Die zweite Generation des MercedesGLSgeht an denStart
Luxus-Siebensitzer
M
it der zweiten Gene-
ration des GLSsetzt
Mercedes die Mess-
latte für SUVinder
Oberklasse höher. Das glattflä-
chigergezeichnete, in Alabama
gebauteFull-Size-SUVlegt in
seiner zweitenAuflageauf 5,21
Meter zu. EineLänge, mit der
man in deutschen Kleinstädten
und Norm-Parkhäusern ins
Schwitzenkommen wird.Doch
in den Bergen des Bundesstaats
Utah zeigt sich der GLSbeiers-
ten Testfahrtenvoll in seinem
Element.Auffälli gunauffällig –
zumindest,wasseineGröße be-
trifft–rollt er mitmarkanter
Front und rundlicherem Heck
im Pulk vonPick-ups und ande-
renSUV im XXL-Fo rmat den
US-Interstate entlang.
Bei der stattlichenLängewa-
rendie Schwabenmit dem
Platz im Inneren nicht eben
geizig. Dergege nüber demVor-
gänger um sechs Zentimeter
gewachseneRadstand bietet im
Fond Platz imS-Klasse-Format.
Die Business-Bestuhlung istbe-
heiz-und belüftbarund verfügt
über Massagefunktion. Per
Easy-entry-Funktionfährt das
feine,inDeutschlandauch für
drei in einerReihe erhältliche
Gestühl in Zeitlupenach vorneund bietet Zugang in die letzte
Reihe mit zwei erstmalsbeheiz-
barenSitzen.GrößereZeitge-
nossen dürfteesauf langen
Touren um dieKnie freilich et-
waseng werden.
PerKnopfdruck versinken
die Sitze im Boden desFonds
und verwandeln denKing-S ize-
SUVineinenLastenträger mit
bis zu 2400Liter Ladevolumen
und für maximal 2,20 Meter
lange Frachtstücke. Beivoller
Sieben-Personen-Besatzung
bleiben fürs Gepäckimmerhin
noch 470Liter Volumen übrig.
Aufeinerrecht groben Ge-
röllstreckezeigtder serienmä-
ßig mit Allrad,Neungang-Au-
tomatik und optionalem Off-
road-Paket ausgestatteteGLS
Talente, die eheraneine Gämse
alsanein Dickschifferinnern.
Behende klettert der 400d mitdem 330 PS starken Reihen-
sechszylinder,der bereits die
künftig geltende, noch stren-
gereEuro-6d-Norm erfüllt,und
einem gewaltigen Drehmo-
mentvon700 Nmdurch die
amerikanischeWildnis.
Alternativ ist der GLS noch
mit einem kleineren 286 PS
starken Selbstzünderim350d
zumPreis ab 85924 Euroer-
hältlich.Fürden 400dwerden
mindestens 90396 Euroaufge-
rufen. Speziell auf demstarken
US-Markt werden der durch
48-Volt-Technologie elektrifi-
zierteBenzin-Reihensechszylin-
der im GLS 450 mit 367 PS und
500 Nm und der zu Beginndes
nächstenJahres angekündigte,
erste teilelektrifizierteAchtzy-
lindermit 489 PS und 700Nm
stärker nachgefragt sein.
SolveigGreweSCHIERE
GRÖSSE
Im Mercedes GLS
reisensogar
sieben Personen
sehrbequem.FAHRZEUGE
SAMSTAG, 7. SEPTEMBER2019Tiny Houseauf Rädern
Schicke Hymer-StudiegewährtBlick indie Zukunft
M
it dem anhaltenden Boom
in derReisemobil-Branche
entwickeln auch die Her-
steller mehrund mehr
ihreInnovationskraft.
Ging esvorwenigenJah-
renbeimCaravan-Salon oft nur um ein
paargeringfügige AbweichungenvonStan-
dard-Grundrissen, neue Möbeldekore oder
Polsterbezüge,gewähren zumindest die Big
Player jetzt auch mal einen Blick in die Zu-
kunft.Bestes und schillerndstesBeispiel des
morgenzuEndegehendenDüsseldorfer
Caravan-Salons:das ConceptCarVision-
Venture der Marke Hymer. AufBasis des
MercedesSprintershatdieMannschaftaus
Bad Waldseein Kooperation mitLack-und
Kunststoff-Spezialist BASF ein Konzept-
Fahrzeugverwirklicht, das in puncto De-
sign,Autarkie undLeichtbauneueWege
geht, und zeigt, wiewohnmobilesReisen
im Jahr 2025 aussehenkönnte.
Die Vision-Venture-Studiefällt schon mit
ihrer ungewöhnlichen Silhouetteauf.Sie
siehtaus wie einKastenwagen, ist aber eher
ein Teilintegrierter,denn vomSprinter-Fah-
rerhaus sind nurdie Türenund die untere
Frontpartie bis zumKühlergrill und den
Scheinwerfern übriggeblieben.Wind-
schutzscheibe,A-Säule sowie Motor-und
Dachhaube wurden neugestaltet,auch um
das neuartige, aufblasbare Schlafdach zu
realisieren. Die rund sieben Zentimeter di-
cken Außenwändemit pneumatischen
Luftkammern lassen sichjenach Bedarf
mit beheizteroder gekühlterLuft befüllen
und sorgensofür eine angenehmeTempe-
rierung des Schlafzimmers.
Auch der auffällig dunkelgrüneLack mit
energieeffizienterTechnologievonBASF
soll für einebessereIsolierung sorgen. Den
äußeren Eindruck eines Hinguckersver-
stärktauch das Offroad-Outfit des Allrad-
Sprinters, dessenRadlaufverkleidungen im
3D-Druckverfahren hergestellt wurdenundbesondersrobust seinsollen.Noch
mehrins Staunengerätder Neugierige al-
lerdingsbeim Betreten desWohnraums.
Hier wurde ein TinyHouse aufRädernge-
staltet–mit pfiffiger Innenarchitektur und
hochwertigen Materialien.
Zwei Details stechenbesonders insAuge:
einmal der großzügigeTreppenaufgang ins
Schlafgemach, durch den man ohne Klette-
reiins Obergeschossgelangt.Wobei die
Treppenstufen große Schubladen–unter
anderem zweiKühlschrank-Fächer–beher-
bergen, um denRaum optimal zunutzen.
Außerdembegeistert im Heckdie einla-
dendeSitzgruppeaus zweiFace-to-Face-
Längs-Sitzbänken mit Tischund angren-
zenderKüche, die sehr edel wirkt und über
Induktionskochstellenverfügt.
Ein weiteresHighlight ist die nachhin-
ten ausklappbareSonnenterrasse mit Holz-
boden, an der manseitlicheine Elektro-
Outdoor-Barbecue-Station herausziehenkann. DasvariableBad mitverschiebbarem
Waschbecken lässt sich auffächern,was
zum DuschenmehrPlatzschafft.Die Ober-
flächen im Erdgeschossbestehen überwie-
gend ausNaturmaterialien wie Schiefer,Le-
der,Holz,Filz oder Bambus.
Fürden drehbarenBeifahrersitzgibt es
zudemnocheine ausklappbareArbeitssta-
tion und im oberen Schlafzimmer lässtsich
die Außenwand nachhinten für denPano-
rama-Blickkomplett öffnen.Ja,man kann
sogar hindurchsteigen undauf einerweite-
renkleinen Sonnenterrasserelaxen. Ganz
oben auf demAusstelldach sind Solarzellen
montiert,die für noch mehrAutarkieauf
Reisen sorgensoll.
Fazit: Wirklichtoll.Aberleideraktuell
nichtzukaufen.Doch immerhinverspricht
Hymer-Chef Christian Bauer:„Von den vie-
len innovativenLösungenwerden wir si-
cherlich einigeschon bald in unseren Seri-
enfahrzeugen sehen.“ Michael LennartzEINREISEMOBIL
FÜRSJAHR 2025
Gehtin Design,
Autarkie, Leichtbau
und Materialien neue
Wege:Konzept-Fahr-
zeugHymerVision-
Venture.MOTORTICKER
Rund12 E-Prämien
täglichim Juli
Auch imerstenMonatder Ver-
längerungist die Elektro-Prämie
aufkeinegroß eResonanz
gestoßen.181 Anträgebeim
Bundesamtfür Wirtschaftund
Ausfuhrkontrolle (BAFA)im Juli
seien eindurchschnittliches
Ergebnis.Dies seienrund13
Elektro-Förder-Anträgepro
Kalendertagim Juli. 1,5Mil-
lionenEuro Fördergelderseien
im Juli nach Hessengeflossen.
Insgesamthabees einen
Länderanteilvon7,3 Prozent
gegeben.JürgenKarpinski,Prä-
sidentdes Kfz-Landesver-
bandes Hessen,sagte zur
aktuellenLage rundumdie
Elektromobilität, diejetztbe-
schlossene Verlängerungvon
Steueranreizenfür E-Autosbis
2030sei eine weitereWett-
bewerbsverzerrungundein
„politisch motivierterMarktein-
griff“.Vor diesen Marktsub-
ventionenwärees unverzicht-
bar gewesen,ein Gesamtkon-
zeptzur zukünftigenFörderung
der Elektromobilitätin Deutsch-
land vorzulegen. Karpinski
sagte,auch dieZulassungen
von Elektro-Pkw seiennoch
immerhinterden Erwartungen.
2743 Neuzulassungen von
Elektro-Pkw seienim Jahres-
vergleichlediglichein Plusvon
1,8 Prozent.Dies entspreche
einemAnteilan den hessischen
Neuzulassungenim ersten
Halbjahrvon 1,4 Prozent.
Karpinski:„Unverändertfehlten
nachhaltigeImpulse.“ Insge-
samt habeesseit Juni 2016
rund10400 finanzielleUnter-
stützungenfür den Kauf neuer
Elektro-und Hybrid-Fahrzeuge
gegeben.
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