170il I Bauernaufstand in Bayern
KURZ NACH
6.00 UHR am
Morgen des
- Dezember
schlagen die
Österreicher
am Roten
Turm zurück
und vertreiben
die Rebellen
bis in das Dorf
Sendling (1.)
PANISCH
verschanzen
sich die Auf
ständischen
1m ummauer
ten Hof der
Sendlinger
Kirche. Gegen
die heran
nahenden Sol
daten sind sie
chancenlos
DER
ANFÜHRER
der Bauern
lässt das Signal
zur Kapitula
tion geben.
Tatsächlich
verspricht der
Kommandeur
der Kaiser
lichen, die
einfachen
Männer zu
schonen
Angertor im Süden, die dritte
bleibt als Reserve vor dem Dörf
chen Sendling stehen, etwa eine
halbe Stunde Fußweg von der
Stadt entfernt.
Und zunächst verläuft ja alles
nach Plan. Die Bauern erobern
den Roten Turm am Isartor.
Doch was kommt danach?
Stunden später kauern Michael
Püechl und seine Mitkämpfer im
mer noch in der Kälte vor den
Wa llanlagen, fe uern auf Mauern
und Wachen. Aber ihre kleinen
Kanonen werden nicht ausrei
chen, um eine Bresche in die
Stadtbefestigung zu sprengen.
Und sollten nicht über den
Giebeln der Häuser drei Raketen
aufsteigen, um den Beginn des
allgemeinen Bürgeraufruhrs in
München anzuzeigen?
Wo llten die Verschwörer in
der Stadt nicht ein To r von innen
aufstoßen, um den Bauern den
We g ins Zentrum freizumachen?
Doch der Nachthimmel
bleibt dunkel und die To re ver
schlossen. Nur ab und zu kracht
ein Schuss der Kaiserlichen.
Als es sechs Uhr schlägt,
verbreitet sich unter der Bauern
schar Mutlosigkeit. Und dann,
plötzlich, fe uern die Kanonen der
Verteidiger. Auch im Rücken der
Rebellen donnern Geschütze los.
Die herbeigeeilten Österreichi
schen Tr uppen greifen an.
Da öffn et sich das lsarror.
Aber es ist nicht der erhoffte Auf
stand der Bürger - sondern der
Gegenschlag der Kaiserlichen.
Soldaten stürmen brüllend
heraus und attackieren mit aufge
pflanzten Bajonetten die Bauern.
In deren Rücken preschen aus
dem Morgendunkel die Reiter des
Österreichischen Korps heran.
Die Rebellen sind über
rascht, chancenlos gegen die regu-