Die Welt am Sonntag - 28.07.2019

(Barry) #1
Sein Erfolgsmotto hat der Canadier-
fahrer dem deutschen Philosophen
Immanuel Kant entlehnt. „Wer in
der Spur anderer fährt, kann nicht
überholen“, schrieb dieser einst und
sorgt damit für den Antrieb des
Brandenburgers. Im nächsten Jahr
kann der zehnmalige Weltmeister
in Tokio mit dem vierten Olympia-
sieg zum erfolgreichsten Stechpadd-
ler der Geschichte aufsteigen.
Aber erst einmal muss sich der
31-Jährige bei den Finals in einem
neuen Modus auf ungewohnter
Distanz beweisen. Auf der Spree
direkt vor der East Side Gallery
werden die Titelträger über 160
Meter in K.-o.-Rennen Mann
gegen Mann ausgefahren. „Für
die Zuschauer und auch für
uns bringt das noch viel
mehr Spannung und Dra-
matik“, ist sich der
Sportpolizist sicher und
hofft, dass er am Ende
auch am lautesten ju-
beln kann. GM

Kanu


Sebastian Brendel


Erst seit dem 21. Lebensjahr lässt dieErst seit dem 21. Lebensjahr lässt die
Rheinländerin ihre Fäuste fliegen.Rheinländerin ihre Fäuste fliegen.
Über einen Kurs während ihres Bio-Über einen Kurs während ihres Bio-
logiestudiums an der Universität inlogiestudiums an der Universität in
Bremen kam die Spätzünderin zumBremen kam die Spätzünderin zum
Boxen. Umso erstaunlicher ist ihreBoxen. Umso erstaunlicher ist ihre
Erfolgsbilanz. Als erste deutscheErfolgsbilanz. Als erste deutsche
Amateurin gewann sie 2016 als Dritt-
platzierte eine Medaille bei den seit
2001 ausgetragenen Welttitelkämp-
fen. Im Jahr darauf wurde sie Euro-
pameisterin und zwölf Monate
später erneut WM-Dritte.
In Deutschland feh-
len der Athletenspre-
cherin echte Gegnerin-
nen auf Augenhöhe.
Das Handicap, um
sich auch inter-
national zu be-
haupten,
macht die Wel-
tergewichtlerin
(69 kg) durch
„immensen
Trainingsfleiß
und unbändigen
Ehrgeiz wett“,
schwärmt Bun-
destrainer Michael Timm. Die
3 3 Jahre alte promovierte Neu-
rowissenschaftlerin verfolgt ein
großes Ziel: die Olympischen
Spiele in Tokio. Die Finals im
Kuppelsaal des Berliner Olympia-
parks sollen ein erster Schritt
dorthin sein. GM

Boxen


Nadine Apetz


Ihr Karriereende hat die 32-
jährige Pfälzerin unlängst ver-
kündet. Nach den Olympi-
schen Spielen in Tokio wird
sie ihr Bahnrad in die Ecke
stellen. Bis dahin jedoch
möchte die Polizeikommis-
sarin nichts unversucht
lassen, um noch einmal
an den glorreichen Tri-
umph von 2012 anzuknüp-
fen, als sie mit ihrer lang-
jährigen Partnerin Kristi-
na Vogel in London den
olympischen Teamsprint
gewann.
Die Finals dienen der
Sportpolizistin als lang-
fristige Vorbereitung auf ihre
dritten Spiele. In vier Dis-
ziplinen – Sprint, Keirin,
Teamsprint und Zeitfahren


  • geht sie im Velodrom an den
    Start. „Ich befinde mich zwar auf
    meiner Abschiedstour, bin deshalb
    aber nicht weniger motiviert“, be-
    tont die sechsmalige Weltmeiste-
    rin. Sie ist „heiß auf Berlin, weil dort
    in sieben Monaten auch die Welt-
    meisterschaften stattfinden“. GM


Nach dem Rücktritt von Olympiasie-
gerin Lena Schöneborn ist die Berline-
rin das neue Aushängeschild ihrer trai-
ningsaufwendigen Sportart. Viermal
schon stand die Olympiavierte von Rio
mit der Mannschaft oder der Staffel
bei Weltmeisterschaften ganz oben
aaauf dem Podest, was kaum jemand zuruf dem Podest, was kaum jemand zur
Kenntnis nahm. Seit drei Jahren ist sie
aaauch Deutsche Meisterin.uch Deutsche Meisterin.
Die Titelverteidigung beim Heim-
spiel ist ein Muss für die Sportsolda-
tin, auch wenn der Wettkampfter-
min ungünstig liegt, weil es im An-
schluss an die Finals beim EM-
Championat in Großbritannien um
die Olympiaqualifikation geht. Doch
die 29-Jährige sagt: „Wenn ich jetzt
mal die Chance habe, vor einer grö-
ßeren Kulisse aufzutreten, dann
möchte ich da auch meine
Leistung zeigen.“ GM

Moderner


Fünfkampf


Annika Schleu


Berlin ist speziell für die 25-Jährige.
Acht Jahre ist es mittlerweile her, dass
Elisabeth Seitz in der Hauptstadt die
europäische Turn-Elite und sich selbst
mit Silber im Mehrkampf überraschte.
Im selben Jahr wurde auch ein Ele-
ment an ihrem Paradegerät, dem Stu-
fffenbarren, nach ihr benannt. Ein gro-enbarren, nach ihr benannt. Ein gro-
ßer Erfolg, aber auch eine Last für die
damals 17-Jährige. Verletzungen war-
fffen sie danach immer wieder zu-en sie danach immer wieder zu-
rück, aber sie ließ sich nicht unter-
kriegen. Nicht von den Zweiflern,
die ihr ein Karriereende nahe-
legten, nicht von kaputten Fin-
gern und nicht von Schrau-
ben im Bein. Der Lohn:
Bronze am Stufenbarren
bei der WM 2018 in Doha.
„Es lohnt sich, die Zäh-
ne zusammenzubei-
ßen“, sagt Seitz. Mit
2 1 nationalen Titeln
ist sie deutsche Turn-Re-
kordmeisterin. In der
Max-Schmeling-Halle will
sie ihre beachtliche
Sammlung nun kommen-
des Wochenende erwei-
tern. MEL

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28


28.07.19 28. JULI 2019WSBE-HP


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28 SPORTPORT WELT AM SONNTAGELT AM SONNTAG NR.30 28.JULI2019


D


as hat es noch nicht gege-
ben. Am kommenden Wo-
chenende werden in der
Hauptstadt in zehn
Sportarten parallel natio-
nale Titelkämpfe ausgetragen. Über
Berlin liegt dann ein Hauch von Olym-
pia. Mehr als 3400 Athleten kämpfen
um 202 Titel. Bereits Dienstag beginnen

die Boxer mit ihren Vorkämpfen. Die
Bahnradfahrer ziehen am Mittwoch, die
Schwimmer am Donnerstag nach, ehe
Samstag und Sonntag auch Triathlon,
Kanu, Turnen, Leichtathletik, Trial,
Bogenschießen und Moderner Fünf-
kampf ihre Meister küren. Vor dem
Olympiastadion, wo die Leichtathleten
ihre Wettbewerbe austragen, ist beson-

ders viel Trubel. Hier wird eine tempo-
räre Arena für 1800 Zuschauer aufge-
baut, um beim Triathlon, Modernen
Fünfkampf und Bogenschießen haut-
nah dabei zu sein. ARD und ZDF über-
tragen 20 Stunden live. So viel Auf-
merksamkeit bekommen die Stars eini-
ger Randsportarten sonst nie. Einige
möchten das nutzen. mel/GM

Zum ersten Mal finden in Berlin zehn


Deutsche Meisterschaften


gleichzeitig statt. Für die Stars


der Szene eine Chance auf


Aufmerksamkeit


Triathlon


Laura Lindemann


TurnenTurnen


Elisabeth Seitz


Unser Mini-Olympia


Schwimmen


Florian Wellbrock


Die Erleichterung am Samstagmor-
gen war groß. Der 21-Jährige stieg
nach 1500 Metern als Zweitschnells-
ter der Vorläufe aus dem Becken und
kämpft damit heute im Finale um
seine zweite WM-Medaille in Südko-
rea. Gold ist möglich, sollte er alles
verkraftet haben: Erst riss er die
deutschen Schwimmfans mit seinem
Titel über 10 km im Freiwasser aus
der Lethargie. Dann patzte er im Be-
cken und schied im Vorlauf über 800
Meter aus. Eigentlich hatte er sich
frei gefühlt von der Last, Deutsch-
lands größte Hoffnung auf eine bes-
sere Zukunft im Wasser zu sein.
Doch irgendetwas war passiert.
Jetzt sind seine Eltern aus Bremen
angereist. Vater Bernd sagt: „Erst
schwimmt man auf einer großen
Welle, man weiß, dass die Hoffnung
von ganz Schwimm-Deutschland da
ist. Wenn man dann diese große Ge-
meinde enttäuscht, belastet das. Mit
diesem Druck muss man lernen um-
zugehen. Er ist ja erst 21.“ Soll hei-
ßen: Wie das Rennen auch aus-
geht – Wellbrock gehört die Zu-
kunft. MEL

Der ganz große Wurf ist dem Speer-
werfer dieses Jahr noch nicht ge-
glückt. Jedenfalls hat sich der Olym-
piasieger aus Thüringen bislang ver-
geblich an 90 Metern die Zähne aus-
gebissen. Seine Bestweite liegt bei
93,90 Metern, zu Buche steht er in
dieser Saison mit 86,99 Metern.
Im Olympiastadion möchte er nun
einen „Richtigen gucken lassen“. So
wie im vorigen Sommer, als er sich
dort den EM-Titel holte. „Nach den
tollen Erfahrungen vom Vorjahr
komme ich voller Vorfreude nach
Berlin“, sagt der 27-Jährige, der seit
fünf Jahren ein eigenes Speerwurf-
Meeting in seiner Heimatstadt
Jena veranstaltet. Außerdem ist
er ständig auf der Pirsch nach
eindrucksvollen Fotos und
dreht filmreife Videoclips für
die sozialen Medien, um sei-
ne Disziplin zu promoten.
Der Athletensprecher
des Weltverbandes IAAF
visiert sein sechstes
Meisterschaftsgold an,
nachdem er in den beiden
Vorjahren nur Zweiter ge-
worden war. GM

Leichtathletik


Thomas Röhler


einen „Richtigen gucken lassen“. So
wie im vorigen Sommer, als er sich
dort den EM-Titel holte. „Nach den
tollen Erfahrungen vom Vorjahr
komme ich voller Vorfreude nach
Berlin“, sagt der 27-Jährige, der seit
fünf Jahren ein eigenes Speerwurf-
Meeting in seiner Heimatstadt
Jena veranstaltet. Außerdem ist
er ständig auf der Pirsch nach
eindrucksvollen Fotos und
dreht filmreife Videoclips für
die sozialen Medien, um sei-
ne Disziplin zu promoten.

des Weltverbandes IAAF
visiert sein sechstes
Meisterschaftsgold an,
nachdem er in den beiden
Vorjahren nur Zweiter ge-
worden war.

Wie groß ihr Kampfgeist, ihr Können
und ihre Leidensfähigkeit sind, zeig-
ten die Europameisterschaften vor
einem Jahr in Glasgow. Die Potsda-
merin wurde auf der Radstrecke un-
verschuldet in einen Sturz verwi-
ckelt und fiel über den Lenker. Mit
Adrenalin und Wut stieg sie wieder
auf, trat in die Pedale und schaffte es
danach mit der schnellsten Laufzeit
noch auf Rang vier. Was für ein Ren-
nen. Und: Welch vielversprechende
Sportlerin auf der olympischen Dis-
tanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad,
10 km Laufen). Deutsche Stars fin-
den sich mit Frodeno, Lange und
Kienle sonst auf der Langdis-
tanz. Die 23-jährige Linde-tanz. Die 23-jährige Linde-
mann kann das ändern.mann kann das ändern.
Das Rennen in Berlin istDas Rennen in Berlin ist
für sie „eine schnellefür sie „eine schnelle
Generalprobe für dasGeneralprobe für das
olympische Testevent inolympische Testevent in
Tokio“ im Anschluss.Tokio“ im Anschluss.
In Berlin geht esIn Berlin geht es
auf die Sprint-auf die Sprint-
distanz.
Auch dasAuch das
kann sie.
MEL

Abgezeichnet von:
Artdirector

Abgezeichnet von:
Textchef

Abgezeichnet von:
Chefredaktion

Abgezeichnet von:
Chef vom Dienst

BahnradBahnrad


Miriam Welte


Mit bis zu 200 Stundenkilometern
kann der spezielle Pfeil der 31 Jahre
alten Berlinerin durch die Luft jagen.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in
Rio de Janeiro bekamen das auch
endlich mal viele Menschen hierzu-
lande mit. Denn zum einen sorgte
Unruh dort mit Silber für eine
Überraschung und die erste deut-
sche Einzelmedaille überhaupt in
dieser Sportart. Und zum anderen
bescherte sie dem Öffentlich-
Rechtlichen unerwartet hohe Quo-
ten. „Das war alles wie im Rausch“,
sagt sie über die Erfolgstage von Rio.
2017 siegte sie dann bei den World
Games – weitgehend unbemerkt von
der Öffentlichkeit. Diese Saison lief
zwar eher durchwachsen für die Ber-
linerin, aber fest im Visier: Olympia
2020 in Tokio. Unruh hätte da an-
sonsten noch einen ganz anderen an-
deren Traum. Sie ist Fan der verfilm-
ten Romantrilogie „Tribute von Pa-
nem“, wo Pfeil und Bogen hoch im
Kurs stehen. Schmunzelnd sagt sie:
„Ich hätte gern Katniss Everdeen ge-
doubelt.“ Everdeen ist die Hauptfi-
gur. Mit Pfeil und Bogen. MEL

Bogenschießen


Lisa Unruh


Radfahren ohne Sattel? Für die 20-
Jährige normal in ihrem Sport.
Schließlich braucht sie viel Bewe-
gungsfreiheit. Eigentlich hüpft und
springt sie auch eher durch das Ge-
lände und über Hindernisse, als dass
sie fährt. Und zwar ziemlich ge-
schickt, mutig, oft fehlerfrei und bes-
ser als die Konkurrenz. Selbst die
Jungs hatten früher häufig das Nach-
sehen, als Reichenbach aus Mangel
an weiblichen Gegnerinnen bei re-
gionalen Wettkämpfen gegen die
männliche Konkurrenz kämpfen
musste. Die junge Frau aus Ötisheim
in Baden-Württemberg beherrscht
den Balanceakt mit ihrem Trial-Rad
eben perfekt, unschwer abzulesen an
drei WM-Titeln in Folge. An Berlin
hat sie gute Erinnerungen: Hier ge-
wann sie 2018 den
letzten Weltcup der
Saison und krönte
sich zur Gesamtsie-
gerin. Jetzt will sie
auf dem Gelände des
Friedrich-Ludwig-
Jahn-Sportparks
überzeugen.

Trial


Nina Reichenbach


PA/DPA (6); AFP/GETTY IMAGES (2); GETTY IMAGES; GETTY IMAGES SOUTH AMERICA

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