Süddeutsche Zeitung - 31.08.2019

(Tuis.) #1
10 000 Streetscooter fahren jetzt
fürdie Post. Doch die Zukunft des
Eigenbaus ist unsicher  Seite 27

Die Arbeitsbedingungen in
Textilfabriken in Bangladesch sind
besser geworden  Seite 28

von felicitas wilke

A


n der These für diesen Kommentar
hat sie beim Plaudern mit Kollegen
gefeilt, während des Schreibens
war die Autorin zwischendurch Kaffee-
trinken und hat private E-Mails gelesen.
Es gelingt den wenigsten Beschäftigten,
acht Stunden pro Tag konzentriert zu ar-
beiten, das belegen zahlreiche Studien.
Naheliegend, aber dennoch revolutionär
ist da das Konzept, weniger Stunden zu ar-
beiten, dafür produktiver – und das Glei-
che zu verdienen. Doch der Fünf- oder
Sechsstundentag bei vollem Lohnaus-
gleich ist nicht nur schöne, neue Arbeits-
welt. Er könnte Beschäftigte auch zu Effi-
zienzmonstern mit Tunnelblick machen.
Die Unternehmen, die den verkürzten
Arbeitstag ausprobieren, verfolgen zwei-
felsohne ein löbliches Ziel. Sie wollen ein
Arbeitszeitmodell schaffen, bei dem das
restliche Leben nicht um die täglichen
acht Stunden Erwerbstätigkeit herum ge-
plant werden muss, sondern in dem für
Job und Freizeit ähnlich viel Platz sein
soll. Doch ihre Umsatz- und Gewinnziele
müssen auch die Pioniere erfüllen –
allein schon, um die Mitarbeiter weiter-
hin voll bezahlen zu können. Also wird in
weniger Stunden eben mehr rangeklotzt.
Still und konzentriert arbeiten, mög-
lichst ohne Ablenkung, das ist zwangsläu-
fig Teil des Konzepts.
Dabei geht manches verloren, was Ar-
beit zu mehr macht als zum bloßen Brot-
erwerb: Sich mit der lieben Kollegin auf
dem Flur zu verquatschen, in der Kantine
über die Fußballergebnisse zu debattie-
ren oder in mehr oder weniger spannen-
den Meetings zu sitzen, die plötzlich doch
an Fahrt aufnehmen, weil ein Kollege ei-
ne steile These in den Raum wirft. Der Ar-
beitsplatz ist ein sozialer Ort – zum
Glück. Wer das Arbeiten maximal ver-
dichtet, macht es dadurch erst zum Ernst
des Lebens. Natürlich können die Unter-
nehmen ihre Beschäftigten zum Zusam-
mensein nach der Arbeit einladen, um
das Zwischenmenschliche nachzuholen,
für das sonst keine Zeit mehr bleibt. Doch
es ist fraglich, ob ein anberaumtes Tref-
fen die Atmosphäre entfaltet, die im Be-
rufsalltag oft spontan entsteht.


Am meisten Freude bereitet ein Job,
wenn man abends das Gefühl hat: Ich ha-
be richtig was geschafft, aber ich stand
nicht ständig unter Strom. Damit das ge-
lingt, helfen nicht nur nette Kollegen, son-
dern auch kleine Auszeiten. Mal ein Blick
aus dem Fenster in die Ferne, mal einer
ins Smartphone auf Instagram, eine klei-
ne Kaffeepause, vielleicht etwas Lesezeit.
Es ist schön, bei der Arbeit nicht immer
nur funktionieren zu müssen wie ein Uhr-
werk. In den Arbeitstag integrierte Pau-
sen schaffen die Voraussetzung für einen
entspannten Feierabend, in dem man
nicht noch ständig an die Arbeit denkt.
Wer kürzer, aber unter Hochdruck ar-
beitet, braucht danach länger, um abzu-
schalten. Im schlimmsten Fall hat er oder
sie sogar ein schlechtes Gewissen, „nur“
einen halben Tag im Büro verbracht zu ha-
ben – und wirft abends doch noch einen
Blick in die Präsentation für morgen. Be-
rufliches und Privates verschwimmen in
vielen Branchen ohnehin schon. Man
muss es nicht noch darauf anlegen.
Einen Trumpf haben die Befürworter
des verkürzten Arbeitstages freilich in
der Hand: Wenn 25 oder 30 Stunden die
neue Vollzeit wären, würden viele Frauen
deutlich besser verdienen und Männer
hätten mehr Zeit für die Care-Arbeit zu
Hause, die bislang oft die teilzeitarbeiten-
de Partnerin übernimmt. Doch mehr
Gleichberechtigung bekommen andere
Länder besser hin als Deutschland, auch
ohne den flächendeckend verkürzten Ar-
beitstag. Aus alten Rollenbildern müssen
die Menschen schon selbst herausfinden,
währenddessen sollten Bund und Länder
die Nachmittagsbetreuung für Schulkin-
der ausbauen. Und die Arbeitnehmer ma-
chen ganz entspannt Feierabend. Es
muss ja nicht erst um 18 Uhr sein.


DEFGH Nr. 201, Samstag/Sonntag, 31. August/1. September 2019 HF2 25


WIRTSCHAFT

Anleihen galten bei Anlegern lange als
grundsolide. Dochder Markt spielt verrückt – und
zieht Zocker an  Seite 27

Felicitas Wilke wollte am
Freitag früherFeierabend
machen, hat aber getrödelt.

von alexander hagelüken
und lea hampel

U


m ihren Arbeitsplatz im
Münchner Osten zu erreichen,
braucht Fahima Hamidzada je-
den Tag eineinhalb Stunden –
einfach. Das schlaucht. Ander-
seits würde sie diese befristete Stelle am
Empfang der Spedition Dachser nie infra-
ge stellen. Im Gegenteil: Die 41-Jährige ist
froh darum. Fahima Hamidzada hatte ei-
nen wahrhaft langen Weg hinter sich, als
sie mit ihren Kindern, neun, zwölf und 14
Jahre, die 6500 Kilometer aus Afghanistan
nach Deutschland gelangt war. Sie hat Din-
ge erlebt, gegen die sich die Pendelei wie
das Problem verwöhnter Wohlstandsbür-
ger ausnimmt.
An diesem Mittwoch ist es genau vier
Jahre her, dass Angela Merkel im Septem-
ber 2015 die Aufnahme von Flüchtlingen
in Ungarn zusagte – und damit einen bei-
spiellosen Streit auslöste. 1,5 Millionen
Flüchtlinge sind in den vergangenen Jah-
ren nach Deutschland geströmt. Lange
Zeit sah es so aus, als ob die Rechtspopulis-
ten der AfD dieses Wochenende bei den
Wahlen in Sachsen und Brandenburg
stärkste Kraft werden. Wie die politische
Debatte nun weitergeht, hängt stark da-
von ab, wie rasch diese Migranten auch
auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Wie
weit ist diese Integration, vier Jahre nach
den berühmten Septembertagen?
„Die Bilanz ist deutlich positiver, als wir
2015 erwarteten“, sagt Bertram Brossardt
von der Vereinigung der Bayerischen Wirt-
schaft (vbw), die sich in zahlreichen Projek-
ten um die Integration kümmert. „Man
muss die Ausgangssituation betrachten:
Es kamen sehr viele Flüchtlinge, es fehlte
an Sprachkenntnissen und Qualifikatio-
nen, gleichzeitig fehlten Arbeitsmarkt-
instrumente. Zusätzlich wurde alles vom
politischen Streit überdeckt.“

Den Erfolg zeigen die Zahlen: Inzwi-
schen haben fünf Mal so viele der Migran-
ten Beschäftigung wie anfangs (siehe Gra-
fik). Die Jobintegration gelingt sogar ein
halbes bis ein Jahr schneller als bei frühe-
ren Flüchtlingsströmen wie in den Neunzi-
gerjahren, analysiert Herbert Brücker vom
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-
schung (IAB). Das hat verschiedene Grün-
de. Der lange Wirtschaftsboom macht Ar-
beitskräfte gefragt, auch in Helferberufen.
Und staatliche Stellen kümmerten sich
diesmal schneller um die Eingliederung.
Trotzdem überrascht der positive Be-
fund. Denn die Lage der aktuellen Flücht-
linge ist ungünstiger. Einerseits durch den
geballten Andrang, andererseits durch
mangelnde Sprachkenntnisse und forma-
le Qualifikationen. Das spiegelt sich in den
Erfahrungen von Fahima Hamidzada wi-
der, die hier so gern als Lehrerin gearbeitet
hätte. Oder bei Mohammed Valipour.
„Geduld“ ist das deutsche Wort, das der
33-Jährige am wenigsten mag. Weil er sich
im Iran bedroht fühlte, kam Valipour 2015
in einem der heillos überfüllten Schlauch-
boote übers Mittelmeer. Nach acht Stun-
den ging das Benzin aus, griechische Solda-
ten retteten ihn. Jetzt sitzt er in seinem
Zimmer in der Wohnung einer freiwilligen
Helferin in München und schnauft. „Ge-
duld“, er hebt die Arme, lässt sie fallen,
„das mag ich gar nicht“.
Anfangs wirkten die Flüchtlingsämter
überfordert, obwohl Wirtschaftsfunktio-
när Brossardt glaubt: „Man hätte früher se-
hen können, dass viele kommen.“ Ende
2016 hatte nicht mal jeder zweite, der
schon ein Jahr da war, eine Asylentschei-
dung. Aktuell harrt etwa jeder fünfte
Flüchtling der Entscheidung. Für viele
dauerte es lang. Valipour erfuhr erst die-
sen Juli, nach dreieinhalb Jahren, dass
sein Asylantrag anerkannt ist. Sein Anwalt
musste es mehrmals in den Telefonhörer
sprechen, bis er begriff. „Irgendwann frag-
te der Anwalt, ob ich schon wach bin.“
Gerade in der ersten Zeit lebten fast alle
Flüchtlinge in Sammelunterkünften. Be-
sonders schwierig war das für Menschen,
die Traumatisches erlebt hatten. Fahima
Hamidzada fürchtete auf der Flucht um ih-
re Kinder, sie hatte Angst um ihr Leben.
Aber das war nicht alles. Ihren Mann, ei-
nen Bauingenieur, hatten in Afghanistan
die Taliban bedroht. 2014 wurde er ent-
führt. Sie hat ihn nie mehr gesehen.
„Ich war psychisch total am Ende“, sagt
sie über die Zeit nach der Ankunft. Sie wag-
te sich in der Sammelunterkunft manch-
mal nicht mal auf die Toilette. Erst der Um-
zug in eine Wohnung stabilisierte sie.
Die meisten Migranten kommen aus
Syrien, Afghanistan, dem Irak. Es er-
schwert die Integration, dass der Anteil
psychisch Belasteter höher ist als bei frühe-

ren Flüchtlingsbewegungen. Es gibt noch
mehr Unterschiede: Wer in den Neunziger-
jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien
einwanderte, sprach häufiger Deutsch.
Oder seine Muttersprache war dem Deut-
schen wenigstens linguistisch nahe. Eine
noch unveröffentlichte Studie des Wirt-
schaftsforschungsinstituts RWI zeigt: Wer
schon mit guten Sprachkenntnissen an-
reist, hat langfristig mit 15 Prozent höhe-
rer Wahrscheinlichkeit eine Beschäfti-
gung und 65 Prozent mehr Einkommen.
Von den aktuellen Flüchtlingen konnten
95 Prozent kein Deutsch.

Die RWI-Forscher ermittelten auch: Die
Beschäftigungschancen hängen davon ab,
ob Sprachkurse um Fachvokabular erwei-
tert werden. Und, wenig überraschend,
wie motiviert der Teilnehmer ist. Daran
mangelt es Mohammed Valipour augen-
scheinlich nicht. Die Wand seines Zim-
mers sind mit Notizzetteln tapeziert. Dar-
auf, jeweils in Deutsch und Farsi, Wörter
wie „Zahnwurzelresektion“ oder „Spie-
gel“, aber auch „Bomben“. Dazu Sätze wie:
„Ich schlafe noch.“
Bei Fahima Hamidzada mangelte es lan-
ge an Gelegenheit zum Lernen. Wie bei an-
deren Migranten hagelte es Absagen bei
der Suche nach einem Sprachkurs. Bis sie
bei einer Schule nachhakte und anbot,
dem Unterricht notfalls vom Boden zu ver-
folgen. Andere Frauen aus dem Flücht-
lingsheim, sagt sie, die nicht richtig
Deutsch lernten, seien immer noch arbeits-
los oder gingen höchstens putzen.
Ihr selbst gehen heute mühelos Ausdrü-
cke wie „Zickenkrieg“ über die Lippen.
Auch der Satz: „Deutschland ist ein Zertifi-
kateland.“ Das beschreibt ein weiteres Pro-
blem der aktuellen Flüchtlinge: Während
vier von fünf Deutschen Lehre oder Uni-Di-

plom haben, ist es bei ihnen nur jeder Fünf-
te. Hamidzada unterrichtete in der Heimat
jahrelang Englisch. Doch ohne formales
Uni-Zertifikat nimmt sie nun keiner.
Forscher Herbert Brücker würde sich
für jeden Flüchtling einen Fallmanager
wünschen, der berät und Hindernisse zum
Beruf abräumt. Besonders nötig wäre das
für die Frauen. Sie kamen oft später, arbei-
teten in der Heimat seltener – und ziehen
dreieinhalb Mal so häufig Kinder wie
männliche Migranten. Als Alleinerziehen-
de mit drei Kindern hätte es Fahima Ha-
midzada wohl auch als Deutsche schwer.
Doch Fallmanager bleiben eine Ausnah-
me. Deshalb hat sie Glück, auf das gemein-
nützige Start-up Social Bee gestoßen zu
sein. Die Münchner Gründerin Zarah
Bruhn stellt Migranten ein und vermittelt
sie wie Zeitarbeiter. Für die nachfragen-
den Firmen sind Sprache und Bürokratie-
aufwand das größte Hindernis, einen
Flüchtling einzustellen, sagt Wirtschafts-
funktionär Brossardt. Zumindest die Büro-
kratie übernimmt Social Bee weitgehend


  • und betreut die Migranten persönlich.
    So hat Hamidzada, die zuvor nur verschie-
    dene Teilzeitjobs hatte, im Frühjahr ihre
    erste Vollzeitstelle angetreten. Am Emp-
    fang des Logistikers Dachser nimmt sie Te-
    lefonate entgegen, hilft Kunden – und be-
    kommt nach und nach zusätzliche Aufga-
    ben, etwa Berufskleidung zu bestellen.
    „Das ist genau mein Ding hier“, sagt sie
    strahlend. Sie hofft, nach einem Jahr über-
    nommen zu werden – und endlich vom
    Staat finanziell unabhängig zu sein.
    Relativiert es die Erfolgszahlen, dass je-
    der zweite Flüchtling als Helfer beschäf-
    tigt ist? Nein, findet Forscher Brücker. Ers-
    tens würden die Helfer zur Zeit gebraucht.
    Und angesichts der Startnachteile sei es
    ein hoher Wert, dass die andere Hälfte als
    Fachkraft oder Spezialist arbeitet.
    Grundsätzlich wünscht er sich aber,
    dass noch mehr von ihnen in höher qualifi-
    zierte Tätigkeiten gelangen. Das ent-
    spricht den Erwartungen von Menschen
    wie Fahima Hamidzada, die sich später bei
    Dachser weiterentwickeln will. Und es ga-


rantiert auf Dauer sicherere Arbeitsplätze.
„Derzeit schöpfen die Flüchtlinge ihr Bil-
dungspotenzial noch nicht aus“, sagt
Brücker. Zwar haben 60 Prozent in der Hei-
mat Schulen besucht, die Haupt- und Real-
schulen oder Gymnasien vergleichbar
sind. Doch nach den aktuellsten Daten von
2017 machte in Deutschland nur jeder
zehnte eine Ausbildung oder studierte.
Da türmen sich Hürden auf. So wie bei
Mohammed Valipour, der mit einem irani-
schen Bachelor in Metallurgie wie geschaf-
fen scheint für den deutschen Fachkräfte-
mangel. Valipour möchte auch nicht bei
seinen bisherigen Jobs im Drogeriemarkt
oder als Hilfsarbeiter hängen bleiben –
sondern in Deutschland studieren. Doch
bisher gelang das nicht. Bis diese Woche.
Da wurde er für ein Einführungssemester
an der Technischen Hochschule Ingol-
stadt zugelassen. „Ich habe, wie sagt man
hier‚ Schwein gehabt“, erklärt er lächelnd.
Endlich geht es los mit der weiteren Ausbil-
dung – vier Jahre nach seiner Ankunft.
Vbw-Geschäftsführer Brossardt sagt:
„Geduld und Zuversicht sind das Wichtigs-
te“. Man solle in der Gesellschaft mehr für
die Integration werben. Forscher Brücker
sagt: Sobald die Beschäftigungsquote der
Flüchtlinge deutlich über 50 Prozent ge-
hievt werden kann, ist der jährliche Finan-
zierungssaldo für den Sozialstaat ausgegli-
chen. „Es geht aber um eine humanitäre
Frage, keine ökonomische, und das haben
wir relativ günstig hinbekommen.“
Hamidzada sagt, das Beste an Deutsch-
land sei die Sicherheit. „Ich habe keine
Angst mehr, entführt oder getötet zu wer-
den. Wenn Sie in Afghanistan aus dem
Haus gehen, wissen Sie nicht, ob Sie zu-
rückkehren werden.“ Natürlich bekommt
sie den politischen Streit um die Flüchtlin-
ge mit. „Scheiß Ausländer“ hat sie auch
schon gehört. „Ich hätte einen Wunsch“,
sagt sie und blickt einen dabei fest an: „Ich
bitte die Deutschen um Verständnis. Folgt
nicht einfach den Vorurteilen. Wir möch-
ten ja arbeiten.“

Essen hat Einfluss auf
Klima und Umwelt. Was Käufer
beachten können  Seite 26

Samstagsessay


Wie viele Flüchtlinge Arbeit haben
Angaben in Prozent*

*seit 2015 aus den Asylherkunftsländern Gekommene von 15-64
Jahren in Arbeit, Ausbildung, bezahlten Praktika
SZ-Grafik; Quelle: IAB, BA

Juni
2016

Juni
2017

Juni
2018

Juni
2019

Oktober
2019

0

10

20

30

40

50

60

70

80
Prognose

37 40
29

16
7

Bevölkerungs-
durchschnitt
in Deutschland
Juni 2019
68

*Beschäftigte aus Asylherkunftsländern
SZ-Grafik; Quelle: BA, IAB, BAMF, SOEP

Welche Jobs machen die Flüchtlinge
Ende 2018, Angaben in Prozent

Vor der
Flucht

Helfer

Fach-
kräfte

Experten/
Spezialisten

in
Deutschland*

zum Vergleich
Bevölkerungs-
durchschnitt

15

65

20

47

43

10

15

58

26

Stille Post
FOTO: DPA

Die Statik stimmt
FOTO: IMAGO

Willkommen im Casino


ARBEITSZEIT

Im Büro zu trödeln,


tut gut


Fahima Hamidzada (links) hätte in der Bundesrepublik gern als Lehrerin gearbeitet. Doch in Deutschland geht
nichts ohnedas korrekte Zertifikat. Jetzt ist sie froh über ihren ersten Vollzeitjob am Empfang. Mohammed Valipour hofft,
dass er endlich ein Studium beginnen kann – vier Jahre nach seiner Ankunft.FOTOS: ROBERT HAAS

„Ich bitte um Verständnis“


FahimaHamidzada und Mohammed Valipour kamen als Flüchtlinge nach Deutschland. Fälle wie ihre
entscheiden darüber, ob sich Angela Merkels berühmtes „Wir schaffen das“ auf dem Arbeitsmarkt erfüllt

„Geduld“ ist das
deutsche Wort, das er am
wenigsten mag

Die tägliche Zeit


mit den Kollegen ist mehr


als bloßer Broterwerb


Sie bekam bei Sprachkursen nur
Absagen. Bis sie anbot, sich
notfalls auf den Boden zu setzen
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