Die Welt am Sonntag - 28.07.2019

(Barry) #1
*Mitte 
, **Ende
 Quelle: Statista, Bundesnetzagentur

Verfügbarkeit von �G (UMTS)*- und �G (LTE)** für Haushalte in Deutschland
in Prozent

MECKLENBURG-
VORPOMMERN

BADEN-
WÜRTTEMBERG

SACHSEN-
ANHALT

NIEDERSACHSEN

THÜRINGEN

HAMBURG

BREMEN

HESSEN

BAYERN

BERLIN

SAAR-
LAND

BRANDENBURG

NORDRHEIN-
WESTFALEN

RHEIN-
LAND-
PFALZ

SACHSEN

SCHLESWIG-
HOLSTEIN



















































































































































,

,

,,

��,� ��,�

��,���,�

��,���,�

,��,�

��,���,�

��,���,�

��,� ���

��,� ��,�

��,� ��,�
��,� ��,�

,,

,��,�

BERLIN

HAMBURG

SCHLESWIG-
HOLSTEIN

BRANDEN-
BURG

MECKLENB.-
VORPOMM.

SACHSEN-
ANHALT

NIEDER-
SACHSEN

RHEINLAND-
PFALZ

BADEN-
WÜRTTEMB.

BREMEN

NRW

HESSEN
SACHSEN

THÜRINGENTHÜRINGEN

BAYERN











��,���,�

SAARLAND

UMTS LTE

gewechselt sind: Es bleiben wohl meh-
rere Millionen Menschen, die das mo-
bile Internet im alten Standard nut-
zen. Alleine Vodafone beispielsweise
spricht von 400.000 eigenen Kunden,
die noch mit alten Tarifen ohne LTE
unterwegs sind. Bei Drittanbietern, die
das Vodafone-Netz für ihre eigenen
Marken nutzen, seien jedoch mehr
Menschen betroffen. „Diese Zahl be-
fffindet sich im niedrigen Millionenbe-indet sich im niedrigen Millionenbe-
reich“, heißt es bei Vodafone.
Dazu kommt, dass eine Abschaltung
des 3G-Netzes auch die treffen kann,

die ein älteres Handy haben. In größe-
rem Umfang wurde ein neuerer Stan-
dard erst in Geräten ab dem Jahr 2013
verbaut. Apple war ein Jahr früher dran
und startete mit dem iPhone 5 ins LTE-
Zeitalter, wie auch Samsung mit dem
Galaxy S4. Wer sein Gerät davor gekauft
hat, ist 3G-Nutzer. Ein Blick in die deut-
sche Netzstruktur hilft weiter, die Hin-
tergründe der Umstellung zu verstehen.
Die derzeit älteste genutzte Funkge-
neration ist 2G, oder auch GSM. Die-
ses Netz erreicht annähernd 100 Pro-
zent aller Haushalte, es gibt nur sehr

wenige Funklöcher. Dieses Netz ist in
der Lage, Gespräche zu vermitteln und
SMS zu transportieren. Das mobile In-
ternet funktioniert in sehr geringer
Geschwindigkeit, auf dem Handy-Dis-
play tauchen dann die Kürzel GPRS
oder Edge auf. Wegen der nahezu per-
fffekten Abdeckung traut sich kaum einekten Abdeckung traut sich kaum ein
Betreiber, dieses Netz abzustellen. Au-
ßerdem läuft der Großteil der Kommu-
nikation zwischen Maschinen über
diesen verlässlichen Standard.
Erst UMTS aber hat das Internet
wirklich mobil gemacht. In der Weiter-

entwicklung schaffte die 3G-Technolo-
gie sogar vergleichsweise hohe Ge-
schwindigkeiten. Rasant schnell ist das
Mobilfunknetz aber erst mit LTE und
4 G geworden: Die Antwortzeiten ha-
ben sich verkürzt, das Streamen von
Videos und Musik ist dort, wo das Netz
ausgebaut ist, problemlos möglich. In-
zwischen ist die Reichweite des 4G-
Netzes größer, als sie es mit 3G je war.
Die Mobilfunkunternehmen haben
LTE jedoch von Anfang an als Premi-
um-Mobilfunk verkauft. Wer in die-
sem Netz surfen wollte, musste sich
auf hohe Tarife einlassen. Die Preise
sind inzwischen zwar kontinuierlich
gesunken. Doch nach wie vor sind
mehrere Millionen Nutzer im alten
UMTS-Netz gebunden, weil sie eher
günstige Tarife buchten oder Kunden
mit Prepaid-Karten sind. Lange Zeit
sperrten sich die Mobilfunker auch,
Drittanbieter oder ihre eigenen Dis-
count-Marken auf das Premium-Netz
zu lassen. Sie fürchteten sich davor,
sich den eigenen Kundenstamm ka-
putt zu machen.
Nun werden die Mobilfunkanbieter
ihre 3G-Netze nach und nach abschal-
ten. Gut möglich also, dass 3G-Nutzer
schon deutlich früher mit größeren
Funklöchern leben müssen. „Die Ab-
schaltung des 3G-Netzes durch die
Mobilfunkunternehmen Deutsche Te-
lekom, Vodafone und Telefónica darf
nicht zur Folge haben, dass Nutzerin-
nen und Nutzer in das veraltete 2G-
Netz zurückfallen – und nur noch tele-
fffonieren und SMS schreiben können“,onieren und SMS schreiben können“,
fffordert Margit Stumpp, Sprecherin fürordert Margit Stumpp, Sprecherin für
Medienpolitik bei den Grünen. Die
Realität könnte anders aussehen.
Die Anbieter wissen, dass sie mit
dem Feuer spielen. Nutzer, die plötz-
lich offline sind, werden zum Problem
fffür den Ruf der Betreiber. Daher ver-ür den Ruf der Betreiber. Daher ver-
suchen die Netzbetreiber, das
Schlimmste zu verhindern. So hat
Telefónica vor einiger Zeit alle Kun-
den, darunter auch von Marken wie
Aldi Talk, Tchibo und Fonic, für LTE
fffreigeschaltet. Vodafone zog im Aprilreigeschaltet. Vodafone zog im April
nach und lässt Neukunden von Mobil-
com-Debitel und Freenet ins 4G-
Netz. Derzeit werden die Kunden von
Lidl Connect freigeschaltet, bei der
Tochter Otelo dürfen zumindest Ver-
tragskunden ins schnelle Netz, Nut-
zer von Prepaid-Karten jedoch nicht.
AAAuch Mobilfunknutzer von 1&1, die imuch Mobilfunknutzer von 1&1, die im
VVVodafone-Netz sind, bleiben derzeitodafone-Netz sind, bleiben derzeit
noch außen vor. Nach WELT AM
SONNTAG-Informationen führen die
Unternehmen Verhandlungen. Die
Deutsche Telekom lässt Vertragskun-
den ihrer Discount-Marke Congstar
ab Ende Juli ins LTE-Netz – wenn sie
monatlich einen Euro extra zahlen.
Für alle ist es ein Rennen gegen die
Zeit. Und am Ende wird es jede Menge
Ä

eit. Und am Ende wird es jede Menge
Ä

eit. Und am Ende wird es jede Menge
rger geben. Denn den Nutzern alter
Smartphones wird eine Umstellung
ihrer Tarife nicht helfen. Sie müssen
sich neue Geräte kaufen.
WWWer also sicher gehen will, dass erer also sicher gehen will, dass er
das LTE-Netz nutzen kann, sollte bei
seinem Anbieter nachfragen, ob sein
Smartphone dafür ausgelegt ist Das
Öffnen der LTE-Netze bedeutet aber
noch längst keine Ein-Klassen-Gesell-
schaft im deutschen Mobilfunk. Denn
in den günstigeren Discount-Tarifen
drosseln die Anbieter die Datenge-
schwindigkeit. Am Ende könnte für ei-
nige Nutzer das mobile Internet in der
neuen LTE-Welt sogar langsamer wer-
den. Hatten beispielsweise Lidl-Con-
nect-Nutzer vertraglich im 3G-Netz
bislang eine maximale Geschwindig-
keit von 32 Megabit pro Sekunde zuge-
sagt bekommen, werden sie im – ver-
meintlich schnelleren – LTE-Netz auf
2 1,6 Megabit heruntergebremst. Lidls
WWWerbespruch für die neuen 4G-Tarifeerbespruch für die neuen 4G-Tarife
ist daher eher verwirrend: Günstig
kann auch schnell.

Mein Smartphone


ist offline. Hilfe!


Die Mobilfunkanbieter stellen bald ihr 3G-Netz ab.


Millionen Deutsche mit falschem Tarif oder altem Handy


könnten dann ohne mobiles Internet dastehen


D


ieses Jahr ist noch
weitgehend sicher,
das nächste viel-
leicht auch. Da-
nach aber wird es
eng. Wenn die
Deutsche Telekom,
VVVodafone und Telefónica in Deutsch-odafone und Telefónica in Deutsch-
land ihre Netze der dritten Mobilfunk-
generation abschalten, bekannt als 3G
oder UMTS, dürfte es für viele Nutzer
im Land zum Blackout kommen. Wer
ein altes Handy besitzt oder noch in ei-
nem alten Tarif telefoniert, ist dann
womöglich mit seinem Telefon aus
dem Internet ausgesperrt. Denn die
Technik steht vor dem Aus. 100 Milli-
arden D-Mark hatten die Mobilfunker
im Jahr 2000 in einer Auktion für diese
Frequenzen bezahlt. Doch nun ist
Schluss. Der Grund sind knapp wer-
dende Frequenzen.

Inzwischen ist die vierte Mobilfunk-
generation 4G der Standard, der auch
als LTE bezeichnet wird. Und die
nächste, fünfte Generation 5G wird
bald kommen. Dafür brauchen die Te-
lekom, Vodafone und Telefónica jene
Frequenzen, die 3G derzeit noch be-
legt. Die jüngste Frequenzversteige-
rung hat die Not noch vergrößert
Denn die Bundesnetzagentur hat die
Mobilfunkbetreiber mit weitgehenden
AAAusbauverpflichtungen belegt. Bis En-usbauverpflichtungen belegt. Bis En-
de 2022 müssen sie mindestens 98
Prozent aller Haushalte in jedem Bun-
desland, alle Schienenwege mit mehr
als 2000 Fahrgästen pro Tag, alle Auto-
bahnen und wichtige Bundesstraßen
mit einer mobilen Datengeschwindig-
keit von mindestens 100 Megabit pro
Sekunde versorgen. Bis Ende 2024 sol-
len dann die übrigen Bundesstraßen
fffolgen. 50 Megabit pro Sekunde soll esolgen. 50 Megabit pro Sekunde soll es
dann auf allen Landes- und Staatsstra-
ßen, Seehäfen, Wasserstraßen und den
übrigen Bahnverbindungen geben. Das
ist nur mit einer Technik wie 4G zu
schaffen – und dafür brauchen die Mo-
bilfunker die 3G-Frequenzen.
Zudem würden mit dem Betrieb der
5 G-Technologie die Netze einfach zu
komplex. Die Wartung wäre zu teuer
und die Netze zu anfällig. „Es wird kei-
nen Anbieter geben, der vier Technolo-
gien in seinem Netz betreibt“, sagt ein
Mobilfunk-Manager.
Offiziell tun sich die Anbieter schwer,
einen Zeitpunkt für die Abschaltung von
3G zu nennen. „Eine Entscheidung, zu
welchem Zeitpunkt wir das machen, ist
bisher nicht gefallen“, heißt es bei der
Telekom. „Wie in unseren AGB be-
schrieben, wird 3G im Mobilfunknetz
der Telekom – vorbehaltlich einer Ver-
längerung – bis zum 31.12.2020 verfügbar
sein.“ Auch Vodafone äußert sich eher
vage: „UMTS wird noch eine Zeit lang
im Vodafone-Netz unterstützt, mittel-
fristig aber abgeschaltet.“ Intern wird
aber mit einer Abschaltung in etwa zwei
Jahren geplant. Auch Telefónica will sich
nicht auf einen Zeitpunkt festlegen. Un-
ternehmenskreise sprechen dagegen
vom Jahr 2022.
Die Frage, wie viele Menschen das
trifft, ist nicht einfach zu beantworten.
Die Unternehmen sind zurückhaltend,
wenn es darum geht, die Zahl der 3G-
Nutzer zu nennen. Etwas Aufschluss
gibt der Jahresbericht der Bundesnetz-
agentur. Dort ist von 107,5 Millionen
aktiven SIM-Karten die Rede. 67,8 Mil-
lionen dieser Karten gehören zu den
regelmäßigen UMTS- und LTE-Nut-
zern. Wenn man die im Bericht ge-
nannten 50,5 Millionen LTE-Karten
abzieht, bleiben 17,3 Millionen SIM-
Karten, deren Nutzer im 3G-Netz sein
dürften. Diese Zahlen stammen von
Ende 2018, neuere Angaben gibt es
nicht. Auch wenn seither einige 3G-
Nutzer in das modernere LTE-Netz

VONTHOMAS HEUZEROTH

WAMS_DirWAMS_DirWAMS_Dir/WAMS/WAMS/WAMS/WAMS/WSBE-VP1/WSBE-VP1
28.07.1928.07.1928.07.19/1/1/1/1/Wir6/Wir6 JFORBRIC 5% 25% 50% 75% 95%

Abgezeichnet von:
Artdirector

Abgezeichnet von:
Textchef

Abgezeichnet von:
Chefredaktion

Abgezeichnet von:
Chef vom Dienst

34


28.07.19 28. JULI 2019WSBE-VP1


  • ZEIT:----ZEIT:BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -ZEIT:-BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -ZEIT:-BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ---ZEIT:---BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: :BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: ZEIT:BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE: -BELICHTERFREIGABE:
    BELICHTER: BELICHTER: FARBE:BELICHTER:


K


ennen Sie die App, in der Jugend-
liche Kurzvideos veröffentlichen,
in denen sie zu bekannten Pop-
musikstücken Playback singen und tan-
zen? Den Namen Facebook Lasso haben
Sie nie gehört? Kein Wunder, denn der
chinesische Konkurrent TikTok macht
den Amerikanern mächtig Druck. Über
800 Millionen Mal installiert, löst Tik-
Tok gerade Facebook als weltweit popu-

lärste Social-Media-App in Googles
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
Tok-Klon Lasso kommt gerade einmal
auf gut 100.000 Installationen. Im In-
ternetzeitalter ist das ein Flop.

TikTok wächst aktuell zum ersten
echten Konkurrenten für Facebook, vor
allem auf den Smartphones von Jugend-
lichen ist die App stets präsent. Über
500 Millionen Menschen nutzen das
Programm monatlich weltweit, hierzu-
lande sind es 4,1 Millionen Nutzer. Kon-
kurrent Snapchat ist damit bereits ein-
geholt, Facebook ist mit 2,4 Milliarden
Nutzern zwar noch weit entfernt. Aber
TikTok ist das erste Social-Media-Start-
up, das sich Facebook nähert.
Hinter TikTok steht das chinesische
Internet-Technologieunternehmen Bei-
jing Bytedance Technology. Mit einer
Bewertung von 75 Milliarden Dollar gilt
es als das wertvollste Start-up der Welt.
Die Firma wurde 2012 von dem chinesi-
schen Programmierer Zhang Yiming ge-

gründet und spezialisiert sich auf die
Auswertung von digitalen Inhalten per
künstlicher Intelligenz. Diese Techno-
logie setzt TikTok äußerst erfolgreich
ein, um neuen Nutzern schnell interes-
sante Kurz-Videos auf der Plattform zu
zeigen. Wer die App herunterlädt, ist
sofort beschäftigt. Junge Nutzer gucken
einen Clip nach dem anderen – 6,5 Milli-
arden pro Monat allein in Deutschland.
Die Bytedance-Marketingplaner spre-
chen mit Video-Anzeigen gezielt junge
Nutzer der Konkurrenz an: TikToks
Werbespots laufen bei YouTube, bei
Instagram, bei Snapchat. Zeitweise
mehr als drei Millionen Dollar pro Tag
investieren die Chinesen allein für On-
linewerbung in den USA. Mit Risikoka-
pital konnte Bytedance den größten

TikTok-Konkurrenten vom Markt kauf-
en: Die App Musical.ly ging 2017 für
mehr als eine Milliarde Dollar an den
Konzern, der daraufhin die mehr als
200 Millionen Musical.ly-Nutzer ohne
Rückfrage zu TikTok portierte. Mit dem
Ende von Musical.ly orientierte TikTok
sich um: Fortan sollten nicht mehr Mu-
sikclips im Vordergrund stehen, son-
dern Streiche, Minitutorials und Memes


  • alles, was Jugendliche an YouTube
    und Snapchat attraktiv finden.
    Das Konzept funktioniert, 2019 ist
    TikTok bislang noch schneller gewach-
    sen als 2018, doch es funktioniert nicht
    ohne Wachstumsschmerzen: Erfolgsre-
    zept sind viele junge Mädchen, zwi-
    schen 12 und 18 Jahren, die tanzen und
    ihre Körper zur Schau stellen. Was mit


ihren Daten auf den Server der chinesi-
schen Firma passiert, weiß niemand.
Vergangenen Monat veröffentlichten
junge TikTok-Nutzerinnen Videos, in
denen sie auf sexuelle Ansprachen in
Chats aufmerksam machten. Anfang
des Monats eröffneten Datenschützer
in Großbritannien eine Untersuchung
gegen Bytedance wegen laxen Umgangs
mit Daten jugendlicher Nutzer. Kurz,
Bytedance steht vor den gleichen Pro-
blemen, die Facebook, YouTube und Co.
bereits vor Jahren hatten – hat aber
noch nicht ähnlich viel Geld in Lösun-
gen investiert. Facebook und YouTube
dürften diese Probleme genau verfolgen


  • und abwarten, ob TikTok eine Schwä-
    che zeigt, die das Netzwerk für Werbe-
    kunden unattraktiv machen könnte.


Die Musik-App TikTok mischt den Markt auf


Die Plattform


des chinesischen


Konzerns Bytedance


wächst schneller als


Instagram, YouTube


und Snapchat. Der


Betreiber ist schon


jetzt das wertvollste


Start-up der Welt


VONBENEDIKT FUEST

O


ffenbar ist es bei Facebook
nicht ausgeschlossen, dass
Mitarbeiter auf Unterhal-
tungen von Nutzern zugreifen und
darüber dann Dritten berichten. Ge-
nau das soll sich in Bezug auf einen
deutschen Nutzer ereignet haben,
nämlich den „Spiegel“-Reporter Ra-
fael Buschmann. Im Zusammenhang
mit einem Skandal, in dessen Mittel-
punkt Buschmann steht (Seite 30),
hat sich ein privater Rechercheur bei
einem Facebook-Mitarbeiter gemel-
det, um herauszufinden, wann
Buschmann eine bestimmte Unter-
haltung auf Facebook geführt habe.
Offenbar hat der Facebook-Mitarbei-
ter dem Rechercheur Auskunft gege-
ben und ihm den Satz geschickt „Off
the record: it occured after the
match, no before it“. Das heißt so
viel wie: „Nur unter uns: [die Unter-
haltung auf Facebook] hat nach dem
Spiel, nicht vor dem Spiel stattge-
funden.“ In dem Skandal geht es um
Fußball und die womöglich unsaube-
re Berichterstattung von Buschmann
im „Spiegel“.
Das Verhalten eines Facebook-
Mitarbeiters ist nun ein Skandal im
Skandal. Im März dieses Jahres kün-
digte Gründer Mark Zuckerberg an,
dass der Messenger künftig noch
wichtiger werden soll. Die Firma ist
stolz auf die Sicherheitsstandards:
Gespräche über den Messenger kön-
nen durch Nutzer verschlüsselt ge-
führt werden, außerdem sei man laut
Zuckerberg dabei, die Software
„schneller, einfacher, privater und si-
cherer“ zu gestalten. Das hilft aber
alles nichts, wenn sich Facebook-
Mitarbeiter Zugriff auf private Un-
terhaltungen der Nutzer verschaffen
und diese mit Dritten teilen. Unklar
ist, ob der Facebook-Mitarbeiter den
Chat mitgelesen hat oder ob er nur
geschaut hat, zu welchem Zeitpunkt
Buschmann mit welcher Person
schrieb – ohne aber die Inhalte des
Austauschs zu lesen. Allerdings ist
ein diskretes Vorgehen unwahr-
scheinlich. Buschmann schrieb mit
seinem Kontakt mehr als einmal. Um
zuzuordnen, wann welches Ge-
spräch stattgefunden hat, war es
wohl nötig, den jeweiligen Inhalt der
Unterhaltungen zu prüfen.
In diesem Fall ist das Vorgehen
des Facebook-Mitarbeiters beson-
ders fragwürdig. Buschmann ist als
Journalist dem Gesetz nach ein „Be-
rufsgeheimnisträger“. Der Ausfor-
schung dieser Gruppe, zu der auch
Priester, Ärzte, Anwälte und Abge-
ordnete gehören, sind selbst für
staatliche, ermittelnde Stellen äu-
ßerst hohe Hürden gesetzt. Auf ei-
nen Fragenkatalog von WELT AM
SONNTAG zur Sache ging Facebook
nicht detailliert ein. Ein Pressespre-
cher schickte lediglich ein allgemei-
nes Statement, in dem es heißt, Face-
book nehme „die Privatsphäre von
Menschen sehr ernst“. Es gebe „eini-
ge sehr eingeschränkte Umstände,
bei denen Mitarbeiter Inhalte von
Nachrichten überprüfen müssen.
Dazu gehören beispielsweise gemel-
dete Ereignisse im Zusammenhang
mit der Bekämpfung terroristischer
Inhalte oder Belästigungen.“ job

Das Leben


der


anderen


Facebook-Mitarbeiter


greift auf private Chats


von Nutzern zu


34 WIRTSCHAFT WELT AM SONNTAG NR.30 28.JULI2019


© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung WELT am SONNTAG-2019-07-28-ip-4 0b26ad8347fcabffd5aba81c788d846e

РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS

РЕЛ

ИЗTok-Klon Lasso kommt gerade einmalЗTok-Klon Lasso kommt gerade einmal
Tok-Klon Lasso kommt gerade einmalTok-Klon Lasso kommt gerade einmalППО

tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
О
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
Tok-Klon Lasso kommt gerade einmalTok-Klon Lasso kommt gerade einmalО

tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-ДДГ
О

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
О

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-О
Т
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
Т
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
Т
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-Playstore und Apples Appstore ab, Ins-Playstore und Apples Appstore ab, Ins-Playstore und Apples Appstore ab, Ins-ООВ
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-Playstore und Apples Appstore ab, Ins-ИИЛ

lärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in GooglesЛ
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
Л
Playstore und Apples Appstore ab, Ins-

lärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in Googleslärste Social-Media-App in GooglesАГРР

У
lärste Social-Media-App in Googles

У
lärste Social-Media-App in Googles

ППП
АА

"What's

tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
"What's

tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
Tok-Klon Lasso kommt gerade einmalTok-Klon Lasso kommt gerade einmal"What's

News"

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
News"

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-News"

VK.COM/WSNWS

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-

VK.COM/WSNWS

Playstore und Apples Appstore ab, Ins-
tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-

VK.COM/WSNWS

tagram hat sie bereits überholt. Der Tik-
Tok-Klon Lasso kommt gerade einmal
VK.COM/WSNWS

Tok-Klon Lasso kommt gerade einmal
auf gut 100.000 Installationen. Im In-auf gut 100.000 Installationen. Im In-VK.COM/WSNWS
Free download pdf