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als erstes asiatisches Land den Analpha
betismus besiegt zu haben. Viele Nord
koreaner sind stolz auf das Erreichte.
Kim lässt die Erfolge von der Staats
propaganda ausschlachten und einen
Personenkult nach dem Vorbild Stalins
begründen. Weise, stark und anteilneh
mend - so präsentiert er sich seinem
Volk. Er reist durchs Land und besucht
spontan Betriebe, um gute Ratschläge
zu erteilen. Kein Gebiet, auf dem er sich
nicht auskennt: Bergbauern empfiehlt
einen Hinweis: Einen Refrain solle die
ser zwischen die Verse einbauen, das
verbessere Rhythmus und Harmonie.
Regte sich in den Anfangsjahren
noch vereinzelt Widerstand gegen Kim
Il-sung in Partei und Volk - ein Atten
tat etwa überlebt er nur, weil ein Sow
jetsoldat eine Granate abfängt -, muss
er Mitte der 1950er-Jahre im Inland
keinen Gegner mehr fürchten. So
gar der verlorene Koreakrieg, den der
Staatschef in der irrigen Annahme be-
Von seiner Riesenstatue muss
Kim 11-sung das Gold auf Geheiß
der Sowjets wieder entfernen
er, auf Teufel komm raus zu düngen, um
die Erträge zu steigern; einem Minenbe
trieb gibt er den Tipp, durch Gärten und
eine eigene Fischfangflotte Nahrungs
ausfälle auszugleichen. Selbst für den
Komponisten der Nationalhymne hat
er, der als Schüler Kirchenorgel spielte,
ginnt, dass die Menschen im Süden ihn
jubelnd begrüßen würden, bringt ihn
nicht zu Fall. Obwohl das Unterfangen
desaströs endet: Rund 2,5 Millionen
Nordkoreaner sterben -jeder Vierte -,
und die Städte liegen in Trümmern. Die
Schuld daran schiebt er den USA zu -
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und seinen Widersachern in Partei und
Militär, die er bei der Gelegenheit ihrer
Posten enthebt, in Arbeitslager steckt
oder töten lässt. Gleichzeitig schlachtet
Kim das Nachkriegselend für sich aus,
zieht durch die Waisenhäuser des Lan
des und verkündet den Kindern: "Ihr
habt keine Eltern, deshalb betrachtet
mich als euren Vater." Und das tun sie.
Als Nordkorea Ende der 1950er-, An
fang der 1960er-Jahre im Konflikt der
UdSSR und China zwischen die Fron
ten zu geraten droht, sucht Kim Il-sung
wirtschaftlich einen dritten Weg. Er er
hebt die Juche-Politik (sprich: "Dschu
tsche", Selbstvertrauen) zur Staatsdok
trin. Sie propagiert die Autarkie des
Landes. Eine riskante Strategie. Denn
das gebirgige Nordkorea besitzt zwar
viele Bodenschätze und eine starke
Schwerindustrie, doch vergleichsweise
wenig Nahrungsressourcen. Die frucht
baren Reisfelder und Fischvorkommen
liegen vor allem im Süden. Aber Kim
fühlt sich stark, denn die Wirtschaft
brummt. Mitte der 1960er übertrifft
Nordkoreas Bruttoinlandsprodukt das