FOTO: ART STREIBER/SONY PICTURES
... ein Ort, den man Stadt der Engel nann-
te und der so voller Geschichten und My-
then steckte, dass er selbst zum Märchen
wurde. „La-La-Land“ war die letzte Love-
story über Los Angeles, „Once Upon A Time
In Hollywood“ heißt jetzt die jüngste Lie-
beserklärung an die Traum-Metropole. Die
magische Reise des Films führt 50 Jahre in
eine Vergangenheit zurück, in der man
noch gemütlich im Cadillac DeVille crui-
sen konnte und nicht wie heute dauernd
im Stau steht; und in der alles besser war.
Oder fast alles: Denn wir schreiben den
Sommer 1969 – die Hippie-Mädchen tragen
Hotpants und keine BHs, und während auf
dem Mond Apollo landet und an der Ost-
küste die Vorbereitungen zum Woodstock-
Festival laufen, wird hier in L. A. Charles
Manson mit seinem verstrahlten Gefolge
die Hoffnungen und Träume der Räucher-
stäbchen schwingenden Jugend- und Ge-
genkultur in zwei blutgetränkten Nächten
killen. „Das Ende einer Ära“ nennt es der da-
malige Staatsanwalt Vincent Bugliosi, der
Manson und seine „Family“ hinter Gitter
brachte. „Die Sixties, das Zeitalter der Lie-
be: Alles war mit jener Nacht vorbei.“
Dabei habe er, beteuert Quentin Taran-
tino, der Regisseur von „Es war einmal in
Hollywood“, keinesfalls die Manson-Mor-
de rekonstruieren wollen. Er blicke nur
zurück auf das Los Angeles seiner Kind-
heit. Im Stadtteil Los Feliz tötete Mansons
Bande am 10. August 1969 den Supermarkt-
Mogul Leno LaBianca und seine Frau Ro-
semary, in einer Villa im feinen Benedict
Canyon wurden zuvor die Schauspielerin
Sharon Tate und ihre drei Hausgäste nie-
dergestochen, regelrecht abgeschlachtet.
Bis heute gelten diese Bluttaten als die
bizarrsten Morde in der US-Kriminalge-
schichte – und auch als fester Bestandteil
der Popkultur. Vielleicht, weil in diesen
Verbrechen alles vorkommt: ein Psycho-
killer, der Rockstar werden wollte und mit
einem Beach-Boy-Musiker einen Song
aufnahm; der Titel eines Beatles-Hits, mit
dem Blut der Opfer auf eine Kühlschrank-
tür geschrieben; Satanismus; Hippies;
und die schreckliche Erkenntnis, dass Kids
aus ganz normalen Familien Menschen
ermorden, wenn ein charismatischer
Verbrecher wie Manson es ihnen nur
befiehlt.
Leonardo DiCaprio, 44, der in Tarantinos
Film die Hauptrolle spielt, sagt: „Meine
Eltern haben mir diese Zeit beschrie-
Es war einmal ...
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