Die Welt - 17.08.2019

(Axel Boer) #1

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17.08.19 Samstag, 17. August 2019DWBE-HP


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DWBE-HP

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10 WIRTSCHAFT DIE WELT SAMSTAG,17.AUGUST


W


ir brauchen Ihre Hil-
fe“, rief Emma Wat-
son den Delegierten
aus 193 Mitglieds-
staaten zu. Frauen
wie Männer müssten Feministen wer-
den. Denn: nur „wenn Männer nicht
mehr kontrollieren müssen, müssen
Frauen nicht mehr kontrolliert wer-
den.“ Die emotionale Rede vor der UN
hat die Harry-Potter-Schauspielerin,
alias Hermine Granger, im Jahr 2014
zum Vorbild für Mädchen auf der gan-
zen Welt gemacht – auch in Deutsch-
land. Bis heute führt Emma Watson die
Liste der Idole von Deutschlands Schü-
lerinnen an. Auch die Klima-Aktivistin
Greta Thunberg ist neuerdings darauf
vertreten.

VON INGA MICHLER

Aktivistinnen wie Thunberg und
Watson spiegeln einen Trend, der eine
ganze Schülergeneration erfasst hat. Sie
suchen in ihrem Leben vor allem nach
einem Sinn und nicht unbedingt nach
dem großen Geld. Das zeigt sich zuse-
hends auch in der Berufswahl. Sinn,
Fairness und Teamgeist heißen die neu-
en Ansprüche an künftige Arbeitgeber.
Gehalt und Aufstiegschancen dagegen
treten in den Hintergrund. Das schlägt
sich auch im repräsentativen Trenden-
ce-Schülerbarometer nieder, das WELT
exklusiv vorliegt. Die Mädchen übrigens
schreiten voran – die Jungen folgen.
„Was die Suche nach Sinnhaftigkeit
auch im Beruf betrifft, sind Mädchen
die klaren Trendsetter“, sagt Trenden-
ce-Chef Robindro Ullah. Der Wirt-
schaftsmathematiker und sein Team ha-
ben knapp 20.000 Schüler der Klassen 8
bis 13 nach ihren Wunscharbeitgebern
befragt, nach ihren Werten und ihren

Vorlieben. Wenn sie zwischen zwei Be-
griffen wählen müssen, fühlen sich 55
Prozent der Mädchen dem Verzicht nä-
her als dem Konsum. Bei den Jungen da-
gegen tendiert noch eine Mehrheit von
54 Prozent zum Konsum. Beiden ge-
meinsam: Spaß schlägt Erfolg, das „Wir“
ist deutlich wichtiger als das „Ich“, die
Freizeit bedeutender als die Arbeit.
Da wundert es wenig, dass der öffent-
liche Sektor bereits im Jahr 2017 die Au-
tomobilhersteller als beliebteste Bran-
che unter Deutschlands Schülern abge-
löst hat. Tendenz: Weiter steigend. Seit
2012 legte der Sektor noch einmal um
fast zehn Prozent zu. Jedes dritte Mäd-
chen plant heute, sich beim Staat oder
einer gemeinnützigen Organisation zu
bewerben. Bei den Jungen sind es be-
reits mehr als 23 Prozent.
Traum-Arbeitgeber Nummer eins ist
auch im Jahr 2019 die Polizei. Sie hat im
Vergleich zum Vorjahr sogar noch zuge-
legt und wird inzwischen von knapp 18
Prozent der Schüler im Land als einer
von drei Arbeitgebern genannt, bei dem
sie sich am ehesten bewerben würden.
Die Bundeswehr konnte – aller Berichte
über Ausrüstungsmängel zum Trotz –
mit leichten Einbußen ihren dritten
Platz verteidigen. Und auch der Zoll
und das Deutsche Rote Kreuz schafften
es unter die Top 10.
„Ein Job mit Sinn scheint für die jun-
ge Generation einer zu sein, der dem
Gemeinwohl dient – wenn es dann noch
eine sichere Position im öffentlichen
Sektor ist, umso besser“, sagt Studien-
leiter Ullah. Fragt man die Schüler, wo-
rauf sie bei der Wahl ihres Arbeitgebers
besonders achten, rangiert eine „sinn-
volle Tätigkeit“ auf Platz zwei – gleich
hinter „guten Vorgesetzten“, gefolgt
von einem „fairen Bewerbungsprozess“
und „netten Kollegen“.
Die Automobilbauer übrigens stan-
den auch in Zeiten von Dieselgate wei-
ter hoch in der Gunst deutscher Schü-
ler. Daimler, BMW, Audi und Porsche
schafften es allesamt unter die Top-10 –
Daimler konnte sich 2019 sogar von
Platz 6 auf Platz 4 verbessern. Die
Stuttgarter hätten mit ihrem Carsha-
ring-Anbieter Car2Go und der Mobile-
App MyTaxi sehr moderne Themen be-
setzt, erklärt Ullah. Außerdem habe der
Konzern durch seine interaktive Aus-
stellung zur Demografie und Zukunft
der Arbeit, „Ey Alter!“, unter Schülern
in unterschiedlichen Städten von sich
reden gemacht.
Führungskultur, Sinn und Sicherheit


  • auf diese drei Felder sollten Arbeitge-
    ber bei der Suche nach Nachwuchs ih-
    ren Fokus legen, rät Trendence-Chef
    Ullah. Sie müssten den Sinn der Arbeit
    herausarbeiten und einen sicheren Ar-
    beitsplatz bieten. Vor allem aber müss-
    ten sie glaubhaft machen können, dass


sie eine faire und offene Führung pfle-
gen. „Aus Studien mit Berufstätigen
wissen wir, dass schlechte Vorgesetzte
einer der Hauptgründe für hohe Wech-
selbereitschaft sind.“ Unternehmen
sollten also unbedingt in die Fähigkeit
ihrer Führungskräfte investieren. Nur
so lassen sich kluge Fachkräfte nicht
nur gewinnen, sondern auch halten.
Knapp allerdings bleiben die Fach-
kräfte im IT-Bereich. Das Interesse von
Deutschlands Schülern an Informatik
nämlich ist, aller Aufrufe der Unterneh-
men zum Trotz, im vergangenen Jahr
sogar noch um einen Prozentpunkt zu-
rückgegangen. Noch nicht einmal mehr
fünf Prozent von ihnen nennen die In-
formatik als den Bereich, der sie am
meisten interessiert – bei den Mädchen
sind es gar nur ein Prozent, bei den Jun-
gen immerhin knapp neun Prozent.
Wer Deutschlands Jugendliche ver-
stehen will, muss auch auf die „Fridays
for Future“-Bewegung schauen, die
weltweit Tausende von Demonstranten
gegen den Klimawandel auf die Straße
treibt. Davon jedenfalls ist der Jugend-
forscher Klaus Hurrelmann von der
Hertie School of Governance über-
zeugt. „Die Bewegung wäre nicht so
stark, wenn sie unter den Jugendlichen
nicht auf bereits vorhandene Einstel-
lungen aufsetzen könnte“, sagt der Mit-
autor der bekannten Shell-Jugendstu-
die. Ob bei der Ernährung, dem Konsum
oder der eigenen Mobilität – die Jugend
von heute setze höhere ethische
Maßstäbe an als die Generationen vor
ihnen. Gerade unter gut gebildeten
Mädchen sei der Umwelt- und Klima-
schutz das Thema Nummer eins.
Höchste Anforderungen stellten die
Jugendlichen auch an ihren künftigen
Beruf. „Die Arbeit soll ihre Lebensquali-
tät nicht mindern, sondern sogar noch
fördern“, beschreibt Hurrelmann. „Die
jungen Menschen suchen in ihrem Be-
ruf Erfüllung und Spaß. Sie wollen sich
und ihre Neigungen einbringen.“ Kein
Wunder, dass sich viele Schüler mit ih-
rer Berufswahl schwer tun. „Wenn ich
einen Beruf suche, der mir auf den Leib
geschneidert sein soll, kann das sehr be-
lastend sein“, sagt Hurrelmann.
Interessant ist, wer den Jugendlichen
bei ihrer Berufswahl den Weg weist. Die
wichtigste Rolle haben nach wie vor die
Eltern. In der Trendence-Umfrage
nannten über 70 Prozent der Schüler
ihre Eltern als diejenigen, die ihnen bei
Entscheidungen zu ihrer beruflichen
Zukunft am meisten weiterhelfen.
Freunde folgen auf Platz zwei, Lehrer
oder Berufsberater auf hinteren Rän-
gen. Nettes Detail: Gefragt nach ihren
Idolen, liegen nicht nur Schauspielerin-
nen, Sänger und Aktivisten vorn. Auf
Platz sechs bei den Mädchen schaffte
es: die eigene Mama.

I


m Jahr 1912 von Martin Sixt unter
dem Namen „Sixt Autofahrten
und Selbstfahrer“gegründet, ist
sie nicht nur die älteste, sondern
auch die größte deutsche Autover-
leihfirma, mit 2200 Filialen in Euro-
pa, Nordafrika, Nahen Osten und
den USA. Sixt ist gelegentlich auch
durch originelle Werbekampagnen
aufgefallen, die nicht immer und
nicht von allen goutiert wurden. Os-
kar Lafontaine zum Beispiel fühlte
sich in seinen Persönlichkeitsrech-
ten verletzt, zog vor Gericht und da-
nach den Kürzeren.
Immer noch mehrheitlich im Fa-
milienbesitz wird die Firma heute
von Erich Sixt geführt, der vor Kur-
zem die Bilanz für das erste Halbjahr
des laufenden Jahres präsentierte.
Dabei machte er eine Bemerkung,
die viele aufhorchen ließ. Es sei heu-
te „völlig irrational, ein Fahrzeug zu
kaufen“. Da Sixt Autos vermietet
und auch im Carsharing- und Ride-
sharing-Geschäft mitmacht, ist eine
solche Einstellung interessenbe-
dingt. Und außerdem hat er Recht.
Ein Autokauf ist in den meisten Fäl-
len eine emotionale, irrationale Ent-
scheidung, wobei das Aussehen und
das Image des Objekts der Begierde
entscheidend sind, nicht die inneren
Werte wie Leistung oder Verbrauch,
wie es die Werbung suggeriert.
Allerdings: Das ganze Leben ist ei-
ne irrationale Veranstaltung. Wären
die Menschen rationale Wesen, wür-
den sie nicht heiraten, keine Kinder
in die Welt setzen, nicht zum Mond
und auf die Malediven fliegen und
nicht jubeln, wenn „Deutschland“ in
einem Quali-Länderspiel gegen Est-
land 8:0 gewinnt. Alle Religionen
sind irrationale Angebote. Deswegen
heißen sie auch Glaubens- und nicht
Wissensgemeinschaften. Man kann
nur glauben, dass die Israeliten 40
Jahre durch die Wüste marschiert
sind, belegen lässt sich das nicht.
Auch das Leben nach dem Tode ist
eine irrationale Idee.
Die Art, wie Menschen miteinan-
der kommunizieren, ist vollkommen
irrational. Sie sagen selten, was sie
denken, und sie denken nicht, was
sie sagen. Börsengeschäfte sind irra-
tional, deswegen erfahren wir immer
erst hinterher, warum eine Aktie ab-
stürzen musste.
Ich bin für das Irrationale. Ich
weiß, es ist vollkommen irrational,
sich Bücher zu kaufen, statt sie in ei-
ner der vielen und gut sortierten öf-
fentlichen Büchereien zu leihen.
Aber ich will das Buch haben, auch
wenn ich es nicht lesen werde. Es
soll in meinem Regal stehen, neben
den Schneekugeln aus Grönland und
Singapur. Und es ist in der Tat der
Gipfel der Irrationalität, sich ein Au-
to zu kaufen, das die meiste Zeit nur
herumsteht. Da bin ich mit Erich
Sixt einer Meinung. Aber ich hänge
die Bilder, die in meiner Wohnung
hängen, nicht ab und gebe sie den
Nachbarn, wenn ich verreise. Deswe-
gen will ich ein eigenes Auto haben,
das ich vollmüllen kann, das nach
meinem Hund riecht, das ich mit
niemand teilen muss, nur weil es ver-
nünftig wäre.
Jetzt wüsste ich nur gerne, ob
Erich Sixt einen Leihwagen fährt.
Und falls ja, wo er ihn mietet.

DIE ACHSE DES GUTEN

MMMein Auto istein Auto ist


irrational


HENRYK M. BRODER

Unser Pensionär

Dieter Sturies


verstarb am 23. Juli 2019 im Alter von 77 Jahren.

Er gehörte unserem Hause von 1969 bis 2002 an
und war zuletzt in der Abteilung Offsetrotation tätig.

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

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