Neue Zürcher Zeitung - 08.09.2019

(John Hannent) #1

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NZZamSonntag8. September 2019
Sport

ChrisFroome,Pechvogel
Rund drei Monate nach seinem
schweren Trainingssturz
musste der viermalige Tour-de-
France-Sieger ChrisFroome
erneut ins Spital. «Ich habe mir
dummerweise mit einem
Küchenmesser in meinen
Daumen geschnitten und
musste gestern Abend operiert
werden, um die Sehne wieder
zusammenzuflicken», schrieb
der Brite auf Twitter.(sda)

Aufg efallen Zahl


Nac h so vielen Profispielen auf
Vereinsebenetritt derkameru-
nischeFuss ballstar Eto’o
zurück. Der 38-Jährigegewann
dreimal die Champions League.

718

Nicolas Müller, endlicham Ziel
Der Zürcher sorgte in Bukarest für
den erstenSchweizerMedaillen-
gewinn in derGeschichte der
Squash-Europameisterschaft.
Der 13-facheSchweizerMeister,
in derWeltrangliste die Nummer
28, schlug im Spiel um Platz 3 den
UngarnFarkasBalazs 13:11, 11:7,
11:4. Damit holteMüller Verpass-
tes nach: An den Europameister-
schaften 2011 und 2017 war er
jeweilsViertergeworden.(sda)

GelbeKarte Gewinner


Vor demFuss ballspiel Kosovo


  • Tschechien wurden acht
    tschechischeFans verhaftet.
    Sie planten, über dem Stadion
    eineDrohnemitproserbischen
    Parolen fliegenzu lassen.


SportimTV


Formel 1


14.55SRF 2:GP Italien in Monza.

Tennis


17.00 SRF2:US Open,Final derFrauen
(Teilaufzeichnung).
22.05 SRF2:US Open,Final der Männer.

Fuss ball


17.30 SRF2:EM-Qualifikation, Schweiz


  • Gibraltar.
    20.30 RAI 1:EM-Qualifikation,Finnland

  • Italien.


Basketball


14.20 TC Zoom:WM, Spanien - Serbien.

Mountainbike


20.20 SRF2:WeltcupfinaleFrauen und
Männer in Snowshoe (USA).

Duathlon


14.00 TV24:Powerman in Zofingen.

Eishockey


17.50 TC Zoom:Champions League,
Tappara Tampere - Biel.

Rad


12.55 Eurosport:Vuelta, 15. Etappe.


  1. Leclerc(MON)1:19,307

  2. Hamilton(GBR)+0,039


3.Bottas(FIN)+0,047


Der tödliche Unfall desFormel-2-
Piloten AnthoineHubert vom ver-
gangenen Wochenende beschäf-
tigt die Motorsportwelt. Juan
Manuel Correa, der ausEcuador
stammende und erst 20Jahre alte
Pilot desSauber-Junior-Teams,
war bei dem Unglück inHuberts
Rennwagen gerast. Im ersten
Moment schien es, als sei er mit
mehrerenBeinbrüchen und einer
leichten Wirbelverletzung davon-
gekommen.Jetzt musste Correa
mit einemAtemnotsyndrom auf
die Intensivstation einesLondo-
ner Spitalsverlegtwerden. Sein
Zustand ist kritisch.
Aus derkollektiven Betroffen-
heit von Spa, die auch dieFormel-
1-Riege erfasst hatte, ist imTem-
podromvon Monza Sorge gewor-
den,wenn nicht garFurcht. Wie
kann man einfach soweit erma-
chen, undwie CharlesLeclerc in


Anthoine Huberts Tod beschäftigt auch die Formel 1


einem zurFarce geratenen Wind-
schatten-Poker auf diePole-Po-
sitionfahren? Siekönnen nicht
anders, sie müssen einfach. Im
Cockpit zu sitzen, gibt denRenn-
fahrern einGefühl der Sicherheit,
selbstwenn es beiTempo 360 ein
trügerisches ist.

Der Samstagvon Monza be-
ginnt mit einemweit erenHorror-
Crash, als derFormel-3-Renn-
wagen desAustraliers Alexander
Peroni von einer Streckenbegren-
zung, die eigentlich für Sicherheit
sorgen soll, in die Luft katapul-
tiertwird, sich zweieinhalbmal

dreht undkopfüber in dieBarrie-
ren und denFangzaun einschlägt.
Der 19-Jährige steigt aus, schüt-
telt sich – undatmet sichtbar tief
durch. Spätestens jetzt ist die
Angst, dass noch mehr passiert,
bei denVeranstaltern und dem
Automobilweltverband FIA an-
gekommen – jenemVerband, der
sichgerade für seineVerkehrs-
sicherheitskampagnefeiert.
Das Leben am Limit kann süch-
tig machen. Und dennoch sind es
keine hirnlosen PS-Machos, die
sich da ihremSchicksal ergeben.
Es sind Männer, die daran glau-
ben, glauben müssen, dass sie die
meistenGefahren unter norma-
len Umständen kont rollieren
können.Doch nicht nur derKör-
per istverletzlich, dieSeele der
Rennfahrer ist es nochviel mehr.
Grand-Prix-RookieLando Norris,
19, gibt zu: «Ich war auch deshalb
schockiert,weil wir es manchmal
als selbstverständlich ansehen,
dass uns nichts passieren kann
undwir selbst nach schweren
Unfällen aussteigen. Anthoines

Formel1Qualifikation


Charles Leclerc, imBild hinter Nico Hulkenberg, wird Tagesbester.

IMAGO

Ryf liess an ihrem
Status als grosse
Titelfavoritin in
Nizza nieZweifel
aufkommen.

TurnenSM TriathlonWM70.3-Ironman


Gold und Bronze für die Schweiz


Steingruber


feiert starkes


Comeback



  1. Ryf(SUI)4:23:04

  2. Lawrence(GBR)+3:58


3.Simmonds(SUI)+5:06


  1. Sodaro (USA)+8:03

  2. Derron (SUI)+26:29


Grosser Erfolg für dieSchweiz an
der 70.3-Ironman-WM in Nizza:
Favoritin DanielaRyf sicherte
sich den dritten Sieg inFolge und
ihren insgesamt fünften WM-
Titel über die halbe Ironman-
Distanz, Imogen Simmonds lief
als Dritte ins Ziel ein.
Der Sieg der32-jährigenSolo-
thurnerinRyf in 4:23:04 Stunden
war letztlich die kleinereÜber-
raschung als der dritte Platz und
damit WM-Bronze über die halbe
Ironman-Distanzvon Simmonds.
Die inHongkongaufgewachsene
26-Jährigeverlor auf den 1,9km
Schwimmen, 90 km Radfahren
und 21,1 kmLaufen gut fünf
Minuten auf SiegerinRyf.Zur
zweitklassierten Britin Holly
Lawrence, der70.3-Weltmeiste-
rin von 2016, fehlte Simmonds
eine Minute.
Ryf liess an ihrem Status als
grosse Titelfavoritin in Nizza nie
Zweifel aufkommen.Bereits auf
der Radstrecke löste sie sichvon
ihrenKonkurrentinnen und be-
gab sich mit einemVorsprungvon
2:26 Minuten aufLawrence auf
die abschliessendeLaufstrecke.
Zwar machte die Britin, die sich
im vergangenen Jahr eine schwe-
re Knöchelverletzung zugezogen
hatte, auf dem ersten Abschnitt
der 21,1 km eine halbe Minute auf
Ryf gut, büsste für ihrenSonder-


  1. Steingruber53,100

  2. Siegenthaler49,550


3.Ferrazzini48,350



  1. Studer47,100

  2. Wu 46,800


Giulia Steingruber ist zurück. 14
Monate nach ihrem Kreuzband-
riss im linken Kniefeierte die
25-jährige St.Gallerin ein starkes
Comeback undgewann an den
Schweizer Meisterschaften in
Romont ihren achten Mehr-
kampf-Titel.
Steingruberzeigte einenfast
tadellosenWettkampf und turnte
phasenweise so, als wäre sie nie
weg gewesen. ZumAuftakt am
Schwebebalken kam sie ohne Un-
sicherheiten durch das Pro-
gramm. AmBoden zeigte sie den
gestreckten Doppelsalto rück-
wärts, bei dem sie sich am7. Juli
2018 inSaint-Etienne die schwere
Knieverletzung zugezogen hatte.
Am Sprunggelang Steingruber
der Tschussowitina zwar noch
nicht perfekt, aber sehr solid.
Auch am Stufenbarren liess sie
sich nichts zuschuldenkommen,
ehe ihr bei derLandung mit
einem Sturz doch noch ein Mal-
heur unterlief. Trotzdem siegte
die fünffache Europameisterin
mit mehr als dreiPunktenVor-
sprungvor Stefanie Siegenthaler.
Pech bekundete Titelverteidi-
gerin Ilaria Käslin. DieTessinerin
stürzte amBoden und gab den
Wettkampf nach zweivon vier
Geräten auf.(sda)


fahren und 42,195 km Laufen. Am
legendären Triathlon auf Hawaii
tritt sie am 12. Oktober an. Mit
einem Triumph auf Big Island
würde sie zum fünften Mal inFol-
ge Ironman-Weltmeisterin.
In diesemFall würde Ryf auch
das Double zum vierten Mal
schaffen. ImVorjahr hatte sie zum
dritten Mal sowohl die70.3-Iron-

man- als auch die Ironman-WM
im gleichenJahr gewinnenkön-
nen.Ausser der32-jährigenSolo-
thurnerin hat diesesDouble bei
den Frauen nur die BritinLeanda
Cave geschafft (2012).
Seit Ende 2017 ist DanielaRyf
in keinem Triathlon, bei dem sie
an den Start ging, mehr besiegt
worden.(sda)

effort allerdingsgegen Schluss
des Rennens undverlor letztlich
fast vier Minuten auf die Sieges-
zeit (3:58).
Ryf ist nicht nur über die halbe
Ironman-Distanz die über-
ragendeAthletin, sie ist zudem
vierfacheWeltmeisterin über die
komplette Ironman-Distanzvon
3,8km Schwimmen,180 km Rad-

Daniela Ryf auf dem Wegzum fünften Weltmeistertitel über die halbe Ironman-Distanz.

NIGEL

RODDS

/ IRONMAN

/ GETTY IMAGES

Schicksalzeigt uns, dass es ganz
schnell anders sein kann.Wenn
man anfängt, darüber nachzu-
denken, beginnt man zu zittern.»
Das stärkt denRespektvor der
Aufgabe.
Der Grenzbereich ist eben auch
eine Grauzone der Psyche.Für
Mercedes-TeamchefToto Wolff,
der selbstRennfahrer war, ist es
ein Sport für Gladiatore n: «Es
geht um Mut, Können und Risiko-
bewusstsein.»Wolff sagt aber
auch:«Wir hatten viele Jahre
Glück, nicht solche Unfälle erle-
ben zu müssen.Vielleicht haben
wir vergessen,wie gefährlich es
ist.» Nur: Die absolute Sicherheit
kann es niegeben. «Man trennt
sich von den Gedanken und
fokussiert sich auf seinenJob»,
sagt WeltmeisterLewis Hamilton,
«es istwie einSchalter, der um-
gelegt wird, mangerät in einen
anderenBereich.» Es ist die Zone,
in der es laut seinemKollegen
Valtteri Bottas «keine Ablenkun-
gen» gibt. Nicht mal denTod.
Elmar Brümmer, Monza
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