BELLEVUE 5/2019 85
Costa del Sol SPANIEN
Land & Leute
DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
Die Costa del Sol bietet ganzjährig höchste Lebensqualität
und ein vielfältiges Immobilienangebot
GEOGRAFIE Die Sonnenküste erstreckt sich über rund 200 Kilometer am südlichsten
Abschnitt des spanischen Mittelmeers. Es gibt über 130 Strände sowie im gebirgigen
und malerischen Hinterland viel Natur. Bevölkerung: Drehkreuz ist die Provinz
kapitale Málaga (570.000 Einw.). Westlich der Stadt ist mit Orten wie Torremolinos
(68.000 Einw.), Marbella (141.000 Einw.) oder Estepona (67.000 Einw.) ein touris
tisches Ballungszentrum gewachsen. Klima: Sonne an 320 Tagen im Jahr, milde
Winter und trockenheiße Sommer mit Höchst temperaturen bis zu 38 °C.
„Marbella ist zu einem der Hauptdarsteller in der
Welt luxuriöser Resorts geworden. Im vergangenen
Jahr wurden mindestens 65 Immobilien zu Preisen
von über vier Millionen Euro verkauft.“
CHRISTOPHER CLOVER, Panorama Properties
„Die Küste hat echte Lebensqualität. Es gibt nicht
nur ein enormes Wohn- und Freizeitangebot,
sondern auch das authentische Andalusien im
Hinterland liegt vor der Haustür.“
MARC PRITCHARD, Taylor Wimpey
DAS SAGEN DIE PROFIS
Statements namhafter Makler und Developer
anderen Teilen Spaniens – eine Stabilisie-
rung der Preise. Tatsächlich haben sich im
zweiten Quartal 2019 an der Costa del Sol
die Immobilien weiter verteuert – exakt
um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
laut der Bewertungsgesellschaft Tinsa.
Der Neubau von Ferienimmobilien
boomt. Rund 200 größere Wohnanlagen
entstehen derzeit zwischen Málaga und
Sotogrande. Befeuert wird der Markt seit
dem Ende der Krise im Jahr 2013 von einer
jüngeren Käuferschaft – 25- bis 54-Jährige
dominieren. Das bedeutet, dass ein gut er-
reichbarer Flughafen, verlässliche Breit-
band-Internetverbindungen und eine gute
Auswahl an internationalen Schulen ge-
nauso wichtig geworden sind wie Golfplät-
ze, Strände, Sonnenklima und das maleri-
sche andalusische Hinterland. Mit diesen
neuen Käufern hat sich auch die Ferien-
hausarchitektur gewandelt. „Weiße Revo-
lution“ nennen es die Analysten des
Makler unternehmens Diana Morales in
Marbella – klassisch andalusische Baustile
wurden vielerorts ersetzt durch moderne
weiße Bauten in minimalistischem Design
und hochtechnische Ausstattung. Der
Schwerpunkt der Bautätigkeit liegt in den
direkt an Marbella grenzenden Gemein-
den wie Estepona, Benahavís, Ojén und
Mijas Costa. An Baugrund herrscht kein
Mangel. Erst 2018 hat Benahavís einen
neuen Flächennutzungsplan genehmigt,
der den Bau von weiteren 20.000 Wohnun-
gen ermöglicht. Gebaut werden Apart-
ments, Reihenhäuser und Villen. Die Preise
bewegen sich zwischen 200.000 und vier
Millionen Euro. Bei der Preisfindung gel-
ten zwei grobe Faustregeln: für Meerblick
gilt mindestens ein Preisaufschlag von
25 Prozent, für Lagen am Golfplatz oder
im Country Club zahlt man mit etwa 15
Prozent mehr kalkulieren.
Nach sechsjährigem Bauboom scheint
an der Costa del Sol jetzt allerdings der
Punkt erreicht zu sein, da das Angebot
bei modernen Neubauten die Nachfrage
übersteigt.
Eine neue Immobilienblase ist aber
nicht zu erwarten. Die Projekte sind heute
kleiner dimensioniert als vor 2008 und die
Banken vorsichtiger. Bauunternehmer, die
heute eine Wohnanlage finanziert haben
wollen, müssen durch so genannte „Pre-
sales“ (Vorverkaufsmaßnahmen) rund
40 Prozent der Wohneinheiten schon FOTOS:
Huber Images/Reinhard Schmidt (1), Anbieter (2)
Málaga
Torremolinos
Benalmádena
Fuengirola
Mijas
Marbella
Ronda
Benahavís
Coín
Casares
Manilva
Estepona
San Roque
La Línea
Torre del Mar Nerja
Gibraltar