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ommen!
1592 überrennen japanische Soldaten Korea. Ein genialer Admiral stellt
sich der Invasion entgegen -und wird zum Helden von Manuel opitz
D
er Plan scheint raffiniert.
Die Frage ist nur: Werden
die Japaner in die Falle
tappen? Yi Sun-sin, korea
nischer Admiral, setzt auf
volles Risiko. Am 14. August 1592 se
gelt er mit einer Handvoll Kriegsschiffe
in die Meerenge von Kyonnaeryang im
Süden Koreas, wo die stolze japanische
Flotte -73 Schiffe - vor Anker liegt.
Tatsächlich nimmt der Gegner sofort
die Verfolgung auf, als er die vermeint
lich leichte Beute entdeckt. So lockt Yi
die Japan er hinaus aufs offene Meer vor
der Insel Hansan. Dort wartet der Rest
seiner Armada. Kurz bevor er sie er
reicht, befiehlt er: "Alle umdrehen und
den Feind angreifen!"
Die koreanischen Schiffe wenden
abrupt, ordnen sich in einem Halbkreis
an und eröffnen das Feuer: Hunderte
Kanonenkugeln und Brandpfeile ge
hen auf die überraschten Japaner
nieder, die-nun umzingelt-kaum
noch manövrieren können. Rümp
fe bersten, Männer stürzen
ins Meer, das Wasser
färbt sich blutrot.
Die Japaner ha
ben keine Chance.
59 Schiffe verlieren
sie. Und die Korea
ner: kein einziges.
400 japanische See
männer retten sich nach
Hansan, einem kahlen Eiland, wo sie
wie "hungrige Vögel in einem Käfig"
hocken, schreibt Yi nach der Schlacht.
Es ist ein Triumph, der den Admiral
zum größten Kriegshelden der koreani
schen Geschichte macht. Und der dem
Land neue Hoffnung gibt: Vielleicht ist
doch noch nicht alles verloren in diesem
Überlebenskampf Für Korea geht es um
alles: Bewahrt es seine Unabhängig
keit-oder sinkt es zur Kolonie herab?
Drei Monate zuvor ist die Lage noch
finster. 700 japanische Schiffe laufen in
KRIEGSHERR
General Toyo
tomi Hideyoshi
greift nach
Korea
den Hafen von Busan im Südosten der
Halbinsel ein. Bei günstigem Wind dau
ert die Überfahrt aus ihrer Heimat nur
sechs Stunden. Ohnmächtig verfolgen
die Koreaner die Prozession. Ein Kom
mandeur gibt sich noch der verzweifel
ten Illusion hin, es könne sich ja um eine
Handelsmission handeln. Weit gefehlt.
Insgesamt 158 800 Männer entsendet
Japan. Gedrillt, monatelang trainiert,
mit den modernsten Waffen der Zeit
ausgerüstet. Eine Kriegsmaschine, die
Korea einfach überrollt. In nur 20 Ta
gen stoßen die Truppen bis zur Haupt
stadt Seoul vor, 450 Kilometer entfernt.
Für die Koreaner ist die Invasion ein
Schock: Sie kämpfen mit Pfeil, Bogen
und Schwertern gegen Soldaten mit
Musketen. Und das Land ist auf Krieg
nicht eingestellt.
Dabei gab es Warnungen. Schließ
lich hatte der japanische General
Toyotomi Hideyoshi
mit einem Angriff ge
droht, falls die Korea
ner seinen Truppen kei
nen Durchlass nach China
gewähren würden. Das Reich
der Mitte ist das eigentliche Ziel des
Kriegsherrn. Hideyoshi hat die zer
strittenen japanischen Machthaber
geeint-nun will er sich auch zum
Herrscher Asiens aufschwingen.
Möglich machen sollen das die
Musketen, die dank portugiesischer