Birmingham– Konstanze Klosterhalfen
hat den nächsten deutschen Rekord auf ih-
re Seite gezogen. Die 22-Jährige vom TSV
Bayer 04 Leverkusen, die beim Nike Ore-
gon Project in den USA trainiert, lief beim
Diamond-League-Meeting in Birming-
ham die Meile in 4:21,11 Minuten und blieb
damit 48 Hundertstelsekunden unter der
Marke von Ulrike Bruns (4:21,59) aus dem
Jahr 1985. In der Halle hält Klosterhalfen
seit dem Winter den Rekord (4:19,98) über
diese Strecke. Nach ihrem spektakulären
Auftritt vor zwei Wochen in Berlin, wo Klos-
terhalfen den deutschen Rekord über
5000 Meter um rund 15 Sekunden auf
14:26,76 Minuten gedrückt hatte, hatte sie
sich zur Vorbereitung auf die WM in Do-
ha/Katar (ab 27. September) zuletzt in ein
Höhentrainingslager in Utah zurückgezo-
gen – und ist offenbar weiter in Topform.
Den zweiten deutschen Sieg in Birming-
ham sicherte sich Tatjana Pinto, die über
100 Meter bei Gegenwind in 11,15 Sekun-
den gewann – und dabei auch US-Meiste-
rin Teahna Daniels (11,24) hinter sich ließ.
Sprinterin Laura Müller hat ihre Saison
dagegen vorzeitig beendet. Die 23-Jährige,
mit 11,15 Sekunden drittbeste Deutsche
der Saison über 100 Meter, wäre ein wichti-
ger Bestandteil der 4-mal-100-Meter-Staf-
fel bei der WM gewesen. „Weitere gesund-
heitliche Probleme haben mich wieder aus-
gebremst, sodass eine störungsfreie Vorbe-
reitung Richtung WM nicht möglich ist“,
schrieb Müller bei Facebook. sid, sz
Klosterhalfen bricht
den nächstenRekord
von jörg marwedel
Hamburg– SeinenSohn Dennis Malick
nahm er nach der Schlusssirene sofort wie-
der auf den Arm. Dennis Schröder, 25,
sagt, er sei nun mal „ein Familienmensch“.
Und ein bisschen ist das auch so beim Nati-
onalteam, auch da fühlt sich der Basketball-
Profi von Oklahoma City Thunder in die-
sen Tagen sichtlich wohl – als Korbleger,
Dirigent und Ansprechpartner.
Zieht man die jüngsten Spiele heran, so
ist bei der Weltmeisterschaft in China (ab
- August) eine Menge von den Deutschen
um Schröder zu erwarten. Den Supercup
in Hamburg gewannen sie trotz Schwäche-
phasen souverän. Mit dem 83:63 gegen Un-
garn, dem 87:68 gegen WM-Teilnehmer
Tschechien und schließlich auch einem
92:84-Sieg im letzten Cup-Spiel am Sonn-
tag gegen Polen hat das Team bestätigt,
dass es zu den Medaillenkandidaten zäh-
len könnte, was auch Ex-Bundestrainer
Svetislav Pesic und DBB-Präsident Ingo
Weiß festgestellt haben.
Besonders die Partie gegen Tschechien
am Samstagabend schürte die Vorfreude
auf das Turnier. Selten hatte eine deutsche
Auswahl auch auf dem Parkett so gut ge-
zeigt, dass die „Chemie stimmt“, wie Schrö-
der feststellte. Der beste tschechische Spie-
ler Tomas Satoransky, der von Ismet Akpi-
nar und Maodo Lo bestens in Schach gehal-
ten wurde, sprach vom „physisch stärks-
ten Gegner“ der vergangenen Monate.
Auch Schröder war angetan vom Probelauf
in Hamburg. Man habe einen guten Job ge-
macht, befand er. Man habe gemeinsam
verteidigt „und auch in der Offensive alles
zusammen gemacht“.
Bundestrainer Henrik Rödl ist jeden-
falls „total begeistert, mit welcher Einstel-
lung“ Schröder zum Team gestoßen sei.
Das betreffe auch seine Art, auf dem Feld
zu agieren: „Was mir am meisten Spaß
macht, dass er auch konstant verteidigt.“
Das war nicht immer so. Um Schröder, der
seine bislang letzten Spiele vor drei Mona-
ten absolvierte, noch mehr in Form zu brin-
gen, hatte Rödl beschlossen, ihn in jedem
der drei Supercup-Partien etwa 30 Minu-
ten auf dem Feld zu beschäftigen – mit Ab-
stand am meisten von allen Spielern.
Natürlich hat der Aufwind auch damit
zu tun, dass noch nie so viele deutsche NBA-
Profis im Nationalteam vereint waren, der-
zeit sind es fünf. Co-Trainer Patrick Femer-
ling sagt: „Umso besser seine Mitspieler
sind, umso besser ist auch Dennis.“ Das sei
schon bei Dirk Nowitzki so gewesen. Und
Maximilian Kleber, der wie bisher Nowitz-
ki bei den Dallas Mavericks spielt, fühlte
sich mal wieder bestätigt in seiner Ein-
schätzung der Führungskraft Schröder:
„Er zieht die ganze Aufmerksamkeit auf
sich, dadurch ist mehr Platz für die alle an-
deren und wir kriegen mehr freie Würfe.“
Der beste Partner Schröders in Ham-
burg war einer, mit dem er schon in der Ju-
gend und in den Anfangsjahren als Profi in
Braunschweig zusammenspielte: Daniel
Theis. Die Zusammenführung mit dem in-
zwischen bei den Boston Celtics angestell-
ten Power Forward, der bei der WM-Quali-
fikation wegen einer Verletzung gefehlt
hatte, war so, als habe er seine alte Liebe
wiedergetroffen. Schon vor zwei Jahren ge-
riet ihr ehemaliger Jugendtrainer und För-
derer, Liviu Calin, imSpiegelins Schwär-
men über das instinktive Verständnis der
beiden bei der EM: „Es war unglaublich.
Daniel hat sich sehr intelligent bewegt,
und Dennis fand immer einen Weg, ihn zu
bedienen – meistens spektakulär.“
So war das nun auch gegen Tschechien,
als Schröder zwar mit 21 Punkten wieder
die meisten verbuchte, aber Theis ihm mit
17 Zählern kaum nachstand. Etliche As-
sists, auch für einige krachende Dunkings,
kamen dabei vom alten Kumpel. Aber
auch andere Mitspieler sammelten Plus-
punkte – etwa der zum FC Bayern gewech-
selte frühere NBA-Profi Paul Zipser und
sein neuer Klubkollege Danilo Barthel.
Auch die Point Guards Akpinar (in seiner
Heimatstadt) und Lo überzeugten ebenso
wie Maximilan Kleber, der im ersten Spiel
wegen einer Erkältung geschont wurde.
Dass Kapitän Robin Benzing wegen ei-
ner Knieverletzung, die er sich im Training
zugezogen hatte, nicht dabei sein konnte,
merkte man kaum. Als letzten der noch ver-
bliebenen 13 potenziellen WM-Fahrer
strich Rödl am Sonntagabend NBA-Profi
Moritz Wagner, 22, aus dem Turnierkader,
der nur zwölf Spieler enthalten darf. Bun-
destrainer Rödl sagte: „Solche Entschei-
dungen sind superschwierig, ich glaube,
dass Moritz die Zukunft gehört.“ Zur weite-
ren Vorbereitung geht es am Mittwoch
nach Tokio und von dort aus weiter nach
China zur Weltmeisterschaft. In der Vor-
runde trifft das Team zunächst am 1. Sep-
tember in Shenzhen auf Frankreich, da-
nach auf die Außenseiter Dominikanische
Republik (3. 9.) und Jordanien (5. 9.).
Die Familien dürfen in China übrigens
dabei sein, also ganz im Sinne des Familien-
menschen Schröder. Auch Henrik Rödl hat
sich offenbar darauf eingestellt, eine Art
Familien-Bundestrainer zu sein. „Er ist im-
mer da, besucht uns und hört zu“, schwärm-
te Paul Zipser vom Nachfolger des Bundes-
trainers Chris Fleming. Der frühere Assis-
tent Rödl wiederum hält noch immer Kon-
takt zu seinem früheren Chef – wie zu ei-
nem guten Onkel, der immer mal wieder
mit Tipps aushelfen kann.
Antwerpen– Mitden jeweils zweithöchs-
ten Siegen ihrer EM-Geschichte haben
Deutschlands Hockey-Teams bei der Euro-
pameisterschaft in Belgien Kurs auf das
Halbfinale genommen. Die DHB-Männer
schafften einen 9:0-Auftakterfolg über
Schottland und verpassten ihren EM-Re-
kord gegen Gibraltar (10:0/1978) knapp.
Noch ertragreicher war das erste Spiel der
Frauen, sie deklassierten beim 13:0 Weiß-
russland (EM-Rekord von 1995: 15:0 gegen
Belgien). Beide DHB-Teams trafen indes
auf die schwächsten Vorrundengegner.
Wie auch immer – „ein 13:0 im internati-
onalen Hockey, das muss man erst einmal
schaffen“, sagte Frauentrainer Xavier Re-
ckinger. Rebecca Grote (4), Nike Lorenz, An-
ne Schröder, Pia Maertens (je 2) sowie Ceci-
le Pieper, Lena Micheel und Selin Oruz tra-
fen. „Wir haben uns für die nächsten Spiele
ein gutes Offensivgefühl erarbeitet“, mein-
te Oruz. Vor allem die als letzte Spielerin in
den Kader aufgenommene Kölnerin Grote
gefiel als sichere Strafecken- (3 Tore) und
Siebenmeter-Schützin (1). Am Montag ge-
gen England und am Mittwoch gegen Ir-
land wird es freilich enger zugehen.
Wie viel Sicherheit wiederum den Män-
nern das 9:0 geben kann, ist zunächst of-
fen, einen ersten Hinweis gab das zweite
Gruppenspiel (nach Redaktionsschluss die-
ser Ausgabe) gegen den Titelverteidiger Nie-
derlande. Gegen Schottland habe man „als
starke Einheit auf dem Platz gestanden“,
sagte Stürmer Florian Fuchs, der ein Tor
beisteuerte. Timm Herzbruch (3), Niklas
Wellen (2), Mats Grambusch, Christopher
Rühr und Martin Häner besorgten die wei-
teren Treffer. „Mir hat besonders gefallen,
dass meine Jungs 60 Minuten voll auf dem
Gas gestanden und nicht nachgelassen ha-
ben. Sie haben schöne Tore herausgespielt
und kaum Schwächephasen gehabt“, sagte
Bundestrainer Stefan Kermas. Weiterer
Gruppengegner ist am Dienstag Irland.
Nur die Europameister qualifizieren sich
bei Frauen wie Männern direkt für die
Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Eine
zweite Chance ergäbe sich bei einem Aus-
scheidungsturnier Anfang November in
Mönchengladbach. dpa
Es war 1968, nach der Katalonien-Rund-
fahrt, als Felice Gimondi begriff, dass er et-
was ändern musste. Gimondi, ein hochbe-
gabter Radfahrer aus der Provinz Berga-
mo, hatte nun mal das Pech, dass ihn das
Schicksal in dieselbe Generation ver-
pflanzt hatte wie Eddy Merckx, den Kanni-
balen, der der Konkurrenz bloß ein paar
wenige Erfolge übrig ließ und oft nicht ein-
mal die. „Es war, als würde ich ständig mit
dem Kopf gegen eine Wand rennen“, erin-
nerte sich Gimondi später in der Merckx-
Biografie des Reporters Daniel Friebe;
und so habe er damals, nach der nächsten
bitteren Pleite in Katalonien, sein Ego ein
für alle Mal tief verbuddelt: „Ich musste
meinen Fahrstil völlig ändern“, sagte er.
„Du durftest Merckx nie als Erster atta-
ckieren, sonst würde er dich einholen und
aussehen lassen wie einen Idioten.“ Ab so-
fort, beschloss Gimondi, würde er den Bel-
gier nicht mit den Beinen herausfordern,
sondern mit dem Kopf. Das war frustrie-
rend, weil Gimondi wusste, dass dieser
Kampf meist doch vergeblich sein würde.
Aber er fühlte sich auch – zum ersten Mal
seit langer Zeit – wieder befreit.
Die großen Geschichten des Radsports
handeln oft von großen Siegern und tragi-
schen Helden, aber Felice Gimondi hat es
geschafft, auch so seine Spuren zu hinter-
lassen. Das Bemerkenswerte an seiner Vi-
ta war, was ertrotzdemgewann, im Schat-
ten des Kannibalen: einmal die Tour de
France, einmal die Spanien-Rundfahrt
und drei Mal den Giro d’Italia; alle drei
großen Landesrundfahrten also, das ha-
ben nur sechs weitere Fahrer geschafft.
Und doch war da immer dieser Makel:
„Wie wenn Antonio Salieri der Meistge-
liebte sein möchte, während Mozarts Mu-
sik erklingt“, wie der italienische Sport-
journalist Giacomo Pellizzari einmal
schrieb. Na und? „Man kann auch etwas
leisten, wenn man als Zweiter oder Fünf-
ter ins Ziel kommt. Entscheidend ist,
dass man alles gegeben hat“, entgegnete
Gimondi immer wieder. Und wenn sich
doch eine Gelegenheit bot, wenn der Kan-
nibale mal fastete, war Gimondi da, und
dann schmeckte der Sieg umso süßer.
Bei der Straßenrad-WM 1973 zum Bei-
spiel. Merckx war dem Feld davongeeilt,
wie so oft, aber eine Gruppe um Gimon-
di, den Spanier Luis Ocaña und den Belgi-
er Freddy Maertens holte ihn wieder ein.
Diesmal, das spürte Gimondi bald, hatte
Merckx sich zu sehr verausgabt. Und Gi-
mondi gehorchte nicht seinen Beinen,
sondern dem Kopf: Er bündelte die Kräf-
te für den Zielsprint, erst da fuhr er allen
davon. Beim Giro 1976 bezwang Gimon-
di den alternden Kannibalen dann zum
zweiten Mal – 1969 war der Belgier we-
gen einer Positivprobe aus dem Rennen
genommen worden. Auch Gimondi wur-
de in seiner Karriere mehrmals erwischt,
1975 bei der Tour etwa, aber der Sport re-
gelte das damals viel inkonsequenter als
heute: mit einer zehnminütigen Zeitstra-
fe. Seiner Verehrung tat das keinen Ab-
bruch. Gianni Brera, der langjährige Rad-
sport-Dichter derGazzetta dello Sport,
taufte Gimondi einmal „Red Cloud“ –
wie den Indianerhäuptling, der Ameri-
kas Ureinwohner einst in den aussichts-
losen Kampf gegen die Siedler führte.
Gimondi wuchs in Sedrina auf, in der
Lombardei, der Vater war LKW-Fahrer,
die Mutter Postbotin. Der kleine Felice
klaute manchmal ihr Rad, und weil er
nicht nur frech, sondern auch sehr schnell
war, musste er bald die Briefe austragen.
Er schulte seine Fähigkeiten im nahegele-
genen Valsassina-Tal in den Voralpen, er
war sehr früh sehr gut am Berg und im
Zeitfahren – die perfekte Mischung für
die großen Rundfahrten. Und Gimondi
hatte diese Gabe, die Gegner zu lesen – ein
Blick, ein unrunder Tritt, und er spürte,
wem er davonfahren konnte. So überrum-
pelte er 1965 alle Favoriten bei seiner ers-
ten Tour de France, für die er kurzfristig
als Ersatzmann ins Team gerückt war; Gi-
mondi war nicht einmal 23 Jahre alt. Und
so legte er später ab und zu auch den gro-
ßen Merckx aufs Kreuz: mit Köpfchen.
Und verlor vielleicht auch deshalb im ech-
ten Leben, als Versicherungskaufmann,
nie den Halt, wie manch anderer Ex-Profi.
Nebenbei gewann Gimondi auch die
großen Eintagesklassiker mindestens ein-
mal, Paris –Roubaix, Mailand – Sanremo,
die Lombardei-Rundfahrt. Nicht nur er
hob sich dank Merckx auf ein neues Ni-
veau, auch der Belgier strengte sich umso
mehr an, weil er wusste, dass ihm dieser
Indianerhäuptling im Nacken saß. „Ein
Teil von mir ist mit ihm gegangen“, sagte
Merckx, als am Wochenende bekannt wur-
de, dass Gimondi im Sizilien-Urlaub an ei-
nem Herzinfarkt gestorben war. Er wurde
76 Jahre alt. johannes knuth
Die Beachvolleyball-WM-Zweiten Julius
Thole/Clemens Wickler haben nach
dem verpassten Finale beim Vier-Ster-
ne-Turnier in Moskau kampflos den
dritten Platz erreicht. Das brasiliani-
sche Duo Gustavo Albrecht Carvalha-
es/Saymon Barbosa Santos sagte die
Begegnung wegen einer Verletzung ab,
das Ergebnis wurde mit 2:0-Sätzen für
die Athleten vom Eimsbütteler TV ge-
wertet. Am Samstag hatten Thole/Wink-
ler ihr Halbfinale gegen die Weltranglis-
tenvierten Alison Cerutti/Alvaro Morais
Filho aus Brasilien 0:2 verloren. Auch
Karla Borger/Julia Sude verpassten das
Endspiel. Das Duo aus Stuttgart und
Friedrichshafen unterlag den Schweize-
rinnen Anouk Verge-Depre/Joana Hei-
drich am Samstag 1:2 (22:20, 16:21,
12:15). Als nächstes Turnier stehen die
deutschen Meisterschaften am Timmen-
dorfer Strand auf dem Programm (29.
August bis 1. September). sid
In der Nationalmannschaft schnell wieder eingespielt: die beiden ehemaligen Braunschweiger Teamkollegen und heutigen NBA-
Profis Dennis Schröder (links) und Daniel Theis. FOTOS (2): AXEL HEIMKEN / DPA
Alte Liebe trifft
Großer Teamgeist und deutliche Siege – die deutschen Basketballer bestätigen im Supercup die These, dass sie diesmal bei der WM
eine Medaille gewinnen können. Vor allem das alte Braunschweiger Duo Dennis Schröder und Daniel Theis begeistert
Im Schatten des Kannibalen
Zum Tod des Italieners Felice Gimondi, der auch in der Ära des Dauersiegers Eddy Merckx tiefe Spuren im Radsport hinterließ
Gewann als einer von bislang nur sieben Radrennfahrern alle drei großen Lan-
desrundfahrten: der Italiener Felice Gimondi. FOTO: KEYSTONE / DPA
KURZ GEMELDET
Novak Djokovic hat seine Generalprobe
für die in einer Woche beginnenden
US Open verpatzt. Der Weltranglisten-
Erste verlor beim Tennis-Turnier in
Cincinnati am Samstag überraschend
im Halbfinale gegen den Russen Daniil
Medwedew 6:3, 3:6, 3:6. Nach überlege-
nem ersten Satz verlor Djokovic seinen
Rhythmus und musste sich nach 1:42
Stunden geschlagen geben. Für den 23
Jahre alten Medwedew, der zuvor unter
anderem Jan-Lennard Struff bezwun-
gen hatte, ist es das dritte Finale in
Serie. Die Endspiele zuvor in Washing-
ton und Montreal hatte der Russe aller-
dings verloren. Deutschlands Nummer
eins Alexander Zverev war in Cincinnati
gleich zum Auftakt gescheitert. Der
22-Jährige reist damit ohne große Spiel-
praxis nach New York, wo am 26.Au-
gust das letzte der vier Grand-Slam-Tur-
niere in diesem Jahr ansteht. Zverev
kam bei den US Open noch nie über die
dritte Runde hinaus.dpa
Profiboxer Vincent Feigenbutz hat den
WM-Titel des unbedeutenden Verban-
des GBU im Supermittelgewicht erfolg-
reich verteidigt. Der 23 Jahre alte Karls-
ruher besiegte in der Nacht zum Sonn-
tag in Ludwigshafen den Spanier Cesar
Nunez durch technischen K.o. in der
achten Runde. Feigenbutz hat nunmehr
28 seiner 31 Profikämpfe vorzeitig ge-
wonnen. Der 34-jährige Nunez kassier-
te die erste Niederlage seiner Karriere.
Nach einem Körpertreffer und einer
Kombination in der achten Runde war
Nunez zweimal zu Boden gegangen.
Danach beendete der Ringrichter den
Kampf. „Ich will weiter oben angreifen
und nehme jeden Gegner, der kommt.
Ich gehe keinem aus dem Weg“, sagte
Feigenbutz. „Vincent ist bereit für die
großen Aufgaben“, meinte Promoter
Nisse Sauerland. Feigenbutz war 2015
bereits WBA-Interims-Weltmeister,
verlor 2016 aber den Kampf um die
reguläre WBA-WM gegen den Italiener
Giovanni de Carolis. dpa, sid
Dennis Schröder zieht die Gegner
auf sich – umso mehr Platz
tut sich für die anderen auf
Nur zwölf Spieler dürfen zur WM.
Als letzten strich Trainer Rödl
den NBA-Profi Moritz Wagner
Gimondi hatte die Gabe,
die Gegner lesen zu können
28 HMG (^) SPORT Montag,19. August 2019, Nr. 190 DEFGH
Thole/Wickler kampflos Dritte
Bestmarken
knapp verpasst
Deutsche Hockeyteams starten
mit hohen Siegen in die EM
FOTO: OLI SCARFF / AFP
Medwedew besiegt Djokovic
Feigenbutz verteidigt Titel