Bundesrichter wies die Behörde 2016 sogar an,
ihre Entscheidung zu überdenken; er bezog sich
dabei ausdrücklich auf die wachsende Bedrohung
durch den Klimawandel. Getan hat sich nichts.
Im Glacier-Nationalpark findet man die größ-
ten Bärenmarderbestände der US-Bundes-
staaten südlich von Kanada. Weil jeder Vielfraß
eifersüchtig über sein Revier wacht, ist aber ei-
gentlich kein Schutzgebiet groß genug für eine
stabile Population. Um Umweltveränderungen
zu trotzen und Inzucht zu vermeiden, sollten
die Vorkommen miteinander in Kontakt kom-
men können. Früher hielten Biologen die Ein-
richtung von Parks und Schutzgebieten für die
beste Lösung. Doch das reicht nicht: Sie fordern
nun zusätzlich die Schaffung von Biotopverbün-
den. Nur so kann sichergestellt werden, dass
Viel fraße große Landflächen zur Verfügung
haben, ihre Gene verbreiten und sich an verän-
derte Lebensbedingungen anpassen können.
Die Vielfraße ziehen derweil unbeirrt ihr Ding
durch. Sie wissen von Natur aus, dass halbe
Sachen nichts taugen. Wie der Vielfraß auf der
Müllstation bewies: Man muss schon mal vollen
Einsatz zeigen, um zu überleben. N
Aus dem Englischen von Sabine Schmidt
Fünf Jahre lang folgte Autor Douglas H. Chadwick
Vielfraßen durch Montanas Glacier-Nationalpark.
Fotograf Steven Gnam begann schon mit 14 Jah-
ren, die Natur mit der Kamera zu erforschen.
VIELFRASSE 75