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or etwa 150 Jahren beginnt der
Siegeszug des Kinderbuches.
Insbesondere in Großbritannien
aber auch auf dem europäischen Fest
land entsteht ein besonderes Genre, das
Kinder und Jugendliche in seinen Bann
zieht: Fantastische Literatur, in der Tiere
anfangen zu sprechen und sich kleiden
und verhalten wie Menschen oder die
in einer Welt spielt, die nur durch die
Fantasie zur Realität wird. Bis zu die
sem Zeitpunkt gab es nur Fabeln, lehr
reiche Geschichten mit einer Moral am
Ende, in der die Hauptdarsteller – die
Tiere – sprechen konnten. Im Gegensatz
dazu entstehen ab Mitte des 19. Jahrhun
derts viele Fantasiegeschichten aus rei
ner Freude am Erzählen. Sie begeistern
Kinder und Heranwachsende vielleicht
deshalb so besonders, weil in ihnen der
moralische Zeigefinger, den sie aus der
Erziehung durch die eigenen Eltern oder
Erzieher, Gouvernanten und Lehrer viel
leicht zu Genüge kennen, nicht mehr das
wichtigste literarische Ziel ist.
Fantasiewelten
Vorreiter dieser neuen literarischen
Gattung für das Kinderzimmer ist Le
wis Carrol mit seinen Geschichten über
Alice und das Wunderland. Aber auch
in anderen Ländern werden ähnliche
Erzählungen veröffentlicht. In Italien
erweckt Carlo Collodi eine Holzfigur
zum Leben und sein Pinnocchio erlebt
viele verschiedene Abenteuer. In den
Vereinigten Staaten von Amerika erzählt
L. Frank Baum im Zauberer von OZ die
Bis heute bevölkern kleine
Spielgefährten Kinderzimmer,
die vor über 100 Jahren das Licht
der Welt erblickten. Sie geraten
aufgrund ihres einmaligen Charmes
bis heute nicht in vergessenheit
und haben ihre Faszination
erhalten. Zu diesen gehören
sicherlich auch die Figuren aus der
Fantasiewelt der Autorin Beatrix
Potter – eine Entdeckungsreise.
vom Kinderbuch
zum Kuscheltier
Am Anfang war ein Hase
Thomas Dahl
Foto: Skinner, Inc. http://www.skinnerinc.com