineWoche vor denWeltmeister-
schaften statt.Da muss man sich überle-
gen,welche Einsätze überhaupt sinnvoll
sind. Aber für denRekordblei bt genug
Zeit. Und ich will ja nicht nur mit Absa-
lon gleichziehen. Ich will denRekord
irgendwann allein.
Nach demWeltcup-Final am Sonntag
stehen mehrere Monate ohne wichtige
Wettkämpfe an.Wie hält man sich da be-
reit für den Höhepunkt Olympia 2020?
Im Oktober werden wir imRahmen
einesTest-Events das Olympiagelände
in Tokio besichtigen dürfen. Dabei ist es
nicht einmal ausschlaggebend, die Stre-
cke kennenzulernen, denn diese wird
sich bis im Sommer stark verändern.
Aber für meinenKopf ist es gut,dass ich
mir schoneinmal vorOrt einen Über-
blick verschaffen kann.Auch weil es für
mich die ersteReise nachJapan ist.
Die Hitze könnte inTokio das grosse
Thema sein.Wie gehen Sie damit um?
Nutzen Sie die Hitzekammer vonSwiss
Cycling in Grenchen, in der dasFahren
bei tropischenVerhältnissen simuliert
werden kann?
Für mich ist die Hitzekammer nicht sinn-
voll. Dafür bin ich erfahren genug. Nur
schon, weil wir in jedemFrühjahr unser
Trainingslager im heissen Südafrikaab-
halten. Und sollten wir kühlen müssen,
wissen wir, was zu tun ist.Ich habe seit
je mehr Mühe mitKälteals mit Hitze.
Auf demWeg zum Olympiasieg 2016
fandet ihr heraus,wie beim Bike der
Rollwiderstand reduziertwerden kann,
um gegenüberder Konkurrenz Sekun-
den zu gewinnen. Gibt es im Hinblick
aufTokio ein ähnliches Projekt?
Das Tüfteln am Materialendet nie.
Wenn man denkt, das Optimum sei er-
reicht, findet man anReifen undFel-
gen immer etwas, um denRollwider-
stand noch einmal zureduzieren. Ein
Forschungsfeld, das bisher vernachläs-
sigt wurde, betrifft dieFederelemente.
Hier lässt sich dank neuen Messungen
und verfeinerten Einstellungen immer
mehr verhindern,dass während desFah-
rens allzu viel Schwung verloren geht.
Als kaum kontrollierbar erscheint
Mathieu van derPoel, der grosse Rivale,
der Ihnen in dieser Saison erwachsen ist.
Welches Mittelwollen Sie gegen ihn ent-
wickeln?
Es bringt nichts, wenn ich mich zu stark
auf ihn fokussiere. Dennwenn mir plötz-
lich ein anderer Gegner noch gefähr-
licher wird, muss ich andere Lösungen
parat haben. Und ichkönnte noch so
viel trainieren und würde nicht die gleich
schnellen Muskelfasern erhalten, die van
der Poel mitbringt und die ihn so explo-
siv machen. Deshalb darf ich ihn nicht
kopieren. Ich schaue eher, wie ich meine
Stärken noch besser ausspielen kann.
Welches könnte für Sie alsRoutinier der
grosseTrumpf sein?
Ich bin ein Allrounder, der alles be-
herrscht undkeinen Schwachpunkt hat.
Deshalb biete ich kaumAngriffsflächen,
die mich zuFehlern verleitenkönnten.
Und natürlich habe ich schon so viel in
diesem Sport erlebt, dass ich imVer-
gleich mit einem Jungen von einem
wesentlich grösseren Erfahrungsschatz
zehren kann.Das kann amTag X ent-
scheidend sein, etwa wenn man in Zeit-
not bestimmen muss, welcheFelge oder
welchenReifendruck man wählen soll.
BeimMountainbiken kann sich innert
kurzer Zeitso viel verändern, da muss
man auf allesreagierenkönnen.
Mathieu van derPoel fährt praktisch
ohnePause einRennen nach dem ande-
ren, auf der Strasse, auf dem Bike oder
im Quer.Was halten Sie davon?
Hätte ich früher über eine längere Zeit
ein solch intensives Wettkampfpen-
sum absolviert,könnte ich heute mit
33 Jahren sicher nicht mehr so erfolg-
reich sein. SeineLeistung mutet schier
unmenschlich an. Aberkein Mensch ist
eine Maschine. Ich bin gespannt, wie
lange dieserAusnahmeathlet diesePer-
formance in den verschiedenen Diszi-
plinen erbringen kann. Bei mir war es
immer so:Wenn ich an drei aufeinander-
folgendenWochenendenRennen fuhr,
nahm die Leistungsfähigkeit ab.
AmBeispiel Ihrer früherenTeamkolle-
ginJenny Rissveds haben Sie miterlebt,
wie ein Athletausbrennen kann. Unter
demDruckstürzte die Olympiasiegerin
in eineDepression.Wie haben Sie es ge-
schafft, diese Gefahr zu bannen?
Rennen fahren ist heute nur noch ein
kleinerTeil unseresJobs. Man muss da-
her auch für die anderen Strapazen ge-
wappnet sein: dasReisen, die steigen-
den Erwartungen, dieAufmerksamkeit
der Medien, dieWünsche von Sponso-
ren undFans. Jenny hatte es da schwer.
Sie war beim Gewinn von Olympiagold
22-jährig, und derRummel um ihrePer-
son stieg schlagartig von 0auf 1 00. Der
Hype um Social Media hat das Ganze
noch extremer gemacht. Mein Glück
war, dass ich damals noch langsamer in
all dieVerpflichtungen hineinwachsen
konnte.
Interview: MarcoAckermann
«Mein Glück war,
dass ich damals noch
langsamer in all die
Verpflichtungen
hineinwachsen konnte.»
DerErfahrungsschatz verschafft Nino SchurterGelassenheit. GORAN BASIC / NZZ
RAD
KeinVisum
für Giro-Sieger Carapaz
(sda)·Richard Carapaz, der sich im
Juni als ersterFahrer aus Ecuador den
Gesamtsieg im Giro d’Italia gesichert
hatte ,erhielt nach Angaben seines spa-
nischenTeams Movistarkein Visum für
eine rechtzeitige Anreise zur am Sams-
tag beginnenden Grossbritannien-Rund-
fahrt.Dabei habe man beim Antrag für
Südamerikaner alle Prozeduren befolgt.
Carapaz, der für dieVuelta wegeneiner
Verletzung absagen musste,fährt ab 2020
für die britische Ineos-Mannschaft.
FUSSBALL
SchweizgegenGibraltar
ohneAkanji und Seferovic
(sda)·Die Schweizer Nationalmann-
schaft muss im Heimspiel gegen Gibral-
tar am Sonntag in Sitten ohne denVer-
teidiger Manuel Akanji und den Stür-
mer HarisSeferovic auskommen.Akanji
fehlt aufgrundeiner imVergleich mit
Irland erlittenenVerletzung am linken
Sprunggelenk, Seferovic erhieltVater-
schaftsurlaub.
NeueAufgabe für
Diego ArmandoMaradona
(sda)·Diego ArmandoMaradona
wirdTrainer des argentinischenErst-
ligisten Gimnasia. DerWeltmeister von
1986 unterzeichnete beimTabellenletz-
tenaus La Plata einenVertrag bis Sai-
sonende. Maradona war bisJuni Trai-
ner des mexikanischen Zweitligisten
Dorados de Sinaloa, wo er denPos-
ten aber wegen gesundheitlicher Pro-
bleme abgeben musste. Zuvor hatte er
den Klub aus der Abstiegszone in Rich-
tun gSpitze geführt.
KUNSTTURNEN
Anina Wildi
imVerletzungspech
(sda)·Die Kunstturnerin AninaWildi
muss aufdie Schweizer Meisterschaften
vom Wochenende inRomont verzich-
ten. Wildi verletzte sich bei einemTrai-
ningssturz am Stufenbarren amrech-
ten Fuss. Die 16-jährigeTurnerin des
TV Lenzburg muss mehrereWochen
pausieren.Wildi dürfte auch an den
Weltmeisterschaften Anfang Oktober
in Stuttgart kaum an den Start gehen
können.
FUSSBALL
EM-Qualifikationsspielevom Freitag
Gruppe C: Estland -Weissrussland 1:2 (0:0). Deutschland
- Niederlande (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe
beendet). –Rangliste:1. Nordirland 4/12 (7:2). 2.
Deutschland 3/9 (13:2). 3. Niederlande 2/3 (6:3). 4.
Weissrussland 5/3 (3:10). 5. Estland 4/0 (2:14).
Gruppe E: Slowakei - Kroatien,Wales - Aserbaidschan
(beide nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe beendet). - Rangliste:1. Ungarn 4/9 (6:4). 2. Slowakei 4/7 (7:2). 3.
Kr oatien 4/7 (5:4). 4.Wales 4/4 (2:3). 5. Aserbaidschan
4/1 (3:10).
Gruppe G: Österreich - Lettland, Slowenien - Poland
(beide nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe
beendet). –Rangliste:1. Polen 5/13 (8:0). 2. Israel 5/8
(9:8). 3. Österreich 5/7 (7:6). 4. Slowenien 5/6 (7:3). 5.
Nordmazedonien 5/5 (6:8). 6. Lettland 5/1 (1:13).
Gruppe I: Zypern - Kasachstan 1:1 (1:1). San Marino - Belgien, Schottland - Russland (beide nach
Redaktionsschluss dieser Ausgabe beendet). –
Rangliste:1. Belgien 4/12 (11:1). 2. Russland 4/9 (15:3).
- Kasachstan 5/7 (8:8). 4. Schottland 4/6 (4:7). 5. Zypern
5/4 (7:6). 6. San Marino 4/0 (0:20).
TENNIS
SerenaWilliams mit Galavors tellung
NewYork. US Open. Grand-Slam-Turnier (57,24 Mio.
Dollar/Hart).Frauen. Einzel. Halbfinals: Andreescu
(CAN/15) s. Bencic (SUI/13) 7:6 (7:3),7:5. Serena Williams
(USA/8) s. Switolina (UKR/5) 6:3, 6:1. - Final: Andreescu
(15) - Williams (8). – Männer. Doppel. Final: Cabal/Farah
(COL/1) s. Granollers/Zeballos (ESP/ARG/8) 6:4, 7:5.
RAD
Roglic baut Gesamtführung aus
- Spanien-Rundfahrt (WorldTour). 13. Etappe: Bilbao
-Los Machucos (166,4 km):1. Pogacar (SLO) 4:28:26. 2.
Roglic (SLO), gleiche Zeit. 3. Latour (FRA) 0:27 zurück. 4.
Valverde (ESP). 5. Quintana (COL). 6. Majka (POL), alle
gleiche Zeit. 7. Angel Lopez (COL) 1:01. 8. Brambilla (ITA)
1:08. 9. Soler (ESP). 10. Kelderman, beide gleiche Zeit. –
Ferner: 16. Frankiny (SUI) 1:32. 53. Dillier (SUI) 12:10. 79.
Morabito(SUI) 18:16. – 165 Fahrer gestartet und klassiert.
- Nicht gestartet: Aru (ITA/muskuläre Probleme). –
Gesamtklassement:1. Roglic 49:20:28. 2.Valverde
2:25. 3. Pogacar 3:01. 4. Lopez 3:18. 5. Quintana 3:33.
- Majka 6:15. 7. Edet 7:18. 8. Fredrik Hagen (NOR) 7:33.
- Kelderman 7:39. 10.Teuns (BEL) 9:58. – 22. Frankiny
20:41. 87. Morabito 1:45:21. 103. Dillier 1:58:44.
EISHOCKEY
Biel mit drittem Sieg in Serie
Champions Hockey League. 3. Spieltag. Gruppe A:Frisk
Asker (NOR) - Biel 2:3.TapparaTampere (FIN) - Klagenfurt
8:3. –Rangliste (je 3 Spiele):1. Biel 9. 2. Klagenfurt 6.
- Tampere 3. 4. Frisk Asker 0. –Gruppe D:Lausanne
- Junost Minsk (BLR) 3:2.Trinec - Pelicans (FIN) 5:3. –
Rangliste (je 3 Spiele):1. Lausanne 6. 2. Minsk 5. 3.
Pelicans 4. 4.Trinec 3.
JetztGönnerwerden:www.rega.ch
IhreLuftbrücke
in dieHeimat.