businesstraveller.de APRIL/MAI
Passagiere pro Jahr
und soll dann endlich
auch den alten DDR-Flugha-
fen Schönefeld obsolet machen.
„Aber so ein Satellit macht nur Sinn,
wenn wir bis dahin Hub-Flughafen sind“, sin-
niert der Flughafenchef in der Honung, dass
sich bis dahin die von ihm prophezeite Dyna-
mik eingestellt hat. Allerdings gibt er zu, dass
heute fast 93 Prozent aller Berliner Flugpassa-
giere aus der Hauptstadt kommen oder zu ihr
gelangen wollen und es – mit anderen Wor-
ten – fast keinen Umsteigeverkehr gibt.
Im Gespräch mit dem BUSINESS TRA-
VELLER verrät Engelbert Lütke Daldrup
ein paar interessante Details: Die Luhansa
plant einen City-Check-in im Regierungs-
viertel, sobald der BER am Netz ist. Der
BER-Chef.
„80 Prozent unse-
rer Passagiere müssen
derzeit um die Ecke iegen,
also umsteigen, das ist für eine
Hauptstadt nicht akzeptabel.“ Denn von
einem Hub ist Berlin aktuell noch weit ent-
fernt – immerhin kann man jetzt in Tegel
mit direkter Gepäck-Umladung von EasyJet
auf Scoot schon von Europaügen auf die
Langstrecke nach Singapur umsteigen, wo-
rauf der Flughafen beinahe trotzig verweist.
Viel lieber als über den immer wieder ver-
schobenen Erönungstermin spricht Lütke
Daldrup über anstehende Projekte: Bereits
zur Erönung soll das neue Terminal 2 be-
reitstehen, das vor allem für Kunden von Bil-
ligiegern für 200 Millionen Euro vor der
BER-Nordpier errichtet wird. Es wird 240
Meter lang, 40 Meter breit und umfasst
23.000 Quadratmeter Fläche, auf denen
jährlich sechs Millionen Passagiere abgefer-
tigt werden sollen, in etwa so viele wie auf
dem Flughafen Hannover.
Das Terminal 2 ist
die Voraussetzung da-
für, dass – wie von der Ber-
liner Politik beschlossen – der Flughafen Te-
gel zum BER-Start schließen kann, denn
sonst würden die Kapazitäten des bisherigen
BER plus Schönefeld nicht ausreichen. Nur
dank des Zusatzterminals käme der BER
dann auf eine Kapazität von 33 Millionen
Passagieren pro Jahr. „Der heutige Flughafen
Schönefeld würde als Terminal 5 bis 2025 of-
fen bleiben, bis dahin haben wir dann das
Mideld-Terminal 3 am BER fertig“, skizziert
Engelbert Lütke Daldrup die Planungen. Das
bietet Platz für weitere zwölf bis 14 Millionen
OBEN :
BER, Berlin
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