NZZamSonntag8. September 2019
Wirtschaft 35
Die inden
Arbeitsmarkt
einziehenden
Millennials
dürften mit
einGrund sein,
weshalb sich
Unternehmen
offensiv mit
Umwelt- und
Sozialthemen
auseinander-
setzen.
Personenund
Unternehmen
Novartis.Der Pharmakonzern erhielt zum
Wochenende hin gute Nachrichten aus
den USA. Der US-Krankenversicherer
Cigna erklärte, er ermögliche auchteure
Gentherapienwie die Behandlungen Zol-
gensma und Luxturnavon Novartis, ohne
dass die Patienten einenSelbstbehalt
tragen müssen. Dazu bewilligte die mäch-
tige Gesundheitsbehörde FDA Novartis
ein beschleunigtes Zulassungsverfahren
für eine Therapiegege n eineForm von
besonders aggressivem Lungenkrebs.
Novartis sieht für dasMedikament ein
Umsatzpotenzial in Milliardenhöhe.(vob.)
JeromePowell.Der ersteSatz des Chefs
der amerikanischen Notenbank bei seinem
Auftritt in Zürich amFreitag war ein
humorvoller Protest. «Er darf seine behal-
ten – that’s notfair.» Powells Ausruf galt
der Wasserflasche, die derPräsident des
Schweizerischen Instituts fürAusland-
forschung, MartinMeyer, diskretweg-
räumenwollte. Mit «er» meinte Powell
den Nationalbankchef ThomasJordan,
der lächelnd neben ihm auf der Bühne der
Uni Zürich stand.Powell betonte danach,
er treffe sichregelmässig mit allen Noten-
bankern bei derBank für Internationalen
Zahlungsausgleich in
Basel. Das seien
wichtigeKontakte,
bei denen enge per-
sönlicheBeziehun-
gen aufgebaut
würden. «DieSchweiz
ist eine Nation, mit
der wir eine starke
Verwandtschaft
spüren – immer.»
(vob.)
MANUEL BALCE
CENET
A / AP
Warumes ratsamist, denKriegumTalente
mithumanenWerten zuführen
E
s ist wie bei den«Werten»:
Wenn man über sie zu sprechen
beginnt, steht es schlecht um
sie. So dürfte sich jedenfalls die
Häufigkeit erklären lassen, mit
der in den letztenJahren Artikel,
Bücher, Studien undvieles mehr zu Firmen-
kultur, Mitarbeiterzufriedenheit odergesell-
schaftlichem Engagementvon Un ternehmen
publiziertword en sind. Dass es sich dabei
weder um PR-Geschwätz handelt,wie die
einen bemängeln, noch allein um Zeugnisse
aufrichtigerSelbstlosigkeit,wie die Absen-
der gerne selbst bekunden, lässt sich mit
einem Blick auf den Markt leicht erkennen.
Zum einen haben dieVerwerfungen der
Finanzkrisegezeigt, dassgewisse ethische
Grundprinzipienkein Luxus sind. Und
neuerdings dürften die in den Arbeitsmarkt
einziehenden Millennials mit ein Grund sein,
weshalb sich die Unternehmen offensiv mit
Umwelt- undSozialthemen auseinander-
setzen.Denn diese neueGeneration ist nicht
nur anspruchsvoll, was Mitsprache, Entwick-
lungsmöglichkeiten undWork-Life-Balance
angeht, sie legt auchWert darauf, nicht
einfach einen «Job» zu haben, sondern eine
sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Angesichts
der demografischenVerschiebung und des
Fachkräftemangels ist sie ausserdem in einer
verhältnismässig starkenVerhandlungsposi-
tion. DasResultat ist dervielbeschworene
«War on talents». –Wie aberwird dieser
«Krieg»(die Wortwahl irritiert immerwieder)
idealerweise geführt?Zwei jün gere Studien
geben hierüberAufschluss.
In einer Studiekonnten drei Ökonomen
zeigen, dass CEO, die zu politischen Themen
Stellung beziehen – selbst solchen, die mit
ihrem Business nichts zu tun haben –, die
Arbeitnehmerattraktivität ihres Unterneh-
mens erhöhen, und zwar für alleJobsuchen-
den unabhängigvon deren Alter,Geschlecht
oder Ausbildung.Sogar deren politische
Haltung ist unerheblich – Hauptsache, es
handelt sich um ein moralisch richtiges, oder
«politischkorrektes» Statement.Würde sich
ein CEO etwagege n gleichgeschlechtliche
Ehen aussprechen, wäre dies ein gröberer
Fehler (und Schweigen die bessereVariante).
Als Grund für diesen nicht unmittelbar ein-
leuchtenden Effektvermuten dieAutore n
der Studie, dass «gute» Statements, etwa
für Offenheit,Toleranz undVerantwortung,
automatisch als Zeichen für eine humane
Arbeitskulturgelesenwerd en.
Die Verkündigung guterWerte scheint also
lohnenswert(solange die Taten nicht im
Gegensatz zu denWorten stehen). Aber nicht
nur das:Auch ein spürbar gutes Arbeitsklima
schlägt zu Buche. Dieszeigt eine andere
Meta-Analyse, in der339 Einzelstudien zu
Mitarbeiterzufriedenheit, aber auchProduk-
tivität und Unternehmensergebnissen ausge-
wertet wurden. DieKorrelation zwischen
diesen dreiWerten ist deutlich: Eine höhere
Mitarbeiterzufriedenheit schlägt sich in einer
höherenProduktivität, einer stärkeren
Kundenbindung und einem besseren Unter-
nehmensergebnis –Börsenkurse inklusive –
nieder. Dies gilt branchen- undregionen-
übergreifend. DaKorrelation jedoch
bekanntlich nochkeine Kausalität bedeutet,
verweisen dieForschenden auffrühere
Experimente, die zeigen, dassWohlbefinden
am Arbeitsplatz dieProduktivität steigert,
die Kreativität erhöht und auch die Absenzen
senkt. – ImÜbrigen entfaltet die Mitarbeiter-
zufriedenheit die stärksteWirkung in der
Finanzindustrie,woraus dieAutore n schlies-
sen, dass hier noch «Luft nach oben» besteht
- undBezahlung eben nicht alles ist.
Was bedeutet das nun im Kampf um die
Talente? Immerhin besteht derZweck
eines Unternehmensweder darin,Politik zu
machen nochWohlfühloasen für Mitarbei-
tende zu sein.Vielmehr besteht ihr Sinn
darin,Produkte und Dienstleistungen anzu-
bieten, die denBedürfnissen derMenschen
dienen. Unternehmen, die daranvorbeipro-
duzieren, haben ohnehinkeine Aussicht auf
nachhaltigen Erfolg. Diekommunistische
Planwirtschaft ist anfalscherÜberproduk-
tion bei gleichzeitigem Mangel zugrunde
gegangen – wobei von wohlfühligen Arbeits-
bedingungen nicht im Entferntesten die
Rede seinkonnte.
Wenn nun dieserGesellschaft der Sinn
danach steht, dass Unternehmen das
«Ganze» imAuge haben, tun sie gut daran,
das auch zu tun – allerdings nicht mit irgend-
welchen Engagements ausserhalb ihres
Tätigkeitsfelds. Entscheidender ist, die
ureigene unternehmerischeProduktion auf
ihre Wirkung aufgesellschaftlicheHeraus-
forderun gen und Umweltprobleme abzu-
klopfen und in innovative, marktwirtschaft-
liche Angebote zurLösung derselben zu
investieren. Sich daran aktiv und erfolgreich
zu beteiligen, dürfte für Mitarbeitende jeden
Alters eine echte und sinnstiftendeHeraus-
forderung sein. Und daswiederum ist nicht
nur human im besten Sinne, sondern gut für
das Unternehmensergebnis.
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