so erklecklich, wie man mir ihn beschrie
ben". Wenn "eine gesunde Luft" sei, fie
len auch noch die "Leichen" und damit
die Honorare für die Beerdigungen fo rt.
Zudem sorge die "wunderliche und der
Musik wenig ergebene Obrigkeit" der
Stadt dafür, dass er "fast in stetem Ve r
druß, Neid und Ve rfolgung leben muß".
Kurz: Er erwäge, "meine Fortune
anderweitig zu suchen".
NEIDISCH SCHAUT ER aufGeorg Fried
rich Händel, den We ltstar. Schon mit
25, mit der Premiere seiner Oper "Ag
rippina" in Ve nedig, hat der in Halle an
der Saale Geborene seine Zuhörer in
einen derartigen Ta umel versetzt, dass
ein unbefangener Beobachter "sie alle
miteinander für wahnwitzig gehalten
haben würde", wie ein Zeuge vermerkt:
"Viva il caro Sassone", riefen sie unabläs
sig - es lebe der liebe Sachse.
Die Oper "Rinaldo", die Händel
1711 in London uraufführte, sorgte mit
Zaubertricks und einem lebenden Spat
zenschwarm für frenetische Ovationen.
Auch "Teseo" und "Amadigi" gerieten
zu überwältigenden Bühnenshows- mit
Wa sserspielen und Lichteffekten, Fontä
nen und Flammenwänden, künstlichen
Furien und Geistern und von der Decke
herabschwebenden Wagen.
Mit staatstragenden Stücken wie
der "Ode für den Geburtstag der Köni
gin" ist der Deutsche in London zum
Liebling des Hofs avanciert. Und 1717
war Englands König Georg I. so berückt
von der "Wassermusik", die Händels
SO Musiker in einem Boot neben seinem